Bergedorf. Landwirte schlachten vor Weihnachten verstärkt Rinder. Kunden bekommen regionale Kost in vielen Varianten. Was genau angeboten wird.
Für viele Menschen gehört ein anständiges Steak, Rouladen, Gulasch oder ein Braten aus Rindfleisch zu Weihnachten wie Tannenbaum und Bescherung. Landwirte und Gärtner in den Vier- und Marschlanden bieten deshalb vor den Festtagen Fleisch von frisch geschlachteten Rindern von ihren Höfen an: Der Hitscherberger Hof, die Gärtnerei Sannmann/Gemüse-Abo Sannmann, der Hof Schmoldt und der Hof Eggers in der Ohe. Eine Übersicht über die Angebote und Verkaufstermine:
Jeden Monat wird ein Rind vom Hitscherberger Hof geschlachtet und das Fleisch in der Regel an jedem dritten Wochenende im Monat (freitags, 16 bis 19 Uhr; sonnabends, 10 bis 16 Uhr) im Hofladen am Kirchwerder Hausdeich 124 direkt an die Kunden verkauft. „Weil die Nachfrage in der Weihnachtszeit besonders groß ist, haben wir im Dezember zwei Tiere schlachten lassen“, sagt Senior-Chef Mathias Peters. Geschlachtet werden die Tiere in einem kleinen Betrieb in Büchen. Das Rindfleisch wird am 15. und 16. Dezember verkauft, zusätzlich auch am 22. und 23. Dezember. Ob Filet, Gulasch, Rouladen oder andere fleischige Leckerbissen: Die Familie Peters bietet alles vakuumverpackt in verschiedenen Packungsgrößen an, „für den großen und für den kleinen Hunger“, betont der Senior-Chef.
Wo es auf dem Lande nun Fleisch von frisch geschlachteten Rindern gibt
Durch das Vakuumieren ist das Fleisch bei Höchstwerten von zwei bis vier Grad im Kühlschrank bis zu zwei Wochen lang haltbar, betont Peters, „länger, als wenn es nur in Frischhaltefolie gekühlt aufbewahrt wird“. Es gewinne zudem an Reife, werde dadurch noch zarter und geschmacksintensiver. Das frische Hack wird nach dem Schlachten eingefroren. Einige Kunden kämen nur wegen des Hacks zu ihnen, weiß Peters. Wer besonders günstig einkaufen möchte, kann Mischpakete mit verschiedenen Fleischsorten erwerben. Online-Reservierungen werden empfohlen: hitscherberger-hof.de/shop. „Bezahlt wird bei uns im Laden, in bar oder mit Karte“, sagt Peters.
Bis Corona Deutschland im Griff hatte, haben Mathias Peters, sein Sohn Jan-Hermann Peters und dessen Großmutter Anke Peters ihre Rinder ausschließlich an den Schlachthof verkauft – und dafür während der Lockdowns, als die Fleischpreise im Keller waren, zu wenig Geld bekommen. „Die Idee, unser Rindfleisch direkt zu vermarkten, um damit bessere Erträge zu erzielen, hatten wir schon länger mit uns herumgetragen – bis mein Sohn schließlich sagte, dass wir das nun endlich machen sollten“, sagt Mathias Peters. Seitdem verkauft die Familie das Rindfleisch ausschließlich ab Hof. Das mache zwar mehr Arbeit, biete aber auch die Chance auf bessere Einnahmen, betont der Senior-Chef. Familie Peters‘ zweites Standbein ist der Anbau von Gemüse, das sie schon immer direkt vermarktet hat und auch weiterhin auf Hamburger Wochenmärkten verkauft.
