Hamburg. Der Überblick: Aktion in den Messehallen läuft anders als geplant. Corona-Zahlen auf Sylt steigen, “Gosch“-Lokale dicht.

Die Delta-Variante des Coronavirus, die laut Angaben des Robert-Koch-Instituts inzwischen für 97 Prozent aller Neuinfektionen in Deutschland verantwortlich ist, sorgt trotz einer höheren Impfquote für einen früheren und schnelleren Anstieg der Infektionszahlen als im vergangenen Jahr. Anders als bislang liegen die norddeutschen Bundesländer nun vorn – vermutlich, weil in Hamburg und Schleswig-Holstein die Sommerferien bereits vorbei sind.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zum aktuellen Newsblog für Hamburg und den Norden

Niedersachsen zeigt in dieser Woche eine stabile Inzidenz, die unter dem bundesweiten Schnitt von 20,4 liegt, Bremen liegt nur etwas darüber. In Mecklenburg-Vorpommern liegen die Zahlen noch deutlich unter dem Durchschnitt, obwohl auch dort in dieser Woche das neue Schuljahr begonnen hat.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 6. August:

  • „Lange Nacht des Impfens“: Überraschung fällt ins Wasser
  • Inzidenzwert in Schleswig-Holstein bei 38,4
  • Sylt kämpft mit Corona – nächstes "Gosch"-Lokal dicht
  • 200 Spontane am Gesundheitskiosk geimpft
  • Flughafen Hamburg: 47,3 Millionen Euro Ausgleichszahlungen
  • Nach Party: Schulklassen in Bad Segeberg in Quarantäne
  • Inzidenz in Hamburg nähert der Marke von 50
  • Drohungen gegen Hausarzt "entsetzlich und abstoßend"
  • Nena-Konzert in Bad Segeberg abgesagt
  • Fünf Kreise im Norden in den Inzidenz-"Top Ten"
  • Inzidenzwert in Niedersachsen weiter stabil
  • Ungewöhnliche Orte für Impfungen: Kirche, Kirmes und Co.
  • Einschränkungen für Ungeimpfte: Bremen skeptisch
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein bei fast 35
  • Corona auf Sylt: Gosch und Dorfkrug müssen schließen

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

„Lange Nacht des Impfens“: Überraschung fällt ins Wasser

Die Impfnacht sollte Schanzengänger anlocken, ihnen die Wartezeit mit elektronisch-poppiger Musik und kostenfreier Limonade verkürzen. Am Abend schallen die Beats über den Parkplatz vor dem Impfzentrum, dort steht ein Tourbus mit Musikboxen. Zusätzlich war eine Überraschung angekündigt. Und dann das: Es regnet, klart auf, regnet wieder. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern.

Bei der
Bei der "Langen Nacht des Impfens" in den Messehallen sollte es eine musikalische Überraschung geben. Das Wetter hat der Aktion einen Strich durch die Rechnung gemacht. Viele Impflinge kamen trotzdem. © Funke Foto Services | Roland Magunia

Um 19.45 Uhr sagt ein Mitarbeiter die Überraschung ab. Offenbar sollten ein oder mehrere DJs live auftreten. Ihm zufolge hätte das angekündigte DJ-Duo „The Coast“ aber ohnehin nicht auftreten sollen. Belief sich die Überraschung also nur auf den Liveauftritt anderer Musiker?

Der medizinische Leiter Dirk Heinrich hat keine Antwort auf die Frage. Er sagt: „Ich weiß es selbst nicht. Ich bin nicht so stark in die Organisation eingebunden.“

Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Corona-Impfzentrums, zog am Freitag ein positive Zwischenbilanz.
Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Corona-Impfzentrums, zog am Freitag ein positive Zwischenbilanz. © Roland Magunia/Hamburger Abendblatt/Funke Foto Services | Unbekannt

