Hamburg. Der Überblick: Jetzt mehr als 100.000 Fälle im Norden. Ausbruch bei Polizei Hamburg. Lernferien kommen zurück.

Corona und kein Ende in Sicht: Noch immer werden jeden Tag Hunderte Neuinfektionen in Hamburg gemeldet. Seit Ende August gibt es in der Hansestadt die sogenannte 2G-Option. Mittlerweile sind Ungeimpfte von weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen: Seit dem Wochenende gelten neue Regeln, vielfach ist aus der Option eine 2G-Pflicht geworden.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

Fachkräftemangel und vierte Corona-Welle – das passt nicht zusammen. Schon 2020 haben Bundeswehrsoldaten in vielen Kommunen geholfen. Auch jetzt sind in Schleswig-Holstein wieder Bundeswehrangehörige im Einsatz. Alle Infos in unserem Corona Newsblog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 4. und 5. Dezember:

  • Jetzt mehr als 100.000 Fälle in Schleswig-Holstein
  • Uni Hamburg wechselt in 2G-Betrieb
  • Bremen verschärft Corona-Regeln
  • City-Wache: Corona-Ausbruch bei der Polizei Hamburg
  • Tausende Schüler nutzten die Lernferien: Angebot auch für 2022
  • Ablenkung vom Corona-Alltag: Superhelden seilen sich vom UKE ab
  • Corona-Werte in Niedersachsen leicht rückläufig
  • Wieder Hunderte Infektionen – die Corona-Zahlen für Hamburg
  • Missachten der 3G-Regel im HVV kostet künftig 80 Euro
  • 87 Corona-Infektionen seit Pandemiebeginn in Gefängnissen
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Jetzt mehr als 100.000 Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Hamburg wurde die Marke schon vor einigen Wochen gerissen – seit Sonntag ist auch in Schleswig-Holstein die Gesamtzahl der Corona-Fälle seit Pandemiebeginn sechsstellig.

Am Sonntag kamen 246 Neuinfektion dazu, 22 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt entsprechend leicht auf 143,7 (Vortag 142,1), liegt aber weiter unter dem Stand von 151,3 am Sonntag der Vorwoche.

Das Rathaus in Pinneberg.
Das Rathaus in Pinneberg. © Alexander Sulanke | Alexander Sulanke

Am höchsten ist die Inzidenz derzeit im Kreis Pinneberg (192,1), in Lübeck (187,6) und im Herzogtum Lauenburg (163,7). Mit Dithmarschen (90,8) liegt derzeit nur noch ein Landkreis im zweistelligen Inzidenzbereich.

In den Krankenhäusern werden weiterhin 184 Covid-19-Patienten behandelt, 54 von ihnen haben einen so schweren Verlauf, dass sie auf Intensivstationen behandelt werden müssen – die Mehrheit dieser Schwersterkrankten (32) muss beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 3,26. Neue Todesfälle meldet Schleswig-Holstein nicht, die Gesamtzahl der Toten bleibt bei 1807.

Uni Hamburg wechselt in 2G-Betrieb

Die Universität Hamburg wechselt angesichts steigender Corona-Zahlen am Montag in den 2G-Lehrbetrieb. Damit dürfen dann nur noch Geimpfte und Genesene an Präsenzveranstaltungen teilnehmen. Ungeimpften solle bei Bedarf aber ein Ersatzangebot gemacht werden, teilte die Hochschule mit. Den Lehrenden sei nach wie vor selbst überlassen, ob sie ihre Veranstaltungen in Präsenz, digital oder hybrid umsetzen wollen.

Das Hauptgebäude der Uni Hamburg (Archivbild).
Das Hauptgebäude der Uni Hamburg (Archivbild). © IMAGO / Hanno Bode | Unbekannt

Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen, wie etwa Labortätigkeiten, können den Angaben zufolge vorerst weiter unter 3G-Vorgaben stattfinden – also geimpft, genesen oder frisch negativ getestet. Die Universität Hamburg zählt mit ihren derzeit fast 45.000 Studierenden und rund 14.800 Beschäftigten – darunter 673 Professorinnen und Professoren – zu den größten Hochschulen Deutschlands.

Bremen verschärft Corona-Regeln

Im Stadtstaat Bremen tritt am Montag eine neue Corona-Verordnung mit mehreren Verschärfungen in Kraft. Ungeimpfte dürfen sich dann nur mit dem eigenen Hausstand und zwei weiteren Personen eines anderen Hausstandes treffen. In der derzeitigen Warnstufe zwei dürfen nur Geimpfte und Genesene (2G) im Einzelhandel einkaufen, ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs.

Das Rathaus von Bremen (Archivbild).
Das Rathaus von Bremen (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

In den Schulen muss künftig in allen Jahrgängen eine Maske getragen werden, bislang waren die Grundschulen ausgenommen. Das kleinste Bundesland übernimmt damit die Bund-Länder-Beschlüsse von vergangener Woche. In Niedersachsen soll eine neue Verordnung ab Mitte der Woche gelten.

