Lohbrügge. Bergedorf. Alte Wache ist schon lange zu klein. Bisher ist aber noch völlig offen, wann das neue Projekt realisiert werden kann.
Es ist vorerst nur ein Entwurf, doch als solcher schon eine kleine Sensation: Nach vielen Jahren der Debatten über die drängende Raumnot am Bergedorfer Polizeikommissariat 43 rückt nun tatsächlich ein Neubau am Ludwig-Rosenberg-Ring in greifbare Nähe. Erstmals liegt ein detaillierter Plan für einen Erweiterungsbau vor. Allerdings ist noch offen, wann das Projekt realisiert werden kann.
Bisher gab es nur Geld für die Planung
Die Überlegungen sind konkreter als jemals zuvor. Bereits Ende 2014 wurde Geld für die Planung eines Anbaus bewilligt. Jetzt hat die Hamburgische Immobilien Management Gesellschaft mbH (IMPF) – ein auf das Gebäudemanagement von Polizei, Feuerwehr und Museen spezialisiertes, städtisches Unternehmen – einen Architektenentwurf vorgelegt. Vorgesehen ist demnach ein großer Gebäuderiegel mit Front zur Johann-Meyer-Straße. Er soll mit jenem Teil des deutlich kleineren rotgeklinkerten Altbaus verbunden werden, der neben der Feuerwache am Sander Damm liegt.
Vier Etagen sind geplant
Der andere Altbauabschnitt, in dem derzeit der Eingangs- und Empfangsbereich ist, würde hingegen komplett abgerissen werden. Das neue Polizeigebäude soll vier Stockwerke haben – Erdgeschoss, erste und zweite Etage sowie Staffelgeschoss. Der Haupteingang wird an der Johann-Meyer-Straße und an einem noch nicht genauer überplanten Vorplatz liegen.
Viele Details sind tatsächlich noch offen. Momentan gelte der Entwurf „nur als Idee“, die weiterentwickelt werde, sagt Bergedorfs Kommissariatsleiter Hans Siebensohn. Er freut sich auf derzeit noch eingehende Verbesserungsvorschläge seiner gut 200 Kollegen.
Alte Wache war nie der große Wurf
Diesmal soll alles stimmen. Schließlich war das 1992 eingeweihte, heutige Kommissariat alles andere als der große Wurf: Nicht genug, dass am neuen Standort die bisherigen Wachen Bergedorf und Lohbrügge vereinigt wurden – die Planungen waren bereits weit gediehen, als klar wurde, dass dort auch die Kripo unterkommen soll.
Nach mehreren Baustopps wurde quasi in letzter Minute eine dritte Etage aufgestockt – heute Sitz der Kriminalpolizei. Trotz Leichtbau war die Statik schon damit stark belastet – und alle Erweiterungsmöglichkeiten am Standort erschöpft. Das Mitarbeiterzahl wuchs aber weiter, auf heute 224 – plus Außenposten.
Raumnot ist heute groß
24 Jahre nach der Einweihung hat sich die Raumnot des heutigen Regionalkommissariates inzwischen so weit verschärft, dass ganze Abteilungen an andere Standorte verlegt werden mussten. Der zusätzliche Raumbedarf wurde zuletzt auf 1500 Quadratmeter beziffert. Aber: „Die Wache ist nicht nur zu klein, sie hat keinen Aufenthaltskomfort mehr – und wir können dem Bürger oftmals nicht den gewünschten Standard bieten“, sagt Hans Siebensohn. Er würde sich deshalb freuen, wenn ein neu gebautes Kommissariatsgebäude entsteht, „das moderner und dienstleistungsorientierter ist“. Es könne der Polizei auch „nach außen ein freundlicheres und offeneres Gesicht geben“.
Wie es mit den Planungen weitergeht, ist aktuell noch offen. Da die Polizei nur Mieter, nicht Bauherr wäre, ist die Gemengelage zwischen Innen- und Finanzbehörde, IMPF und Polizei kompliziert. Offiziell äußern kann oder will sich derzeit noch niemand. Der Anbau werde aber Gegenstand von Haushaltsberatungen sein, heißt es.