Hamburg. Erneut wollen Beschäftigte ab Montag ihre Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaften erhöhen den Druck im Tarifstreit.
- Wieder Streik in Hamburg: Ab Montag wollen Beschäftigte der Stadtreinigung, Hamburg Port Authority und Elbkinder-Kitas abermals ihre Arbeit niederlegen
- Der Streiktag soll um 9 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Gänsemarkt beginnen
- Auch am Dienstag und Donnerstag könnte es zu Streiks kommen
„Die Zeit der warmen Worte ist vorbei, jetzt müssen Taten folgen“: So lautet das Credo des DBB Beamtenbunds und Tarifunion. Am Montag, 20. März, sollen Beschäftigte unter anderen der Stadtreinigung, Hamburg Port Authority und Elbkinder-Kitas abermals ihre Arbeit niederlegen.
Grund für den ganztägigen Warnstreik seien die laufenden Verhandlungen im Bereich des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst, heißt es in einer Mitteilung der Komba-Gewerkschaft Hamburg, die Mitglied im Beamtenbund ist.
Der Streiktag soll um 9 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Gänsemarkt beginnen. Gegen 9.30 Uhr folgt ein Demonstrationszug durch die Innenstadt, der mit einer Abschlusskundgebung auf dem Gänsemarkt endet.
Tarifstreit: Beschäftigte in Hamburg verlangen mehr Gehalt
Jürgen Minners, Landesvorsitzender der Komba-Gewerkschaft Hamburg, äußert: „Wir sind uns durchaus bewusst, dass ein Warnstreik in den betroffenen Bereichen zu Einschränkungen führen kann. Da die öffentlichen Arbeitgeber selbst in der zweiten Verhandlungsrunde ein völlig inakzeptables Angebot unterbreitet haben, gilt es den berechtigten Forderungen der Gewerkschaften Nachdruck zu verleihen.“
Er betont die finanziellen Schwierigkeiten vieler Beschäftigter in Anbetracht der aufgrund von Inflation gestiegenen Kosten. „Viele Kolleginnen und Kollegen wissen teilweise nicht, wie sie bis zum Monatsende finanziell durchhalten sollen“, so Minners.
Wertschätzung sehe anders aus, zumal die Arbeitnehmer in Pandemiezeiten „das öffentliche Leben am Laufen gehalten“ haben – und das trotz Personalmangels. Die Beschäftigten seien auf eine vernünftige Erhöhung ihrer Gehälter angewiesen.
Elternbriefe deuten auf streikende Hamburger Kitas am 21. und 23. März hin
Abgesehen vom Warnstreik am Montag könnte es auch am Dienstag, 21. März, sowie am Donnerstag, 23. März, zu Arbeitsniederlegungen kommen. Das legt ein Elternbrief einer Kindertagesstätte der Elbkinder nahe. „Wir werden Dienstag normal öffnen. Leider aber nicht für alle Halbtagskinder.
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Diese müssen unbedingt zuhause bleiben, damit alle Kinder, deren Eltern berufstätig sind, betreut werden können“, heißt es in dem Schreiben. Noch gebe es allerdings keine definitive Bestätigung des Warnstreikaufrufs am 23. März.
Zuletzt hatte es zahlreiche Streiks in der Hansestadt gegeben, beispielsweise von Flughafenmitarbeitern und im Gesundheitswesen, aber auch in der Staatsoper Hamburg. Die Tarifverhandlungen führt der DBB Beamtenbund und Tarifunion gemeinsam mit anderen Gewerkschaften wie der Verdi.
Dritte und wohl letzte Tarifrunde startet Ende März
Sie fordern für 2,5 Millionen beschäftigte des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auszubildende und Praktikanten sollen mindestens 200 Euro mehr bekommen. Bislang konnten sich Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände in dem Thema nicht annähern. Die dritte und womöglich finale Tarifrunde soll vom 27. März an stattfinden.