Bergedorf. Immer mehr Patienten müssen in der Bergedorfer Klinik isoliert werden. Hinzu kommt ein hoher Krankenstand beim Personal.
Die Lage im Agaplesion Bethesda Krankenhaus verschärft sich weiter: Wie schon vor einer Woche ist die Zahl der Corona- und Grippe-Patienten in der Bergedorfer Klinik auf einem sehr hohen Niveau. Allein ihre Zahl liegt jetzt bei 32 Menschen, darunter 26 mit Corona.
Hinzu kommen 18 weitere Fälle mit Noro-Viren oder anderen Infektionen, die die Zahl isoliert zu behandelnder Patienten am Dienstag auf 50 geschraubt hat. Vergangene Woche zählte das Krankenhaus 30 Corona-Patienten und sieben Influenza-Erkrankte.
Bethesda: Hoher Krankenstand beim Klinikpersonal verschärft die Lage
„Wir sind am Rand der Belastungsgrenze. Und das schon seit zwei Wochen“, beschreibt Bethesda-Sprecher Matthias Gerwien die Lage in der Klinik am Glindersweg, die zudem auch noch beim Personal mit einem auf über zehn Prozent verdoppelten Krankenstand zu kämpfen hat. „Die normale Reaktion wäre, unsere Notaufnahme abzumelden, um die Lage im Krankenhaus wieder einzufangen. Aber das hat die Gesundheitsbehörde jetzt allen Hamburger Kliniken untersagt. Die Lage ist überall so angespannt wie bei uns – deshalb sind alle Krankenhäuser der Stadt weiter verpflichtet, Notfälle aus Hamburg aufzunehmen.“
Um zumindest für etwas Entlastung zu sorgen, bittet Gerwien alle Bergedorfer eindringlich: „Wenn irgend möglich, kommen Sie nicht direkt in unsere Notaufnahme. Kontaktieren Sie erst Ihren Hausarzt oder andere niedergelassene Mediziner.“
- Interview zur Fusion von Bethesda und Agaplesion
- Ansturm auf neue Klinik im Bethesda Krankenhaus
- Boberger Ärzte helfen Zehnjähriger wieder auf die Beine
Trotz der Vorgabe der Gesundheitsbehörde keine Ausgleichszahlungen
Die Folgen für das Bethesda sind bereits jetzt teuer: Um die Lage im Griff zu behalten, wird rund ein Drittel aller planbaren Operationen abgesagt. „Doch genau von diesen OPs lebt eine Klinik. Und wir bekommen trotz der Vorgabe der Gesundheitsbehörde keine Ausgleichszahlungen“, sagt Gerwien. „Zum Glück sind wir Teil des Agaplesion-Konzerns, sodass wir jetzt nicht in finanzielle Engpässe geraten.“
Spürbar bleibt die Lage für alle Angehörigen und Freunde der Bethesda-Patienten: Sämtliche Besuchsregelungen sind weiterhin ausgesetzt, vorerst bis einschließlich Sonntag, 18. Dezember. „Gut möglich, dass wir das sogar noch weiter verlängern müssen“, so Matthias Gerwien. „Vielleicht sogar über die Weihnachtsfeiertage.“