Trotz des Durcheinanders und des Wetters zieht Heinrich eine positive Zwischenbilanz: Um 20 Uhr hätten sich bereits 4000 Impflinge angemeldet. Das seien 1000 mehr als üblich. „Es funktioniert“, sagt er. „Es ist ein Anreiz, ein paar Getränke zu bekommen, ein bisschen Musik und gute Stimmung zu erleben und sich seinen Piks abzuholen. Es ist vielleicht auch ein Reiz, danach noch in die Schanze zu gehen.“

Inzidenzwert in Schleswig-Holstein bei 38,4

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der innerhalb einer Woche erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag am Freitag bei landesweit 38,4 – tags zuvor waren es 34,9 und am Freitag vor einer Woche 23,7. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden innerhalb eines Tages 239 Infektionsfälle neu übermittelt, am Donnerstag waren es 231 gewesen.

Auch am Freitag wurde für Schleswig-Holstein kein neuer Todesfall im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gemeldet. Die Gesamtzahl der mit oder an dem Coronavirus Gestorbenen lag weiter bei 1639. Im Krankenhaus wurden den Angaben nach – wie am Vortag – 30 Covid-19-Patienten behandelt. 8 von ihnen lagen auf Intensivstationen (Donnerstag: 9). Die höchste Inzidenz hat weiterhin Neumünster mit nun 83,5. Danach folgen Flensburg (65,4) und Kiel (60,8). Den niedrigsten Wert gibt es im Kreis Schleswig-Flensburg mit derzeit 14,4.

Sylt kämpft mit Corona – nächstes "Gosch"-Lokal dicht

Auf Sylt steigen die Neuinfektionen verhältnismäßig deutlich: Wie der Kreis Nordfriesland am Freitag mitteilte, ist die Zahl der Corona-Erkrankten auf der beliebten Urlaubsinsel an der Nordsee innerhalb eines Tages um 11 auf derzeit 39 aktive Fälle gestiegen. Damit hat sich die Zahl binnen einer Woche fast verdoppelt – da waren es noch 20.

Zum Vergleich: Die zumindest beinahe ebenso beliebten, wenn auch weniger stark besiedelten Nachbarinseln Föhr und Amrum kommen zusammen auf lediglich 2 aktive Fälle. Dieser Wert ist seit mehreren Wochen unverändert. Die Inzidenz im gesamten Kreis liegt mit Stand Freitag bei 23,5.

Erneut hat eine Filiale des
Erneut hat eine Filiale des "Gosch"-Imperiums auf Sylt mit Corona-Fällen zu kämpfen. © dpa | Daniel Bockwoldt

Immer wieder kommt es im Bereich der Sylter Gastronomie zu Corona-Fällen – ist sie Treiber des Infektionsgeschehens auf der Insel? Am Freitag musste erneut eine Filiale aus dem "Gosch"-Imperium schließen. Das Lokal an der Promenade in Westerland hat seine Fischbrötchen-Theke dicht gemacht, nachdem ein Mitarbeiter per Schnelltest positiv getestet worden war.

Erst am Donnerstag hatte die "Gosch"-Kette schon ihr Fischbistro "Anna Gosch" (ebenfalls in Westerland) schließen müssen, weil ein Mitarbeiter infiziert war. Ähnlich erging es dem "Dorfkrug" in Kampen einen Tag zuvor – hier waren es jedoch mit dem Erreger infizierte Gäste, die für die Schließung des Restaurants sorgten.

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Auf Sylt befinden sich derzeit 157 Menschen in Quarantäne – nicht mitgezählt werden Urlauber, die sich nach einem Sylt-Besuch in ihrem Heimatort räumlich isolieren müssen. Dafür sind die lokalen Gesundheitsämter zuständig.

200 Spontane am Gesundheitskiosk geimpft

Mehr als 200 Menschen kamen zur Impfaktion des Hamburger Gesundheitskiosk in Billstedt
Mehr als 200 Menschen kamen zur Impfaktion des Hamburger Gesundheitskiosk in Billstedt © Gesundheitskiosk | Unbekannt

Bei einer der Hamburger Vor-Ort-Aktionen haben sich am Freitag am Gesundheitskiosk in Billstedt mehr als 200 Menschen gegen Corona impfen lassen. Die Betreiber der Einrichtung, die sich vor allem an Bürger mit Migrationshintergrund und an sozial Benachteiligte richtet, werteten das als Erfolg. Auch der Sprecher der medizinischen Leiter im Impfzentrum, Dr. Dirk Heinrich, twitterte, es seien Menschen spontan vom Markt zum Impfen gekommen.

