Hamburg. Der Überblick: Lollitests werden ersetzt. Inzidenz in Hamburg über 2000. Masken Gefahr für Wildtiere. Luca-App bald nicht mehr Pflicht.

Mit den neuen Corona-Zahlen hat Hamburg am Mittwoch die Inzidenz von 2000 überstiegen und damit eine weitere, bis vor wenigen Monaten unvorstellbare Dimension in der Pandemie erreicht. Die Zahl der schwer erkrankten Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser ist bislang zwar stabil, doch stationär werden immer mehr Menschen wegen Covid-19 behandelt. Wird der Senat nun doch mit Verschärfungen auf die Omikron-Welle reagieren?

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und Norddeutschland.<<

Schleswig-Holstein meldet erstmals einen vierstelligen Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen. Zugleich ist die so wichtige Kontaktnachverfolgung im Norden nicht mehr gesichert. Die Gesundheitsämter werden zwar seit mehreren Wochen von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unterstützt, dennoch ist der Rückstand bei den Anrufen von positiv Getesteten in den Bezirken groß. Die Luca-App wird zur Ermittlung von Risikokontakten nicht mehr verwendet. Alle Infos in unseren Corona News für Hamburg und den Norden.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 26. Januar 2022:

  • Schleswig-Holsteins Corona-Inzidenz erstmals vierstellig
  • Fegebank durch Covid-19 „aus der Kurve getragen“
  • Corona-Masken werden zur Gefahr für Wildtiere
  • Gefälschte Impfpässe: Polizei-Ermittlungsgruppe zieht Bilanz
  • Lollitests an Hamburger Schulen werden durch Schnelltests ersetzt
  • Corona-Bonus für Beamte kommt – aber nicht für alle
  • Rot-Grün will Gesetz zu Regelstudienzeit verlängern
  • Schleswig-Holstein will Schulgesetz anpassen
  • AfD-Politikerin darf ohne Maske in die Bürgerschaft
  • Inzidenz in Hamburg übersteigt 2000 – mehr Klinik-Patienten
  • Luca-App bald nicht mehr Pflicht – Lizenz könnte aber bleiben
  • Bremen gibt 300.000 kostenlose FFP2-Masken aus
  • Arbeitsagentur-Chef: Impfpflicht hilft dem Arbeitsmarkt
  • Einkommensplus für Beschäftigte in der Gastronomie
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt – aber nur langsam
  • Niedersachsen führt Testpflicht für Kitas ein
  • Fehlerhafte Schnelltests in Kitas – Senator wütend
  • Hafengeburtstag wird auch 2022 abgesagt

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona: 30 Menschen bei „Spaziergang“ in Hamburg-Winterhude

Zu einem sogenannten Spaziergang sind am Mittwochabend etwa 30 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Maßnahmen in Hamburg-Winterhude zusammengekommen. Nachdem sich eine Teilnehmerin bereit erklärte, als Leiterin der Versammlung zu fungieren, ließ die Polizei die Gruppe eine Runde um den Winterhuder Marktplatz drehen.

Zwischenfälle gab es nicht. „Die Menschen haben sich vorbildlich verhalten und alle Vorschriften eingehalten“, hieß es aus dem polizeilichen Lagezentrum.

Corona-Ausbruch in Flensburger Pflegeheim

Bei einem Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung in Flensburg haben sich 26 Bewohner und acht Mitarbeiter angesteckt. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, waren zwei positive Schnelltests bei Mitarbeitenden am 19. Januar der Ausgangspunkt. Zwei Tage später hatte dann auch eine Bewohnerin einen positiven Test. Insgesamt seien daraufhin knapp 160 Menschen getestet worden.

Da nahezu alle Mitarbeiter und Bewohner einen Impfschutz hätten, handele es sich bisher überwiegend um milde Verläufe, teilte die Stadt weiter mit. Lediglich eine vorerkrankte Bewohnerin sei im Krankenhaus. „Die Betroffenen wurden isoliert und werden weiter mit Vollschutz versorgt“, hieß es.

Schleswig-Holsteins Corona-Inzidenz erstmals vierstellig

Erstmals hat die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein die Marke von 1000 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Nach Angaben der Landesmeldestelle von Mittwoch lag der Wert bei 1008,2. Am Vortag hatte er noch 959,0 und am Mittwoch vergangener Woche 844,9 betragen.