Lieferung ohne Aufpreis ab 14 Euro Einkaufswert
Die Bio-Gärtnerei Sannmann (Demeter) am Ochsenwerder Norderdeich 50 hat ebenfalls das Fleisch von zwei frisch geschlachteten Rindern vakuumverpackt im Angebot. Es kann – nachdem es im Internet unter sannmann.com verbindlich vorbestellt worden ist – in der Gärtnerei zwischen Donnerstag, 21., und Sonnabend, 23. Dezember, 10 bis 15 Uhr, abgeholt werden. Bezahlt wird in bar bei Abholung. Dank des Abo-Kisten-Services, der Kunden in ganz Hamburg und Umgebung wöchentlich mit frischem Bio-Gemüse beliefert, kann sich jedermann in Hamburg und Umgebung frisches Rindfleisch bequem nach Hause liefern lassen – ab einem Einkaufswert von 14 Euro ohne Transportaufschlag. Geliefert wird zwischen dem 18. und dem 22. Dezember. Bestellt wird ebenfalls über das Internet (im Shop auf „Fleisch“ und dann auf „Frisches Rindfleisch Vorbestellung KW51“ klicken).
Henning Beeken, Betreiber des Hof Eggers am Kirchwerder Mühlendamm 5, hat den Verkauf des Fleisches vom frisch geschlachteten Rind bereits erledigt. Sein hochwertiges Bio-Rind- und Schweinefleisch (Bioland) gibt es lediglich noch tiefgefroren. Das Hofcafé hat am Sonnabend/Sonntag, 16./17. Dezember geöffnet und auch am Freitag/Sonnabend, 22./23. Dezember, kann dort Fleisch gekauft werden – jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr.
Ehepaar Schmoldt verkauft Fünf- und Zehn-Kilogramm-Pakete
Vom Altengammer Hof Schmoldt aus wird erst Mitte Januar wieder ein Rind zum Schlachter, einem Familienbetrieb nahe Trittau, gebracht – eine etwa zwei Jahre alte Färse, also ein weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat. Das Rindfleisch wechselt am Sonnabend, 27. Januar, 13 bis 16 Uhr, im Hofladen am Horster Damm 173 den Besitzer. Interessierte sollten sich Fleischpakete per Mausklick auf hof-schmoldt-altengamme.de/fleischverkauf reservieren.
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Das Rindfleisch wird von Alena und Freddy Schmoldt in Fünf- und Zehn-Kilogramm-Paketen ausgehändigt. Die großen Pakete sind nicht vakuumverpackt. „Die Kunden können es sich zu Hause portionieren. Auf Wunsch vakuumieren wir die großen Pakete aber auch, gegen kleinen Aufpreis“, sagt Alena Schmoldt. Die Fünf-Kilogramm-Beutel gibt es hingegen nur vakuumiert. Die unterschiedlichen Verpackungsmethoden sind der Logistik beim Packen vieler Pakete in verschiedenen Größen geschuldet, erklärt die Altengammerin.
Kostenlose Führung durch die Stallungen ist im Preis inbegriffen
In den Mix-Paketen finden sich Steaks, Gulasch und Rouladen ebenso wie Beinscheiben und Suppenfleisch. „Schließlich soll alles von dem Tier verwertet werden“, sagt Alina Schmoldt und fügt hinzu: „Auf Wunsch geben wir gern auch Rezepte mit, wenn jemand etwa nicht weiß, wie er Beinscheiben zubereiten soll.“ Knochen gibt es auf Nachfrage ebenfalls gratis dazu, etwa, um sie für die Zubereitung eines Rinderfonds zu verwenden. Verkauft wird – unabhängig von den Fleischpaketen –auch reine Rinderwurst, die laut Alena Schmoldt bei den Kunden sehr beliebt ist.
Kunden, die Fleisch bestellen, bekommen automatisch eine Einladung zu einer kostenlosen Stall- und Hofführung, zu der sie Freddy Schmoldt dann, wenn gewünscht, am 27. Januar mitnimmt. „Schließlich wollen wir den Verbraucher abholen und ihm zeigen, wie wir arbeiten und dass es den Tieren hier gutgeht“, sagt Alena Schmoldt. Bei einer Führung habe eine Familie sogar eine Kalbung miterlebt. „Das war besonders für die Kinder ein echtes Erlebnis“, sagt Alena Schmoldt.