Hamburg. Im Überblick: 15 Eilanträge gegen Hamburger Ausgangssperre. Inzidenz im Norden sinkt leicht. Corona-Ausbruch in Gefängnis.

Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist am Mittwoch wieder deutlich gestiegen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mahnte noch am Dienstag, konsequent zu bleiben, um die dritte Welle zu brechen. Vor allem der hohe Anteil an Intensivpatienten in den Krankenhäusern bereitet ihm Sorgen.

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Eine Hamburger Schule musste derweil wegen mehrerer Corona-Infektionen schließen. Die Schulbehörde setzt angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen verstärkt auf Corona-Selbsttests – auch bei den jüngsten Schülern.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 14. April:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

In Meck-Pomm von Montag an Notbetreuung in Kitas

Vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Corona-Infektionszahlen schränkt Mecklenburg-Vorpommern die Betreuung in Kitas vom kommenden Montag an deutlich ein. Dann ist landesweit nur noch eine Notbetreuung möglich, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Schwerin mitteilte. Die Verschärfung sei notwendig, da der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert am Mittwoch den zweiten Tag in Folge bei mehr als 150 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag.

Anspruch auf die Notfallbetreuung können laut Ministerium etwa Alleinerziehende oder Eltern haben, bei denen mindestens einer im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet. Dazu zählt demnach beispielsweise der Gesundheits- und Pflegebereich, Polizei und Feuerwehr oder Schulen.

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein leicht gesunken. Am Mittwoch lag sie bei 77,5 – nach 77,7 am Dienstag, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht (Stand: 14. April). Die bundesweite Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Mittwochmorgen bei 153,2. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 63,3 gelegen.

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein sank am Mittwoch leicht auf 77,5 (Symbolbild).
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein sank am Mittwoch leicht auf 77,5 (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Weiterhin überschritten bei der Inzidenz zwei Kreise die kritische Marke von 100: das Herzogtum Lauenburg (160,1) und Segeberg (102,5). Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Schleswig-Flensburg (35,3) und Nordfriesland (41,0). Für das Land wurden 407 bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet (Dienstag: 403). Die Zahl der an oder mit dem Virus gestorbenen Menschen stieg um zwei – auf 1468. 190 Menschen werden den Zahlen vom Mittwoch zufolge in Kliniken wegen Covid-19 behandelt – 44 von ihnen intensivmedizinisch. 25 wurden beatmet.

Kinderschutzbund besorgt: Kinder auf Corona-Demos instrumentalisiert

Der niedersächsische Kinderschutzbund beklagt, dass Mädchen und Jungen von ihren Eltern auf Demonstrationen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen instrumentalisiert werden. „Das ist unverantwortlich und verstößt elementar gegen das Grundrecht auf Schutz vor Gewalt“, sagte der Verbandsvorsitzende Johannes Schmidt am Mittwoch. Kinder dürften nie zu politischen Zwecken missbraucht werden. Wer das mache, zerstöre die Schutzfunktion der Eltern gegenüber ihren Kindern.

Nach Angaben des Kinderschutzbundes war es zuletzt am Sonntag in Cuxhaven zu entsprechenden Szenen gekommen. Bei einer nicht angemeldeten Demonstration von Maskenverweigerern sei ein Kleinkind von einem Mann in ein Handgemenge zwischen Teilnehmenden und Polizisten gezogen worden. Solche bewusst eingegangenen Kindeswohlgefährdungen seien nicht hinzunehmen, betonte Schmidt. Auch Jugendliche würden manipuliert. Bei vielen Corona-Demos in der Vergangenheit etwa in Hannover waren Kinder als Redner aufgetreten.

15 Eilanträge gegen Hamburger Ausgangssperre

Die Hamburger AfD hat eine Klage gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkung angekündigt. Der Eilantrag sei am Mittwoch vom Landesvorsitzenden Dirk Nockemann und seinen drei Stellvertretern beim Verwaltungsgericht eingereicht worden, sagte ein AfD-Sprecher. Das Gericht bestätigte den Eingang. Es sei einer von insgesamt 15 Eilanträgen, die gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkung beim Verwaltungsgericht anhängig seien, sagte ein Sprecher. Drei Anträge seien bereits abgelehnt worden. Beim Oberverwaltungsgericht seien zwei Beschwerden eingegangen.

Polizisten bei einer Kontrolle zur Einhaltung der Ausgangssperre am Jungfernstieg.
Polizisten bei einer Kontrolle zur Einhaltung der Ausgangssperre am Jungfernstieg. © Imago/Hanno Bode

„Diese Ausgangssperre ist der bislang brutalste Grundrechtseingriff während der Coronakrise“, erklärte Nockemann in einer Pressemitteilung. Die Einhaltung der AHA-Regeln sei nachvollziehbar. „Aber mit der Ausgangssperre sind Maß und Mitte in Hamburg komplett verloren gegangen.“

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Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die seit Karfreitag geltende Ausgangsbeschränkung am Dienstag verteidigt und eine Verlängerung bis zum Inkrafttreten der geplanten Bundesregelung angekündigt. „Ich bin überzeugt, dass die Ausgangsbeschränkung eine sehr starke Wirkung hat“, hatte er betont.