Die Zahl der registrierten Neuinfektionen stieg von 5730 am Dienstag ein weiteres Mal deutlich auf 6117. Am Mittwoch vor einer Woche waren es 5459 neue Ansteckungen gewesen. Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Corona-Kranke je 100 000 Menschen innerhalb einer Woche in Kliniken kamen, blieb mit 6,25 fast konstant (Dienstag: 6,36).

Test-Späti in der Lübecker Altstadt: Erstmals überschritt die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein die 1000er-Marke.
Test-Späti in der Lübecker Altstadt: Erstmals überschritt die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein die 1000er-Marke. © dpa | Markus Scholz

Auch bei der Zahl der in Krankenhäusern liegenden Covid-19-Patienten veränderte sich mit 339 kaum etwas – am Dienstag waren es 338. Die Zahl der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen nahm hingegen wieder um fünf auf 50 zu. Von ihnen mussten unverändert 31 beatmet werden. Ungewöhnlich hoch ist die Zahl der Menschen, die binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Virus starben: elf. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie auf 1953. Die Zahl der seither Genesenen gab die Landesmeldestelle mit 130 600 an.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnete am Mittwoch weiterhin der Kreis Stormarn mit 1798,9, gefolgt von Flensburg mit 1214,2. Unverändert ganz hinten liegt hier der Kreis Dithmarschen mit einem Wert von jetzt 525,3.

Fegebank durch Covid-19 „aus der Kurve getragen“

Nach überstandener Covid-Erkrankung hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank davor gewarnt, eine Corona-Infektion auf die leichte Schulter zu nehmen. „Mich hat es wirklich ziemlich aus der Kurve getragen“, sagte die Grünen-Politikerin. Anfangs sei es ihr noch gut gegangen, „doch dann habe ich mich fast zwei Wochen lang richtig krank gefühlt“. Sie frage sich, wie es ohne Impfung gelaufen wäre. „Trotz des vermeintlich ‚milden‘ Verlaufs hat es mir gereicht und mich auch ein bisschen demütig werden lassen.“

Fegebank hatte vor drei Wochen in den sozialen Netzwerken mitgeteilt, dass ihre Familie sich mit dem Coronavirus infiziert und in Quarantäne begeben habe.

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„Kinder haben zum Glück nur sehr selten schwere Verläufe; so war es bei unseren zum Glück auch“, sagte die Mutter von dreijährigen Zwillingen. Die Quarantäne sei für alle belastend gewesen. „Das Haus für eine Zeit lang nicht verlassen zu dürfen, fordert einen mit kleinen Kindern wirklich sehr. Aber meine Kinder haben toll mitgezogen. Aber natürlich fällt einem trotzdem auch schon einmal die sprichwörtliche Decke auf den Kopf.“ Beschweren wolle sie sich aber nicht, „denn mir ist sehr bewusst, dass ich es gut erwischt habe im Leben“.

Corona-Masken werden zur Gefahr für Wildtiere

Weggeworfene Corona-Masken werden nach Einschätzung der Tierschutzstiftung Vier Pfoten zunehmend zur Gefahr für Wildtiere. „Vögel und Igel können sich in den Gummibändern von Masken verheddern, dadurch hängenbleiben und sich verletzten oder gar verenden“, sagte Christian Erdmann, Geschäftsführer des Wildtier- und Artenschutzzentrums am Mittwoch in Hamburg.

Zudem könnten Wildschweine, Füchse aber auch Hunde herumliegende Schutzmasken fressen. Sie sollten daher stets im Mülleimer entsorgt werden. Wer im Wald unterwegs ist, sollte die Masken bewusst gut verstauen, um auch versehentlich keinen Müll zu verursachen.

