Bergedorf. Die Bibliothek im Körberhaus trumpft mit neuer Technik, neuem Mobiliar und neuen Medien auf. Was Besucher erwartet.
Bohrmaschinen kreischen, Handwerker öffnen Kisten, ziehen an Kabeln und schieben Leitern durch den Raum: In Bergedorfs neuer Bücherhalle im Körberhaus geht es gerade noch ziemlich drunter und drüber. Doch es sind nur die letzten Arbeiten vor der großen Eröffnung am kommenden Montag: Wenn sich dann um 17 Uhr die Türen des neuen Körberhauses an der Holzhude das erste Mal für alle Bergedorfer öffnen, wird auch die Bücherhalle ihre ersten Gäste willkommen heißen. Und eine Bibliothek präsentieren, die ganz neue Maßstäbe setzen soll.
Mit dem eher kleinen Übergangsstandort in Lohbrügge, aber auch dem Vorgänger am Kupferhof hat sie jedenfalls, so viel ist sicher, nicht mehr viel gemeinsam.
Die gesamten 500 Quadratmeter sind barrierefrei
Denn alte Regale und auch viele alte Medien sind verschwunden und machen einem ganzen Schwung an Neuheiten Platz. Angefangen von der Barrierefreiheit auf der gesamten 500 Quadratmeter großen Fläche über neues Mobiliar, viele neue Medien und moderne Computer bis hin zu Loungesesseln und gemütlichen Ecken, die zum Verweilen einladen.
Bergedorfs Bücherhallenchefin Eva Quade hat auch schon einen „neuen Lieblingsplatz“, wie sie verrät. Das ist allerdings kein Sessel, sondern der Gruppenraum: 50 Quadratmeter groß und hell, mit Smartboard, Tischen und Stühlen ist er der pure Luxus für eine Bücherhalle. Denn hier können Kindergruppen hinkommen, aber auch Bastelstunden und Workshops abgehalten werden, ohne dass sie andere stören und ohne dass Teile der Bücherhalle – wie in Lohbrügge – für die Veranstaltungen gesperrt werden müssen. „Wenn keine Veranstaltung ist, können die Besucher auch einfach hereinkommen und beispielsweise lernen“, schwärmt Eva Quade.
Wer die neue Bücherhalle betritt – für die die Hamburgische Bürgerschaft übrigens 333.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg 2020 gestellt hat – wird sich trotzdem nicht fremd fühlen. Wegweiser an einer großen Wand weisen den Weg zu den einzelnen Abteilungen, und die Reihen an Bücherregalen sind trotz allem vertraut und überschaubar. Doch alles wirkt großzügiger und aufgeräumter. Zudem wurden alle Bereiche optimiert. So gibt es jetzt eine Wand für Bergedorf- und Hamburg-Bücher – direkt neben der ebenfalls ausgeweiteten Saatgut-Bibliothek. Der Kinderbereich lockt mit Kuschelkissen und gemütlichen Spiel- und Leseecken. Für Jugendliche gibt es einen Gamingbereich mit großem Monitor. Hier darf jeweils eine Stunde lang mit Freunden gespielt werden – am besten nach Anmeldung, aber auch spontan.
Zur Eröffnung am Montag wird sich allerdings alles erst etwas einspielen müssen, weiß auch Bücherhallenleiterin Eva Quade. So werden ab Dienstag zunächst die regulären Öffnungszeiten gelten (dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr), nicht etwa die erweiterten Zeiten. Denn es ist geplant, dass Besucher künftig auch früher und später am Tag die Bücherhalle mit ihrer Karte betreten können, dann allerdings von Kameras überwacht.
Diese Funktion wird nun wohl erst später kommen. Auch der Rückgabeautomat wird wohl nicht rechtzeitig in Betrieb gehen; es gibt vorerst Ersatz an anderer Stelle. Alles keine großen Probleme, sagt Eva Quade, die sich wie ihr Team an der neuen Bücherhalle erfreut: „Alle sind schon ganz aufgeregt!“