Bergedorf. Spielzeughändler unterstützt die ehrenamtliche Arbeit der Bergedorfer Retter – und war selbst als Kind von Blaulicht-Autos fasziniert.

Gerade noch war mit Papa ein Ausflug in den Zoo geplant – und zack: Schon geht der Pieper, muss er einen gefluteten Keller auspumpen oder ein Auto retten, dem im Sturm ein Ast aufs Dach gefallen ist. Manchmal ist es auch richtig gefährlich: Wenn Papa etwa zu den Kleingärten am Schwarzen Weg fährt und mal wieder eine brennende Laube löschen muss.

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Bergedorf bangen und warten die Lebenspartner und dazu insgesamt 16 Kinder: „Die müssen ja unsere Einsätze und Übungen irgendwie mittragen“, meint Mats Holmlund, der jetzt die Idee hatte, die Kinder seiner Kameraden zu belohnen – und bei Spielzeughändler Hartfelder anfragte.

Bergedorf: Kinder der Feuerwehrleute werden mit Spielzeug überrascht

Geschäftsführer Marcel Fichtel zögerte nicht lange: „Ehrenamtliches Engagement finden wir immer super. Und das besonders in Bergedorf“, meint der zweifache Vater und spendierte 25 Gutscheine im Wert von jeweils 15 Euro. So kann der beste Freund gleich mit eingeladen werden, denn das Puzzeln, Malen, Kicken und Basteln macht ja zusammen am meisten Spaß.

Die Geschenke sollen den Kleinen am 10. Dezember bei der Weihnachtsfeier der Freiwilligen Feuerwehr an der Chrysanderstraße überreicht werden: „Wir wollen im Hof einen Minimarkt aufbauen samt Lagerfeuer und Stockbrot. Schon 45 Leute haben sich angemeldet“, freut sich Holmlund – und hätte doch gern noch mehr dabei.

Freiwillige Feuerwehr Bergedorf sucht Aktive für den Einsatzdienst

Denn aktuell sind bei der Feuerwehr mit 32 Aktiven (darunter drei Frauen) noch zehn Spinde frei: „Manche finden nach dem Studium woanders einen Job. Aber es gibt auch junge Familien, die hier keine Wohnung mehr bezahlen können und weiter raus auf die Dörfer müssen“, erklärt er: „Deshalb freuen wir uns über jeden Bergedorfer, der mindestens zweimal im Monat zum Dienst kommen mag. Gern auch Frauen.“

Schon mit 17 Jahren lässt sich die Grundausbildung beginnen. Lukas Loschelder (19) gehört in der Truppe zu den Jüngsten und war als Kleinkind schon ein Fan von Feuerwehrautos. Während Kamerad Björn Lorenz (25) ein „eingefleischter Lego-Fan“ war, standen Christopher Herzog (31) und Jan Kielmann (37) mehr auf Eisenbahnen. „Und ich war mit Cowboyhut beim Westernreiten in Schnakenbek“, erzählt Mats Holmlund.

Weitere Spendenaktion: Wunschbaum für das Wilhelmstift

Nach seinem Lieblingsspielzeug als Kind gefragt, antwortet der Hartfelder-Chef schnell und laut: „Alles mit Blaulicht musste es sein, also Polizei, Feuerwehr und auch Abschleppwagen. Vom vielen Herumrutschen musste mir meine Mama unzählige Flicken auf die Hosen nähen“, erinnert der 32-Jährige, der gerade noch eine zweiten Spenden-Aktion unterstützt – für die kleinen Patienten im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift.

Dort bekommt, wer beim Röntgen nicht zappelt, „als Lohn“ einen coolen Sticker. Die EEG-Abteilung wünscht sich Schleich-Tiere, die Notaufnahme braucht Buntstifte und die Kinderpsychiatrie hätte gern Pinsel und Flummis. „Wir wollen damit keinen Gewinn machen und geben 20 Prozent auf jeden Wunsch, den unsere Kunden erfüllen wollen“, betont Marcel Fichtel. stri