Corona-Ausbruch bei der Polizei Hamburg

Im Polizeikommissariat 14 an der Caffamacherreihe ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie der polizeiliche Lagedienst auf Nachfrage bestätigte, haben sich mehrere Beamte der Wache in der Hamburger Innenstadt mit Covid-19 infiziert – die "Bild" spricht von "rund zehn" Polizisten.

Das Polizeikommissariat 14 an der Caffamacherreihe. Hier haben sich mehrere Beamte mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild).
Das Polizeikommissariat 14 an der Caffamacherreihe. Hier haben sich mehrere Beamte mit dem Coronavirus infiziert (Archivbild). © Imago / Hanno Bode | Unbekannt

Polizeisprecher Florian Abbenseth erklärte auf Abendblatt-Anfrage, die Ausfälle seien "revierintern" ausgeglichen worden, die Einsatzfähigkeit der City-Wache sei nicht beeinträchtigt.

Tausende Schüler nutzten die Lernferien: Angebot auch für 2022

Auch in den Herbstferien konnten Hamburgs Schülerinnen und Schüler wieder Corona-bedingte Lernrückstände aufholen, Tausende nutzten die Möglichkeit. Insgesamt wurden dazu an den teilnehmenden Schulen 851 Lerngruppen angeboten, deren Größe bei rund acht bis zwölf Schülern lag, die dann täglich für drei Stunden zusammen lernten.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe mit Lehrbuch
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe mit Lehrbuch © Roland Magunia | Roland Magunia

Es war bereits das fünfte Mal, dass die Lernferien in Hamburg angeboten werden. "Vielen Dank, dass sich so viele Personen dafür einsetzen, dass die Lernrückstände von Schülerinnen und Schülern kleiner werden", freut sich Schulsenator Ties Rabe. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass die Ferien so intensiv zum Lehren und Lernen genutzt werden. "Neuste Überprüfungen der Lernstände haben bestätigt, dass wir in Hamburg dringend Mathematik und Lesen üben müssen. Viele Schülerinnen und Schüler profitieren von dem kostenlosen und freiwilligen Lernangebot."

Wegen des großen Erfolgs hat die Schulbehörde das Projekt auch bis zum Ende 2022 verlängert. Das Angebot steht inzwischen allen Interessierten offen.

Ablenkung vom Corona-Alltag: Superhelden seilen sich vom UKE ab

Als Superhelden und Nikolaus verkleidete Feuerwehr-Höhenretter haben sich am Sonntag zur Freude der kleinen Patientinnen und Patienten vom Dach des Kinder-UKE in Hamburg abgeseilt. Die Einsatzkräfte wollten mit ihren Vorführungen die im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untergebrachten Kinder zum Nikolaustag überraschen und sie den Krankenhausalltag für einen Moment vergessen lassen.

Höhenretter der Feuerwehr wollen den Kindern im UKE eine Freude bereiten und sie den Corona-Alltag vergessen lassen.
Höhenretter der Feuerwehr wollen den Kindern im UKE eine Freude bereiten und sie den Corona-Alltag vergessen lassen. © Michael Arning | Unbekannt

Wegen der Corona-Pandemie sind Besuche im Kinder-UKE nach wie vor stark reglementiert. Die Höhenretter zeigten sich in Nikolaus-Kostümen, aber unter anderem auch in der Montur von Batman und Spiderman.

Auch der Nikolaus war bei der Aktion mit von der Partie.
Auch der Nikolaus war bei der Aktion mit von der Partie. © Michael Arning | Unbekannt

Polizei löst private Feier mit 150 Gästen auf

Die Polizei hat eine private Feier mit rund 150 Gästen im Landkreis Osnabrück aufgelöst. Nach Hinweisen seien die Beamten am Sonnabend zu der Feier in Melle gefahren, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Veranstalter, ein 27-Jähriger und seine 21 Jahre alte Frau, hätten keine Kontaktdatenerfassung vorlegen können. Sie hätten auch zugegeben, die erforderlichen Nachweise zur 2G-Plus-Regelung nicht überprüft zu haben. Gemäß der Regelung haben nur Geimpfte oder Genesene mit negativem Test Zutritt.

Neun Personen konnten den Angaben zufolge bei einer stichprobenartigen Kontrolle keinen aktuellen Negativtest nachweisen. Sechs Gäste konnten keinen Impfnachweis vorlegen, sie hatten sich jedoch vorher testen lassen. Die Polizei schrieb mehrere Ordnungswidrigkeitenanzeigen.

Außerdem kontrollierten Beamte und Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Samstag eine Großraumdiskothek in Melle. Im Eingangsbereich wurden die Einlasskontrollen des Sicherheitsdienstes begleitet. Etliche Personen, die keine Nachweise gemäß der 2G-Plus-Regel vorlegen konnten, wurden abgewiesen. In der Diskothek selbst gab es nur einen Verstoß: Ein Gast trug keine FFP2-Maske. Zwei Wochen zuvor hatten Kontrolleure in dieser Disko Hunderte Verstöße festgestellt und ein Rap-Konzert abgebrochen.

