Hamburg. Überblick: Neue Corona-Zahlen für Hamburg – weitere Todesfälle. 2G: Kino, Museum & Co ab morgen nur noch für Geimpfte und Genesene.

Fast jeden Tag gibt es neue traurige Rekorde: Die Corona-Zahlen in Hamburg und Norddeutschland steigen und bereiten vielen Menschen Sorgen. Am Freitag lag die Inzidenz in der Hansestadt erstmals über dem Wert von 250 – am Sonntag lag sie knapp darunter, da "nur" 557 neue Corona-Fälle dazukamen. Ab Montag gilt in Hamburg flächendeckend die 2G-Regel.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Auch im Norden ist die Situation ernster denn je. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein reduziert planbare OPs bereits drastisch, um Kapazitäten auf den Intensivstationen zu bündeln. Verschärft wird die Lage durch die Sorge vor einer neuen Virusvariante aus Südafrika. Alles Weitere in unseren Corona News für Hamburg und Norddeutschland.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 27. und 28. November:

  • 224 neu gemeldete Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
  • Spezial-Airbus mit Corona-Patienten in Hamburg gelandet
  • Panne in 4. Welle: Hamburg kündigt Impfaktion falsch an
  • Neue Corona-Zahlen für Hamburg – weitere Todesfälle
  • In Hamburg eröffnen zusätzliche Impfzentren
  • 2G in Hamburg: Kino, Museum & Co nur noch für Geimpfte
  • Corona-Regeln missachtet – Polizei Hamburg schließt Disco
  • 20.000 Feiernde auf der Reeperbahn – trotz hoher Corona-Zahlen
  • Landgasthöfe fürchten schlechte Grünkohl-Saison
  • Schleswig-Holstein lehnt Sonderhilfen für Gastronomie ab
  • Polizei registriert immer mehr Fälle gefälschter Impfpässe
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt auf hohem Niveau
  • Illegaler Impfstoff: Polizei stoppt Impfaktion in Lübeck
  • 3000 Querdenker in Hamburg auf der Straße
  • Tschentscher schließt Lockdown nicht aus
  • 75 Prozent der Weihnachtsfeiern im Norden abgesagt
  • Bundespolizei kontrolliert Einreiseanmeldung am Flughafen

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

224 neu gemeldete Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind am Sonntag 224 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen: Die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag bei 151,3 – nach 150,8 am Sonnabend. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle hervor (Stand Sonntagabend). Am Mittwoch war mit 954 Neuinfektionen der Höchstwert für Schleswig-Holstein an einem Tag seit Beginn der Pandemie gemeldet worden. Sonntags sind die gemeldeten Zahlen meist niedriger als an anderen Tagen, weil am Wochenende weniger getestet wird und weniger Ergebnisse übermittelt werden.

Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert Koch-Institut noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz.

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen – ist mit 4,36 gleich geblieben. Es wurden weiterhin 173 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt. 42 von ihnen lagen auf einer Intensivstation, 21 mussten beatmet werden. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt wie am Sonnabend bei 1788 – also es gab keinen neuen Fall.

In Lübeck lag die 7-Tage-Inzidenz mit 206,2 am höchsten, im Kreis Dithmarschen mit 84,1 am niedrigsten.

Spezial-Airbus landet mit Corona-Patienten in Hamburg

Ein Spezial-Airbus der Bundeswehr hat am Sonntag fünf schwerkranke Corona-Patienten vom Flughafen München aus nach Hamburg geflogen. Die Maschine landete am Nachmittag in der Hansestadt. Anschließend wurden die Intensivpatienten aus Oberbayern und Schwaben nach Schleswig-Holstein gebracht, wo sie weiter intensivmedizinisch betreut werden. Je zwei von ihnen trafen am Abend in den Unikliniken Lübeck und Kiel ein, wie ein Sprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) mitteilte. „Weitere Intensivtransporte im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Konzeptes werden in den kommenden Tagen erwartet.“

Das UKSH hatte bereits zu Beginn der Coronapandemie Ende März 2020 sechs französische Patientinnen und Patienten aufgenommen, die alle bis Mitte Mai 2020 geheilt entlassen werden konnten, wie die Uniklinik berichtete. Auch Patienten aus anderen Bundesländern waren im Dezember 2020 an das UKSH verlegt worden. „Zuletzt hatte das UKSH am 2. November 2021 vier beatmungspflichtige Patienten aus Rumänien aufgenommen.“ Das UKSH verfügt nach eigenen Angaben nach Verdopplung der Intensivkapazitäten seit April 2020 über je 203 Intensivbetten auf dem Campus Lübeck und auf dem Campus Kiel.