Hamburg sei das einzige Bundesland, dass im Wochenvergleich einen sinkenden Inzidenzwert bei den Neuinfektionen habe. Tschentscher hatte auch auf die geringe Zahl der Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung verwiesen (siehe auch diesen Eintrag). Nachts sei kaum mehr jemand unterwegs. Es sei entscheidend, die privaten Kontakte zu beschränken.

Bund plant bundesweite nächtliche Ausgangssperren ab Inzidenz von 100

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    Testpflicht: Tschentscher vs. Unternehmer

    Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die von der Bundesregierung beschlossene Corona-Testpflicht für Unternehmen gegen Kritik verteidigt. Die Wirtschaft sei Teil einer Teststrategie, ohne die sich die ohnehin schwierige Lage in der Pandemie weiter verschlechtern würde, was zu einem noch schwereren Lockdown führen würde, sagte er bei einer Sondersitzung des Plenums der Handelskammer Hamburg (siehe auch diesen und diesen Eintrag). „Das ist das, was uns die Wissenschaft dringend geraten hat.“

    Zuvor hatte Handelskammer-Vizepräses Bettina Hees die Verpflichtung der Wirtschaft kritisiert. „Pandemiebekämpfung ist eine staatliche Aufgabe, zu der neben dem Impfen auch das Testen gehört“, sagte sie. Die Kosten für diese staatliche Aufgaben werde nun auf die Unternehmen abgewälzt.

    „Ich verstehe, dass das ein Kostenfaktor ist“, entgegnete Tschentscher und verwies darauf, dass die Preise für Schnelltests inzwischen auf zwei bis drei Euro pro Stück gesunken seien. Zugleich regte er an, dass gerade kleinere Firmen mit den in der Stadt ansässigen Testzentren kooperieren könnten, um so weitere Kostenvorteile zu erzielen.

    Zu Beginn der Sondersitzung, an der auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard, Finanzsenator Andreas Dressel (beide SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) teilnahmen, hatte Präses Norbert Aust darauf hingewiesen, dass es in dem dreieinhalb Jahrhunderte langen Bestehen der Handelskammer Hamburg noch nie eine solche Plenumssitzung mit Vertretern des Senats gegeben habe – auch nicht nach dem großen Brand von 1842. Das zeige, „welche historische Dimension die Krise inzwischen für die Wirtschaft und die gesamte Stadt hat“.

    Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht:

    Hamburger Impfzentrum: Lange Diskussionen um Astrazeneca

    Im Callcenter für Termine im Hamburger Impfzentrum werden die Telefonate offenbar immer länger. Was eigentlich in 1:30 Minuten pro Anruf erledigt sein sollte, zieht sich nach Auskunft von Anrufern, die ihre Erlebnisse dem Abendblatt schildern, immer länger hin. Das hatte zuletzt auch der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung, Walter Plassmann, erklärt.

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    Vor allem die Diskussionen um den Impfstoff von Astrazeneca fressen Zeit. Der Impfstoff ist für Menschen über 60 empfohlen. Den Hersteller kann sich ein Impfling nicht aussuchen. Wie der Sprecher der medizinischen Leiter, Dr. Dirk Heinrich, dem Abendblatt sagte, würden die Termine im Hamburger Impfzentrum mit Biontech etwas schneller gebucht. Aber die Lieferungen mit beiden Impfstoffen und dem von Moderna kämen wie kalkuliert. Es gebe keine großen Reserven. „Wer bucht, weiß, dass es Astra gibt“, so Heinrich.

    Dr. Dirk Heinrich, leitender Arzt im Impfzentrum, hat über Twitter eine weitere Gruppe zum Impfen aufgerufen.
    Dr. Dirk Heinrich, leitender Arzt im Impfzentrum. © Andreas Laible | Andreas Laible

    Im Impfzentrum wurden am Dienstag 7848 Menschen geimpft, laut RKI waren es mit mobilen Impfteams und in Krankenhäusern insgesamt 8162 in Hamburg. Von 3283 Impfungen in Hamburger Arztpraxen berichtet das RKI. Dort wurden seit Impfbeginn am vergangenen Mittwoch (Schwerpunktpraxen starteten früher) insgesamt 21.627 Menschen erstmals versorgt. Die meisten bekamen das Vakzin von Biontech (17.647).

