Bergedorf. Sieben Läden im Einkaufszentrum sind derzeit unvermietet. Zudem hat P&C weiterhin geschlossen. Wie Centermanager die Lage bewertet.
„Liebe Kunden, unsere Filiale hat ab heute leider geschlossen“. Eltern und Kinder, die am Mittwoch vor Spiele Max im CCB standen, konnten durch die zugesperrten Türen nur noch die zum Abtransport gestapelten Spielzeugkartons betrachten. Das Geschäft hat nicht nur zeitweise, sondern dauerhaft geschlossen, und das direkt vor dem Weihnachtsgeschäft.
Über die Gründe verriet Spiele Max am Donnerstag auf Anfrage nichts. Hinter vorgehaltener Hand wird in Bergedorf jedoch gemunkelt, dass die Konkurrenz durch den deutlich größeren, benachbarten Spielwarenladen Hartfelder am Kupferhof einfach zu groß war.
CCB: Spiele Max hatte nur einen befristeten Mietvertrag
Spiele Max habe nur einen „befristeten Mietvertrag bis Ende 2022“ gehabt, sagt Lutz Müller. Der CCB-Manager muss nun mit einem weiteren Leerstand im Center umgehen: Sieben Läden sind aktuell unvermietet. Hinzu kommt die temporäre Schließung von Peek & Cloppenburg. Auf den Flächen des wichtigen Ankermieters hatte es Anfang Oktober einen großen Wasserschaden durch eine geplatzte Leitung gegeben.
Seitdem muss umfangreich saniert werden. Filialchefin Brigitte Schulz hatte bereits Ende Oktober versprochen: „Wir streben eine Öffnung so schnell wie möglich an“ – und auch CCB-Manager Müller sagt: „Wir kämpfen um jeden Tag.“ Eine neue Baubesprechung zum Fortschritt der Sanierung stehe in Kürze an. Dass ein so wichtiger Ankermieter im Weihnachtsgeschäft geschlossen ist, das tue aber schon „ein bissel weh“, räumt Müller ein. Spätestens bis Jahresende, so hieß es zuletzt, soll P&C wieder offen sein. Erst im Mai hatte das Unternehmen am Standort seinen Mietvertrag verlängert.
Für alle leeren Läden laufen Gespräche mit Interessenten
Das neue Jahr soll auch auf den anderen leeren Flächen Veränderung bringen. Nur wie, ist noch unklar. „Für alle Flächen laufen Gespräche“, sagt Müller. Firmen aus vielen verschiedenen Branchen von Textil bis zu Hartwaren (etwa Einrichtungsgegenstände) hätten Interesse am Standort. Doch das Problem sei der Fachkräftemangel: „Viele haben Riesenprobleme, Personal zu finden“ – und würden zögern, neue Mietverträge zu unterschreiben, „wenn ihnen schon jetzt zwei Filialleiter fehlen“. Teilweise kommen auch finanzielle Gründe hinzu, da die Banken restriktiver mit der Kreditvergabe sind.
- Hamburgs 105. Stadtteil: Baustart verzögert sich um ein Jahr
- Sanierung abgeschlossen: Busbahnhof öffnet wieder
- Mysteriöse Explosionen im Bezirk geben Rätsel auf
Dennoch hofft Müller auf Neuigkeiten zu Beginn des Jahres. Veränderungen werde es so oder so geben: „Wir werden einige Flächen zusammenlegen und die Anordnung der Mieter optimieren“, kündigt er an. Aktuell werden einige Läden auch von Künstlern genutzt, die gerne bleiben würden.
Dass der Standort Bergedorf für viele Geschäftsleute weiter attraktiv bleibt, daran hat Lutz Müller keinen Zweifel: Selbst in der für den Einzelhandel schwierigen Coronazeit sei ein überwiegender Teil der damals auslaufenden Verträge verlängert worden.