Rettungskräfte verteilen Corona-Patienten aus Bayern in einem Hangar am Helmut-Schmidt-Airport auf Rettungsfahrzeuge. Eine Bundeswehr-Maschine hatte im Rahmen des Kleeblatt-Konzepts mehrere Covid-19-Patienten von München nach Hamburg geflogen.
Rettungskräfte verteilen Corona-Patienten aus Bayern in einem Hangar am Helmut-Schmidt-Airport auf Rettungsfahrzeuge. © dpa | Unbekannt

Die Intensivstationen in Bayern sind wegen des hohen Infektionsgeschehens im Freistaat an der Belastungsgrenze. Die Transporte in andere Bundesländer sollen Entlastung bringen. Bisher gingen Patiententransporte auf dem Luftweg oder per Krankenwagen aus Bayern in sechs Länder - Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland.

Der Luftwaffen-Airbus, der auch als „fliegende Intensivstation“ beschrieben wird, hatte bereits am Freitag sechs Patienten von Memmingen aus nach Nordrhein-Westfalen gebracht. Bis Sonntag wurden nach Ministeriumsangaben 29 Menschen aus Bayern verlegt. Auf den bayerischen Intensivstationen lagen laut Intensivregister am Sonntag 1053 Patienten mit einer Covid-19-Infektionen.

Panne in 4. Welle: Hamburg kündigt Impfaktion falsch an

Viele Hamburger wollten sich am Sonnabend an der Impfstelle Kühnehöfe in Altona eine Corona-Schutzimpfung abholen oder sich boostern lassen. Doch die Impfwilligen wurden im Regen stehen gelassen. Anders als von der Sozialbehörde angekündigt, die noch am Morgen zum Impfen aufgerufen hatte, blieben die Türen der Impfstelle verschlossen.

Gegenüber dem Portal "t-online" hatte einer der Wartenden berichtet: "Es hat stark geregnet, und viele ältere Personen waren vor Ort, also Risikogruppe." Etwa 250 Menschen hätten in einer langen Schlange gewartet. Die Sozialbehörde teilte "t-online" mit, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt.

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Nach Angaben der Polizei Hamburg hatten sich auf das Impfangebot der Stadt in der Tasköprüstraße 80 Impfwillige eingefunden. "Offenbar war der veröffentlichte Impftermin falsch, worüber wir um 13 Uhr die Menschen informierten und ihnen Alternativörtlichkeiten nannten", sagte Polizeisprecherin Evi Theodoridou dem Abendblatt am Sonntag. Per Lautsprecherdurchsage wurde den wartenden Menschen mitgeteilt, dass es dort am Sonnabend keine Impfung geben wird. Die Impfwilligen zogen daraufhin enttäuscht ab.

Hamburgs Sozialbehörde entschuldigte sich am Sonntagnachmittag bei den Betroffenen für die Impf-Panne gekommen. "Durch einen Übertragungsfehler wurde in einem Socialmedia-Beitrag angekündigt, dass am gestrigen Sonnabend in Altona in den Kühnehöfen gegen Corona geimpft würde", heißt es in der aktuellen Mitteilung. "Diese Ankündigung war falsch." An dem Standort in Altona werden Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung im Dezember montags, dienstags und mittwochs von 13 bis 19 Uhr angeboten.

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Bremen nimmt Corona-Patienten aus Sachsen auf

Auch Bremen hat inzwischen schwer erkrankte Corona-Patienten aus einem anderen Bundesland aufgenommen. Wie der Sprecher des Gesundheitsressorts mitteilte, wurden in der Nacht zum Sonntag die ersten Intensivpatienten aus Sachsen ins kleinste Bundesland gebracht. Die Verlegung erfolgte demnach per Flugzeug vom Flughafen Dresden nach Bremen.

„Anschließend wurden die beiden per Intensivtransport nach Bremerhaven gebracht und werden jetzt in den Kliniken Reinkenheide und am Bürgerpark behandelt“, hieß es in der Mitteilung. Demnach wurden für Sonntag zwei weitere Intensivpatienten erwartet, die im St. Josef Stift und im Klinikum Bremen-Ost aufgenommen werden sollen.

„Die Situation in den Krankenhäusern in weiten Teilen Deutschlands ist inzwischen extrem zugespitzt“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). „Da ist es ein Akt der Solidarität, dass wir im Land Bremen Kapazitäten zur Behandlung zur Verfügung stellen.“ Insgesamt habe das Land Bremen aktuell fünf freie Intensivplätze zur überregionalen Verlegung gemeldet.

Telefonnummern und Infos zu Corona in Hamburg

Fragen rund um eine Corona-Erkrankung

  • Arztruf 116 117

Informationen zur Corona-Impfung und Terminvergabe

Fragen rund um das Testen

Fragen zu den aktuellen Regelungen in Hamburg

Fragen rund um die Themen Kita und Schule

Fragen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern

  • Agentur für Arbeit: 040 2485 3333
  • Hotline des Bundes: 0800 4 5555 00

Fragen von Unternehmerinnen und Unternehmern

  • Hotline des Bundes: 0800 4 5555 20

Fragen von Selbstständigen und Kleinunternehmen

  • Hotline der Firmenhilfe: 040 43216949

Neue Corona-Zahlen für Hamburg – weitere Todesfälle

Am Sonntag meldete die Sozialbehörde 557 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind 183 Fälle weniger als am Vortag (740), aber nur acht weniger als am Sonntag vor einer Woche (565). Damit stagniert die Inzidenz und beträgt nun 246,5 neue Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Vortag: 246,9). Vor einer Woche lag der Wert noch bei 209,2.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 113.604 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 99.400 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.410.015 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.371.397 Personen sind vollständig geimpft (Stand 25. November).

