Hamburg. Wegen des heutigen Warnstreiks müssen Eltern mit erheblichen Problemen rechnen. Wegen einer Demo werden Busse umgeleitet.
Mit Beginn der Frühschicht sind Beschäftigte von Kitas und sozialen Einrichtungen in Hamburg in einen ganztägigen Warnstreik getreten. „Heute ist der Tag des Sozial- und Erziehungsdienstes bundesweit“, sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Hilke Stein am Mittwochmorgen. Es werde heute für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Zu einer Kundgebung und einer Demo in der City waren laut Polizei rund 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
Eltern von Kita-Kindern und Nutzer sozialer Einrichtungen müssen sich deshalb auf erhebliche Einschränkungen einstellen. So teilte Hamburgs größter Träger Elbkinder bereits am Dienstagabend mit, dass 28 Prozent der rund eigenen 180 Kitas ganz geschlossen bleiben.
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In 69 Prozent der Einrichtungen könne eine Betreuung angeboten werden – allerdings in mehr oder weniger reduziertem Umfang in Form einer Notbetreuung. Diese richtet sich an Eltern, die keine Möglichkeit haben, ihre Kinder anderweitig betreuen zu lassen. In lediglich zwei Prozent der Kitas werde es keine Einschränkungen geben.
Laut Elbkinder streiken rund 32 Prozent der rund 5.600 Erziehungskräfte, 16 Prozent seien aus anderen Gründen abwesend. Der Kitaträger verweist darauf, dass über Elternbriefe alle rechtzeitig informiert worden seien.
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Warnstreik in Kitas: Demo in der City führt zu Verkehrsbehinderungen
Die Gewerkschaft Ver.di hat alle Beschäftigten im Sozialen und Erziehungsdienst zum bundesweiten Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. In Hamburg betroffen sind auch die Ballin-Stiftung, die ASB Kitas, das Studierendenwerk, der Hamburger Schulverein und die Asklepios Kitas. Ebenfalls die Arbeit niederlegen sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Dienste Fördern und Wohnen, Leben-mit-Behinderung Hamburg, Lebenshilfewerk, der Alida Schmidt Stiftung und der Elbe Werkstätten.
Um 9:30 Uhr war eine Kundgebung mit Hamburgs neuer Verdi-Chefin Sandra Goldschmidt auf dem Gänsemarkt geplant, im Anschluss ziehen die Teilnehmer in einem Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus. Wie die Hochbahn mitteilte, müssen wegen der Demo auch zahlreiche Buslinien in der Innenstadt umgeleitet werden.
Elbkinder in Hamburg: Verdi kritisiert Arbeitgeber-Angebot
Laut Ver.di reagieren die Beschäftigten mit dem Warnstreik auf das „völlig unzureichende“ Angebot der Arbeitgeber, das diese in der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegt hätten. „Wir wollen mit dem Warnstreik im Sozial- und Erziehungsdienst deutlich machen, dass die Beschäftigten bereit sind, für ihre Forderung nach 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr zu kämpfen“, betonte Verdi-Fachbereichsleiterin Stein. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Hohe Beteiligung an Warnstreiks im Norden
Auch in mehreren Regionen Schleswig-Holsteins sind am Mittwoch Beschäftigte in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen in Warnstreiks getreten. „Alle Streiks sind positiv angelaufen“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Verdi hat Beschäftigte in Kiel, Lübeck, Rendsburg, Eckernförde, Büdelsdorf, Flintbek, Molfsee, Neumünster, Norderstedt, Bad Segeberg und Henstedt-Ulzburg zu Warnstreiks aufgerufen.
Derzeit sind rund 2500 Beschäftigte im Land im Warnstreik und der Druck auf die Arbeitgeberseite wird damit steigen“, erklärte Verdi-Nord-Sprecher Frank Schischefsky am Mittag. „Für Warnstreiks ist das eine sehr gute Beteiligung und wenn schon bei Warnstreiks eine hohe Bereitschaft zur Durchsetzung der Forderungen besteht, wird das bei etwaigen unbefristeten Streiks eine massive Auswirkung auf das öffentliche Leben haben.“ Die Arbeitgeber seien gut beraten, die Weichen für einen guten Abschluss zu stellen.