    Nach Osterferien wieder Präsenzunterricht im Norden

    In den meisten Regionen Schleswig-Holsteins beginnt für die Schüler der Klassen 1 bis 6 nach den Osterferien wieder Präsenzunterricht. In den übrigen Stufen gebe es ab Montag in elf Kreisen und kreisfreien Städten Wechselunterricht, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch. Für Abschlussklassen finden weiterhin überall Präsenzangebote statt.

    „In den Kreisen Segeberg, Herzogtum Lauenburg und in Neumünster gilt für alle Jahrgänge das Distanzlernen“, sagte Prien. Für die Schulklassen 1 bis 6 werde eine Notbetreuung angeboten. Für Neumünster soll die Lage am Donnerstag noch einmal bewertet werden. Im Kreis Pinneberg gibt es - mit Ausnahme der Insel Helgoland - in den Stufen 1 bis 6 Wechselunterricht, in den übrigen findet Distanzlernen statt.

    Landesweit brauchen Schüler und Lehrer für die Teilnahme am Unterricht ab Montag zweimal wöchentlich einen Corona-Test.

    Zu hohe Inzidenz: Büsum verschiebt Tourismus-Start

    Vorerst kein Tourismus im Nordseebad Büsum: Die Gemeinde verschiebt den Start ihres geplanten Modellprojekts vom kommenden Montag auf den 10. Mai. Ursache ist die Corona-Entwicklung im Kreis Dithmarschen.

    Wegen der steigenden Corona-Inzidenz-Werte verschiebt die Gemeinde Büsum den Start ihres geplanten Tourismus-Modellprojekts (Archivbild).
    Wegen der steigenden Corona-Inzidenz-Werte verschiebt die Gemeinde Büsum den Start ihres geplanten Tourismus-Modellprojekts (Archivbild). © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services

    "Der Inzidenzwert ist auf 66 angestiegen, und er wird in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter steigen", sagte Olaf Raffel, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Service Büsum. "Wir hoffen, dass wir Anfang Mai wieder bessere Zahlen haben." Mit der Büsumer Absage wird nun aus einer der sechs geplanten Tourismus-Modellregionen in Schleswig-Holstein vorerst nichts.

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    Edeka Nord bietet Corona-Impf-Prämie für Mitarbeiter an

    Um die Impfbereitschaft der eigenen Mitarbeiter zu steigern, geht die Regionalgesellschaft Nord der Hamburger Supermarktkette Edeka einen ungewöhnlichen Weg: Beschäftigten, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen, winkt eine Prämie in Form eines Einkaufsgutscheins in Höhe von 50 Euro, wie eine Sprecherin der Regionalgesellschaft dem Abendblatt in Neumünster bestätigte. Damit ist Edeka der erste Einzelhändler in ganz Deutschland, der den Mitarbeitern ein solches Angebot macht.

    Edeka-Nord bietet seinen Beschäftigten als erster Händler eine Prämie als Anreiz, sich impfen zu lassen. (Symbolbild).
    Edeka-Nord bietet seinen Beschäftigten als erster Händler eine Prämie als Anreiz, sich impfen zu lassen. (Symbolbild). © imago images/Hauke Hass

    "Wir nehmen unsere Fürsorgepflicht als Arbeitgeber sehr ernst und möchten darüber hinaus die Impfstrategie des Landes Schleswig-Holstein unterstützen und aktiv mitgestalten", so die Sprecherin. Allerdings können bislang nur sehr wenige Beschäftigte der Regionalgesellschaft tatsächlich von dem Angebot Gebrauch machen. Es richtet sich ausschließlich an Mitarbeiter, die unter die Prioritätengruppe 2 im Sinne der in Schleswig-Holstein geltenden Richtlinien fallen, das sind unter anderem Menschen über 70 und Personen mit bestimmten Vorerkrankungen.

    Zudem gibt es das Angebot nur für Beschäftigte in der Großhandlung, nicht aber in den Supermärkten der selbstständigen Kaufleute, wo die meisten Edeka-Mitarbeiter angestellt sind. "Gerne würden wir in unser Impfkonzept auch die Einzelhandelsstandorte der selbstständigen Kaufleute integrieren", so die Sprecherin. Auch wolle man die Mitarbeiter in der Großhandlung möglichst bald selbst impfen, sobald dies rechtlich möglich sei. Eine konzernweite Ausweitung ist im Moment noch nicht vorgesehen.

    Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

    Stadtpark Open-Air auch 2021 unter Corona-Bedingungen

    Auch in diesem Jahr wird es wieder Konzerte im Hamburger Stadtpark unter Corona-Bedingungen geben. „Wir wollen anknüpfen an unsere guten Erfahrungen mit einer pandemiegerechten Stadtpark-Saison im letzten Sommer“, teilte die Konzertagentur Karsten Jahnke mit. Mit reduzierter Kapazität und festen Sitzplätzen sollen dabei die aktuell gültigen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Im vergangenen Jahr hatte unter anderem der Sänger Johannes Oerding 15 Konzerte in der Reihe „Lagerfeuer Acoustics“ im Stadtpark gegeben.