 In Hamburger Krankenhäusern werden 196 Corona-Patienten behandelt. 50 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen (Stand 26. November). Zudem gab es drei weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1888 Menschen gestorben.

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In Hamburg eröffnen zusätzliche Impfzentren

Wie die Gesundheitsbehörde am Sonntag mitteilte, haben in Hamburg zusätzliche Impfzentren in den sieben Bezirken ihren Betrieb aufgenommen, um der gestiegenen Nachfrage nachzukommen. "An diesen Standorten werden Auffrischungsimpfungen ebenso wie Erstimpfungen verabreicht", so die Behörde.

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Diese weist jedoch darauf hin, dass die zusätzlichen Impfzentren nur eine Ergänzung seien. "Vorrangig wird empfohlen, einen Termin in einer Arztpraxis zu vereinbaren. Bei den folgenden Angeboten muss mit einer Wartezeit gerechnet werden. Insgesamt bietet die Stadt 21 Impfzentren, wenn die im Aufbau befindlichen Standorte binnen der kommenden Wochen den Betrieb aufgenommen haben.

Impfzentren ohne vorherige Terminvereinbarung:

  • Hamburg-Mitte: Impfzentrum im Bezirksamt Mitte, Caffamacherreihe 1-3 – sonntags, 11 bis 17 Uhr (nicht am 26. Dezember)
  • Hamburg-Nord: Impfzentrum im EKZ Hamburger Meile – 29. November bis 1. Dezember; ab dem 9. Dezember donnerstags, freitags und samstags, 12 bis 18 Uhr (nicht geöffnet am 24., 25. und 31. Dezember)
  • Wandsbek: Impfzentrum Friedrich-Ebert-Damm 160a – 28. und 29. November; ab dem 30. November dienstags, mittwochs und donnerstags, 14 bis 20 Uhr
  • Bergedorf: Impfzentrum Chrysanderstraße 4 – ab dem 2. Dezember donnerstags und freitags 14 bis 20 Uhr (nicht geöffnet am 24. und 31. Dezember)
  • Harburg: Impfzentrum im EKZ Phoenix-Center – 30. November, 1. und 2. Dezember, ab dem 6. Dezember montags, dienstags und mittwochs 12 bis 18 Uhr (nicht geöffnet am 25. Dezember)
  • Altona: Impfzentrum Kühnehöfe, Tasköprüstraße 1-3 – montags, dienstags und mittwochs 13 bis 19 Uhr
  • Eimsbüttel: Impfzentrum Hamburg-Haus, Doormannsweg 12 – sonntags 14 bis 20 Uhr (nicht geöffnet am 26. Dezember)

Impfzentren nach vorheriger Terminvereinbarung:

  • Hamburg-Mitte: AK St. Georg, Zentrum für Impfmedizin (Institut für Hygiene und Umwelt)
  • Hamburg-Nord: AK Nord – Heidberg, AK Barmbek, Israelitisches Krankenhaus
  • Wandsbek: AK Wandsbek, Bundeswehr-Krankenhaus
  • Harburg: AK Harburg
  • Altona: AK Altona, Asklepios Westklinikum Rissen
  • Eimsbüttel: Agaplesion Diakonieklinikum, Albertinen-Krankenhaus

#link02 

2G in Hamburg: Kino, Museum & Co nur noch für Geimpfte

Wer in Hamburg nicht gegen Corona geimpft ist, muss sich ab Montag warm anziehen. Um Mitternacht tritt eine neue Verordnung in Kraft, mit der die sogenannte 2G-Regel für Veranstaltungen in Innenräumen vorgeschrieben wird. Für ungeimpfte Erwachsene kommt das einer Art Lockdown gleich: Sie können noch einkaufen, spazieren gehen und kleinere Sportveranstaltungen (bis 250 Teilnehmer) im Freien besuchen. Die meisten anderen Freizeitaktivitäten sind ihnen aber verwehrt.

Nur wer geimpft oder genesen ist, darf in Hotels übernachten, an einer Stadt- oder Hafenrundfahrt teilnehmen. Auch die Besuche von Konzerten, Theatervorstellungen, Kinos, Museen sind nur nach der 2G-Regel möglich. Der Tierpark Hagenbeck kann ebenfalls nur mit Impfung oder nach Genesung besucht werden. Unter die neue Vorschrift fallen auch Volksfeste, Bildungsangebote, die der Freizeitgestaltung zugeordnet werden, sowie Spielhallen und Wettbüros. Ausnahmen gibt es weiterhin für Kinder und Jugendliche.

