Hamburg. Der Sanierungsstau ist erheblich, seit Hamburg die Instandhaltung zentralisiert hat. Für neun Projekte gibt’s jetzt aber Geld.

Abgängige Kunstrasenflächen, defekte Drainagen, marode Laufbahnen – der Sanierungsstau auf Bergedorfs Sportanlagen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer langen Liste summiert. Denn seit ihre Instandsetzung in Hamburg zentralisiert wurde und nicht mehr Sache der Bezirke ist, gerieten die einst vorbildlichen Bergedorfer Plätze finanziell ins Hintertreffen. Schließlich war der Sanierungs- und Nachrüstungsbedarf im Rest Hamburgs deutlich größer. Und für den bezirklichen Sportstättenbau stehen pro Jahr nur vier Millionen Euro zur Verfügung.

Doch jetzt startet Bergedorf durch – und investiert bis Ende 2023 sogar gut acht Millionen Euro. Sportstättenmanager Fred Osterhage ist es gelungen, neben dem kleinen Hamburger Etat etliche Fördertopfe anzuzapfen. Ein Engagement, das ihm im Ausschuss Sport und Bildung Applaus von allen Fraktionen einbrachte.

Sport Bergedorf: Insgesamt neun Anlagen bekommen Geld für die Sanierung

Das Geld fließt in insgesamt neun Anlagen, für die zwischen 200.000 und zwei Millionen Euro bereitliegen oder nach noch anstehenden Gesprächen zumindest absehbar zur Verfügung stehen sollten. Der größte Betrag ist für die Sportanlage am Henriette-Herz-Ring in Neuallermöhe vorgesehen. Hier müssen neben dem Kunstrasen auch die Kunststofflaufbahn und das benachbarte Kleinspielfeld dringend saniert werden. Die erforderlichen zwei Millionen Euro sollen je zur Hälfte aus der Sanierungsoffensive Sport des Hamburger Senats und Mitteln der Stadtteilentwicklung Rise fließen, die für Neuallermöhe aber nur bis Ende 2023 zur Verfügung stehen. „Es sind noch Gespräche nötig, dieses Projekt rechtzeitig zu starten. Aber ich bin zuversichtlich“, gab sich Osterhage im Ausschuss kämpferisch.

Alle anderen Maßnahmen sind dagegen schon gesichert. So erhält die Sportanlage Curslack für 900.000 Euro einen komplett neuen Kunstrasen samt elastischer Tragschicht und wohl auch einer modernen Drainage. Baubeginn soll im Frühling sein. Schon im Entstehen ist der Baseballplatz am Mittleren Landweg, für den der vorhandene Naturrasenplatz um 90 Grad gedreht werden muss. Die 1,5 Millionen Euro stammen aus der Sanierungsoffensive und dem Bundesförderprogramm Sportstätten.

Auch die neue Brücke am Billtal-Stadion gehört zum Investitionsprogramm

Auch zwei Hochbaumaßnahmen gehören zu Bergedorfs Investitionen 2022/23: Am Billtal-Stadion wird gerade die bereits entfernte Brücke über dem Eingang Daniel-Hinsche-Straße durch einen Neubau ersetzt. Fertigstellung des 300.000-Euro-Projekts soll im April sein. Auch das neue Umkleidehaus an der Football-Anlage Ladenbeker Weg für 800.000 Euro ist bereits im Bau. Nutzbar soll es im Sommer sein. Ob dann auch die neue Drainage der oft überfluteten Sportanlage 2000 in Neuallermöhe-West liegt, ist unklar. Der Baubeginn dieses 200.000-Euro-Projektes ist noch nicht terminiert.

Bereits fertig oder kurz vor der Abnahme sind drei weitere Projekte: Die Sportanlage Spieker in Zollenspieker erhält für 250.000 Euro zurzeit einen neuen Kunststoffrasen. Gerade fertiggestellt wurde die 1,4 Millionen Euro teure Sanierung der Leichtathlik-Anlagen auf der Wilhelm-Lindemann-Anlage am Binnenfeldredder in Lohbrügge. Die Einweihung durch die benachbarten Schulen und den VfL Lohbrügge ist für das Frühjahr geplant.

Komplettiert werden die Acht-Millionen-Euro-Investitionen in Bergedorfs Sportanlagen durch den Neubau der Leichtathletik-Anlagen und der Tribüne an den Sander Tannen. Das 750.000-Euro-Projekt wurde bereits im Mai eingeweiht.