Gefälschte Impfpässe: Polizei-Ermittlungsgruppe zieht Bilanz

Rund zwei Monate nach ihrer Gründung im Dezember hat die Ermittlungsgruppe „Booster“ der Lübecker Kriminalpolizei eine erste Bilanz gezogen. Bei der Suche nach gefälschten Impfpässen hätten bisher mehr als 20 Durchsuchungen vor allem in Privathaushalten stattgefunden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Dabei seien 16 gefälschte Impfnachweise beschlagnahmt worden.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge um Frauen und Männer unterschiedlichsten Alters und aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Darunter seien sowohl Impfkritiker als auch Menschen, die nicht richtig über die Gesetzeslage informiert seien, sagte der Sprecher. Es seien aber auch Leute darunter, die sich nach anfänglicher Ablehnung nun doch zur Booster-Impfung entschlossen hätten. „Um die schneller zu bekommen, versuchen sie, die Erst- und Zweitimpfung durch einen gefälschten Impfpass vorzuspiegeln“, sagte der Sprecher.

Ein beschlagnahmter Impfpass mit einem Eintrag einer Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson: Eine Ermittlungsgruppe der Polizei Lübeck hat eine Zwischenbilanz gezogen.
Ein beschlagnahmter Impfpass mit einem Eintrag einer Corona-Impfung: Eine Ermittlungsgruppe der Polizei Lübeck hat eine Zwischenbilanz gezogen. © dpa | Stefan Puchner

Nach Angaben der Polizei gibt es in Lübeck mehrere Orte, an denen gefälschte Impfausweise verkauft werden. Es gebe aber auch Ärzte, die Impfungen in die Impfausweise eintrügen, die gar nicht stattgefunden hätten, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Wer einen falschen Ausweis benutzt, muss nach Polizeiangaben mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr rechnen. Wer als Arzt oder Privatperson falsche Impfpässe herstellt, kann dafür sogar bis zu fünf Jahre Haft bekommen.

Lollitests an Hamburger Schulen werden ab Februar durch Schnelltests ersetzt

Hamburg muss das Pilotprojekt mit PCR-Lollitests an bestimmten Schulen beenden. Dies teilte der Senat am Mittwochnachmittag mit. "Vor dem Hintergrund der gestiegenen Infektionszahlen und der damit verbundenen starken Auslastung der PCR-Testverfahren ist es den Laboren ab Februar nicht mehr möglich, den reibungslosen Ablauf der PCR-Lolli-Tests zu gewährleisten", heißt es in der Mitteilung dazu.

Hamburg muss das Pilotprojekt mit PCR-Lolli-Tests an Schulen beenden.
Hamburg muss das Pilotprojekt mit PCR-Lolli-Tests an Schulen beenden. © picture alliance | Unbekannt

Die neun teilnehmenden Sonder- und Grundschulen werden ab dem 1. Februar somit wieder an drei Tagen pro Woche die bekannten Schnelltests von Siemens einsetzen. Dieses Verfahren habe sich dank der Einführung neuer Antigen-Schnelltests an allen anderen 366 staatlichen Schulen bewährt und könne jetzt auch von den Schulen angewandt werden, die bislang an zwei von drei wöchentlichen Testtagen PCR-Lollitests eingesetzt haben.

Die Schulbehörde bedauert, dass das Pilotprojekt nun eingestellt werden müsse. Sie sieht sich aber in ihrer grundsätzlichen Position bestätigt, dass PCR-Lollitests aufgrund der begrenzten Labor-Kapazitäten keine Alternative für alle Schulen darstellen.

Corona-Bonus für Beamte kommt – aber nicht für alle

Der Landtag in Kiel hat einen Corona-Bonus auch für die Beamten in Schleswig-Holstein auf den Weg gebracht. Das Parlament beriet am Mittwoch in erster Lesung den Gesetzentwurf der Regierung zur Übernahme der für Tarifbeschäftigte ausgehandelten Sonderzahlung von 1300 für Angestellte und 650 Euro für Auszubildende für Beamte. Bei 40.800 Beamtenstellen und rund 4000 für Anwärter bedeutet dies laut Finanzministerium 56 Millionen Euro Mehrkosten für das Land.

Hinzu kommen sieben Millionen Euro für den kommunalen Bereich und eine Million für sonstige Dienstherren. Das Gesetz soll am Donnerstag beschlossen werden. Die Sonderzahlung diene der Abmilderung von Mehrbelastungen in der Corona-Krise, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). „Sie ist einkommenssteuer- und sozialabgabenfrei, sofern sie bis Ende März 2022 zur Auszahlung kommt.“ Dies erkläre den Zeitdruck.

