Hamburg. Mouataz Alshaltouh hat nach „Ein Fest fürs Leben“ größere Rolle in einem Kinofilm ergattert. Wie sich der Syrer seinen Traum erfüllte.
Warme und sonnige 24 Grad sind es derzeit in Griechenland. Kein Vergleich zum Hamburger Novembergrau. Und doch hat Mouataz Alshaltouh jetzt der Sonne den Rücken gekehrt, ist in Athen in den Flieger gestiegen und nach Hamburg geflogen – für einen einzigen Kinoabend im Hansa Filmstudio Lohbrügge. Gleich am nächsten Tag soll es wieder zurück nach Griechenland gehen, wo der 25-Jährige aktuell für einen neuen Film vor der Kamera steht.
Viel Aufwand für einen einzigen Abend. Doch Mouataz Alshaltouh ist es ein Anliegen, den Lohbrügger Jungentreff der Arbeitwohlfahrt (Awo) zu unterstützen, der hier für Donnerstag, 9. November, ins Kino eingeladen hatte. Denn bei Awo und Jungentreff ist der 25-Jährige gut bekannt: Der junge Mann, der 2015 aus Syrien nach Deutschland flüchtete und in Lohbrügge sein (in Syrien bereits bestandenes) Abitur nachholte, war lange Besucher und später ehrenamtlicher Mitarbeiter des Treffpunkts, der mit dem „JungentreffPlus“ auch eine Anlaufstelle für geflüchtete junge Männer bietet.
Schauspieler Mouataz Alshaltouh spielt im Kinohit „Ein Fest fürs Leben“ mit
Nun ist der Treff mächtig stolz auf seinen „Ehemaligen“. Mouataz Alshaltouh bekam nicht nur an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin einen der begehrten Studienplätze. Er konnte inzwischen auch seine erste größere Rolle ergattern: In der Komödie „Ein Fest fürs Leben“ mit Christoph Maria Herbst, die derzeit im Kino läuft, spielt er einen Kellner.
Zu der Filmvorführung am Donnerstag sind rund 100 Gäste gekommen, anschließend hat Mouataz Alshaltouh, der längst akzentfrei Deutsch spricht, die Fragen der Besucher beantwortet. Denn es gibt schon einiges zu erzählen. Zum Beispiel, wie es war, mit Schauspielprofi Christoph Maria Herbst („Stromberg“, „Der Vorname“) zu drehen. Obwohl sich Mouataz Alshaltouhs Rolle auf einige Szenen beschränkt, hatte der 25-Jährige viel mit dem Hauptdarsteller zu tun und meint: „Er ist unfassbar nett – und privat wirklich sehr witzig. Sogar noch witziger als vor der Kamera.“
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Für die Rolle wurde Mouataz Alshaltouh – der in Berlin studiert, aber langfristig gern wieder nach Hamburg und Bergedorf kommen würde – „ganz normal gecastet“, wie er sagt. Dass er Regisseur und Produzenten offenkundig überzeugte, mache ihn „dankbar“. Dankbar ist er auch, dass es nun gleich weitergeht mit dem nächsten Projekt: In Griechenland dreht Mouataz Alshaltouh bis Mitte Dezember den nächsten Kinofilm, diesmal mit einem international besetzten Team. Worum es geht, darf er nicht verraten, nur so viel: Es geht um zwei palästinensische Jungs, die in die Griechenland stranden. Der Film basiere auf einer wahren Begebenheit.