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"Lange Nacht des Impfens" beginnt mit einem DJ-Duo

Die Impfquote schwächelt. Um Impfmüde doch noch ins Impfzentrum zu locken, macht Hamburg am Freitag ein besonders lautes Angebot: Das DJ-Duo „The Coast“ legt bei der „Langen Nacht des Impfens“ auf. Ab 17 Uhr soll vom Dach eines Tourbusses die Musik bis ins Schanzenviertel schallen und Musikfans anlocken – am besten impfwillige: Denn bis 22.30 Uhr wird noch geimpft, ohne Termin, mit Musik

Jörg Wittekindt gehört zum DJ-Duo, arbeitet selbst im Impfzentrum: „Klar ist laute Musik kein Grund, dass man sich impfen lassen will“, sagt Wittekindt. „Wir wollen das Ganze ankurbeln und den Leuten das Gefühl geben: 'Hey, so kann es nach der Pandemie wieder aussehen – wenn Musik laut ist und wieder gefeiert werden darf.'“

Neben Wittekindt und seinem Kompagnon ist noch eine Überraschung geplant: Doch um die macht der DJ vorerst ein großes Geheimnis: „Es wird auf jeden Fall etwas passieren."

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Flughafen Hamburg bekommt 47,3 Millionen Euro

Der Flughafen Hamburg bekommt vom Bund und dem Land Hamburg 47,28 Millionen Euro erstattet: Als "systemrelevante Infrastruktur" falle der Airport unter eine Betriebspflicht, zusätzlich gehört er zu den sogenannten "benannten Flughäfen": Auf einem solchen müssen laut WHO-Vorschriften Passagiere behandelt werden können, die während eines Fluges Zeichen einer ansteckenden Krankheit zeigen.

Der Flughafen Hamburg leidet seit Beginn unter der Corona-Krise.
In der Corona-Krise hat der Flughafen Hamburg erhebliche Verluste verkraften müssen. © HA | Andreas Laible

Durch diese Vorschriften seien dem Flughafen Hamburg zwischen März und Juli 2020 die nun ausgeglichenen 47,28 Millionen Euro an ungedeckten Kosten entstanden. Hamburg habe sich dafür eingesetzt, dass der Bund zumindest zu einem Teil für die Kosten aufkommt. Gemäß der verhandelten Einigung übernehmen Bund und Stadt nun jeweils 50 Prozent der Summe.

Nach Party: Schulklassen in Bad Segeberg in Quarantäne

 Nach einer Party, bei der sich fünf Schüler mit dem Coronavirus infiziert haben, sind mehrere Klassen in Bad Segeberg in Quarantäne geschickt worden. Zuvor berichteten die „Kieler Nachrichten“ darüber. Betroffen seien vier Klassen und ein Kurs an drei verschiedenen Schulen, teilte eine Sprecherin der Stadt am Freitag mit.

Die Jungen und Mädchen hatten am vergangenen Wochenende an einer privaten Party teilgenommen. Nach Angaben des Kreises sollen nur Geimpfte, Getestete oder Genesene bei der Feier gewesen sein. Jetzt soll ermittelt werden, wer geimpft oder genesen ist. Diese Schüler dürfen die Quarantäne nach Angaben der Sprecherin wieder verlassen, wenn sie keine Symptome haben.

