Hamburg. Schnell und gut oder richtig raffiniert: Starköche sorgen mit neuen Rezepten für Genuss zu Hause. Wir stellen zehn Kochbücher vor.

Die Speisepläne für die Festtage sind womöglich schon gemacht. Gans oder Fondue, Ente oder Raclette, Kartoffelsalat und Würstchen oder Fisch sind in vielen Familien die traditionellen Speisen. Aber vielleicht mal etwas anderes ausprobieren? Es macht Spaß und zufrieden, wenn ein neues Ergebnis auf dem Teller liegt. Dafür lohnt es sich immer wieder, in Kochbüchern zu stöbern. Das Abendblatt stellt einige appetitanregende Werke vor.

Neues Kochbuch von Jamie Oliver: „One – Geniale One Pot Gerichte“

Alle Jahre wieder bringt Jamie Oliver ein neues Buch heraus, dieses Mal ist es „One – Geniale One Pot Gerichte“. Unter dem Motto „Stressfrei kochen und genießen“ hat der britische Erfolgskoch Ideen für das schnelle köstliche Gericht zusammengetragen. „Das Buch ist mein augenzwinkernder Gruß an die Kunst des minimalen Abwaschs – jedes Rezept erfordert nur ein Gargeschirr, ob Topf, Pfanne oder ofenfeste Form.“

„One – Geniale One Pot Gerichte“ von Jamie Oliver.
„One – Geniale One Pot Gerichte“ von Jamie Oliver. © dk verlag | DK Verlag

Mehr als 120 Gerichte mit höchstens acht Zutaten sind gelistet: von Salat über Gemüse, Fisch und Fleisch – 65 Prozent der Rezepte kommen ohne oder nur mit wenig aus – bis hin zum verführerischen Party-Schokokuchen, der auf jedem Büfett ein Renner sein wird. Die Hälfte der Speisen kostet weniger als 2,50 Euro pro Portion, die meisten benötigten Lebensmittel sind in jedem durchschnittlichen Supermarkt erhältlich. Außerdem werden Tipps und Tricks für Planung, Vor- und Zubereitung sowie Vorratshaltung serviert. Es gibt also keine Entschuldigung mehr für die Tiefkühlpizza aus dem Backofen.

Yotam Ottolenghi: „Extra good things“

Yotam Ottolenghi, seine Co-Autorin Noor Murad und ihr Test-Kitchen-Team sind zurück mit kreativen, geschmacksintensiven und alltagstauglichen Gerichten. Sie zeigen in „Extra good things“, wie man einem guten Essen das gewisse Extra, diesen unverwechselbaren Ottolenghi-Twist verleihen kann. „Man kann nie zu viele geschmackvolle Dinge zur Hand haben, um die nächste Mahlzeit oder einen einfachen Snack aufzuwerten“, ist der Koch überzeugt und nennt Kardamom als sein liebstes Gewürz.

„Extra good things“ von Ottlenghi.
„Extra good things“ von Ottlenghi. © dk verlag | DK Verlag

Das Geheimnis sind raffinierte hausgemachte Extras aus der Speisekammer, die jede Mahlzeit aufpeppen: Tamarinden-Dressing heute auf Kurkuma Spiegeleiern und morgen über ein Steak geträufelt, Harissa-Butter auf gebratenem Pilz, zu gedünstetem Gemüse oder lieber zu einer gebackenen Kartoffel – diese Kleinigkeiten zu den Speisen sorgen für den typischen Wow-Effekt des britischen Küchengotts, der in Israel geboren wurde und in London lebt. Dieser „Mix und Match“ macht das Kochen leicht und wurde in der Testküche im Norden der britischen Hauptstadt entwickelt.

Dort entstehen übrigens auch alle Rezepte für Ottolenghis Restaurants und Delikatessenläden, wie er dem Abendblatt kürzlich in Hamburg verriet. Im nächsten Jahr will der Küchenchef kein neues Kochbuch herausbringen – Grund genug also, alle Dinge aus dieser Neuerscheinung selbst auszuprobieren.

Haya Molcho: „Coming Home“

Mit „Coming Home“ hat Haya Molcho eine Hommage an ihre Familie geschaffen. In diesem Buch schenkt sie ihren Söhnen Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan sowie ihrem Mann Samy und sich selbst ein eigenes Kapitel mit vielen Erinnerungen aus der Familiengeschichte und natürlich besonderen Rezepten. Für die in Israel geborene Wienerin ist Kochen ein Lebenselixier. Und glücklich ist sie, wenn all ihre Männer in großer Runde zusammen sind, essen und trinken, durcheinanderreden und so zeigen: Wir sind Familie.

Ihre Restaurants Neni sind übrigens nach den Anfangsbuchstaben der Söhne benannt, in Hamburg gibt es ein Lokal dieser europaweiten Marke in der HafenCity.