    So voll wie auf diesem Bild von 2018 wird es auch in diesem Sommer nicht werden (dürfen).
    So voll wie auf diesem Bild von 2018 wird es auch in diesem Sommer nicht werden (dürfen). © Michael Rauhe

    Von Mitte Juli bis Mitte September können die Musiker im Stadtpark auftreten. Bereits zugesagt haben Element Of Crime (6. August), Fury in The Slaughterhouse (7. August), Eckart von Hirschhausen (18. August), Lotto King Karl (21. August), Philipp Poisel (25. August) und Olli Schulz (3. September).

    Corona-Lage in Niedersachsen verschlechtert sich weiter

    Mehr Corona-Patienten, mehr Hotspots und eine steigende Sieben-Tages-Inzidenz - die Corona-Lage in Niedersachsen verschlechtert sich weiter. Die Zahl der Patienten in den Kliniken stieg am Mittwoch auf 1114, davon liegen 312 auf der Intensivstation, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. 215 Erwachsene und ein Kind müssen demnach künstlich beatmet werden. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg im Landesdurchschnitt auf 121,3 nach 109,9 am Vortag. Zudem wurden 1787 neue Infektionsfälle und 33 weitere Todesfälle registriert.

    Der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, betrug am Mittwoch 1,05, nach 1,07 am Vortag. In 26 der 45 Landkreise und großen Städte lag die Sieben-Tages-Inzidenz über 100 - hier greifen verschärfte Corona-Beschränkungen. In den Kreisen Vechta und Cuxhaven übertraf dieser Wert die 200er Marke, in der Stadt Salzgitter betrug er 325,1.

    Corona-Ausbruch in Hamburger Untersuchungsgefängnis

    In der Hamburger Untersuchungshaftanstalt an der Holstenglacis sind acht Mitarbeiter und vier Gefangene positiv auf Corona getestet worden. Die betroffenen Stationen seien umgehend unter Verschluss genommen worden, teilte eine Sprecherin der Justizbehörde am Mittwoch mit. Alle Bediensteten und Gefangenen zweier Gebäudeflügel sollten sich nun testen lassen.

    In der Hamburger Untersuchungshaftanstalt an der Holstenglacis sind acht Mitarbeiter und vier Gefangene positiv auf Corona getestet worden (Archivbild).
    In der Hamburger Untersuchungshaftanstalt an der Holstenglacis sind acht Mitarbeiter und vier Gefangene positiv auf Corona getestet worden (Archivbild). © dpa picture alliance/Christian Charisius

    Die Quarantäne-Maßnahme hatte am Dienstag dazu geführt, dass eine geplante Urteilsverkündung in einem Strafprozess verschoben werden musste. Die Sprecherin verwies auf das umfassende Schutz- und Hygienekonzept der Hamburger Justizvollzugsanstalten. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe es bisher nur vereinzelt Infektionen im Justizvollzug gegeben.

    Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

    • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
    • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
    • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
    • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

    Impfstoff-Lieferzusagen für Niedersachsen reduziert

    Die niedersächsischen Impfzentren erhalten bis Anfang Mai etwas weniger Corona-Impfstoff als geplant. Wie das Gesundheitsministerium in Hannover am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, korrigierte der Bund die für Monatsende angekündigte Menge an Moderna-Impfdosen für das Land um 13 200 nach unten. Wegen des aufgeschobenen Europa-Starts von Johnson & Johnson wurde zudem die erste Lieferung von 21 600 Dosen dieses Herstellers ausgesetzt.

    Insgesamt umfassen die in den Kalenderwochen 15 bis 17 erwarteten Lieferungen damit noch rund 620 000 Dosen. Das sind etwa fünf Prozent weniger als zwischenzeitlich angekündigt waren. Etwa zwei Drittel der Impfstoff-Lieferungen in diesem Monat kommen von Biontech/Pfizer.

    Corona: Schulbehörde stellt Tests nun auch für Vorschulkinder

    Ab kommendem Montag, 19. April, können sich auch auch Schülerinnen und Schüler der Hamburger Vorschulklassen zweimal wöchentlich in ihrer Schule testen lassen. Die Schulbehörde stellt dazu zusätzliche Tests zur Verfügung und informiert noch in dieser Woche Schulleitungen der 191 staatlichen Grundschulen sowie Eltern und Sorgeberechtigte der rund 9000 Vorschüler, wie die Behörde mitteilte.

    Die Testungen seien zunächst zwar freiwillig, Schulsenator Ties Rabe (SPD) betont jedoch, dass die Infektionsgefahr an den Schulen durch die Schnelltests erheblich verringert werden konnte. "Wer schon einmal in der Nase gebohrt hat – und das soll ja bei Schülerinnen und Schülern vorkommen – der kann auch den Test durchführen", so der Senator.

    Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg, möchte, dass sich nun auch Schüler der Vorschulklassen auf das Coronavirus testen (Archivbild).
    Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg, möchte, dass sich nun auch Schüler der Vorschulklassen auf das Coronavirus testen (Archivbild). © dpa picture alliance/Christian Charisius

    Niedersachsen plant keine Schulöffnungen bei hoher Inzidenz

    Niedersachsen hält vorerst an den bestehenden Regeln für Schulschließungen in der Corona-Krise fest, auch falls die geplante Bundes-Notbremse eine großzügigere Praxis erlaubt. Dies bedeutet, dass Schulen wie bisher ab einer Inzidenz von 100 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen weitgehend ins Distanzlernen wechseln, teilte das Kultusministerium mit. Ausgenommen sind Grundschulen und Abschlussklassen, die im Wechselmodell offen bleiben.

    Die Bundes-Notbremse soll Schulschließungen nach bisherigem Stand erst ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 200 verbindlich vorschreiben. Niedersachsen wird die eigene, striktere Praxis, aller Voraussicht nach in der neuen Landes-Corona-Verordnung, die von Montag an gilt, für weitere drei Wochen festschreiben.

    Die an Niedersachsens Schulen gerade angelaufene systematische Teststrategie werde allerdings auch beobachtet und analysiert, sagte ein Kultusministeriumssprecher. Erste Rückschlüsse, auch mit Blick auf eine möglicherweise großzügigere Öffnungspraxis, seien aber erst in etwa drei Wochen verlässlich möglich, wenn sich die Testpraxis eingespielt habe.

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    Corona: CDU Hamburg fordert konjunkturelle Hilfen

    Die CDU fordert vom rot-grünen Senat eine stärkere Förderung der unter der Corona-Pandemie leidenden Hamburger Wirtschaft. Es brauche einen Hamburger Hilfsfonds, „um Härten abzufedern“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Götz Wiese, vor einem Treffen von Vertretern des Senats und der Handelskammer.

    Götz Wiese, CDU-Abgeordneter seiner Partei in der Hamburgischen Bürgerschaft, fordert vom rot-grünen Senat eine stärkere Förderung der unter der Corona-Pandemie leidenden Hamburger Wirtschaft (Archivbild).
    Götz Wiese, CDU-Abgeordneter seiner Partei in der Hamburgischen Bürgerschaft, fordert vom rot-grünen Senat eine stärkere Förderung der unter der Corona-Pandemie leidenden Hamburger Wirtschaft (Archivbild). © dpa picture alliance/Axel Heimken

    Die Wirtschaft dürfe nicht mit zusätzlichen Auflagen und Kosten belastet, sondern müsse entlastet und unterstützt werden. „Vor allem geht es um Konjunkturhilfen für Hamburgs Wirtschaft und Industrie: Die Stadt muss den Schulterschluss mit der Wirtschaft üben, um im Sommer, wenn voraussichtlich alle geimpft sind, kraftvoll aus der Krise zu kommen“, sagte Wiese.

    Niedersachsen ruft Ältere zum Impfen mit Astrazeneca auf

    Die niedersächsische Landesregierung hat an Ältere appelliert, sich mit dem Astrazeneca-Impfstoff gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Wir bitten Menschen über 60 Jahre, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen.

    Dies sei auch ein Akt der Solidarität mit den Jüngeren. Diese hätten im zurückliegenden Corona-Jahr die Beschränkungen zum Schutz der Älteren mitgetragen. Um nun zügig eine Durchimpfung größerer Teile der Bevölkerung zu erreichen, müssten die Älteren sich auf den Astrazeneca-Impfstoff einlassen, denn für die Jüngeren ständen nur die beiden übrigen Impfstoffe zur Verfügung.

    Die Landesregierung rief zudem die Menschen, die bereits einen Impftermin haben oder auf der Warteliste stehen, sich aber dann beim Hausarzt impfen lassen, dazu auf, auf jeden Fall ihren Wartelistenplatz oder Termin abzusagen. Bis Ende der Woche solle die Möglichkeit geschaffen werden, diese Absage auch online vorzunehmen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Bislang geht das nur über die Telefonhotline. Beide Hinweise der Regierung folgen auf Berichte aus Impfzentren, dass dort eine größere Zahl von vereinbarten Impfterminen mit dem Astrazeneca-Impfstoff nicht wahrgenommen werden.

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    Präsenzpflicht an Hamburgs Schulen bleibt aufgehoben

    Eltern können in Hamburg nach wie vor selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht. Die Präsenzpflicht an allgemeinbildenden und berufsbildende Schulen sowie Schulen der Erwachsenenbildung in Hamburg bleibt bis zum 30. April aufgehoben. Das teilte die Schulbehörde über Twitter mit.

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    Erst am Dienstag hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) angekündigt, den aktuellen Lockdown über den 18. April hinaus zu verlängern.