Lesen Sie auch: Zwei Norderstedter Schulklassen in Corona-Quarantäne

Bremen: Erste 12-15-Jährige bekommen Impfung im Impfzentrum

Im Bremer Impfzentrum haben am Freitag die ersten 12- bis 15-Jährigen eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Dafür wurde eine separate Impfstraße eingerichtet, in der Kinder- und Jugendärzte für Beratungen zur Verfügung stehen, wie die Stadt mitteilte. Bei der Impfung der Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren muss den Angaben zufolge mindestens ein Elternteil beziehungsweise eine sorgeberechtigte Person anwesend sein.

Zudem muss demnach die Einverständniserklärung bei gemeinsamem Sorgerecht von beiden Elternteilen, beziehungsweise Sorgeberechtigten, unterschrieben mitgebracht werden. Für alle Bremerinnen und Bremer ab 16 Jahren hat es laut Stadt bereits zuvor Impfangebote gegeben.

„Der Impfstoff ist für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Die Stiko hat nur deshalb keine allgemeine Empfehlung ausgesprochen, weil das Risiko einer schweren Erkrankung bei Kindern sehr gering ist und weil es noch keine ausreichenden Daten über mögliche Restrisiken gibt“, sagte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) bei „RTL/ntv-Frühstart“. „Wir sagen in Bremen zu den Kindern nicht, dass sie sich impfen lassen sollen, aber wir informieren über die Möglichkeit“, betonte der Bürgermeister.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

Inzidenz in Hamburg nähert sich der Marke von 50

Drohen schon bald weitere Einschränkungen? Am Freitag ist die Inzidenz in Hamburg erneut gestiegen: Zwar liegt sie noch unter dem ehemaligen Grenzwert von 50 - mit derzeit 44,9 fehlen aber nur noch fünf Punkte. 160 neue Corona-Fälle meldete die Stadt am Mittag. Das sind zwar 24 weniger als am Donnerstag, aber 28 mehr als am Freitag vor einer Woche.

Das zentrale Corona-Impfzentrum in den Hamburger Messehallen schließt Ende des Monats.
Das zentrale Corona-Impfzentrum in den Hamburger Messehallen schließt Ende des Monats. © dpa | Marcus Brandt

Die Lage in den Hamburger Krankenhäusern bleibt trotz rapide gestiegener Zahlen relativ stabil: 48 Covid-19-Patienten werden derzeit in den Kliniken behandelt (+7 im Vergleich zur letzten Aktualisierung am Montag), 15 von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen (+1). Das RKI gibt die Zahl der Corona-Toten in Hamburg nun mit 1624 an. Damit sind allein in der vergangenen Woche weitere zehn Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden.

In der aktuellen Corona-Verordnung der Stadt gibt es keine automatischen Verschärfungen der Regeln beim Erreichen bestimmter Grenzwerte mehr: Stattdessen wird nun eine "Verschlechterung der epidemiologischen Lage" als Indikator für erneute Regelverschärfungen genannt. Der Senat hatte bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass neben dem Inzidenzwert auch andere Aspekte wie die Auslastung der Krankenhäuser und der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, in die Bewertung der Lage einfließen. Der Sieben-Tage-Wert hatte Mitte Mai zum letzen Mal bei mehr als 50 gelegen.

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Trotz weiterer 15.236 verabreichter Impfdosen – die weitaus meisten mit 11.626 Zweitimpfungen zur Vervollständigung des Impfschutzes sowie 3610 Erstimpfungen – verbessert sich Hamburgs Position im deutschlandweiten Impfranking nicht. Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums liegt die Hansestadt bei den einfachen Impfdosen auf Platz sechs und beim vollständigen Impfschutz mit einer Quote von 51,5 Prozent auf dem drittletzten Platz. Bremen liegt mit einem Anteil von 63,7 Prozent vollständig Geimpfter auf dem ersten Platz.

Lesen Sie auch: Das Bremer Erfolgsrezept in der Corona-Krise

Drohungen gegen Hausarzt: "entsetzlich und abstoßend"

 Die Ärztekammer Niedersachsen hat die öffentlichen Hassbekundungen gegen einen Hausarzt aus der Region Osnabrück verurteilt. „Es ist unfassbar, welches Maß an Hass dem Kollegen entgegenschlägt“, sagte Kammer-Präsidentin Martina Wenker am Freitag in Hannover. Der Mediziner wurde angefeindet, nachdem er angekündigt hatte, niemanden mehr zu behandeln, der die Corona-Schutzimpfung für sich ablehne – wegen der Drohungen wurde der Arzt unter Polizeischutz gestellt.

Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung in Niedersachsen (KVN) hatten Kritik auch am Verhalten des Arztes geübt: Eine pauschale Ablehnung von Patientinnen und Patienten „nur deshalb, weil der Patient ungeimpft ist, ist natürlich kritisch zu sehen“, so eine Sprecherin der Ärztekammer.

Die KVN prüft nach eigener Aussage, ob der Arzt mit seinem Handeln gegen Vertragsarztrecht verstoßen hat. Zugleich verwahre sich die Vereinigung gegen Beschimpfungen und Gewaltandrohungen gegen den Arzt. Das sei „entsetzlich und abstoßend“, betonte der stellvertretende Vorsitzende Jörg Berling. Wenn ein Arzt unter Polizeischutz gestellt werden müsse, weil er eine begründete, aber umstrittene Gewissensentscheidung vertrete, „offenbart sich darin eine bestürzende Verrohung unserer politischen Kultur“.

Lesen Sie auch: Tschentscher besucht neue Impfstellen – und warnt Ungeimpfte

Nena-Konzert in Bad Segeberg abgesagt

Die Popsängerin Nena bei einem Auftritt im August 2020. Die Wahlhamburgerin hatte bei einem Open Air in Berlin ihre Fans zur Missachtung der Corona-Regeln aufgefordert.
Die Popsängerin Nena bei einem Auftritt im August 2020. Die Wahlhamburgerin hatte bei einem Open Air in Berlin ihre Fans zur Missachtung der Corona-Regeln aufgefordert. © picture alliance | Unbekannt

Das für den 21. August geplante Konzert von Nena auf der Freilichtbühne am Kalkberg in Bad Segeberg ist endgültig abgesagt worden. Die Wahlhamburgerin hatte bei einem Auftritt im Juli in Berlin ihre Fans dazu aufgefordert, die Corona-Regeln zu missachten.

Ob das Verhalten der Sängerin zu der Absage geführt hat, dazu wollte sich der Veranstalter, die Flensburger Konzertagentur Förde Show Concept, nicht äußern: Das Konzert sei "im gegenseitigen Einvernehmen" abgesagt worden, man werde "momentan keinerlei Auskunft über Einzelheiten oder genauere Gründe der Absage" geben. Bereits gekaufte Tickets können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie gekauft worden sind.

Der Jazzmusiker und Entertainer Helge Schneider hatte seine Konzert im Norden ebenfalls abgesagt: Das Konzept der Strandkorb-Konzerte ermögliche es ihm nicht, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen, so Schneider zur Erklärung.

Fünf der zehn höchsten Inzidenzwerte in Norddeutschland gemeldet

Von den zehn Stadt- und Landkreisen mit den höchsten Sieben-Tage-Werten kommt derzeit die Hälfte aus Norddeutschland: Die bundesweit schlechteste Inzidenz meldet Neumünster mit 81,1, auch Flensburg (54,3), Lübeck (50,8) und Pinneberg (50,3) liegen bereits über dem ehemaligen allgemeinen Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Während Schleswig-Holstein aber in seiner Corona-Verordnung auf den Inzidenzwert als Indikator für schärfere Corona-Regeln verzichtet, sind in Salzgitter bereits neue Regeln in Kraft getreten, nachdem die Inzidenz dort an drei aufeinander folgenden Tagen bei mehr als 50 lag – am Freitag liegt der Wert nun wieder unter dem Grenzwert und wird mit 47,0 angegeben.

