Bergedorf. Anfang November zieht die Bibliothek im neuen Körberhaus ein - als erster Mieter noch vor dessen Eröffnung. Gefeiert wird später.
Sie haben schon ordentlich ausgemistet: Was arg zerlesen und älter als fünf Jahre ist, kommt weg. „Gleichzeitig bestellen wir gerade ohne Ende neue Bücher“, sagt Eva Quade, Leiterin der Bergedorfer Bücherhalle an der Alten Holstenstraße 18. Alles soll schön und gepflegt aussehen, wenn das große Ereignis ansteht: der Umzug der Bücherhalle aus ihrem provisorischen Lohbrügger Quartier ins neue Körberhaus. Die Tage der alten Räume sind nun ganz genau gezählt: In fünf Wochen ist Schluss, letzter Öffnungstag ist der 29. Oktober. Am Freitag, 18. November, soll an der Holzhude 1 neu eröffnet werden.
Fast acht Jahre sind es dann doch am Standort Lohbrügge geworden – ein Übergangsquartier, das die Bergedorfer Bücherhalle 2015 beziehen musste, weil der Mietvertrag am Kupferhof ausgelaufen war. Viele Lohbrügger haben den Standort Alte Holstenstraße längst liebgewonnen. Aufgegeben wird er dennoch – zugunsten der neuen Bücherhalle im Körberhaus, die deutlich größer, moderner und barrierefrei sein wird. Aus jetzt 380 werden dann 500 Quadratmeter. Der Medienbestand soll von 27.000 auf 45.000 wachsen. Es gibt neue Möbel, einen Gamingbereich für Jugendliche, Loungesessel am Eingang und flexiblere Öffnungszeiten.
Bergedorfer Bücherhalle zieht Anfang November ins Körberhaus
Zunächst aber liegt viel Arbeit vor dem Team der Bücherhalle mit ihren neun Mitarbeitern, zwei Azubis und einer FSJlerin. Denn auch wenn ein externes Unternehmen die Bücherkisten von A nach B transportiert: Das Packen und Planen bleibt beim Team. „Wir haben schon festgelegt, was am neuen Standort wo in welches Regal soll“, sagt Eva Quade. Auch die Büros räumen die Mitarbeiter selbst leer.
Und es gilt, die Kunden auf den Umzug vorzubereiten. Denn immerhin wird die Bergedorfer Bücherhalle für fast drei Wochen geschlossen sein. Mit Flyern weist die Bücherhalle seit Freitag ihre Kunden auf den Umzug und verlängerte Ausleihfristen hin (Details auch im Internet unter buecherhallen.de/bergedorf-blog.html).
Zugang mit Bücherhallenkarte auch außerhalb der Öffnungszeiten
Bis zum letzten Tag vorm Umzug soll der Betrieb aber ganz normal weiterlaufen. Der erste Tag im Körber-Haus – ein Freitag – wird zunächst als Testlauf gesehen. „Dann müssen wir gucken, wie alles so läuft“, stellt Eva Quade fest. Sicher ist: Es wird nur eine stille Eröffnung, ohne Party oder dergleichen. Denn die offizielle Eröffnungswoche des neuen Körber-Hauses beginnt erst am 5. Dezember. Und weil das Haus ja durch den Gemeinschaftsgedanken aller Einrichtungen getragen wird, möchte die Bücherhalle nicht vorpreschen.
Manch eines wird sich ohnehin erst zurechtruckeln müssen. So plant die Bücherhalle verlängerte Öffnungszeiten durch die „Open Library“: Über die üblichen Öffnungszeiten hinaus (dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, sonnabends 10 bis 14 Uhr), kann die Bücherhalle schon morgens ab 7 Uhr und abends bis 22 Uhr mit der Bücherhallenkarte betreten werden. Personal gibt es dann nicht, allerdings eine Kameraüberwachung. Noch offen ist, ob auf diesem Wege sogar sonntags geöffnet sein wird.