Ab Montag gilt in Hamburg flächendeckend die 2G-Regel.
Ab Montag gilt in Hamburg flächendeckend die 2G-Regel. © dpa | Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild

Bereits vor einer Woche waren die 2G-Regeln in der Hansestadt verschärft worden. Seitdem haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Bereichen wie Gastronomie, Bars und Clubs. Gleiches gilt für Sport in geschlossenen Räumen, für Freizeitchöre und Orchester sowie für körpernahe Dienstleistungen – sofern es sich nicht um Friseure, Fußpflege und medizinische Behandlungen dreht. Dort sind weiterhin Besuche unter 3G-Bedingungen möglich.

#link20 

Corona-Regeln missachtet – Polizei Hamburg schließt Disco

Hunderte Menschen feierten in der Nacht zum Sonntag dicht gedrängt in der Disco "Bridge Club" in Hamburg-Barmbek. Doch obwohl für Diskotheken die 2G-Regel gilt, gab es vor dem Laden am Barmbeker Markt keine Zugangskontrollen – auch Ungeimpfte gelangten in den Laden.

"Die fehlenden Zugangskontrollen wurden uns um 2.40 Uhr gemeldet", bestätigte der Lagedienst der Polizei dem Abendblatt. "Die Kollegen stellten vor Ort mehrere Personen ohne Impfnachweis fest."

Wegen diverser Verstöße gegen die Corona-Auflagen wurde die Disco daraufhin geschlossen, so der Lagedienst. Als die Gäste hinausgehen mussten, kam es zu einer Rangelei. "Eine Person leistete Widerstand gegen einen Polizeibeamten."

#link19 

20.000 Feiernde auf der Reeperbahn – trotz hoher Corona-Zahlen

In Hamburg und ganz Deutschland bereiten die hohen Corona-Zahlen vielen Menschen Sorgen. Am Sonnabendabend hielt die Corona-Lage dennoch Tausende Menschen nicht davon ab, feiern zu gehen. Nach Angaben des Lagedienstes der Polizei Hamburg tummelten sich 20.000 Feiernde auf der Reeperbahn. "Recht voll, auch angesichts des Wetters", so der Lagedienst. Die Außengastronomie war bis Mitternacht zu zehn Prozent ausgelastet.

Landgasthöfe fürchten schlechte Grünkohl-Saison

Eine schlechte Grünkohl-Saison im Norden wegen strenger Corona-Auflagen könnte die Existenz vieler Landgasthöfe bedrohen. Das fürchten Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Hannover und Kiel. Schon derzeit würden viele der saisonüblichen Gänse- oder Entenessen und Weihnachtsfeiern abgesagt, sagte Geschäftsführerin Renate Mittula von Dehoga Niedersachsen. Wenn sich dies mit dem typischen Kohltouren ab Januar fortsetze, „befürchten wir für viele Betriebe den Genickbruch“.

Viele Menschen hätten Angst, sich in Gruppen zu treffen, sagte der Dehoga-Präsident für Schleswig-Holstein, Axel Strehl. Die derzeit geltenden 2G-Regeln seien für die Gastronomie kein Problem. Gäste müssen dann nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Sollten sie aber zusätzlich noch einen aktuellen Test vorweisen müssen (2G plus), werde der Aufwand für die Gäste zu groß. „2G plus wäre für uns wie ein Lockdown“, sagte Strehl.

Eine schlechte Grünkohl-Saison im Norden wegen strenger Corona-Auflagen könnte die Existenz vieler Landgasthöfe bedrohen.
Eine schlechte Grünkohl-Saison im Norden wegen strenger Corona-Auflagen könnte die Existenz vieler Landgasthöfe bedrohen. © Hauke-Christian Dittrich/dpa | Unbekannt

„Es gibt schon viele Absagen“, bestätigte der Chefkoch und Geschäftsführer Nico Winkelmann vom Bümmersteder Krug in Oldenburg. „Die Grünkohlsaison, vor allem ab Januar, ist ziemlich wichtig für uns im Haus. Und wenn diese starken Wochenenden wegfallen, dann geht das schon wieder in die Richtung existenzbedrohend.“

Schleswig-Holstein lehnt Sonderhilfen für Gastronomie ab

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsministerium sieht trotz verschärfter Corona-Lage und ausfallender Weihnachtsfeiern keine Notwendigkeit für ein Sonder-Hilfsprogramm für Gastronomen. Diese hätten auch ohne unmittelbare Betroffenheit durch Schließungsverfügungen Anspruch auf Hilfsprogramme, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Thilo Rohlfs. „Dafür reicht ein coronabedingter, 30-prozentiger Umsatzrückgang zum Referenzzeitraum 2019.“

Ein überwiegender Ersatz ausbleibender Umsätze ähnlich wie bei den November- und Dezemberhilfen in Höhe von 70 Prozent sei derzeit nicht vorgesehen, sagte Rohlfs. Aktuell seien Gastwirte im Norden nur mittelbar von der Pandemie betroffen. Sie müssten ihre Betriebe nicht schließen. Denkbar sei aber, dass auch Gastronomen in den Genuss von Eigenkapitalzuschüssen kommen könnten wie Schausteller. Eine entsprechende Änderung sei aber nur auf Bundesebene möglich.

