Hamburg. Wer zwischen Bergedorf und der City pendelt, kommt an mehreren Blitzanhängern vorbei. Auch die Polizei findet das „schon viel“.

Auch Autofahrer, die sich in der Regel strikt an das Tempolimit halten, wundern sich: Gleich mit sieben ihrer gepanzerten Blitzeranhänger macht die Polizei Hamburg derzeit auf den Pendlerstraßen zwischen Bergedorf und der Hamburger Innenstadt Jagd auf zu schnelle Autofahrer. Die gingen in den vergangenen Tagen vermutlich zahlreich in die Falle, verleiteten die häufig freien Straße doch zum Rasen.

So steht auf dem Weg von Hamburg nach Bergedorf eine der mobilen Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen (mGÜA) vor der Haarnadelkurve direkt im Übergang der A255 zur A1 Richtung Lübeck und Berlin. Eine weitere auf der A25 an der Ausfahrt Neuallermöhe-West, eine dritte schließlich an der Ausfahrt Bergedorf.

Polizei Hamburg: Sieben Blitzeranhänger an A25, A255 und B5

Und auch in der Gegenrichtung ist auf der A25 Bleifuß nicht empfehlenswert: Vor der Autobahnbrücke der Abfahrt Neuallermöhe-Ost und auf der Übergangrampe Moorfleet von A25 zur A1 stehen die Blitzeranhänger vier und fünf. Der ist gut versteckt hinter dem Pfeiler einer Brücke in Höhe des Müggenburger Hauptdeichs auf der A255 stadteinwärts platziert.

Wer auf der B5 unterwegs ist, kann den siebten mobilen Blitzer in Richtung Bergedorf kurz hinter der Abfahrt Billstedt entdecken. Hier ist maximal Tempo 80 erlaubt. Auf den Autobahnen gelten unterschiedliche Tempolimits: Mal sind nur 60 km/h gestattet (Übergang A255 zur A1), mal 80 (Einfahrt nach Hamburg), sonst maximal 120.

Zwei weitere Blitzeranhänger sollen dieses Jahr beschafft werden

Stehen Bergedorfs Autofahrer unter besonderer Beobachtung? Das sei keinesfalls so, erklärt ein Hamburger Polizeisprecher. „Es gibt keinen besonderen Anlass. Von der Anzahl her ist das auf dem engen Raum schon viel, aber man wechselt ja auch zwischen verschiedenen Autobahnen.“

Insgesamt verfügt die Polizei Hamburg über 18 Blitzeranhänger, die im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommen. Die sind für die Stadt Hamburg auch eine nicht unbedeutende Einnahmequelle: Im Jahr 2022 gab es allein durch von mobilen Anhängern aufgezeichnete Geschwindigkeitsübertretungen 34 Millionen Euro an Bußgeldern – bei einer Gesamteinnahmesumme in diesem Bereich von 43,5 Millionen Euro.

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Die Standortauswahl trifft normalerweise die Verkehrsdirektion 1 der Hamburger Polizei und positioniert mGÜA‘s hauptsächlich an Unfallschwerpunkten und vor schützenswerten Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder Seniorenheimen. Die A25 sticht dabei nicht besonders in der Unfallstatistik heraus. Jedoch ereigneten sich im Jahr 2023 dort zwei tödliche Verkehrsunfälle, seit dem Jahr 2020 wurden zudem mehrere Unfälle registriert, bei denen Fahrzeuge von der Fahrbahn abkamen.

Die Stadt will in diesem Jahr noch zwei neue Blitzeranhänger vom Typ Traffistar S 350 anschaffen. Laut Verkehrsbehörde lösen alle Blitzer in Hamburg erst bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von neun Kilometern pro Stunde aus.