Hamburg. Bezirksversammlung stimmt für den Bau der neuen Anlage in Allermöhe. Auch einen genauen Standort hat die Politik schon im Blick.
„Der Eichbaumsee ist kein Geheimtipp mehr“, betonte der Bergedorfer FDP-Politiker Karsten Schütt in der Bezirksversammlung. Die Hundeauslaufzone an dem Gewässer in Allermöhe werde intensiv genutzt, im Südwesten befindet sich eine Pferdeschwemme, wo Reiter ihren Tieren eine Abkühlung ermöglichen können. Im vergangenen Jahr war nach jahrelanger Unterbrechung sogar das Baden wieder möglich. Jetzt möchte die Bergedorfer Politik ein weiteres Mosaiksteinchen hinzufügen, damit der Eichbaumsee als Ausflugsziel weiter durchstartet: Am Ufer soll ein Kinderspielplatz entstehen.
Ein entsprechender Antrag von FDP, SPD und Grünen fand die einhellige Zustimmung aller Fraktionen in der Bezirksversammlung. „Viele Eltern und Kinder vermissen einen Spielplatz“, sagte Karsten Schütt während der vergangenen Sitzung. Die neue Freizeitfläche soll zusätzliche Abwechslung am Seeufer bieten und „zum Verweilen einladen“, heißt es in dem Antrag der Bergedorfer Fraktion.
Neuer Kinderspielplatz soll Eichbaumsee weiter aufwerten
Einen genaueren Standort haben die Politiker ebenfalls schon ins Auge gefasst. Die Anlage soll in der Nähe des Kiosks „Robin am See“ entstehen. Der gastronomische Betrieb befindet sich am Moorfleeter Deich, in der Nähe der Badestelle Ost des Eichbaumsees und hat Freitag, Sonnabend und Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Michael Mirbach und seine Linken-Fraktion stimmten am Ende für den Antrag, der Bezirkspolitiker attestierte bei seinem Redebeitrag: „Die Idee hat Charme.“ Einen fiskalpolitischen Seitenhieb konnte sich Mirbach dennoch nicht verkneifen: „Immer wenn wir einen solchen Antrag stellen, werden wir gefragt: Wo soll das Geld herkommen?“ Schließlich forderte Mirbach die Verwaltung auf, möglichst die Meinungen von Kindern in die Planung des neuen Spielplatzes einzubeziehen. FDP-Mann Schütt hatte betont, man vertraue bei der Gestaltung ganz auf Grünchef Wolfgang Charles und sein Team.
Verwaltung rechnet nicht vor 2025 mit Umsetzung
Der so gelobte Experte aus der Verwaltung trat gegenüber unserer Redaktion vorsichtig auf die Bremse. Die Kinder aus der Umgebung bei der Gestaltung eines neuen Spielplatzes mit ins Boot zu holen, sei durchaus denkbar. „Allerdings haben wir an diesem Standort nur ein paar Anwohner und so viele Kinder nun auch nicht“, sagte Charles. Ein Beteiligungsverfahren würde außerdem zusätzlich Zeit kosten. Mit einer Umsetzung bis zur Sommersaison 2024 sei auf keinen Fall zu rechnen.
Die Planungen für das Projekt werden erst in den nächsten Wochen überhaupt beginnen, so der Grünchef. Zunächst müsse die Finanzierung geklärt werden, anschließend könne sich das Team Gedanken um die Gestaltung des Kinderspielplatzes machen. „Wir werden den Bau frühestens im Frühjahr des kommenden Jahres in Angriff nehmen können“, betonte Charles.
Ob der Besuch auf einem neuen Kinderspielplatz dann mit einem erfrischenden Bad im Eichbaumsee verbunden werden kann, ist völlig offen. Von 2007 bis 2023 war das Gewässer wegen eines Befalls mit giftigen Blaualgen für Badegäste gesperrt worden. Im vergangenen Jahr gaben die Behörden den See insgesamt zwölf von 17 Wochen Badesaison frei. In der restlichen Zeit war die Konzentration der gefährlichen Algen auch in diesem Jahr zu hoch.
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Auch vor der kommenden Badesaison werden Bezirk und die Umweltbehörde (Bukea) gemeinsam entscheiden, ob der Eichbaumsee zum Baden freigegeben wird. Nach Angaben einer Bukea-Sprecherin werden dafür Wasserproben entnommen und Satellitenbilder ausgewertet, auf der die Ausbreitung der Algen zu sehen ist. Wann die aktuellen Ergebnisse vorliegen, kann die Behörde noch nicht sagen.