Beamte in Schleswig-Holstein sollen einen Corona-Bonus bekommen. So hat etwa die Polizei erheblichen Mehraufwand durch Corona-Kontrollen wie hier in Dagebüll zu stemmen.
Beamte in Schleswig-Holstein sollen einen Corona-Bonus bekommen. So hat etwa die Polizei erheblichen Mehraufwand durch Corona-Kontrollen wie hier in Dagebüll zu stemmen. © picture alliance/dpa | Frank Molter

Im Frühjahr ist dann die Entscheidung zu einer weiteren Übertragung des Tarifabschlusses auf die Beamten vorgesehen: Damit werden auch sie von Dezember an 2,8 Prozent mehr Geld bekommen. Eine weitere Erhöhung um 0,6 Prozent gibt es schon ab Juni. Aus Heinolds Sicht wurde trotz Krise und damit verbundener Belastungen des Haushalts eine gute Gesamtlösung für alle Beteiligten gefunden.

SPD-Fraktionsvize Beate Raudies kritisierte, dass außer den aktiven Beamten nicht auch die Pensionäre den Bonus bekommen sollen. Damit breche die Regierung ein Versprechen. Auch die DGB-Nord-Vorsitzende, Laura Pooth, monierte diesen Punkt. Sie forderte, noch vor der Landtagswahl am 8. Mai das Tarifergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Besoldung der Beamten und die Pensionen zu übertragen. Die Sonderzahlung könnten natürlich nur aktive Beschäftigte bekommen, sagte Heinold. Es sei keine übliche Einmalzahlung, sondern eine Extraprämie für Corona-Mehrbelastungen. Die Koalitionspartner CDU und FDP unterstützten dies, der oppositionelle SSW auch. Die AfD lehnte den Bonus für Beamte ab.

Rot-Grün will Gesetz zu Regelstudienzeit verlängern

Die Regelstudienzeit und somit auch die Bafög-Ansprüche von Hamburgs Studierenden sollen wegen der Corona-Pandemie weiter verlängert werden können. „Wir wissen nicht, vor welche pandemischen Herausforderungen uns das kommende Sommersemester stellen wird. Deshalb müssen wir uns schon jetzt vorbereiten und die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit schaffen“, sagte die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Annkathrin Kammeyer.

Die Universität Hamburg sucht für das Projekt „Orte der (Un-)Sichtbarkeit“ Zeitzeugen (Archivbild).
Abermals soll die Regelstudienzeit für Studierende – etwa an der Uni Hamburg – wegen Corona verlängert werden. © Funke Foto Services | Marcelo Hernandez

Der von der rot-grünen Koalition vorgelegte Antrag sieht eine Verlängerung des bisherigen und Ende März auslaufenden Gesetzes um ein Jahr vor – es soll in der Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch beschlossen werden.

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Für das laufende Wintersemester hat die Wissenschaftsbehörde bereits eine Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit um ein Semester angekündigt. Soll das auch im Sommersemester geschehen, braucht sie als Basis das nun von Rot-Grün angekündigte Gesetz. Es wäre dann bereits das fünfte Semester, das wegen der Pandemie nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet und auch für die zeitlich befristete Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) als Null-Semester gezählt würde.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Behörde: Kultur und Sport „nicht gegeneinander ausspielen“

Stellvertretend für die Corona-Politik des Senats hat die Hamburger Kultur wegen unterschiedlicher Regelungen bei der Zulassung von Zuschauern zuletzt viel Schelte von den Sportvereinen einstecken müssen. Als Zielscheibe für Ungleichbehandlung ist in jüngster Zeit bundesweit die Elbphilharmonie genannt worden, wo 2000 Besucher zugelassen sind, diese Zahl freiwillig aber nicht ausgeschöpft wird.

Während die Elbphilharmonie ihre 2100 Sitze fast komplett auslasten könnte, bleiben Stadien größtenteils leer. In Hamburg sind jeweils 2000 Zuschauer zugelassen.
Während die Elbphilharmonie ihre 2100 Sitze fast komplett auslasten könnte, bleiben Stadien größtenteils leer. In Hamburg sind jeweils 2000 Zuschauer zugelassen. © dpa | Christian Charisius/Daniel Reinhardt

Die Hamburger Behörde für Kultur und Medien wehrt sich nun dagegen. „Man kann die Unzufriedenheit im Sport verstehen“, sagte Pressesprecher Enno Isermann am Mittwoch. „Aber man darf die Bereiche nicht gegeneinander ausspielen. Die Ministerpräsidenten haben zu Recht gesagt, dass Kultur eine besondere Bedeutung hat. Auch und gerade jetzt."