Nach Schätzung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) sind rund 75 Prozent der Weihnachtsfeiern im Norden schon abgesagt.

Polizei registriert immer mehr Fälle gefälschter Impfpässe

Fälle von gefälschten Impfpässen haben nach Angaben der Polizei in Niedersachsen und in Bremen in den vergangenen Wochen stark zugenommen. In den beiden Bundesländern laufen deswegen insgesamt mehrere hundert Ermittlungsverfahren.

„Es ist zu vermuten, dass die Fallzahlen durch die verschärften 2G-Regeln erneut ansteigen könnten“, teilte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) mit. Seit einigen Tagen gelten in Niedersachsen und Bremen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die 2G-Regel. Zugelassen sind nur noch Geimpfte und Genesene. Durch das Vorzeigen von gefälschten Impfpässen wollen Ungeimpfte die Maßnahmen umgehen, hieß es.

Die niedersächsischen Sicherheitsbehörden registrierten laut LKA in den vergangenen Monaten einen kontinuierlichen Anstieg von Fällen gefälschter Impfpässe. Wobei die Fallzahl zuletzt „stark“ gestiegen sei. Von Januar bis Oktober verzeichneten die Beamtinnen und Beamten Fälle im unteren dreistelligen Bereich. Die Polizei in Bremen meldete auf Anfrage, dass derzeit 56 Strafanzeigen zu gefälschten Impfausweisen vorliegen. Auch dort sei zuletzt ein deutlicher Anstieg beobachtet worden.

Erster Corona-Fall beim FC St. Pauli: Timo Schultz infiziert

Cheftrainer Timo Schultz ist der erste Corona-Fall beim FC St. Pauli. Wie der Verein am Sonnabend mitteilte, ist Schultz nach einem positiven Test in häuslicher Quarantäne.

Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt auf hohem Niveau

Der Sieben-Tage-Wert in Schleswig-Holstein ist am Sonnabend minimal auf 150,8 (Vortag: 150,2) gestiegen, insgesamt wurden 443 neue Corona-Fälle gemeldet.

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern wird weiterhin mit 173 angegeben, 42 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 4,36. Die Zahl der Todesfälle stieg um einen auf 1788.

Die Stadt Lübeck verschärft die Corona-Maßnahmen: Von Montag an gilt für die gesamte Innenstadt eine Maskenpflicht.
Die Stadt Lübeck verschärft die Corona-Maßnahmen: Von Montag an gilt für die gesamte Innenstadt eine Maskenpflicht. © picture alliance | Unbekannt

Am höchsten ist der Sieben-Tage-Wert derzeit in Lübeck (206,2), es folgen die Hamburger Nachbarkreise Pinneberg (199,0), Stormarn (186,5) und Herzogtum Lauenburg (180,8). Die niedrigste Inzidenz verzeichnen Dithmarschen (90,1) und Rendsburg-Eckernförde (92,1) als einzige Kreis mit einem zweistelligen Wert.

Illegaler Impfstoff: Polizei stoppt Impfaktion in Lübeck

Am Flughafen Lübeck haben Polizei und Stadt am Sonnabend eine unzulässige Impfaktion mit großem Andrang beendet: "Gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) der Hansestadt Lübeck und in Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Lübeck wurde festgestellt, dass dort eine Impfaktion mit einem offensichtlich nicht zugelassenen Impfstoff durchgeführt wird", so die Polizei.

Damit bestehe der Verdacht einer Straftat nach dem Arzneimittelgesetz. 50 Personen seien wahrscheinlich damit geimpft worden, bevor die Aktion gestoppt worden sei.

Regionale Flughäfen wie der Flughafen Lübeck-Blankensee wünschen sich mehr Unterstützung von Politik und Wirtschaft. (Symbolbild)
Regionale Flughäfen wie der Flughafen Lübeck-Blankensee wünschen sich mehr Unterstützung von Politik und Wirtschaft. (Symbolbild) © dpa / Rainer Jensen | Unbekannt

Bei Eintreffen der Beamten gegen 15.00 Uhr seien 80 Personen vor dem Flughafengebäude festgestellt worden, weitere Menschen seien zugeströmt. Etwa 150 Impfwillige hätten sich in der Abfertigungshalle aufgehalten. Geimpft wurde den Angaben zufolge in einem zu diesem Zweck hergerichteten Büroraum. Flugverkehr gab es nicht.

Die Beamten stellten Impfproben, genutzte Spritzen sowie Impflisten sicher und nahmen von den anwesenden Personen die Personalien auf. Weitere Detailangaben würden zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht, hieß es weiter. Diese würden in der kommenden Woche nach Absprachen der beteiligten Ämter und Behörden folgen.