Ein Mitarbeiter eines Labors bearbeitet Corona-Tests (Symbolbild).
Ein Mitarbeiter eines Labors bearbeitet Corona-Tests (Symbolbild). © dpa/ZUMA Press Wire | Sri Loganathan

Die Landesregierung in Hannover prüft allerdings nach Angaben von Gesundheitsministerin Daniela Behrens ebenfalls neue Optionen für die weitere Corona-Strategie. Dies sei eine Reaktion darauf, dass die Situation in den Krankenhäusern trotz steigender Inzidenzwerte weiterhin entspannt ist, berichtete die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitag): „Die heutige 50 könnte dann deutlich höher angesetzt werden.“ Alternativ hält Behrens es für denkbar, „dass wir uns generell von der Reglementierung aller gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche verabschieden und stattdessen hauptsächlich auf den Schutz besonders gefährdeter Bereiche setzen“. Über beide Modelle werde in der Landesregierung diskutiert.

Solingen (76,6), zwei Berliner Bezirke (Friedrichshain-Kreuzberg: 52,1; Neukölln: 52,0), Kaiserslautern (51,0) und der Oberbergische Kreis (47,4) sind die anderen fünf Regionen mit den derzeit höchsten Inzidenzwerten.

Lesen Sie auch: "Viele empfinden Corona nicht mehr als Problem"

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Inzidenz in Niedersachsen weiter stabil

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist am Freitag leicht gesunken. Landesweit lag der Wert bei 17,2 - nach 17,5 am Tag zuvor, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Der Inzidenzwert gibt die Zahl der Menschen pro 100 000 Einwohner an, die sich binnen einer Woche neu mit dem Coronavirus angesteckt haben. 250 neue bestätigte Corona-Infektionen kamen hinzu. Außerdem korrigiert das Robert-Koch-Institut die Zahl der Todesfälle um einen nach unten, damit starben in Niedersachsen bislang 5819 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.

Wegen der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen drohen Salzgitter neue Einschränkungen.
Wegen der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen gelten in Salzgitter neue Einschränkungen (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

In der Stadt Salzgitter lag die Sieben-Tage-Inzidenz mit 47,0 niedersachsenweit am höchsten, es folgte die Stadt Emden mit einer Inzidenz von 42,1. Den niedrigsten Wert meldete der Landkreis Friesland mit 1,0, gefolgt vom Landkreis Wittmund mit einer Inzidenz von 1,8.

Kommunen setzen auf ungewöhnliche Orte für Impfangebote

 Ob auf dem Marktplatz, in der Kirche oder auf dem Freizeitparkgelände: Um die Impfkampagne in Niedersachsen mit niedrigschwelligen Impfangeboten voranzubringen, setzen viele Städte und Kreise auf den Einsatz mobiler Teams und Impfbusse. Alle Landkreise in Niedersachsen probierten derzeit so viele mobile Impfangebote wie möglich auf die Beine zu stellen, sagte der Sprecher des niedersächsischen Landkreistages, Stephan Meyn.

Ziel sei es, mit den mobilen Teams an frequentierten Orten insbesondere auch junge Leute oder Menschen mit wenig Deutschkenntnissen für Corona-Schutzimpfungen zu erreichen, die sonst womöglich weniger den Weg zu Ärzten oder in Impfzentren fänden. Der Landkreis Vechta etwa will an diesem Sonnabend (7. August) einen Impfbus auf das Stoppelmarktgelände in Vechta schicken, wo sich Besucher einer Kirmes impfen lassen können.

In der Stadt Delmenhorst können sich Kurzentschlossene nahezu jeden Freitag in den Räumen einer religiösen Gemeinschaft oder in einer Kirche impfen lassen. An diesem Freitag (6. August) gibt es etwa Impfungen in der Lutherkirche in Delmenhorst-Stickgras. In Oldenburg und Osnabrück sind Impfmobile unterwegs, die etwa an Marktplätzen und Supermärkten halten.