Corona-Werte in Niedersachsen leicht rückläufig

Die Werte zur Einordnung der Corona-Lage in Niedersachsen sind erneut leicht zurückgegangen. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz, ein maßgeblicher Indikator, sank am Sonntag auf 6,2 nach 6,7 am Vortag, wie die Landesregierung mitteilte. Der Wert gibt an, wie viele Infizierte in den vergangenen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner gerechnet neu in eine Klinik aufgenommen wurden.

Auch der Indikator für die Belegung von Intensivbetten durch Corona-Patienten sank am Sonntag leicht auf 9,9 Prozent. Am Sonnabend hatte der Wert genau auf der Grenze von 10,0 Prozent gelegen, die ein Faktor bei der örtlichen Verhängung der Warnstufe zwei ist.

Allerdings stieg die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner leicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab für Niedersachsen am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 203,5 an – nach 203,0 am Sonnabend. 2117 Neuinfektionen und ein neuer Covid-19-Todesfall wurden am Sonntag registriert. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten landesweit auf 6431.

Wieder Hunderte Infektionen – die Corona-Zahlen für Hamburg

Am Sonntag meldete die Hamburger Sozialbehörde 571 Corona-Neuinfektionen. Das sind 137 Fälle weniger als am Vortag (708), aber 14 mehr als am Sonntag vor einer Woche (557). Damit verändert sich die Inzidenz nur leicht und liegt nun bei 237,5 (Vortag 236,8).

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 118.128 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 102.000 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.427.149 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.384.818 Personen sind vollständig geimpft (Stand 02.12.).

In Hamburger Krankenhäusern werden 226 Corona-Patienten behandelt. 67 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1903 Menschen gestorben.

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Missachten der 3G-Regel im Hamburger ÖPNV kostet künftig 80 Euro

Das Missachten der 3G-Corona-Regel im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) Hamburgs kostet von Mitte Dezember an 80 Euro Strafe. „Damit die 3G-Regel als zusätzliches Schutzinstrument wirken kann, ist es wichtig, dass sich alle daran halten“, erklärte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Sonntag. Mit der vom 13. Dezember an fälligen 80-Euro-Strafe solle verdeutlicht werden, „dass die Einhaltung der 3G-Regelung keine Empfehlung, sondern eine Pflicht ist“. Tjarks verwies auf die bereits seit August 2020 bestehende Vertragsstrafe in Höhe von 40 Euro bei Missachtung der Maskenpflicht im ÖPNV. „Die Maskentragequote ist in Hamburg seitdem konstant hoch, bei deutlich über 95 Prozent.“

Ein Mitarbeiter lässt sich in Hamm den digitalen Impfnachweis zeigen.
Ein Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn lässt sich in Hamm den digitalen Impfnachweis zeigen. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes des Bundes gilt seit dem 24. November auch in Hamburgs Bussen, Bahnen und Fähren die 3G-Regelung. Wer den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) nutzen möchte, muss geimpft oder genesen sein oder aber einen negativen, maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorlegen können. Bei wiederholt festgestellter Missachtung der 3G-Regelung oder mangelnder Bereitschaft, den Nachweis zu erbringen, kann den Angaben zufolge zusätzlich zur Vertragsstrafe ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro erhoben werden. Bislang hätten sich bei Kontrollen der Hochbahn- und S-Bahn-Wache sowie der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) jedoch rund 95 Prozent der Fahrgäste an die 3G-Regelung gehalten.

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Nach Angaben der Verkehrsbehörde ist Hamburg das bislang einzige Bundesland, das eine zusätzliche Vertragsstrafe einführt. „Die erfolgreiche Einführung der Maskenpflicht im vergangenen Jahr hat gezeigt: Eine Vertragsstrafe ist ein gutes Instrument, um wichtige Regeln im HVV auch durchsetzen zu können“, erklärte HVV-Geschäftsführer Dietrich Hartmann. Die vierte Corona-Welle stelle alle vor große Herausforderungen, deshalb sei die Anpassung der Beförderungsbedingungen angemessen.

Auch Schleswig-Holstein setzt wieder auf Unterstützung durch Bundeswehr

Die Bundeswehr hilft erneut Kommunen bei der Bewältigung der Corona-Lage. Aktuell leiste man in Kiel, Neumünster, Büdelsdorf, Bad Oldesloe und Prisdorf (Kreis Pinneberg) Amtshilfe, sagte der Pressesprecher des Landeskommandos Schleswig-Holstein auf Anfrage. Insgesamt seien zurzeit 25 Soldatinnen und Soldaten in stationären Impfstellen des Landes im Einsatz – zusätzlich würden ab Montag fünf weitere Bundeswehrangehörige in Prisdorf eingesetzt.

Eine weitere Anfrage gibt es nach Angaben des Landeskommandos aus dem städtischen Krankenhaus Kiel. Dort solle von Donnerstag (8. Dezember) an ein Soldat die Krankenhausapotheke unterstützen. Weitere Anfragen gäbe es derzeit nicht.