Geschäftsführer des Flughafens Lübeck ist der Unternehmer Winfried Stöcker, der einen eigenen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt haben will und diesen schon Anfang des Jahres Freiwilligen verabreicht hat. Die Mixtur ist nicht getestet oder zugelassen, und es gibt keine Beweise für ihre Wirksamkeit.

Ob es einen Zusammenhang zwischen Stöcker und der Impfaktion auf seinem Flughafen gibt, ist bislang nicht bekannt.

3000 Querdenker demonstrieren in Hamburg

Rund 3000 Impfgegner haben am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt trotz schlechten Wetters gegen die Corona-Regeln demonstriert – drastisch mehr, als auch die Anmelder erwartet hatten. Der Protestzug war für 500 Teilnehmer angemeldet worden.

Die Querdenker, die Schilder wie "Wir bleiben ungeimpft", "Wascht dir die Hände, dein Hirn waschen wir: ARD und ZDF" und in fehlgeleiteter Anlehnung an die Abtreibungsdebatte "Mein Körper, meine Entscheidung" bei sich trugen, zogen vom Hauptbahnhof in einem Rundkurs zurück zum Ausgangspunkt.

Demonstration von Corona-Impfgegnern auf dem Glockengießerwall:
Demonstration von Corona-Impfgegnern auf dem Glockengießerwall: "·Wir bleiben ungeimpft"·. © dpa | Unbekannt

Trotz aufgeheizter Stimmung und einer spontanen Gegendemonstration mit etwa 20 Teilnehmern sei es nicht zu Zwischenfällen gekommen, so der Lagedienst der Polizei auf Abendblatt-Anfrage.

Corona-Zahlen steigen auch in Niedersachsen weiter

Das Corona-Infektionsgeschehen verschärft sich auch in Niedersachsen weiter. Der Sieben-Tage-Wert bestätigter Neuinfektionen stieg nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) am Samstag im Landesdurchschnitt von 201,2 auf 209,8 pro 100.000 Einwohner. Binnen eines Tages kamen 3394 neue Ansteckungen und 20 Todesfälle hinzu. Im Nachbarland Bremen lag die Inzidenz am Samstag bei 223,3 nach 219,4 am Vortag. Bundesweit betrug sie bereits 444,3.

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz wurde am Samstag für Niedersachsen mit 6,9 Prozent angegeben - ein weiterer Anstieg gegenüber 6,7 Prozent am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Infizierte in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner neu in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Auf den niedersächsischen Intensivstationen waren am Samstag 8,6 Prozent der maximal zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-Erkrankten belegt (Vortag: 8,5 Prozent).

In Niedersachsen greifen die Corona-Warnstufen, wenn der Hospitalisierungswert sowie mindestens einer der anderen beiden Indikatoren (Neuinfizierte, Intensivbettenbelegung) bestimmte Schwellen überschreiten. Seit Mittwoch gilt landesweit die Warnstufe 1 mit einer flächendeckenden 2G-Regelung. Diese bedeutet, dass Ungeimpfte von Teilen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen sind. Bei einer weiteren Verschlechterung könnte bald mit der Warnstufe 2 regional die 2G-plus-Regelung verhängt werden. Sie sieht für Geimpfte und Genesene zusätzlich eine Testpflicht vor.

 Lange Schlangen vor Hamburger Impfstationen

Auch am Sonnabend wird in Hamburg wieder geimpft. Und die Nachfrage scheint, zumindest an einigen Stellen recht groß zu sein. So hatte sich bereits eine Stunde vor Beginn der Impfaktion im Elbeeinkaufszentrum eine lange Schlange gebildet.

Auch im Einkaufszentrum Hamburger Meile bildeten sich vor der Impfstationen lange Schlangen. Aktuell werden dort keine neuen Wartenden mehr angenommen.

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Laut dem Lagedienst der Polizei blieb die Lage an den Impfstationen ruhig. Es wurden keine Zwischenfälle gemeldet.

 Weiterhin viele Neuinfektionen – Inzidenz leicht gesunken

Am Sonnabend meldete die Sozialbehörde 740 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind 90 Fälle weniger als am Vortag (830) und 99 weniger als am Sonnabend vor einer Woche (839). Damit fällt die Inzidenz von 252,1 auf nun 246,9 neue Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 198,5.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 113.047 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 99.000 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.410.015 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.371.397 Personen sind vollständig geimpft (Stand 25.11.).

In Hamburger Krankenhäusern werden 196 Corona-Patienten behandelt. 50 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Es gab keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1885 Menschen gestorben.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

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Tschentscher schließt Lockdown nicht mehr aus

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher schließt eine allgemeine Impfplicht in der Corona-Lage nicht mehr aus. (Archivbild)
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher schließt eine allgemeine Impfplicht in der Corona-Lage nicht mehr aus. (Archivbild) © picture alliance/dpa | Unbekannt

Ein neuer flächendeckender Lockdown wird nicht mehr ausgeschlossen. Hamburgs Bürgermeister Tschentscher sagte am Freitag im Fernsehsender "Welt": "Wir können jetzt nichts ausschließen, weil die Lage sich ja immer noch weiterentwickelt". Insbesondere in Sachsen, Bayern und Thüringen müssten weitergehende Maßnahmen erfolgen.

Gastwirte im Norden: 75 Prozent der Weihnachtsfeiern abgesagt

Wegen der verschärften Corona-Lage sind nach Schätzung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) rund 75 Prozent der Weihnachtsfeiern im Norden schon abgesagt. Zuerst hätten Firmen ihre Weihnachtsfeiern gestrichen, dann auch immer mehr Privatleute, sagte Schleswig-Holsteins Dehoga-Präsident Axel Strehl in Ahrensburg der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist natürlich fatal.“

Für Landgasthöfe etwa seien November und Dezember die Hauptsaison. Einige Gastwirte könnten eventuell ein paar Prozent wettmachen mit einem Abholservice. „Aber was jetzt verloren geht, bekommen sie nie ausgeglichen.“

Die Branche sei in dieser Corona-Zeit stark gebeutelt, sagte Strehl weiter. Glücklicherweise halte sich die Zahl der Betriebe, die aufgeben mussten, noch in Grenzen. „Ganz entscheidend wird, wie sich die nächsten Wochen entwickeln.“

Nach Angaben des Dehoga-Landesverbandes in Kiel beschäftigt das schleswig-holsteinische Hotel- und Gaststättengewerbe in rund 5200 Betrieben mehr als 80 000 Menschen.

Bundespolizei kontrolliert Einreiseanmeldung am Flughafen

Die Liste der als Corona-Hochrisikogebiet eingestuften Länder ist lang und beschert der Bundespolizei am Hamburger Flughafen mehr Arbeit. Passagiere müssen Wartezeiten bei den Kontrollen in Kauf nehmen.

Seit einer Woche brauchen Reisende auch aus den EU-Ländern Belgien, Niederlande, Griechenland und Irland eine elektronische Einreiseanmeldung, dazu ihren Pass oder Ausweis sowie einen Impfpass, Genesenennachweis oder Corona-Test. Die Einreiseanmeldung ermöglicht dem Gesundheitsamt die Kontaktnachverfolgung, sollte bei einem Passagier nachträglich eine Infektion festgestellt werden, wie Marcus Henschel von der Bundespolizeiinspektion am Helmut-Schmidt-Flughafen erläutert.

Weltärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery ist häufiger am Flughafen Hamburg. Die dortigen Corona-Kontrollen kritisiert er scharf. (Symbolbild)
Bei großem Andrang kann die Bundespolizei nur noch stichprobenartig kontrollieren (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg | Unbekannt

Doch nicht alle Reisenden kennen die neuen Bestimmungen. „Die Reisenden sollten sich vor dem Abflug tagesaktuell informieren, wie ihr Abflugland vom Robert Koch-Institut eingestuft wird“, betont Henschel. Bei größerem Andrang könne die Bundespolizei nur stichprobenartig kontrollieren, sagt Henschel.

Die meisten Reisenden zeigten Verständnis für die Kontrollen, sagt Henschel. „Die Akzeptanz ist schon sehr hoch.“ Aber nicht jeder denkt beim Reisen ständig an Abstand, Hygiene und korrekten Sitz der Maske. Der Polizeihauptkommissar weiß: „Wenn es nach dem Landen ans Aussteigen geht, sind die Corona-Regeln über Bord geworfen.“

 Kommunalverbände in Niedersachsen wollen schärfere Corona-Regeln

Kommunalverbänden in Niedersachsen gehen die aktuellen Corona-Regeln des Landes angesichts weiterhin steigender Infektionszahlen nicht weit genug. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass Virenschleudern wie Shisha-Bars und Diskotheken weiterhin geöffnet bleiben dürfen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Hubert Meyer, (NLT), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Er forderte die rot-schwarze Landesregierung auf, zumindest eine konsequente Beschränkung der Besucherzahlen oder besser noch eine Schließung zu verfügen. Auch sei er „sehr skeptisch“, ob Großveranstaltungen noch in die Zeit passten.

Skepsis überwiegt auch beim Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund mit Blick auf die Weihnachtsmärkte, die das Land zwar unter strengen Auflagen, aber nach wie vor generell erlaubt. „Es finden momentan schon sehr viel kleinere Veranstaltungen nicht mehr statt. Vermutlich müssen auch Weihnachtsmärkte eher generell abgesagt werden“, sagte Verbandspräsident Marco Trips der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Wir brauchen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle noch deutlich striktere Vorgaben.“

Meyer verlangt vom Land zudem, zügig einen überarbeiteten Corona-Bußgeldkatalog vorzulegen. „Wer lässt sich in der Gastronomie denn momentan zum Impfzertifikat schon zusätzlich den Personalausweis zeigen?“, sagte Meyer. „Wir müssen den Druck auf die Betreiber jetzt massiv erhöhen, die vorgegebenen Regeln auch strikt einzuhalten.“ Geschehe das nicht, müssten empfindliche Strafen bin hin zum Entzug der Konzession drohen.

