Hamburg. Provisorische Baustraße entsteht, erste Infotafeln sind aufgestellt. Entscheidendes Votum für Körber-Vorhaben am Donnerstag erwartet.

Eigentlich sind die frisch aufgestellten Bauschilder am Curslacker Neuen Deich ein paar Tage zu früh: „Vorbereitungs- und Erschließungsarbeiten 2023/24 für den Körber Campus Hamburg im Innovationspark Bergedorf“ ist großflächig auf den beiden Plakaten zu lesen – genau dort, wo bis vor wenigen Wochen noch die Container der Flüchtlingsunterkunft standen. Und tatsächlich sind sogar bereits erste kleinere Erschließungsarbeiten zu sehen.

Hier wird die Baustraße zur neuen Hauni gebaut, der „Fabrik der Zukunft“, die gut 400 Meter weiter östlich auf dem ebenfalls bereits geräumten Gelände der wilden Kleingartenkolonie Grabeland einstehen soll. Dabei zählt für den Körber-Konzern jeder Tag, soll der mehrere 100 Millionen Euro teure Komplex doch schon 2027 die Produktion starten – spätestens. Dann wird auch das heutige Hauni-Gelände an der Kurt-A.-Körber-Chaussee geräumt und sämtliche knapp 2000 Mitarbeiter ziehen in den Neubau.

Hauni: Erschließung für „Fabrik der Zukunft“ beginnt

Tatsächlich grünes Licht gibt es für die nun angelaufenen Vorarbeiten allerdings erst am Donnerstag, sofern die Bezirksversammlung in ihrer letzten Sitzung des Jahres zustimmt. Danach sieht es allerdings aus, wie Bergedorfs Rathauschefin Cornelia Schmidt-Hoffmann unserer Zeitung bestätigt: „Nachdem der Stadtentwicklungsausschuss am Nikolaustag einstimmig der für die Vorarbeiten erforderlichen Vorweggenehmigungsreife zugestimmt hat, ist davon auszugehen, dass auch die Bezirksversammlung das tut.“ Noch vor Weihnachten will Schmidt-Hoffmann mit ihrer Unterschrift dann den Verwaltungsakt abschließen.

So soll die neue Hauni, die „Fabrik der Zukunft“, auch genannt „Körber Campus“, zwischen A25 und Curslacker Neuer Deich aussehen.
So soll die neue Hauni, die „Fabrik der Zukunft“, auch genannt „Körber Campus“, zwischen A25 und Curslacker Neuer Deich aussehen. © Bergedorf | Körber Technologies

Damit werden dann die Voraussetzungen für sämtliche Erschließungsarbeiten gegeben sein. „Anträge zu Baumfällungen, der temporären Erschließung sowie Gründungsarbeiten sind gestellt“, heißt es aus dem Bezirksamt. „Ebenso kann ein Bauantrag genehmigt werden. Diesen wird Körber nach hiesiger Erkenntnislage in 2024 stellen.“

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Damit hat Cornelia Schmidt-Hoffmann ihr Versprechen aus dem September 2022 eingehalten, dieses Bebauungsplanverfahren im Eiltempo abzuschließen: „Aus bezirklicher Sicht sind alle Voraussetzungen gegeben, Körbers engagierten Zeitplan für seinen Neubau in Bergedorf einzuhalten.“ Mit der Vorweggenehmigungsreife dürften gleich nach Weihnachten schon die Geländeaufhöhung der neuen Fabrik, erste Gründungsarbeiten, die Dränage, Rodungen und die weiteren Erschließungsarbeiten beginnen.

Die jetzt entstehende Baustraße wird später wieder zurückgebaut, die eigentliche Zufahrt erfolgt gegenüber der Einmündung der Straße Am Schleusengaben in den Curslacker Neuen Deich an der provisorischen Ampelanlage. Wann genau die Einweihung der neuen Fabrik erfolgt, ist bisher ebenso offen wie die Frage, was aus dem heutigen Hauni-Areal wird. „Hierüber gibt es noch keine Entscheidung und auch noch keine Verhandlungen“, sagt die Bezirksamtsleiterin.