Bergedorf. Olaf Sobotta (57) übernimmt Wache an der Caffamacherreihe. Warum ihm der Abschied aus Bergedorf schwerfällt.

Im August wären es vier Jahre in Bergedorf gewesen – im Polizeidienst fast eine Ewigkeit in derselben Funktion. Doch voraussichtlich zum Mai wird der langjährige Chef des hiesigen Polizeikommissariates 43, Polizeidirektor Olaf Sobotta, den Bezirk verlassen. Er soll die Leitung des PK 14 an der Caffamacherreihe übernehmen. Wer sein Nachfolger in Bergedorf wird, steht noch nicht fest. Es werde aber „zeitnah“ eine Entscheidung geben, heißt es aus der Polizei.

„Ich freue mich auf das, was kommt“, sagt Olaf Sobotta, der als Polizeichef in Bergedorf bevorzugt im Hintergrund wirkte. „Ein wenig ist es ja auch ein ,Zurück zu den Wurzeln’, da ich in der Innenstadt begonnen habe.“ Schon einmal hatte der Niedersachse an der Caffamacherreihe gearbeitet, zudem an der Davidwache und – direkt vor seiner Bergedorfer Zeit – mehrere Jahre am PK 11 in St. Georg. Sobotta, der in wenigen Wochen 58 Jahre alt wird und somit nur noch zwei Jahre bis zur Pension hat, löst an der Caffamacherreihe den Leitenden Polizeidirektor Enno Treumann ab, der in die Verkehrsdirektion wechselt.

„Es ist schade, dass ich den Neubau nicht mehr erleben werde“

In der Innenstadtwache wird Sobotta, wie bereits in Bergedorf, ein Regionalkommissariat mit etwa 200 Mitarbeitern leiten. Zum PK 14 gehören aber noch, anders als in Bergedorf, drei untergeordnete Kommissariate, darunter die Davidwache (PK 15) sowie die PK 11 und 16. Sie haben jeweils eigene Leiter; Sobotta übernimmt aber als Gesamtchef übergeordnete Aufgaben.

Trotz Vorfreude verlässt der 57-Jährige sein altes Revier Bergedorf auch mit leisem Bedauern. „Es ist schade, dass ich nun nicht mehr den Neubau des PK 43 erleben werde“, sagt er. „Das ist schon ein sehr besonderes Projekt, denn dort entsteht etwas ganz Neues für die Polizei in Bergedorf.“ Aktuell wird das Bergedorfer Polizeikommissariat 43 am Standort Ludwig-Rosenberg-Ring komplett umgebaut: Der in Teilen verbliebene Altbau wird um einen Neubau nach neuesten Standards ergänzt. Die Bergedorfer Polizisten sind dafür vorübergehend in die alte Handelsschule an der Wentorfer Straße umgezogen. Der 24-Millionen-Euro-Neubau liegt zeitlich im Plan, Sobotta „verpasst“ den Einzug etwa um ein halbes Jahr. Derzeit wird das zweite Obergeschoss hochgezogen, demnächst werden im Erdgeschoss die Fenster eingebaut, heißt es aus der zuständigen Sprinkenhof GmbH. Parallel wird der verbliebene Altbau ertüchtigt und dort das Verblendmauerwerk saniert.

Der Neubau der Polizeiwache Bergedorf am Ludwig-Rosenberg-Ring.
Der Neubau der Polizeiwache Bergedorf am Ludwig-Rosenberg-Ring. © Birte Keller | Birte Keller

Eine der modernsten Wachen der Stadt entsteht

Der Umzug zurück an den Ludwig-Rosenberg-Ring, voraussichtlich Ende 2023 oder Anfang 2024, bleibt nun dem neuen Polizeichef oder der neuen Polizeichefin vorbehalten. Und damit der Einzug in eine der modernsten Wachen der Hansestadt. Mit dem neuen PK 43 soll der dunklen Plastikpflanzencharme der 1990er-Jahre der Vergangenheit angehören. Am Ludwig-Rosenberg-Ring, Ecke Sander Damm entsteht vielmehr eine Wache mit einem modernen Raumkonzept für die Beamten, mit einem freundlichen Wartebereich für die Bürger, neuer Technik, einem begrüntes Dach, einer Solaranlage und einigem mehr.

Vor allem aber beendet der Neubau, um den etliche Polizeichefs vor Sobotta teils jahrelang kämpften, die drängende Raumnot der Bergedorfer Polizei und ihrer etwa 200 Mitarbeiter. Abgesehen von den Außenposten werden sie dann wieder alle unter einem Dach vereint sein, nachdem 2013 einzelne Abteilungen wie die Verkehrspolizei mangels Platz ausgegliedert werden mussten.