Seit März 2020 leistet die Bundeswehr immer wieder Amtshilfe im Kampf gegen Corona. Sie half unter anderem in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und bei der Kontaktverfolgung in Gesundheitsämtern. Bis Ende Oktober hatten sich alle Bundeswehr-Angehörigen zunächst zurückgezogen, weil ihre Hilfe nicht mehr gebraucht wurde. Keine vier Wochen später kamen wieder die ersten Anträge von Kreisen und Städten.

Aktuell sind nach Bundeswehrangaben allein in Nordrhein-Westfalen wieder rund 600 Unterstützungskräfte im Einsatz. In ganz Deutschland stehen nach Angaben der Streitkräftebasis in Bonn derzeit bis zu 12.000 Soldaten für Unterstützungseinsätze bereit.

87 Corona-Infektionen seit Pandemiebeginn in Gefängnissen

In den niedersächsischen Gefängnissen sind seit Ausbruch der Pandemie im März vergangenen Jahres 87 Corona-Infektionen registriert worden. Aktuell sind zehn Häftlinge infiziert. „Das Virus ist sehr häufig bei neuaufgenommenen Gefangenen festgestellt worden“, teilte ein Sprecher des Justizministeriums mit. Um einen Eintrag des Virus in die Haftanstalten zu verhindern, würden neue Gefangene in den ersten 14 Tagen zunächst isoliert von Mithäftlingen in einem abgetrennten Bereich aufgenommen. Erst nach einem negativen Corona-Test folge die Aufnahme in andere Haftbereiche. Aktuell leben 4539 Menschen in den Justizvollzugs- und Arrestanstalten des Landes.

Die Impfquote unter den Gefangenen liegt etwas unter dem niedersächsischen Landesschnitt. Wie das Justizministerium weiter mitteilte, sind aktuell 65 Prozent der Gefangenen vollständig gegen das Coronavirus geimpft – in ganz Niedersachsen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 70 Prozent der Menschen vollständig geimpft. Auch die Booster-Impfungen in den Haftanstalten laufen schon. Rund 21 Prozent der Gefangenen sind laut Ministerium geboostert.

Darüber hinaus gilt für Besucherinnen und Besucher in allen niedersächsischen Gefängnissen mindestens die 3G-Regel. Fast überwiegend hätten die Anstalten mittlerweile aber auch auf 2G oder auch 2G-plus umgestellt, teilte das Ministerium mit. Wer einen Häftling besuchen möchte, muss nun genesen oder geimpft sein und benötigt zudem unter Umständen noch einen negativen Testnachweis.

In den Anstalten kommen bei Gefangenenbesuchen in der Regel Trennscheiben zum Einsatz. Einige Anstalten hätten die Regeln dahingehend verschärft, in anderen Gefängnissen werde zurzeit daran gearbeitet, teilte der Sprecher mit. Zudem müssen Mund-Nasen-Masken getragen werden.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht – 340 Neuinfektionen

Die Corona-Wochen-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein erneut leicht gesunken. Am Sonnabend registrierten die Behörden im Land 340 Neuinfektionen innerhalb eines Tages, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht (Stand: 18.49 Uhr). Am gleichen Tag vor einer Woche waren es mehr als 440 Neuansteckungen gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank den vierten Tag in Folge leicht auf nun 142,1. Der Wert steht für die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche. Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert Koch-Institut (RKI) noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz.

 Die Sieben-Tage-Inzidenz sank in Schleswig-Holstein den vierten Tag in Folge (Symbolbild).
Die Sieben-Tage-Inzidenz sank in Schleswig-Holstein den vierten Tag in Folge (Symbolbild). © imago/penofoto | Unbekannt

Die Hospitalisierungsinzidenz betrug am Sonnabend wie am Freitag bei 3,26. Sie besagt, wie viele Corona-Kranke innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in Kliniken kamen. 184 Corona-Patienten wurden im Krankenhaus behandelt. Davon befanden sich wie schon am Freitag 54 auf den Intensivstationen; 32 dieser Schwerkranken mussten – wie am Tag zuvor – beatmet werden. Die Zahl der registrierten Corona-Todesfälle blieb gleich: Sie lag am Sonnabend weiter bei 1807 seit Beginn der Pandemie.

In Lübeck war die Sieben-Tage-Inzidenz mit 187,6 am höchsten, im Kreis Dithmarschen lag der Wert mit 74,3 weiterhin am niedrigsten. Es blieb der einzige Kreis mit einer Inzidenz unter 100.

Großer Andrang bei Impfaktion von Die Linke in Ottensen

Bei einer Impfaktion im Wahlkreisbüro der Partei Die Linke am Sonnabend haben sich nach Parteiangaben 270 Menschen eine Erst-, Zweit- oder Boosterimpfung verabreichen lassen.

Die Partei hatte die Aktion zusammen mit dem Hamburger Hausarzt Kai Uwe Helmers organisiert.