Als Argumente nannte Isermann: „In der Elbphilharmonie und anderen Einrichtungen gibt es ein gutes Lüftungssystem, es wird nach einem strengen und bewährten Hygienekonzept verfahren. Seit die Sondergenehmigung gilt, gab es keine Ausbrüche von Corona-Infektionen. Weil viele Besucher Abstand zueinander einhalten möchten, hat die Elphi freiwillig von 2000 möglichen auf 1300 Besucher reduziert.“ Der Konzertsaal bietet 2100 Plätze.

Schleswig-Holstein will Schulgesetz anpassen

Im Landtag zeichnet sich eine breite Mehrheit für eine Reform des Schulgesetzes zur Sicherstellung von Abschlussprüfungen in Zeiten Pandemiezeiten ab. Kinder und Jugendliche hätten ein Recht auf Bildung, sagte der CDU-Bildungspolitiker Tobias von der Heide am Mittwoch. „Und gerade deshalb ist es so wichtig, dass Schule in Präsenz stattfindet.“ CDU, SPD, Grünen, FDP und SSW wollen den Schulen Prüfungen notfalls auch an Sonnabenden und Ferientagen ermöglichen. In Ausnahmefällen sollen mündliche Prüfungen online möglich sein. Die SPD forderte zudem, den Schulen den Wechsel von Präsenz- auf Wechsel- und Distanzunterricht zu erleichtern.

Hier gibt's in Hamburg Impfungen ohne Termin

Auch am Mittwoch gibt es in Hamburg kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung Impfungen und Booster. Jeweils von 12 Uhr an sind die beiden Impfzentren in Harburg (Phoenix-Center) und Barmbek-Süd (Hamburger Meile) geöffnet. Weitere Details finden Sie hier. Der Piks zum Schutz vor dem Coronavirus wird außerdem von 11.30 Uhr an in der Ev.Luth. Markus-Kirchengemeinde Hohenhorst Rahlstedt-Ost (Dankeskirche) an der Kielkoppelstraße 51 und von 14 Uhr an im Bethesda-Krankenhaus Bergedorf verabreicht.

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AfD-Politikerin darf ohne Maske in die Bürgerschaft

Die AfD-Abgeordnete Olga Petersen darf nun doch ohne Maske an Sitzungen der Hamburgischen Bürgerschaft teilnehmen. Sie habe entsprechende Dokumente vorgelegt, sagte Barbara Ketelhut, Sprecherin der Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, am Mittwoch. „Mit dem vorgelegten Attest erfüllt die Abgeordnete die Voraussetzungen für eine Befreiung von der jetzt im Landesparlament geltenden Maskenpflicht.“ Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Die AfD-Abgeordnete Olga Petersen darf nun ohne Mund-Nasen-Schutz in der Bürgerschaft sitzen.
Die AfD-Abgeordnete Olga Petersen darf nun ohne Mund-Nasen-Schutz in der Bürgerschaft sitzen. © BGZ | Unbekannt

In der Bürgerschaft gilt 3G: Abgeordnete müssen einen Geimpften- oder Genesenen-Nachweis oder einen negativen Corona-Test vorlegen. Außerdem muss auch am Platz eine FFP2-Maske getragen werden. Wer die Voraussetzungen nicht erfüllt, muss in einem von den anderen Abgeordneten abgetrennten Bereich Platz nehmen. Petersen war am Mittwoch vergangener Woche die Teilnahme an der Sitzung verweigert worden, da sie laut Bürgerschaftskanzlei die Voraussetzungen zur Befreiung von der Maskenpflicht nicht erfüllt hatte.

Inzidenz in Hamburg übersteigt 2000 – mehr Klinik-Patienten

Hamburg hat mit den neuen Corona-Zahlen am Mittwoch eine weitere Marke überschritten. Die Sozialbehörde meldete 6559 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind zwar 104 Fälle weniger als am Vortag (6663), aber 988 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche (5571). Damit übersteigt die Inzidenz erstmals die 2000 und liegt nach 1999,4 am Vortag nun bei 2051,3. Vor einer Woche hatte der Wert 1337,1 betragen. Laut Behörde wurden aus technischen Gründen am Dienstag keine Daten aus Hamburg an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt. Entsprechend sind keine Vergleiche mit anderen Bundesländern möglich.