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    DGB-Chefin begrüßt Testpflicht für Unternehmen

    Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger hat die von der Bundesregierung beschlossene Corona-Testpflicht für Unternehmen begrüßt. „Das ist ein absolut notwendiger Schritt“, sagte sie. Obwohl viele Betriebe in Hamburg bereits freiwillig testeten, gelte das nicht für alle. Untersuchungen hätten ergeben, dass in Deutschland bis zu 40 Prozent der Beschäftigten ohne Tests arbeiten müssten. „Hier wird das Risiko einseitig auf die Beschäftigten abgewälzt“, sagte Karger. „Der Gesundheitsschutz für die Beschäftigten ist aber eine Pflicht der Arbeitgeber, an die sich alle halten müssen.“

    Sie forderte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) auf, bei seiner für Mittwochnachmittag geplanten Teilnahme am Handelskammer-Plenum daran zu erinnern.

    Corona-Inzidenz in Hamburg steigt deutlich – und mehr Tote

    Die Hamburger Sozialbehörde hat am Mittwoch 479 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 210 Fälle mehr als am Dienstag (269 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Mittwoch mit 306 deutlich weniger Infektionen als heute. Somit steigt der Inzidenzwert von 140,9 auf 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

    Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 66.674 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 57.200 als genesen.

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    Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 316 (Stand: 13. April). 104 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 13. April), 84 von ihnen kommen aus Hamburg.

    Die Sozialbehörde meldete zudem neun neue Todesfälle. Die Zahl der an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Personen ist damit auf nun 1421 gestiegen.

    Weitere Informationen zum Coronavirus

    Gastronomen im Norden klagen über Corona-Politik

    Mit einer weiteren Protestaktion haben Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler und Schausteller am Mittwoch vor dem Landtag in Schwerin ein Ende der Schließungen und wirksame Finanzhilfen vom Staat gefordert. "In den Unternehmen herrscht seit fast einem halben Jahr Stillstand. Sie haben gewaltige Opfer gebracht. Wir müssen endlich raus aus diesem Dauerlockdown", sagte der Präsident des Landesverbandes für Hotel und Gaststätten, Lars Schwarz. Obwohl Hotels und Gaststätten nachweislich nicht Treiber der Pandemie seien, müssten sie den Großteil der Folgen tragen.

    Mitarbeiter des Handels protestieren in Schwerin.
    Mitarbeiter des Handels protestieren in Schwerin. © dpa

    In den vom Lockdown besonders betroffenen Branchen mache sich pure Verzweiflung breit. In vielen Unternehmen seien die versprochenen Zuschüsse spät oder gar nicht angekommen. "Und die Überbrückungshilfe drei reicht hinten und vorne nicht", konstatierte Schwarz. Er forderte die Politik auf, die Hilfen aufzustocken und gezielte Maßnahmen zur wirksamen Eindämmung des Infektionsgeschehens zu ergreifen.

    Corona: neue Ausgangsbeschränkungen im Norden

    Nach den hohen Corona-Neuinfektionszahlen gelten seit Mittwoch in weiten Teilen von Mecklenburg-Vorpommern nächtliche Ausgangsbeschränkungen. So haben nun die Landeshauptstadt Schwerin und der Landkreis Vorpommern-Greifswald für ihre gesamte Region solche Beschränkung zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens erlassen, wie aus Verfügungen hervorgeht. Damit gelten in vier der sechs Landkreise solche Ausgangsbeschränkungen, nach denen Bewohner sich nur "mit triftigem Grund" außerhalb ihrer Wohnungen oder Grundstücke draußen aufhalten dürfen.

    An der Seenplatte sind mit Neubrandenburg, Neustrelitz und Waren die größten Städte und viele Ämter im Osten sowie um Malchow betroffen. Im Kreis Ludwigslust-Parchim gilt die Ausgangsbeschränkung schon länger. Im Landkreis Rostock wurde die Maßnahme nun für elf Ämter, darunter Teterow und die Mecklenburgische Schweiz, Bad Doberan, Kröpelin und Laage verhängt. Einige Kreise haben dies auch mit Kontaktbeschränkungen gekoppelt, wonach ein Hausstand nur noch eine andere erwachsene Person treffen darf.

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    Inzidenz über 200: Usedom wieder für Besucher gesperrt

    Wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen gilt seit Mittwoch wieder ein Einreiseverbot für den Landkreis Vorpommern-Greifswald. Damit sind auch Ausflüge von Tagestouristen und Besuche von Zweitwohnungsbesitzern - ohne "triftigen Grund" - untersagt, wie ein Kreissprecher erklärte.

    Betroffen sind Deutschlands zweitgrößte Insel Usedom sowie das Stettiner Haff, wo traditionell viele Berliner, Brandenburger und Sachsen Feriensitze haben. Ein individuelles Interesse an freier Einreise müsse hinter dem öffentlichen Interesse, das regionale Gesundheitssystem funktionsfähig zu halten und die Neuinfektionen zu reduzieren, zurückstehen.

    Leere Strände auf Usedom: Ab Mittwoch gilt für Tagestouristen und Zweitwohnungsbesitzer ein Einreiseverbot.
    Leere Strände auf Usedom: Ab Mittwoch gilt für Tagestouristen und Zweitwohnungsbesitzer ein Einreiseverbot. © imago images/BildFunkMV

    Als "triftige Gründe" zählen vor allem berufliche Tätigkeiten oder ein Besuch der Kernfamilie, heißt es in der Verfügung. Allein der Besuch in der Zweitwohnung sei kein "triftiger Grund." Um alles zu regeln, könnten die Zweitwohnungsbesitzer aber noch drei Tage kommen, also bis zum 17. April. In dem Landkreis, der von Pasewalk über Anklam, Usedom und Wolgast bis Greifswald reicht, lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Dienstag erstmals wieder über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (201,2).

    Tausende Quarkbällchen im Norden für Pandemie-Helfer

    Unter dem Motto „Etwas Süßes für die Seele“ danken die Bäcker an diesen Tagen mit insgesamt 10.000 Quarkbällchen Schleswig-Holsteinern für deren besonderen Einsatz in der Corona-Pandemie. Bäckermeister Klaus-Dieter Lemmermann von der Bäckerei Schmidt in Silberstedt (Kreis Schleswig-Flensburg) brachte am Mittwoch gleich 1500 Stück dieser Süßigkeiten in das Helios Klinikum Schleswig, wo zwölf Pflegekräfte das ungewöhnliche Präsent in Empfang nahmen.

    „Ich finde das Klasse“, sagte Julia Siert, Leiterin für 400 Pflegekräfte an dem Standort. „Das ist eine sehr nette Geste.“ Die Corona-Situation sei für alle sehr belastend, auch wenn die Zahl der Patienten im Norden bisher nicht so hoch sei wie anderswo.

    Mit der Quarkbällchen-Aktion würdigen die Bäcker im Norden den Einsatz von Ärzten, Krankenschwestern, Erzieherinnen, Polizisten, Feuerwehrleuten und anderen Helfern. „Ich finde es toll, auf diese Weise die zu bedenken, die in der Pandemie mehr getan haben als andere“, sagte Bäckermeister Lemmermann. Allein aus der Innung Schleswig-Flensburg beteiligten sich 17 Betriebe und damit fast alle an der Aktion.

    Ausgangssperre: Hamburger sind nachts kaum unterwegs

    Alle Nachtfahrten von Bussen und Bahnen sind vorerst bis zum 18. April eingestellt worden. Wer trotz Ausgangssperre unterwegs sein muss, weil es der Arbeitsweg oder andere dringende Gründe erfordern, kann entweder die Sammelbeförderung Moia benutzen oder hat die Möglichkeit, günstiger Taxi zu fahren.

    Nach Informationen der Verkehrsbehörde werden diese Ersatzangebote in Hamburg vergleichsweise wenig benutzt. Das liege jedoch vor allem daran, dass nachts nun weniger Menschen unterwegs seien, so ein Sprecher der Behörde. "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Maßnahme zufrieden, die zur Eindämmung der Pandemie entscheidend beitragen soll", teilte die Verkehrsbehörde mit.

    Zählte der Hamburger Verkehrsbund (HVV) pro Nacht an einem normalen Werktag rund 65.000 Fahrgäste, hätten in der Zeit vom 9. bis zum 12. April insgesamt nur knapp 5000 Menschen in Hamburg Taxis und Fahrdienste in Anspruch genommen.

    • Moia transportierte rund 3600 Fahrgäste
    • Ioki transportierte in den Gebieten Lurup/Osdorf und Billbrook 21 Fahrgäste
    • 1000 Fahrgäste wurden von beteiligten Taxiunternehmen befördert

    Die Verkehrsbehörde weist zudem darauf hin, dass auch E-Rollstuhlfahrer auf das Taxi-Angebot zurückgreifen können. Zuerst hatte NDR 90,3 berichtet.

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    Zahl der Ausbildungsverträge in Hamburg stark gesunken

    Im Jahr 2020 haben rund 465.200 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 9,4 % weniger neue Ausbildungsverträge als 2019.

    Dieses Ergebnis zeigt damit einen deutlichen Effekt der Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt. In Hamburg fiel er mit minus 13,5 Prozent im Ländervergleich am stärksten aus. Zwar sind die Ausbildungszahlen seit Jahren tendenziell rückläufig. Der aktuelle Einbruch ist in seiner Höhe aber bislang einzigartig.

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    Corona-Testzentrum in Brunsbüttel evakuiert

    In Brunsbüttel hat eine Lagerhalle eines Online-Versandhandels gebrannt. Auch ein angrenzendes Corona-Testzentrum wurde den Angaben der Feuerwehr zufolge evakuiert.