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Rund 5000 Impfgegner demonstrieren in Hamburg

Die Querdenker-Bewegung in Hamburg bekommt wieder mehr Zulauf – mutmaßlich ausgelöst durch die deutlich verschärften Regeln, die seit Sonnabend in der Hansestadt gelten. Am Sonnabend demonstrierten nach Polizeiangaben rund 5000 Teilnehmer in der Innenstadt.

Verband über 2G: "Begeistert ist der Handel nicht"

Die in Hamburg und Schleswig-Holstein seit Samstag geltenden 2G-Regeln im Einzelhandel machen Geschäftsleuten und Kunden zu schaffen. „Also begeistert ist der Handel nicht“, sagte die Sprecherin des Handelsverbands Nord, Mareike Petersen, der Deutschen Presse-Agentur. Gleiches gelte für die Kundinnen und Kunden. Positiv sei jedoch, dass sie dennoch Verständnis hätten und akzeptierten, dass die Händler die Kontrollen nicht machten, um sie zu drangsalieren.

In Hamburg dürfen seit Sonnabend nur noch Geimpfte oder Genesene in allen Geschäften shoppen gehen. Ungeimpfte können nach der neuen Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats nur noch in Supermärkten, Drogerien, Apotheken oder sonstigen Läden des täglichen Bedarfs einkaufen. Gleiches gilt in Schleswig-Holstein, wo die Geschäftsinhaber - anders als in Hamburg - die Impfnachweise der Kunden jedoch nur stichprobenartig kontrollieren müssen.

Corona in Hamburg: Besucher betreten die Kunsthalle. In Gastronomie, Kultur und bald auch im Einzelhandel gilt nun die 2G-Regel.
Corona in Hamburg: Besucher betreten die Kunsthalle. In Gastronomie, Kultur und auch im Einzelhandel gilt nun die 2G-Regel. © picture alliance/dpa | Ulrich Perrey

„Es ist so, dass es in den Geschäften zu einem zweiten Advent wirklich sehr ruhig ist“, sagte Petersen. Es sei aber unklar, ob das jetzt an der neuen 2G-Regel liege oder daran, dass die Menschen generell wegen der Corona-Pandemie vorsichtiger geworden seien und weniger zum Shoppen gingen. Generell geht der Handelsverband von Umsatzrückgängen in Schleswig-Holstein und Hamburg von 30 bis 50 Prozent aus.

Petersen sagte, vor einzelnen Läden habe es wegen der 2G-Kontrollen auch Schlangen gegeben. Betroffen gewesen seien vor allem Modegeschäfte für eher jüngere Leute. „Aber das ist noch überschaubar“, sagte Petersen.

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Mehrere Hundert Demonstranten bei Corona-Demonstrationen in Hannover

Wegen der Corona-Politik sind am Sonnabend mehrere Hundert Demonstranten zu Kundgebungen in der Innenstadt von Hannover auf die Straße gegangen. Zu einer Versammlung des AfD-Landesverbandes Niedersachsen am Mittag vor dem Landtag kamen rund 500 Menschen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Eine weitere Kundgebung des Linken-Kreisverbandes Hannover zog bis zum Mittag rund 100 Demonstrantinnen und Demonstranten an. Beide Versammlungen verliefen bis zum Mittag laut der Sprecherin „friedlich und störungsfrei“. Die Demonstrationen sollten noch bis zum Nachmittag dauern.

Die AfD-Demonstration war unter dem Titel „Schluss mit dem 2G-Diktat – Freiheit und Selbstbestimmung für die Bürger in unserem Land“ angemeldet worden. Das Motto der Demonstration der Linken lautete „Maske auf und Spritze rein. Solidarisch durch die Krise!“ Die Polizei erwartete wegen der Demonstrationen in der hannoverschen Altstadt Verkehrsbehinderungen.

Kieler Gesundheitsminister Garg für dauerhafte Impfzentren

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hat sich wegen möglicherweise regelmäßiger Corona-Impfungen für dauerhafte Impfzentren ausgesprochen. „Es ist gut möglich, dass die Menschen in regelmäßigen Abständen eine Auffrischungsimpfung brauchen“, sagte der FDP-Politiker in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Noch gebe es dazu nicht genügend wissenschaftliche Erkenntnisse. „Aber wir sollten uns darauf vorbereiten, möglicherweise im Schnitt alle sechs Monate 70 bis 75 Millionen Menschen zu impfen.“ Dafür seien dauerhafte Strukturen nötig. Möglich wäre auch, Apothekern und Zahnärzten das Impfen dauerhaft zu erlauben.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg © picture alliance/dpa | Unbekannt

Garg appellierte an die EU, die Produktionskapazitäten auszubauen – „gerade vor dem Hintergrund, dass wir auf Jahre massenhaft Impfstoff brauchen“. Die Begrenzung des Biontech-Impfstoffs durch den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nannte Garg einen „großen Mist“. „Ich hoffe nicht, dass die Länder noch einmal damit konfrontiert werden, dass zu wenig Impfstoff verfügbar ist.“ Eine allgemeine Impfpflicht lasse sich erst einführen, wenn absolut sicher sei, dass genügend Impfstoff vorhanden sei. „Sonst macht sich der Staat lächerlich.“

Inzidenz, Infektionen, Tote: Neue Corona-Zahlen für Hamburg

Am Sonnabend meldete die Hamburger Sozialbehörde 708 Corona-Neuinfektionen. Das ist ein Fall mehr als am Vortag (707), aber 32 weniger als am Sonnabend vor einer Woche (740). Damit sinkt die Inzidenz leicht und liegt nun bei 236,8 (Vortag 238,5).