"Die Inzidenz ist nicht mehr der zentrale Maßstab", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) jedoch erst am Dienstagabend. Nur, wenn es gelänge, die Zahl der Krankenhauspatienten auf dem jetzigen Niveau zu halten, "können die Maßnahmen bleiben wie sie sind" mahnte Tschentscher. „Wenn es uns sogar gelingt, diese Zahl zu verringern, dann können diese Maßnahmen gelockert werden.“ Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz sei der Maßstab. Wenn diese noch einmal kritisch ansteige, könne es aber andererseits auch sein, „dass wir zusätzliche Beschränkungen beschließen müssen“.

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Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, ist laut RKI in Hamburg von 5,18 am Dienstag auf 3,94 am Mittwoch gesunken. Aktuell werden in den Krankenhäusern der Stadt 552 Corona-Patienten behandelt, 22 mehr als am Vortag. Dass der Hospitalisierungswert gesunken ist, obgleich mehr Menschen in Kliniken aufgenommen werden, liegt vermutlich an der Berechnungsgrundlage des RKI und der verzögerten Datenübermittlung. Hamburg verwende aktuellere Daten, heißt es immer wieder vom Senat.

77 Personen sind außerdem so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen (Vortag: 76). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus aktualisierte die Stadt am Mittwoch zunächst nicht. Bislang sind 2085 Menschen gestorben.

80 Prozent der Hamburger geimpft

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 226.074 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des RKI 143.000 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.499.082 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 25.1.), 1.463.935 Personen sind vollständig geimpft (Stand 25.01.). Damit sind 80,9 Prozent der Hamburger mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz haben demnach 79 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 49,3 Prozent der Einwohner.

Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den „Booster“-Impfungen belegt die Hansestadt Platz 10 unter den 16 Ländern vor Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen.

Luca-App bald nicht mehr Pflicht – Lizenz könnte aber bleiben

Obwohl die Hamburger Gesundheitsämter angesichts der explodierenden Zahlen überfordert sind und die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung gar nicht mehr nutzen, müssen sich Hamburger damit weiter zum Beispiel in Restaurants über ihr Handy einchecken. Ist ein Gast nicht eingeloggt, sieht die aktuell geltende Rechtsverordnung ein Bußgeld vor. Das kann bei Wirten bis zu 1000 Euro, bei Gästen je 150 Euro betragen.

Bis sich an der Rechtslage etwas ändert, sieht sich die Polizei gezwungen, bei Kontrollen weiter auf die Luca-App zu achten. Wird diese paradoxe Situation bald entschärft? Zwar ließ Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Frage nach einer Verlängerung der Luca-Lizenz zuletzt offen. Senatssprecher Marcel Schweitzer kündigte in der Landespressekonferenz am Dienstag jedoch an, dass die Pflicht zur Nutzung der App mit der nächsten Eindämmungsverordnung aufgehoben werde. "Bisher ist es eben noch erforderlich", sagte Schweitzer.

Mit der Luca-App checken sich viele Hamburger ein. Sie verfolgt aber ein anderes Ziel als die Corona-Warn-App.
Mit der Luca-App müssen sich viele Hamburgeretwa in Restaurants einchecken. Doch zur Kontaktnachverfolgung wird nutzen die Ämter sie nicht mehr. © dpa/Thomas Frey | Unbekannt

Die Lizenz aber könnte trotz einer Änderung der Rechtsverordnung erhalten bleiben. "Selbst wenn man im Moment eine Kontaktnachverfolgung nicht sicherstellen kann, bleibt dieses digitale Hilfsmittel nützlich", stellte Schweitzer klar. Man habe in den vergangenen zwei Jahren beobachtet, dass es Phasen und ganz plötzlich neue Entwicklungen gibt, in denen man wieder auf solch ein Mittel zurückgreifen müsse. Es werde nun intensiv diskutiert, ob die Lizenz verlängert werde, sagte Schweitzer mit Blick auf den Fortlauf der Pandemie, "aber eben auch, ob es nicht sowieso sinnvoll ist, für uns Bürgerinnen und Bürger, die Luca-App zu nutzen."

