Hamburg. Der Cheftrainer des Zweitligisten hat die Reise nach Nürnberg gar nicht erst angetreten. Keine weiteren Profis oder Betreuer betroffen.

Jetzt hat das Coronavirus auch das Profifußballteam des FC St. Pauli erwischt. Cheftrainer Timo Schultz (44) erhielt nach einem PCR-Test am Sonnabend einen positiven Befund und reiste somit nicht mit der Mannschaft nach Nürnberg, wo an diesem Sonntag (13.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) das Zweitligaspiel beim 1. FC Nürnberg auf dem Programm steht.

Schultz wird dort von seinen Co-Trainern Loic Favé und Fabian Hürzeler vertreten. Dies teilte der FC St. Pauli am Sonnabendabend mit. Der vollständig geimpfte Schultz hat sich nach Erhalt des Testergebnisses in häusliche Quarantäne begeben. Er zeige nur leichte Symptome, hieß es in der Vereinsmitteilung weiter.

Schultz hielt noch Journalistenrunde ab

Timo Schultz hatte sich am Sonnabend aufgrund leichter Erkältungssymptome vorsorglich dem PCR-Test unterzogen. Zuvor hatten am Donnerstag und Freitag ein PCR-Test und mehrere Antigen-Schnelltest negative Ergebnisse ergeben. Dennoch hatte er an beiden Tagen bereist darauf verzichtet, das Training der Mannschaft zu leiten. Seitdem habe es keinen direkten Kontakt zur Mannschaft und zum Betreuerstab mehr gegeben, versicherte der Club.

Allerdings hatte Timo Schultz vor dem Training am Donnerstag auf der Anlage an der Kollaustraße im Freien noch eine Gesprächsrunde mit Hamburger Journalisten abhalten. Dabei trugen die Reporter wie bei diesen Medienrunden vor Ort üblich eine Schutzmaske und hielten Abstand von Schultz.

Schultz ist St. Paulis erster Corona-Fall

Die am Sonnabend vorgesehenen Testungen bei den Spielern und den Betreuern des Teams ergaben keine weiteren Auffälligkeiten, sodass der Tross wie geplant per Chartermaschine nach Nürnberg flog. Nach mehr als 20 Monaten seit Ausbruch der Pandemie in Deutschland ist Timo Schultz jetzt der erste Betroffene beim FC St. Pauli, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Zuvor hatte es keinen einzigen Fall im gesamten Profiteam gegeben.

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Anfang November, als das Heimspiel gegen den SV Sandhausen wegen 18 Coronafällen bei den Kurpfälzern abgesetzt worden war, hatte Schultz gesagt: „Wir sind ganz gut dabei mit unserem Gebäude und unseren Vorkehrungen. Es gehört sicher auch ein bisschen Glück dazu. Die Jungs sind sehr diszipliniert. Hier auf dem Trainingsgelände hat man sie ganz gut unter Kontrolle und kann auf alles Rücksicht nehmen. Was im Privatleben passiert, weiß man ja auch nicht immer zu 100 Prozent. Von daher wollen wir hoffen, dass es so bleibt.“ Das angesprochene Glück hat nun ausgerechnet ihn selbst verlassen.