Hamburg nimmt vier Corona-Patienten aus Bayern auf

Angesichts überlasteter Intensivstationen in Bayern nimmt Hamburg vier Corona-Patienten aus dem süddeutschen Bundesland auf. Die Kranken sollten am späten Freitagabend und am Sonnabend eintreffen, wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde mitteilte. Sie sollen auf drei Hamburger Krankenhäuser verteilt werden, das UKE sowie die Asklepios Kliniken Barmbek und St. Georg.

Grundlage für den Einsatz ist das sogenannte Kleeblatt-System für eine bundesweite Verteilung von Patienten aus einzelnen Regionen, in denen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Eine Verlegung von Patienten mit anderen Erkrankungen ist nach einem Kriterienkatalog der Intensivmedizinervereinigung Divi nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Das Konzept war im Frühjahr 2020 unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle ins Leben gerufen worden.

Insgesamt sollen 50 bayerische Patienten in andere Bundesländer verlegt werden, rund 30 davon bis Sonntag. Aus Thüringen werden Patienten nach Niedersachsen gebracht. Mecklenburg-Vorpommern nimmt in den kommenden Tagen vier Intensivpatienten aus überlasteten Kliniken in Sachsen auf.

Premiere: Schauspielerin in Quarantäne – und live zugeschaltet

Das dürfte in mehrfacher Hinsicht eine Premiere gewesen sein: Die Schauspielhaus-Vorstellung von „33 Variationen auf Haydns Schädel“, eine Revue von Péter Esterházy in der Regie von Viktor Bodó, fand am Freitagabend im Malersaal statt, obwohl eine beteiligte Schauspielerin sich mit Covid-19 angesteckt hatte. Um wen es sich handelte, blieb für das Premierenpublikum nicht lange ein Geheimnis: Die Schauspielerin Lina Beckmann – gerade erst für ihre Darstellung des „Richard“ mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet – wurde für ihren Part live per Video aus der Quarantäne zugeschaltet.

So wie in dieser Probenszene trat Lina Beckmann (rechts) zur Premiere von „33 Variationen auf Haydns Schädel“ nicht auf.
So wie in dieser Probenszene trat Lina Beckmann (rechts) zur Premiere von „33 Variationen auf Haydns Schädel“ nicht auf. © Unbekannt | Thomas Aurin © Thomas Aurin

Die anderen Ensemblemitglieder waren per PCR tagesaktuell negativ getestet. Das Theater teste – über die gesetzlichen Vorgaben hinaus – alle Beteiligten einer Produktion täglich per Antigen-Schnelltest und darüber hinaus zwei Mal wöchentlich mit einem PCR-Test, betonte eine Sprecherin. „Durch das engmaschige Testkonzept und die Maßnahmen im Rahmen des Schutzkonzeptes im Schauspielhaus konnten alle Erkrankungen bisher so frühzeitig erkannt werden, dass es keine Übertragungsherde im Haus gab.“

Lina Beckmann selbst erklärte gegenüber dem Abendblatt: „Ich bin bereits dreifach geimpft und es geht mir gut – wir wollten diese Premiere unbedingt spielen und ich bin froh, dass wir dafür eine Lösung gefunden haben und ich hier aus der Quarantäne doch noch auf der Bühne erscheinen kann!“

Weltärzte-Chef: „Bereiten uns auf eine Triage vor“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt mit Blick auf die steigenden Corona-Fallzahlen vor einer Zuspitzung der Situation in den Krankenhäusern. „Wir alle bereiten uns auf eine Triage vor“, sagte er der Funke Mediengruppe. Die Ärzte versuchten alles, „um diese letzte entsetzliche Entscheidung abzuwenden“.

Weltärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery aus Hamburg warnt vor der ernsten Lage in der Corona-Krise. Eine Triage stehe bevor.
Weltärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery aus Hamburg warnt vor der ernsten Lage in der Corona-Krise. Eine Triage stehe bevor. © Funke Foto Services | Reto Klar

Bei der Triage in der Intensivmedizin werden Patienten oder Patientinnen nach Dringlichkeit und Schwere der Erkrankung oder Verletzung sortiert. In der Notfallmedizin werden normalerweise diejenigen Patienten als erste versorgt, die am dringendsten Hilfe benötigen und am schwersten verletzt oder erkrankt sind. In der Katastrophenmedizin kommt es zu einer anderen Prioritätensetzung: Dann wird jener Patient als erstes versorgt, dessen Überlebenschancen höher eingeschätzt werden.

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Montgomery sagte, bereits im vergangenen Herbst hätten die medizinischen Fachgesellschaften und die Bundesärztekammer grundsätzliche Empfehlungen für Triage-Entscheidungen ausgesprochen. Das sollte den betroffenen Ärzten im Notfall die Entscheidung erleichtern, welcher Patient den Vorzug bekommt, wenn die Intensivkapazitäten nicht mehr für alle reichten.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Freitag