Ein Impfmobil steht auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Niedersachsen.
Ein Impfmobil steht auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Niedersachsen. © imago images/Joker | Unbekannt

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sagte kürzlich, das Land habe nicht vor, besondere Anreize für das Impfen zu schaffen. Es setze aber auf die Kreativität bei den Impfaktionen. „Ob da nun eine Bratwurst mitgeliefert wird oder Matjes in Niedersachsen, bleibt abzuwarten, aber wir geben das nicht vor“, sagte Behrens. Statt einer Belohnung werde auf Argumente für den Impfschutz gesetzt. Behrens wies aber auch darauf hin, dass die kostenlosen Corona-Bürgertests ab Mitte Oktober wahrscheinlich abgeschafft werden und riet daher, sich impfen zu lassen.

Lesen Sie auch: Wo Hamburger sich impfen lassen können – der Überblick

Einschränkungen für Ungeimpfte: Bremens Bürgermeister skeptisch

Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) äußert sich skeptisch zu Überlegungen, Menschen die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, von weiten Teilen des öffentlichen Lebens auszuschließen. Dabei stellten sich schwierige Abgrenzungsfragen, die von dem eigentlichen Ziel ablenken würden, möglichst viele Menschen mit „der Kraft des Arguments“ von einer Impfung zu überzeugen, sagte Bovenschulte am Freitag im „Morgenmagazin“ der ARD.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD).
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). © imago images/foto2press | Unbekannt

Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Dienstag wies Bovenschulte darauf hin, dass bereits ein erheblicher Druck auf Ungeimpfte bestehe. Diese müssten sich anders als Geimpfte mehr testen lassen, und sie hätten eine Quarantänepflicht nach der Rückkehr aus Hochinzidenzgebieten. Bei weitergehenden Einschränkungen für nicht geimpfte Menschen stelle sich die Frage, welche Bereiche der Grundversorgung einen Ausschluss nicht zulassen.

Bovenschulte nannte als Beispiele den Besuch von Gottesdiensten, von Volkshochschulkursen und von Fitnessstudios. „Das sind ja alles völlig unbeantwortete und schwierige Abgrenzungsfragen“, betonte der SPD-Politiker. Eine Diskussion darüber könne in eine Verzettelung führen und von dem Ziel ablenken, die Menschen von einer Impfung zu überzeugen.

Was gilt bei der Rückkehr aus dem Urlaub?

Bei jeder Einreise aus dem Ausland – unabhängig vom Reiseland und dem benutzten Verkehrsmittel – muss ein aktueller Corona-Test (PCR: maximal 72 Stunden alt, Antigen: maximal 48 Stunden) vorgelegt werden können, sofern kein Impfnachweis oder der Nachweis einer überstandenen Infektion besteht.

Je nach Einstufung des Urlaubslandes als Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet gelten nach Ankunft in Deutschland unterschiedliche Regeln zu Anmeldung, Quarantäne und Verkürzung der Quarantäne. Die bisherige Einstufung als einfaches Risikogebiet ist mit der Neufassung der Einreiseregeln zum 1. August entfallen.

Die Einreise aus einem Hochrisiko- oder Virusvarianten muss digital angemeldet werden. Auch bis zu zehn Tage nach der Einreise aufgetretene Symptome einer Covid-19-Erkrankung müssen gemeldet werden.

Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet:

Einreisende aus einem Hochrisikogebiet müssen ihr zuständiges Gesundheitsamt darüber informieren - dies geht per Online-Anmeldung und ist unabhängig vom Verkehrsmittel, mit dem die Reise gemacht wurde. Außerdem gilt eine zehntägige Quarantänepflicht für Ungeimpfte: Diese kann nach frühestens fünf Tagen mit einem negativen Test vorzeitig beendet werden. Vollständig geimpfte und genesene Personen sind von der Quarantänepflicht befreit.

Derzeit gelten unter anderem folgende Länder und Regionen als Hochrisikogebiet (Stand 1. August):

  • Ägypten
  • Costa Rica
  • Indien
  • Indonesien
  • Großbritannien (inklusive Nordirland, der Isle of Man und allen anderen britischen Gebieten)
  • Kuba
  • Malaysia
  • Niederlande
  • Portugal
  • Russland
  • Seychellen
  • Spanien
  • Südafrika
  • Tunesien
  • Zypern

Einreise aus einem Virusvariantengebiet:

Alle Einreisenden müssen unabhängig von Status oder aktuellen Testergebnissen eine Quarantäne von 14 Tagen einhalten. Eine Verkürzung ist nicht möglich.