Bremen gibt 300.000 kostenlose FFP2-Masken aus

Bremen will zur Eindämmung der rasant steigenden Corona-Neuinfektionen 300.000 kostenlose FFP2-Masken verteilen. Wie der Senat mitteilte, richtet sich das Angebot vor allem an Menschen mit geringem Einkommen. „Wer diesen Schutz nutzen kann, darf nicht vom Geldbeutel abhängen“, begründete Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) die Aktion.

Das Tragen einer FFP2-Maske ist im HVV wieder Pflicht.
Das Tragen einer FFP2-Maske ist im HVV wieder Pflicht. © dpa | Swen Pförtner

Die Masken sollen nun in ganz Bremen und Bremerhaven ausgegeben werden – unter anderem über das Jobcenter, die Bremer Straßenbahn AG und die öffentliche Wohnungsbaugesellschaft Gewoba. Das Sozialressort wolle zudem beispielsweise Unterkünfte für Obdachlose, Sozialzentren, Jugend- und Seniorentreffs oder die Bremer Tafel mit Mund- und Nasenschutz nach dem FFP2-Standard versorgen.

Arbeitsagentur-Chef: Impfpflicht hilft dem Arbeitsmarkt

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) und ehemaliger Hamburger Senator, Detlef Scheele, hat sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren ausgesprochen. „Die allgemeine Impfpflicht hilft dem Arbeitsmarkt“, sagte Scheele der Funke Mediengruppe, zu der auch das Abendblatt gehört, am Mittwoch. „Sie erspart es bestimmten Branchen, dass bestimmte Beschwernisse der Pandemie erneut wiederkehren.“ Die Politik müsse schnell eine Regelung auf den Weg bringen, forderte der BA-Chef vor der Orientierungsdebatte am Mittwoch im Bundestag.

Arbeitsagentur-Chef Detlef Scheele spricht sich für eine Impfpflicht aus.
Arbeitsagentur-Chef Detlef Scheele spricht sich für eine Impfpflicht aus. © dpa | Kay Nietfeld/dpa

Derzeit zeige sich, dass ungefähr 30 Prozent Ungeimpfte bei der Omikron-Variante dazu führten, „dass eine erhebliche Infektionslast auf Deutschland liegt“, sagte Scheele. „Wenn wir das im nächsten Winter ausschließen wollen und Szenarien wie jetzt nicht noch einmal erleben wollen, dann muss die Impfquote deutlich steigen.“ Das sei nicht ohne eine allgemeine Impfpflicht zu schaffen. Käme eine Regelung nicht rechtzeitig zustande, „hätte das für bestimmte Bereiche wie die Gastronomie oder die Veranstaltungsbranche schmerzhafte Folgen“, warnte der Chef der Bundesagentur für Arbeit.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Einkommensplus für Beschäftigte in der Gastronomie

Die Beschäftigten in der Hamburger Gastronomie können sich nach Angaben der Gewerkschaft NGG auf kräftige Entgelterhöhungen einstellen. Im April steige der tarifliche Mindestlohn für Branchenneulinge in der untersten Entgeltgruppe um 11 Prozent auf 11,07 Euro, im Oktober auf 12,34 Euro und im Juni 2023 auf 13,35 Euro je Stunde, teilte die NGG mit.

In der Pandemie haben Tausende Servicekräfte die Gastronomie verlassen. In Hamburg soll nun ein deutliches Lohnplus helfen, sie zurückzuholen.
In der Pandemie haben Tausende Servicekräfte die Gastronomie verlassen. In Hamburg soll nun ein deutliches Lohnplus helfen, sie zurückzuholen. © dpa | Marijan Murat

Der Tarifvertrag, auf den sich die Gewerkschaft und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) geeinigt hätten, sehe zudem auch für Fachkräfte eine deutliche Entgelterhöhung in drei Stufen vor. Die Beschäftigten in Hotels, Restaurants und Gaststätten sollen demnach von April an monatlich 190 Euro, von Oktober an noch einmal 220 Euro sowie von Juni 2023 an weitere 175 Euro mehr Geld bekommen – bei einer Laufzeit bis Ende des kommenden Jahres. Vom Dehoga lagen zunächst keine Informationen vor.

