Hamburg. Der Preis wurde vom Portal Kaisergranat.com vergeben. Eine Jury kürte Gewinner in 26 Kategorien, darunter auch einige Hamburger.
Gemüse spielt bei Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt eine große Rolle. Das ganze Jahr über haben die Autorin und der Fotograf gepflanzt, geerntet, saisonal genossen. Und alles in ihrem „Gartenkochbuch“ (Hölker Verlag, 32 Euro) dokumentiert. Dafür haben die beiden Hamburger in der Kategorie „Saisonale Küche“ den Deutschen Kochbuchpreis bekommen, der am Donnerstag Abend in der HafenCity verliehen wurde.
Deutscher Kochbuchpreis: Ann-Kathrin Weber erhielt zwei Preise
Die Auszeichnung wurde zum dritten Mal von Kaisergranat.com vergeben. Das Portal der Hamburger Journalisten Benjamin Cordes und Stefan Spiegel ist mit mehr als 100.000 Besuchern pro Monat und etwa 200 besprochenen Büchern pro Jahr Deutschlands größtes journalistisches Angebot für Kochbuch-Renzensionen. „Ich bin doch etwas aufgeregt“, sagte Benjamin Cordes zur Begrüßung der rund 90 Gäste im Foodlab Hamburg. „Wir werden einen genussvollen und unterhaltsamen Abend haben.“
Weber und Schardt haben alle Zutaten für die Rezepte aus dem Buch selbst angebaut und im Februar die ersten Fotos im verschneiten Garten gemacht. „Ich hole mir etwas aus dem Beet und bereite es zu“, sagte die Autorin. „Da hat man einen ganz anderen Bezug zum Produkt.“ Die gebürtige Schwäbin konnte sich noch über einen weiteren Preis freuen. Mit „Deftig vegetarisch“ (Becker Joest Volk Verlag, 33 Euro) belegte sie in der Kategorie „Alpenküche“ den zweiten Platz.
Deutscher Kochbuchpreis: Saseler Brotbäcker zum dritten Mal auf Platz 1
Zum dritten Mal in Folge hat Lutz Geißler die Rubrik „Brot“ entschieden. Das Buch „Süße Brote“ (Verlag Eugen Ulmer, 28 Euro) enthält zum Beispiel Rezepte für Brioche, Butterzopf oder Buchteln und vermittelt Einsteigern wie auch Profis, wie man erstklassiges Gebäck herstellen kann.
Zusammen mit seiner Partnerin Christina Weiß hat Geißler das heimische Wohnzimmer in Sasel zu einer Backstube umgebaut (das Abendblatt berichtete). „Die Kinder sind meist oben, und wir haben einen Fünf-Jahres-Vertrag mit unserem Stromanbieter“, so Weiß. „Wir können also noch lange backen.“ Das machen sie nach dem Motto „Mehl, Wasser und Salz sind ausreichend“ und verwenden möglichst keine Hefe. „Ein gutes Brot soll nicht nach Hefe schmecken“, ist Geißler überzeugt. „Dafür muss der Teig lange ruhen.“
Deutscher Kochbuchpreis auch für Jamie Olliver und Yotam Ottolenghi
Eine 35-köpfige Jury bestimmte die Preisträger aus rund 100 Büchern in 26 Kategorien. Die britischen Dauerbrenner Jamie Oliver und Yotam Ottolenghi gewannen mit ihren neuen Bänden „One“ (DK Verlag, 29,95 Euro) und „Test Kitchen – Extra good things“ (DK Verlag, 24,95 Euro) in der Rubrik der einfachen und schnellen Gerichte sowie in der internationalen Küche.
Johannes King von der Insel Sylt kann sich in der Kategorie „Sterneküche“ mit seinem Band „King kocht“ (Südwest Verlag 36 Euro) über den zweiten Platz freuen ebenso wie der Hamburger Sushi-Experte Steffen Henssler mit „Hensslers schnelle Nummer 2“ (GU Verlag 26,90 Euro) in der Sparte „Einfach und schnell“.
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Kochbuchpreis: Teuerstes ausgezeichnetes Kochbuch kostet 375 Euro
Über Rezepte zu sprechen macht Appetit. Und so wurden zu italienischen Weinen Gerichte aus den Büchern serviert, zum Beispiel Blumenkohl-Schawarma a la Ottolenghi oder Butternut-Ricotta Lasagne, wie Anne-Katrin Weber sie erfunden hat.
Das teuerste ausgezeichnete Kochbuch ist übrigens zugleich auch das umfangreichste: „Modernist Pizza“ (Verlag Phaidon) des ehemaligen Microsoft-Managers Nathan Myhrvold. In drei Bänden mit mehr als 1.700 Seiten vermittelt der Autor alles über die Pizza-Kultur, inklusive Geschichte, Warenkunde und Rezepten. Preis: 375 Euro. Vielleicht ein passendes Weihnachtsgeschenk für Freunde der italienischen Spezialität aus dem Backofen?