Die Corona-Lage in Hamburg ist weiter angespannt. Auch am Sonnabend wurden wieder viele Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild).
Die Corona-Lage in Hamburg bleibt angespannt. Auch am Sonnabend wurden wieder viele Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 117.557 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 102.000 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.427.149Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.384.818 Personen sind vollständig geimpft (Stand 02.12.).

In Hamburger Krankenhäusern werden 226 Corona-Patienten behandelt. 66 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem vier weitere Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1902 Menschen gestorben.

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Inzidenzen sinken leicht – weiter angespannte Lage in Kliniken

Die Werte zur Beschreibung der Corona-Lage in Niedersachsen haben sich am Samstag leicht verbessert. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz, ein maßgeblicher Indikator für die Corona-Lage, ging weiter zurück. Am Sonnabend lag der Wert bei 6,7 nach 7,0 am Vortag, wie die Landesregierung mitteilte. Der Wert gibt an, wie viele Infizierte in den vergangenen sieben Tagen auf 100.000 Einwohner gerechnet neu in eine Klinik aufgenommen werden mussten.

Auch die Zahl der registrierten Neuinfizierungen pro 100.000 Einwohnern sank etwas. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab für Niedersachsen eine Sieben-Tages-Inzidenz von 203,0 an – nach 205,9 am Freitag. 2798 Neuinfektionen und 18 neue Covid-19-Todesfälle wurden am Samstag registriert. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten landesweit auf 6430.

Nach wie vor ist jeder zehnte Patient auf einer Intensivstation im Land inzwischen ein Erkrankter mit Covid-19. Der Indikator für die Intensivbettenbelegung sank am Sonnabend im Vergleich zum Freitag ebenfalls geringfügig von 10,3 auf 10,0 Prozent.

Im Land Bremen sank die Sieben-Tages-Inzidenz am Samstag auf 201,9 – dort hatte der Wert am Freitag bei 203,8, gelegen. Es wurden 243 neue Corona-Infektionen und ein weiterer Todesfall im Vergleich zum Vortag gemeldet.

Ärztepräsident Reinhardt: Niemand darf zwangsgeimpft werden

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, ist zwar für eine allgemeine Impfpflicht, warnt aber vor Zwangsimpfungen. „Wichtig ist, wir sprechen von einer Impfpflicht, nicht von einem Impfzwang. Niemand darf zwangsgeimpft werden“, sagte Reinhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonnabend). Wer der Impfpflicht nicht nachkomme, müsse aber mit spürbaren Restriktionen bei der Teilnahme am öffentlichen und gewerblichen Leben rechnen.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (Archivbild).
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (Archivbild). © imago/Lopata/axentis.de | Unbekannt

Ungeimpfte müssten in der gegenwärtigen Lage in den Lockdown, „auch wenn es nur ein Lockdown light ist“, betonte Reinhardt. Es gehe nicht anders. Die allgemeine Impflicht sei das einzige Mittel, um aus der Lockdown-Endlosschleife herauszukommen. Hohe Impfraten bedeuteten niedrigere Inzidenzen und vor allem viel weniger schwer kranke Patienten.

Experte begrüßt Lockerungen nach Booster-Impfung

Der Göttinger Mikrobiologe Professor Uwe Groß befürwortet die niedersächsische Regelung, nach der dreifach gegen das Coronavirus geimpfte Menschen keinen Testnachweis benötigen. Doch sobald neue Daten zeigten, dass von dreifach Geimpften ohne Symptome doch eine signifikante Infektionsgefahr ausgehe, „würde ich diese Regelung unverzüglich wieder rückgängig machen“, sagte der Direktor des Göttinger Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Virologie dem „Göttinger Tageblatt“ (Sonnabend).

„Da bei Erkrankten die Viruslast meist höher ist als bei Personen ohne klinische Symptome, würde ich nach derzeitiger Einschätzung erwarten, dass von dreifach Geimpften ohne klinische Symptome keine starke Infektionsgefährdung ausgeht“, führte Groß aus. Das gelte, solange sie sich nur mit der vorherrschenden Delta-Variante von Sars-CoV-2 infiziert hätten. Diese Einschätzung könne sich ändern, wenn die Omikron-Variante in Niedersachsen dominiere und der aktuelle Impfstoff nur unzureichend gegen diese Variante wirken sollte.

