Hamburg. Ausschreibung der Badeaufsicht abgeschlossen. Noch prüft der Bezirk - auch für den Hohendeicher See und das Sommerbad Altengamme.
Die Chancen stehen gut, dass die Rettungsschwimmer des Vereins Sicheres Wasser im Mai an den Allermöher See zurückkehren. Wegen internen Querelen hatte SiWa in der vergangenen Saison keine Wachdienste an dem bei Badegästen überaus beliebten Gewässer im Park zwischen den beiden Teilen Neuallermöhes übernehmen können. Seinerzeit war die DRK Wasserwacht Altona/Mitte eingesprungen und hatte vom Bezirksamt zumindest für eine Saison verpflichtet werden können.
Doch wie geht es in diesem Jahr am See weiter? Bis 16. Februar lief die Bewerbungsfrist, zu Ostern sollen die Ergebnisse präsentiert werden. Ein sehr knappes Zeitfenster, müssten vom Sieger dann doch innerhalb von fünf nur Wochen alle technischen und vor allem personellen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die von Mai bis Ende August 2024 dauernde Wachsaison verlässlich organisiert werden kann.
SiWa hat sich auf die Rückkehr an den Allermöher See vorbereitet
Auf Nachfrage gab sich das Bezirksamt am Donnerstag entspannt: Ein Bewerber habe alle Anforderungen erfüllt, es würden nur noch letzte Gespräche geführt, bis offiziell der Zuschlag erteilt werden könne. Wann genau das so weit ist und wie viele Bewerber es gab, wollte Rathaussprecher Lennart Hellmessen nicht verraten. „Ich kann aber bestätigen, dass wir einen sehr guten Rettungsdienst haben werden.“
Nach Informationen unserer Zeitung hat sich die DRK Wasserwacht nicht erneut um den See beworben, während sich SiWa den ganzen Winter über intensiv auf das Ehrenamt vorbereitet hat. Neue Rettungsschwimmer wurden ausgebildet, die Führungsdienste und Staffelführer umfangreich geschult und nicht zuletzt der ganze Verein neu aufgestellt. Schon bei der Hauptversammlung im August 2023 lautete die Parole: „Gebt uns unseren See zurück!“
Badeaufsicht ab Mai an jedem Wochenende – und in den Sommerferien täglich
Als vermutlich einzig verbliebener Bewerber dürfte dieser Wunsch nun also in Erfüllung gehen. Ohnehin wäre fraglich, ob angesichts des wiederauferstandenen SiWa ein anderer Verein in die Rettungsstation am Allermöher See hätte einziehen können. Denn eine ganze Reihe der Geräte und des Materials hier war in den vergangenen an SiWa gespendet worden. Dessen Rettungsschwimmer dürften ab Mai also wieder jedes Wochenende von 14 bis 19 Uhr ehrenamtlich gegen eine kleine Aufwandsentschädigung die Badeaufsicht übernehmen. In den Hamburger Sommerferien vom 18. Juli bis 28. August sieht der Vertrag mit dem Bezirksamt die Fünf-Stunden-Dienste sogar täglich vor.
Die Ausschreibung des Rettungsdienstes war eine Premiere. Zusammen mit dem Allermöher See hat das Bezirksamt gleichzeitig auch ein Verfahren für die traditionell von der DLRG übernommene Badeaufsicht am Hohendeicher See (Oortkaten) gestartet, zudem eines für das frisch renovierte Sommerbad Altengamme samt dortigem Kiosk-Betrieb. Ohne Rettungsschwimmer bleibt dagegen weiterhin der sehr beliebte und mit natürlichem Sandstrand versehene See Hinterm Horn in Allermöhe.
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Zum Stand der Ausschreibungen heißt es vom Rathaussprecher: „Beim Hohendeicher See sind die Gespräche noch nicht abgeschlossen, wir erwarten aber einen positiven Ausgang.“ Gleiches gelte für das Sommerbad, wo Lennart Hellmessen aber auch hier davon ausgeht, „eine gute Lösung“ zu finden.
Dass neben diesen beiden auch der Allermöher See in jedem Fall eine Badeaufsicht braucht, liegt nach seinen Worten nicht allein daran, dass dieser See bei gutem Wetter mehrere Tausend Badegäste anlockt: Der Allermöher See sei tückisch, weil „Abbruchkanten und unvermittelt tiefes Wasser“ besonders Ungeübte und Nichtschwimmer immer wieder in gefährliche, teils sogar lebensbedrohliche Situationen gebracht hätten.