„Coming Home“ von Haya Molcho.
„Coming Home“ von Haya Molcho. © Brandstätter Verlag | Brandstätter Verlag

Die Rezepte im Buch sind einfach, aber vielfältig und ein Streifzug durch die israelisch-levantinische Küche. Dazu kommen Collagen und sehr schöne Fotos, Zeichnungen und Anekdoten aus der Familie. Und alles ist so einladend-appetitlich, dass man sich am liebsten gleich bei Haya und Co. zum Essen an den Tisch setzen möchte.

Steffen Henssler: „Schnelle Nummer 2“

Steffen Henssler setzt auf die „Schnelle Nummer 2“ (Verlag Gräfe und Unzer, 26,90). Kochen für alle, die wenig Zeit haben, aber trotzdem lecker und gesund genießen wollen! Der Hamburger liefert mehr als 100 neue Rezepte, die mit maximal fünf Zutaten auskommen und in 15 Minuten fertig sind.

Steffen Hensslers „Schnelle Nummer 2“
Steffen Hensslers „Schnelle Nummer 2“ © Gräfe und Unzer Verlag | Gräfe und Unzer Verlag

Haebel, Deharde und Hrdlicka: „Gefundenes Fressen“

Ein Koch- und Lesebuch mit ungewöhnlichen Rezepten, voller Genuss und Liebe zur Natur haben Fabio Haebel, Olaf Deharde und Jan Hrdlicka mit „Gefundenes Fressen“ (Brandstätter Verlag, 35 Euro) vorgelegt.

Kochbuch „Gefundenes Fressen“.
Kochbuch „Gefundenes Fressen“. © Brandstätter Verlag | Brandstätter Verlag

Die drei Entdecker zeigen, wie wir zu jeder Jahreszeit in Wald, Fluss, auf der Wiese und am Wegesrand wilde Zutaten finden und daraus leckere Gerichte zaubern können. Haebel betreibt auf St. Pauli das Restaurant Haebel sowie die XO Seafoodbar und kochte vor vier Jahren auch im Abendblatt-Restaurant in der HafenCity zum 70. Geburtstag der Zeitung.

Lutz Geißler: „Süße Brote“

„Süße Brote backen“ von Lutz Geißler.
„Süße Brote backen“ von Lutz Geißler. © eugen ulmer verlag | eugen ulmer verlag

Wer gerne Süßes backt, liegt richtig mit „Süße Brote“ von Lutz Geißler (Verlag Eugen Ulmer, 28 Euro). Zusammen mit seiner Partnerin Christina Weiß hat der Autor das heimische Wohnzimmer in Sasel zu einer Backstube umgebaut. Hier haben sie die Rezepte für Brioche, Butterzopf oder Buchteln entwickelt. Das Buch vermittelt Einsteigern wie auch Profis, wie man erstklassiges Gebäck herstellen kann.

Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt: „Gartenkochbuch“

Gemüse spielt bei Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt aus Hamburg eine große Rolle. Das ganze Jahr über haben die Autorin und der Fotograf gepflanzt, geerntet, saisonal genossen. Und alles in ihrem „Gartenkochbuch“ (Hölker Verlag, 32 Euro) dokumentiert.

Johannes King: „King kocht“

„King kocht“ von Johannes King.
„King kocht“ von Johannes King. © Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Muenchen | Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Muenchen

Seine 70 liebsten und besten Rezepte der vergangenen 20 Jahre hat der Sylter Sternekoch Johannes King in „King kocht“ (Südwest Verlag, 36 Euro) zusammengestellt. Neben köstlichen Anleitungen zur Speisenzubereitung gibt es auch Themenspecials zur Warenkunde, zu Portwein, Trüffeln oder Käse. Ein Lesebuch für Genießer.

Theresa Baumgärtner. „Frühlingserwachen“

“Frühlingserwachen“ von Theresa Baumgärtner.
“Frühlingserwachen“ von Theresa Baumgärtner. © Brandstätter Verlag | Brandstätter Verlag

Wer schon genug hat von Kälte und Winter, blättert sich durch „Frühlingserwachen“ von Theresa Baumgärtner (Brandstätter Verlag, 30 Euro). Die Autorin, in Hamburg geboren und in Luxemburg mit ihrer Familie zu Hause, lädt ein in ihren Garten und begrüßt das Wiedererwachen der Natur mit einer wunderbar leichten Frühlingsküche.

Stevan Paul: „Einfach Urlaub“

„Einfach Urlaub“ von Stevan Paul.
„Einfach Urlaub“ von Stevan Paul. © Brandstätter Verlag | Brandstätter Verlag

Und schließlich lohnt ein Gutschein für das neue Buch von Stevan Paul. „Einfach Urlaub“ erscheint im Februar (Brandstätter Verlag, 32 Euro). In diesem Band feiert der Hamburger Koch und Bestsellerautor den Sommer mit schnellen Gerichten, die auch in der kleinsten Küche einer Ferienwohnung oder im Camper, auf dem Balkon oder im Park funktionieren. Es gibt Hoffnung im Hamburger Winterwetter – in sechs Monaten ist wieder Juni!