Derzeit gelten folgende Länder als Virusvariantengebiet (Stand 1. August):

  • Brasilien
  • Uruguay

Inzidenzwert in Schleswig-Holstein knapp unter 35

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steuert auf die Marke von 35 zu. Wobei Neumünster den Behördenangaben nach sogar schon den Wert von 80 überschritten hat. Landesweit betrug die Zahl der innerhalb einer Woche erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner am Donnerstag 34,9 (Vortag: 30,4). Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden innerhalb eines Tages 321 Infektionsfälle neu übermittelt. Am Vortag waren es 210 gewesen.

Das Rathaus von Neumünster (Archivbild).
Das Rathaus von Neumünster (Archivbild). © imago images/Werner Otto | Unbekannt

Wieder registrierten die Behörden keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Die Gesamtzahl der mit oder am Coronavirus Gestorbenen lag weiter bei 1639. Im Krankenhaus wurden den Angaben nach – wie am Vortag – 30 Covid-19-Patienten behandelt. 9 von ihnen lagen auf Intensivstationen (Mittwoch: 8). Die höchste Inzidenz hatte wieder Neumünster (81,1). Danach folgten Flensburg (54,3), Lübeck (50,8) und Pinneberg (50,3). Den niedrigsten Wert gab es im Kreis Schleswig-Flensburg mit 16,4.

Corona auf Sylt: "Gosch" und "Dorfkrug" müssen schließen

Immer wieder gibt es Corona-Fälle in Restaurants auf Sylt. Nun müssen innerhalb von zwei Tagen gleich zwei bekannte Lokale der Nordseeinsel schließen. Wie die "Sylter Rundschau" (shz) berichtet, wurde ein Mitarbeiter des Fischbistros "Anna Gosch" in Westerland positiv auf das Coronavirus getestet. Weitere Mitarbeiter, die Kontakt zu dem Infizierten hatten, müssten sich nun ebenfalls isolieren. Sie sind dem Bericht zufolge bislang nicht geimpft.

Erneut hat eine Filiale des
Erneut hat eine Filiale des "Gosch"-Imperiums auf Sylt mit Corona-Fällen zu kämpfen. © dpa | Daniel Bockwoldt

„Mit dem verbleibenden Personal können wir den Betrieb nicht aufrecht erhalten“, sagte der stellvertretende Betriebsleiter demnach. Die Folge: Die "Gosch"-Filiale schloss am Donnerstag die Türen – zunächst für 14 Tage. Der Außer-Haus-Verkauf sowie die angeschlossene Kneipe sollen aber weiterlaufen. Verkaufen sollen dann Mitarbeiter, die von anderen Standorten auf der Insel kommen.

Es war nicht die erste coronabedingte Schließung eines Lokals des "Gosch"-Imperiums auf Sylt: Anfang Juni hatte es einen Corona-Ausbruch in dem Restaurant "Knurrhahn" in List gegeben, in dessen Folge mehrere Hundert Urlauber in Quarantäne mussten.

Corona-Infizierte besuchen "Dorfkrug" auf Sylt

Erst am Mittwoch hatte der Dorfkrug in Kampen den Betrieb einstellen müssen. "Da wir heute informiert wurden, dass wir mit positiv getesteten Gästen in unserem Dorfkrug im Kontakt waren, haben wir uns nunmehr, aus Verantwortung unseren Mitarbeitern und Gästen gegenüber, entschlossen, den Betrieb kurzfristig zu unterbrechen und mit der gesamten Crew zum PCR-Test zu gehen", heißt es auf der Facebook-Seite des Sylter Restaurants. "Wir hoffen, schnell Entwarnung geben zu können – aber Vorsicht ist besser als Nachsicht!"

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Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Donnerstag