In Niedersachsen gilt die Regel, nach der dreifach gegen das Coronavirus geimpfte Menschen keinen Testnachweis benötigen (Symbolbild).
In Niedersachsen gilt die Regel, nach der dreifach gegen das Coronavirus geimpfte Menschen keinen Testnachweis benötigen (Symbolbild). © imago/Jochen Eckel | Unbekannt

Um das Infektionsgeschehen kurzfristig einzudämmen, helfen Groß zufolge nur Kontaktbeschränkungen und Hygieneregelungen. „Eine mittelfristige Lösung besteht aus meiner Sicht nur in der Impfung, wobei die Impfstoffe zwingend auf die neuen Varianten angepasst werden müssen.“ Langfristig müsse sich die Gesellschaft zunächst darauf einstellen, dass in der Zeit von November bis März zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen gegen das Virus vorgenommen werden müssten: „Die wärmeren Monate können wir nahezu ungezwungen verbringen.“

2G beim Einkaufen, 2G plus in Clubs: Hamburg verschärft Corona-Regeln

Wie bereits angekündigt, verschärft der Senat die Corona-Regeln in Hamburg speziell für Ungeimpfte ab Sonnabend deutlich. Hier finden Sie das neue Regelwerk im Überblick.

Ohne Corona-Impfung ist im Norden das Shoppen beschränkt

Zutritt zu vielen Geschäften haben auch in Schleswig-Holstein von Sonnabend an nur noch Kundinnen und Kunden, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Wer die 2G-Bedingungen nicht erfüllt, darf nach den neuen Regeln nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen. Dazu zählen zum Beispiel Supermärkte und Discounter, Drogerien und Apotheken sowie Poststellen und Baumärkte, aber auch Buchhandlungen und Blumengeschäfte. In Schleswig-Holstein sind rund 380.000 Menschen ungeimpft.

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Städte- und Gemeindebund fordert mehr Testkapazitäten

Angesichts teils langer Warteschlangen für Corona-Tests fordert der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund, die Testkapazitäten im Land zügig auszubauen. Aus allen Landesteilen erreichten den kommunalen Spitzenverband zuletzt Berichte über „unhaltbare, teils chaotische Zustände“, sagte Geschäftsführer Oliver Kamlage. „Die aktuellen Testangebote reichen bei Weitem nicht aus.“

In größeren Städten gebe es lange Schlangen vor den Teststellen, in ländlichen Regionen müssten Bürgerinnen und Bürger dagegen lange fahren, um überhaupt eine Teststelle zu erreichen. Zudem seien Test-Termine bereits lange im Voraus ausgebucht. „Es müssen dringend, insbesondere in den ländlichen Räumen ortsnah weitere Testkapazitäten ausgebaut werden. Kommunen suchen händeringend nach weiteren Anbietern, die sich vor Ort niederlassen“, sagte Kamlage.

Die Landesregierung reagierte bereits am Freitag auf die hohe Nachfrage nach Corona-Tests und kippte die Testpflicht für Menschen mit Auffrischungsimpfungen. Wer demnach schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, braucht von diesem Samstag an trotz 2G-plus-Regel keinen negativen Testnachweis mehr vorlegen.

In Niedersachsen gilt seit Mittwoch in vielen Regionen die Warnstufe zwei: Auch Geimpfte und Genesene müssen sich zum Beispiel vor einem Friseur- oder Restaurantbesuch testen lassen. Ungeimpfte benötigen auch Tests für den öffentlichen Nahverkehr und am Arbeitsplatz.

Hamburg richtet spezielle Kinderimpfzentren ein

Mitte Dezember soll es wohl losgehen. Wenn die Stiko grünes Licht gibt, können auch Kinder zwischen fünf und elf Jahren gegen Corona geimpft werden. In Hamburg laufen die Vorbereitungen, aber nicht alle ziehen mit. Hier erfahren Sie mehr über das Kinderimpfzentrum in Hamburg.

Schleswig-Holstein verlängert Corona-Landeshilfen bis März

Parallel zu den Corona-Bundeshilfen will Schleswig-Holstein eigene Programme für Unternehmen bis Ende März 2022 verlängern. Die derzeitige Situation vieler Betriebe erzwinge das, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) der Deutschen-Presse-Agentur. Durch die jüngsten Beschlüsse auf Bundesebene breche vielen Firmen ein Großteil ihres Weihnachts- und Wintergeschäfts weg. „Wir werden darum weiter mit unserem Mittelstandssicherungsfonds, zwei Härtefallfonds, einem Sonderbeteiligungsprogramm sowie einem speziellen Programm für gemeinnützige Unternehmen gegensteuern.“

Der Minister erinnerte mit Blick auf die Gastronomie daran, dass für den Anspruch auf Hilfsprogramme keine behördliche Schließungsverfügungen nötig sei: „Dafür reicht ein coronabedingter 30-prozentiger Umsatzrückgang zum Referenzzeitraum 2019.“

Bereits im März 2021 hatte die Landesregierung nach Angaben des Ministers einen mit 300 Millionen Euro ausgestatteten Mittelstandssicherungsfonds für das Hotel- und Gaststättengewerbe eingerichtet. Angesichts der anhaltenden Einschränkungen 2020 sei ein Härtefallfonds für Darlehen sowie ein Härtefallfonds für Beteiligungen eingerichtet worden. Gemeinsam mit dem Bund habe man 40 Millionen Euro für stille oder offene Beteiligungen an notleidenden Betrieben bereit gestellt, um deren Eigenkapitalbasis zu stärken, sagte Buchholz. Im September 2020 sei noch ein Sonder-Darlehensprogramm für gemeinnützige Organisationen mit einem aktuellen Volumen von 15 Millionen Euro hinzugekommen.