„Mit dem Lohn-Plus haben die Beschäftigten nach Lockdowns und Kurzarbeit nun endlich wieder eine Perspektive“, sagte NGG-Regionalchefin Silke Kettner laut Mitteilung. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es gelungen, zusammen mit den Arbeitgebern einen Tarifvertrag zu vereinbaren, der die Hotel- und Gastrobranche deutlich attraktiver mache. „Die Lohnerhöhungen sind vor allem auch ein entscheidender Beitrag gegen den wachsenden Fachkräftemangel in der Branche. Damit wird es künftig leichter, dringend gebrauchtes Personal zu halten und neue Mitarbeiter zu finden.“

Inzidenz im Norden steigt – aber nur langsam

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auch am Dienstag weiter gestiegen – aber nur langsam im Vergleich zu den Vortagen: Das Land meldete am Abend 5730 neue Corona-Fälle, das entspricht einem Sieben-Tage-Wert von 959,0 (Vortag: 944,3/Vorwoche: 772,2). Den mit großem Abstand höchsten Wert verzeichnet weiter der Kreis Stormarn (1748,2), es folgen Flensburg (1204,2) und Neumünster (1171,4). Am niedrigsten ist die Inzidenz weiterhin im Kreis Dithmarschen (516,3).

Die Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein liegt jetzt über dem Warnwert von 6 (Symbolbild).
Die Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein liegt jetzt über dem Warnwert von 6 (Symbolbild). © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow | Unbekannt

Die Hospitalisierungsinzidenz im Land steigt über den Warnwert von 6 und wird nun mit 6,36 angegeben (Vortag: 5,67/Vorwoche: 4,57). Derzeit werden 338 Covid-19-Patienten stationär behandelt, die Zahl der kritischen Fälle auf den Intensivstationen sinkt deutlich auf 45 (Vortag: 53/Vorwoche: 57). Drei weitere Todesfälle lassen die Zahl der Corona-Toten seit Pandemiebeginn auf 1942 steigen.

Niedersachsen führt Testpflicht in Kitas ein

 Viele Eltern in Niedersachsen müssen sich vom 15. Februar an auf eine Corona-Testpflicht in Kitas einstellen. Diese Pflicht ist dann dreimal wöchentlich vorgesehen für Kinder ab drei Jahren, wie ein Sprecher des Kultusministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend in Hannover mitteilte. Diese Regel solle in die Corona-Verordnung eingearbeitet werden.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte die Kita-Testpflicht bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Ein konkretes Datum stand bislang jedoch noch nicht fest. Die Grünen und die Gewerkschaft Verdi hatten sich nachdrücklich für die Einführung dieser Pflicht eingesetzt.

In dieser Kita werden die Kinder spielerisch an die Corona-Tests herangeführt,
In dieser Kita werden die Kinder spielerisch an die Corona-Tests herangeführt, "Dr. Edgar" ist ein Stofftier, dass den Jüngsten die Angst vor dem ungewohnten Test nehmen soll. © Funke Foto Services | Kerstin Kokoska

Das Ministerium hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, dass sich Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen auch im Februar noch täglich auf Corona testen müssen. Die bisher bis Ende Januar befristete Testpflicht für diese Gruppe werde zu Beginn des neuen Schulhalbjahrs fortgeführt. Ebenfalls war bereits bekannt, dass die Testpflicht künftig auch für geimpfte und genesene Schüler gelten soll, sofern diese noch keine Auffrischungsimpfung erhalten haben. In Niedersachsen sind nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) 63,2 Prozent der 12- bis 17-Jährigen grundimmunisiert, 22,4 Prozent haben bereits eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten.

Fehlerhafte Schnelltests: Senator ist sauer

Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat sich in die Kontroverse um vielfach fehlerhafte Corona-Tests in Hamburger Kitas eingeschaltet und den Hersteller mit deutlichen Worten kritisiert. Rabe spricht von einer "schnoddrigen E-Mail", die als einzige Reaktion auf die Probleme mit den Tests verschickt worden sei.

Hafengeburtstag wird auch 2022 abgesagt

Corona-bedingt wird der Hafengeburtstag zum dritten Mal hintereinander abgesagt: Nach 2020 und 2021 wird das größte Hafenfest der Welt auch 2022 nicht stattfinden – zumindest nicht zum gewohnten Termin im Mai.

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag