Hamburg. Zweiter Warnstreiktag in Folge für Beschäftigte des Gesundheitswesens in der Hansestadt – mit überraschend hoher Beteiligung.

Im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben Beschäftigte des Gesundheitswesens in Hamburg und am Städtischen Krankenhaus in Kiel am Mittwoch mit Beginn der Frühschicht die Arbeit niedergelegt. In Hamburg war es der zweite Warnstreiktag in Folge, in Kiel wurde an einem Tag gestreikt.

In Hamburg beteiligten sich am Mittwoch nach Gewerkschaftsangaben rund 2500 Beschäftigte an dem Warnstreik und einer Kundgebung. Von dem Zulauf sei man tatsächlich überrascht worden, sagte die Hamburger Ver.di-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit, Hilke Stein.

Warnstreik an Hamburger Kliniken: Stimmung „sehr kämpferisch"

In der Hansestadt waren bereits am Dienstag etwa 1700 Beschäftigte unter anderem der Asklepios Kliniken und des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) im Warnstreik. Die Stimmung sei „sehr kämpferisch und sehr energiegeladen“ gewesen, sagte Stein.

In Kiel beteiligten sich gut 100 Beschäftigte des Städtischen Krankenhauses an dem Ausstand. Die Stimmung sei sehr gut, sagte der Gewerkschaftssekretär des Ver.di-Bezirks Kiel-Plön, Christian Godau. Man habe ein gutes Signal in Richtung Arbeitgeber gesetzt. Da Notdienste gewährleistet werden mussten, konnten nach Angaben Godaus nicht alle Beschäftigten am Warnstreik teilnehmen, die dies gewollt haben.

Streik an Hamburger Kliniken: „Gesundheit ist Gold wert und wir sind es auch“

Seit Dienstag waren bundesweit Beschäftigte in Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie von Rettungsdiensten aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Das Motto der Streiktage lautete „Gesundheit ist Gold wert und wir sind es auch“. Die Beschäftigten wollten mit dem Warnstreik in den laufenden Tarifverhandlungen ein deutliches Zeichen setzen.

Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.