    Zum Zeitpunkt des Feuers hätten sich dort etwa 30 Menschen aufgehalten. Die Flammen seien jedoch nicht übergetreten, verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf einen niedrigen sechsstelligen Bereich.

    UKE-Arzt: Impfquote von 30 Prozent wird Inzidenz senken

    Die deutlich an Fahrt aufnehmende Impfkampagne könnte womöglich schon in näherer Zukunft zu einem Rückgang der Infektionszahlen führen. Sobald eine Impfquote von rund 30 Prozent erreicht sei, werde man einen spürbaren Effekt auf die Zahl der Neuinfektionen feststellen, sagte der Epidemiologe Prof. Heiko Becher, Leiter des Instituts für Medizinische Biometrie und Epidemiologie am UKE, dem Abendblatt.

    Im Impfzentrum werden täglich Dutzende abgewiesen (Archivbild).
    Im Impfzentrum werden täglich bis zu 8000 Impflinge geimpft (Archivbild). © Marcelo Hernandez

    Zwar sei dann natürlich noch keine Herdenimmunität erreicht, von der man bei einer Impfquote von 60 oder 70 Prozent spreche. Zu den Geimpften müsse man aber auch noch diejenigen hinzuzählen, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben und entsprechend über Antikörper verfügen. Wann diese Quote erreicht sein wird, lasse sich noch nicht genau abschätzen. Immerhin haben laut Robert-Koch-Institut (RKI) bis zum Montag bereits 16,2 Prozent aller Hamburger eine Erstimpfung erhalten, bei der Zweitimpfung sind es 5,8 Prozent.

    Mittlerweile rückt der früheste Zeitpunkt, zu dem Menschen, die nicht zu einer der Prioritätsgruppen gehören, mit einer Impfung rechnen können, weiter nach vorn. So weist der Online-Impftermin-Rechner omnicalculator.com für diese Menschen derzeit Impftermine ab Ende Mai aus. Dieses sind aber bloße Schätzungen.

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    Mediziner fordert mehr Obduktionen von Covid-19-Toten

    Der Direktor der Rechtsmedizin an der Universität Rostock, Andreas Büttner, hat viel häufigere Obduktionen von mutmaßlich an Covid-19 gestorbenen Menschen gefordert. Bisherige Studien unter anderem in Rostock zeigten, dass die Zahl der tatsächlich an dem Virus Verstorbenen niedriger ist als die offiziellen Zahlen vermuten lassen, sagte Büttner. Nur mit einer höheren Zahl von Obduktionen und einer vernünftigen Statistik könnten der Bevölkerung Ängste genommen werden, was zu einer Reduzierung der Verunsicherung führen könnte.

    Ein Mitarbeiter des Krematoriums bereitet einem Sarg in Schutzkleidung auf die Einäscherung vor.
    Ein Mitarbeiter des Krematoriums bereitet einem Sarg in Schutzkleidung auf die Einäscherung vor. © dpa picture alliance/Thomas Frey

    Laut der im Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern veröffentlichten Rostocker Studie wurden in den vergangenen Monaten 17 verstorbene Patienten obduziert, bei denen das Virus als todesursächlich registriert wurde. Bei drei von ihnen konnte das Virus als Ursache für den Tod ausgeschlossen werden. Nur bei zehn Verstorbenen konnte bisher die Virusinfektion als eindeutiger Grund des Todes festgestellt werden.

    "Damit wird der allgemeine Eindruck bestätigt, dass man nicht nur an, sondern auch mit dem Coronavirus stirbt", sagte Büttner. Die Folge davon sei, dass nicht jeder, der stirbt und Corona-positiv ist, in die Statistik aufgenommen werden dürfe. "Damit wird eine viel höhere Sterberate assoziiert, als sie wirklich ist." Ein zusätzlicher Effekt der rechtsmedizinischen Untersuchungen könne sein, dass wichtige klinische Daten für künftige Therapien erhoben werden.

    Inzidenz steigt auch in Schleswig-Holstein deutlich

    Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist deutlich gestiegen: 403 neue Infektionen führten dazu, dass der Wert von 70,8 am Montag auf 77,7 am Dienstag stieg. Den mit Abstand höchsten Wert verzeichnet weiter das Herzogtum Lauenburg. Dort liegt die Inzidenz nun bei 157,1. Der Kreis Segeberg (102,8) bleibt ebenfalls, wenn auch nur knapp, über dem Grenzwert von 100.

    In Schleswig-Holstein wurden am Dienstag wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
    In Schleswig-Holstein wurden am Dienstag wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/Jochen Eckel

    Derzeit werden 196 Corona-Fälle in Krankenhäusern behandelt, 41 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um drei auf nun 1469.

    Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag