Hamburg. Während die Elbphilharmonie fast voll besetzt sein dürfte, sind Stadien zum großen Teil leer. Kulturbehörde verteidigt die Regelung.

Die Hamburger Behörde für Kultur und Medien wehrt sich gegen die Schelte aus dem Sport wegen unterschiedlicher Regelungen bei der Zulassung von Zuschauern. Zuletzt hatte HSV-Trainer Tim Walter die Zuschauerbeschränkung kritisiert. Als Zielscheibe für Ungleichbehandlung ist in jüngster Zeit bundesweit die Elbphilharmonie genannt worden, wo 2000 Besucher zugelassen sind, diese Zahl freiwillig aber nicht ausgeschöpft wird.

„Man kann die Unzufriedenheit im Sport verstehen“, sagte Pressesprecher Enno Isermann vor der Kulturbehörde am Mittwoch. „Aber man darf die Bereiche nicht gegeneinander ausspielen. Die Ministerpräsidenten haben zu Recht gesagt, dass Kultur eine besondere Bedeutung hat. Auch und gerade jetzt."

Corona in Hamburg: Kultur habe besondere Bedeutung

Als Argumente nannte Isermann: „In der Elbphilharmonie und anderen Einrichtungen gibt es ein gutes Lüftungssystem, es wird nach einem strengen und bewährten Hygienekonzept verfahren. Seit die Sondergenehmigung gilt, gab es keine Ausbrüche von Corona-Infektionen. Weil viele Besucher Abstand zueinander einhalten möchten, hat die Elphi freiwillig von 2000 möglichen auf 1300 Besucher reduziert.“ Der Konzertsaal bietet 2100 Plätze.

Geschäftsführer Alexander Wehrle vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hatte am Vortag gesagt: „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, wenn in der Elbphilharmonie in Hamburg von 2100 möglichen Zuschauern 2000 in einem geschlossenen Raum sind und ein paar Kilometer weiter im Hamburger Stadion auch 2000, weil das eben die Grenze ist. Wer hat denn die 2000 in Hamburg festgelegt? Und wer die 750 in Köln? Und wer die 1000 in Mainz? Würfeln die eigentlich?“