Aus Buchholz' Sicht sind neben den reinen Zuschuss-Programmen des Bundes auch die Landes-Darlehen und Beteiligungen ein wirksames Mittel zur Krisenbewältigung. „Seit April 2020 haben wir aus unseren Landesprogrammen Darlehen- und Beteiligungen von rund 215 Millionen Euro an knapp 1500 schleswig-holsteinische Unternehmen ausgekehrt.“ Aktuell stünden noch 60 Millionen Euro zur Verfügung. Die Hilfen müssen über die Investitionsbank Schleswig-Holstein, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft oder die Bürgschaftsbank des Landes beantragt werden.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

SPD-Fraktion fordert wegen Corona mehr Einsatz für Schulen

In der aktuellen Coronalage muss nach Ansicht der schleswig-holsteinischen SPD-Landtagsfraktion bei weiterhin geöffneten Schulen mehr getan werden. Weil auch Geimpfte und Genesene das Virus übertragen können, wäre mehr Sicherheit nur mit Test für alle Beteiligten möglich, teilte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Martin Habersaat, mit. Aktuell werde an Schulen zweimal wöchentlich verbindlich nur getestet, wer nicht genesen oder geimpft ist. Für alle anderen sei ein Test freiwillig.

Das Luftfilter-Programm des Bundes ist aus Habersaats Sicht ein Flop. Absehbar wird ihm zufolge nicht einmal ein Viertel der zur Verfügung stehenden Mittel für Luftfilter abgerufen. Der Hauptgrund seien die Bedingungen: Der Bund habe Geld nur für Räume zur Verfügung gestellt, in denen Schülerinnen und Schüler unter zwölf Jahren unterrichtet werden und die nicht ausreichend gelüftet werden können. „Da bleiben wenig Räume übrig.“ Hamburg habe aus eigener Initiative alle Klassenräume mit solchen Filteranlagen ausgestattet, Schleswig-Holstein nicht, kritisierte der Abgeordnete.

Nach seinen Angaben greift auch die Hälfte der Schulen nicht auf Mittel des Corona-Aufholprogramms zurück. Es stehe Geld zur Verfügung, um zusätzliche Angebote an Schulen oder mit anderen Institutionen wie Nachhilfeanbietern oder Volkshochschulen zu organisieren oder Bildungsgutscheine an Schüler auszugeben. „Das tun viele Schulen nicht, wir müssen klären, warum das so ist.“

Studie belegt sehr hohen Corona-Schutz durch FFP2-Masken

FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Corona-Infektion. Dabei kommt es aber auf die richtige Trageweise an, wie Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation nach einer Studie berichten. Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent). Voraussetzung sei der korrekte Sitz der FFP2- oder KN95-Maske, schreibt das Team um Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“).

Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund vier Prozent, berechnet das Team. Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem „abgerundeten W“ geformt werden, so dass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei OP-Masken reicht eine gute Passform noch, um die Infektionsgefahr auf maximal zehn Prozent zu senken.

Die Forscher berechneten das Infektionsrisiko, indem sie diverse Faktoren wie etwa Partikelgrößen, Physik beim Ausatmen, diverse Maskentypen und Risiko des Einatmens von Coronaviren kombinierten.

660 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein – Inzidenz sinkt

In Schleswig-Holstein sind am Donnerstag 660 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das waren weniger als eine Woche zuvor (711) und auch als am Vortag (700). Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorgeht, sank die Inzidenz den dritten Tag in Folge – von 151,0 am Donnerstag auf 148,3. Der Wert steht für die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert-Koch-Institut noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz; und ist das einzige Land mit einem Wert unter 200. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt wie am Donnerstag bei 3,26. 85 Corona-Patienten lagen im Krankenhaus – fünf weniger als am Vortag. Die Zahl der registrierten Corona-Todesfälle nahm um zwei auf 1807 seit Beginn der Pandemie zu. Auf den Intensivstationen lagen am Freitag 54 Corona-Patienten. 32 der Schwerkranken mussten beatmet werden – das sind sieben mehr als am Tag zuvor.

Im Kreis Herzogtum Lauenburg lag die Inzidenz mit 222,9 erneut am höchsten, sie sank aber seit Donnerstag (241,0) deutlich. Dahinter folgt nun der Kreis Pinneberg mit 195,5 (Vortag: 188,9), danach Lübeck mit 187,6 (nach 207,1). Im Kreis Dithmarschen ist der Wert mit 88,6 (nach 84,4) weiterhin am niedrigsten. Es bleibt der einzige Kreis mit einer Inzidenz unter 100.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag