Hamburg. Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein leicht gesunken. Neue Zahlen: Gute und schlechte Nachrichten für Hamburg. Der Newsblog.

Hilfe nach den Durststrecken infolge der Corona-Pandemie: Schon zum dritten Mal sammeln namhafte Künstler und Newcomer in einem Streaming-Konzert in Hamburg Geld für Kulturschaffende aller Art. Dieses Jahr gibt es ein zusätzliches Spendenziel: Hilfe für die Menschen in der Ukraine. Das Konzert findet in der "Bullerei" von Tim Mälzer statt.

Vor rund zwei Monaten begannen die Corona-Schutzimpfungen in niedersächsischen Apotheken. Die Nachfrage hält sich bislang in Grenzen. Alle Infos in unserem Corona-Newsblog.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 5. April 2022:

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein leicht gesunken

Die Corona-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein auf 1290,2 gesunken – nach 1341,7 am Montag, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz 1478,8 erreicht. Auch in Kiel fiel die Inzidenz unter 2000, der Wert ist mit 1741,7 aber landesweit weiter am höchsten. Am niedrigsten ist die Inzidenz in Pinneberg (1015,2).

Insgesamt wurden 8007 neue Infektionen registriert. Neun weitere Todesfälle wurden gemeldet, die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen in Schleswig-Holstein liegt damit bei 2323. Die Hospitalisierungsinzidenz sank am Dienstag auf 5,67. 614 Personen lagen im Zusammenhang mit dem Coronavirus am Dienstag in Kliniken, einer mehr als tags zuvor. Von ihnen wurden 49 auf einer Intensivstation behandelt und 17 beatmet.

Senat entscheidet sich gegen Hotspot-Regelung für Bremen

Der Bremer Senat hat sich gegen eine Corona-Hotspot-Regelung für das Bundesland entschieden. Zu dieser Haltung sei der Senat nach einer intensiven Diskussion und Abwägung gekommen, teilte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Lukas Fuhrmann, am Dienstag mit. Die Position trage auch Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) mit. Sie hatte vorige Woche wegen der schwierigen Situation in Krankenhäusern eine Hotspot-Regelung gefordert.

Ihr ging es dabei vor allem darum, die Maskenpflicht in Innenräumen wie etwa auch in Supermärkten beizubehalten. Für eine Hotspot-Regel seien aber schwierige und hohe Hürden gelegt, gab Fuhrmann zu bedenken. Bernhard habe erneut appelliert, in Innenräumen freiwillig und eigenverantwortlich Masken zutragen.

Bedenken waren vor allem seitens der SPD gekommen. Sie hatte vorige Woche darauf verwiesen, dass eine Überlastung der Kliniken Voraussetzung sei, dass sich Bundesländer zum Hotspot erklären und damit bestimmte Regeln anwenden können, die über die Basisschutzmaßnahmen hinausgehen. Fraktionschef Mustafa Güngör bezeichnete es als fraglich, ob es diese Überlastung in Bremen gebe. Die derzeitige Hospitalisierungsrate gebe dies nicht her. Es mache keinen Sinn, dass man mit einer Hotspot-Regelung im Zweifel vor dem Verwaltungsgericht lande.

Seit Sonnabend gelten auch in Bremen nur noch sogenannte Basisschutzmaßnahmen – in Arztpraxen, Krankenhäusern oder im öffentlichen Personennahverkehr muss eine FFP2- oder OP-Maske getragen werden. In Kitas und Schulen sind mehrmalige Tests in der Woche vorgesehen. Ein grundsätzliche Maskenpflicht im Einzelhandel besteht dagegen nicht mehr.

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    Corona-Schutzmaßnahmen führen zu weniger Alkoholvergiftungen

    Die Krankenhäuser in Hamburg mussten im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Patienten mit einer akuten Alkoholvergiftung vollstationär behandeln als im Vorjahr. Der Rückgang betrug 24 Prozent, auf Bundesebene waren es 23,8 Prozent, wie die Fachstelle für Suchtfragen „Sucht.Hamburg“ am Dienstag mitteilte.

    Besonders stark rückläufig seien die Zahlen bei Jugendlichen gewesen, hieß es aus der Fachstelle. Das zeige, dass das von ihnen praktizierte Experimentierverhalten in Bezug auf den Umgang mit Alkohol überwiegend in der Gruppe erfolge. Aufgrund teilweise sehr weitreichender Kontaktbeschränkungen seien die Gelegenheiten des gemeinschaftlichen, exzessiven Alkoholkonsums für die Jugendlichen stark eingeschränkt gewesen, so dass sich damit das Risiko einer Alkoholvergiftung systematisch verringert habe, hieß es.

    Weniger Ungeimpfte im Gesundheitsbereich als erwartet

    Seit Einführung der Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen am 16. März haben die niedersächsischen Gesundheitsämter weit weniger ungeimpfte Personen registriert als erwartet. 4.208 Unternehmen, Einrichtungen und Betriebe aus dem Gesundheitsbereich hätten den Behörden 12.813 Personen mit ungeklärtem Impfstatus oder ohne vollständigen Impfschutz gemeldet, sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover. „Das ist eine deutlich niedrigere Zahl, als wir vermutet hatten. Das heißt, dass die Impfquote in dieser Berufsgruppe mittlerweile sehr gut ist“, erläuterte Schröder.

    Im niedersächsischen Gesundheitssystem arbeiten nach Angaben der Gesundheitsministeriums rund 240.000 Menschen, davon 90.000 in der Pflege. Knapp 98 der Krankenhaus-Beschäftigen waren Anfang März vollständig geimpft, in der ambulanten Pflege waren es den Angaben zufolge mehr als 95 Prozent.

    Mecklenburg-Vorpommern kippt vor Ostern 3G-Regel in Gastronomie

    Mecklenburg-Vorpommern streicht zum 14. April die 3G-Regel in der Gastronomie. Die Lockerung der Corona-Maßnahmen kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin an. In einer Woche will die Landesregierung entscheiden, ob die 3G-Regel auch in weiteren Bereichen fällt – etwa bei Kulturveranstaltungen im Innenbereich.

    Manuela Schwesig, Ministerpraesidentin von Mecklenburg-Vorpommern, hat Lockerungen der Hotspot-Regelung angekündigt (Archivbild).
    Manuela Schwesig, Ministerpraesidentin von Mecklenburg-Vorpommern, hat Lockerungen der Hotspot-Regelung angekündigt (Archivbild). © imago/Jens Schicke

    Nach Angaben Schwesigs bleiben die Masken- und die Abstandspflicht in öffentlichen Einrichtungen bis zum 27. April bestehen. Außer Mecklenburg-Vorpommern behielt nur Hamburg sogenannte Hotspotregeln über das Auslaufen der strengen Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes hinaus bei.

    Hotspot Hamburg: So bewertet der Senat die aktuelle Corona-Lage

    Auf einer Landespressekonferenz am Dienstagmittag im Rathaus hat der Hamburger Senat über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt informiert. "Der R-Wert beträgt heute 0,88", sagte Marcel Schweitzer, Sprecher des Senats. Etwa 60 Prozent der Hamburger hätten eine Auffrischungsimpfung erhalten. Noch bis Ende des Monats gäbe es das städtische Angebot von dezentralen Impfzentren in den einzelnen Bezirken.

    Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats (Archivbild).
    Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats, auf einer Landespressekonferenz im Rathaus (Archivbild). © IMAGO / Chris Emil Janßen

    Die 71. Eindämmungsverordnung werde bis zum 30. April gelten, so Schweitzer. Planungen, ob die Maskenpflicht auch danach noch verlängert werde, gebe es noch nicht, möglich sei es jedoch. Darüber müsse die Bürgerschaft dann in Abhängigkeit zur aktuellen Lage diskutieren.

    Vom 1. Mai an soll es für Privatpersonen keine Quarantänepflicht mehr in Deutschlang geben. Menschen, die sich infiziert haben, sollen sich dann in freiwillige Isolation begeben. Wie bewertet der Senat diese Entscheidung? "Der Senat hat die Entscheidung zur Kenntnis genommen. Diese neue Verordnung passt zu dem, da wir uns ja in eine neue Phase der Pandemie-Lage begeben", sagte Schweitzer.

    Schweitzer: "Bund hat neue Phase der Pandemie eingeleitet"

    Für Menschen der Hochrisikogruppen kann es damit gefährlicher werden. Wie erklärt der Senat, dass diese Menschen künftig einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind? "Die Menschen können sicher sein, dass Hamburg immer das tut, was gesetzlich möglich ist, um Menschen zu schützen, die besonders vulnerabel sind", erklärte der Sprecher.

    "Der Bund hat eine neue Phase der Pandemie eingeleitet. Wir müssen das zur Kenntnis nehmen, nutzen aber weiter die Basisschutzmaßnahmen, die möglich sind, bis Ende April", verteidigte Schweitzer die Entscheidung, Hamburg zum Hotspot zu erklären. Ob es nach dem 30. April noch weitere Möglichkeiten geben werde, sei bislang noch unklar und hänge von der Lage ab. Kapazitäten, zum Beispiel in den Laboren, könnten im Falle einer neuen Corona-Variante schnell wieder hochgefahren werden.

    Minister Thümler warnt vor Long-Covid-Welle

    Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) warnt vor rasant ansteigenden Zahlen von Long-Covid-Erkrankungen. Die bundesweiten Lockerungen der Corona-Vorschriften kämen zu einem Zeitpunkt, zu dem die Infektionszahlen weiterhin hoch seien, sagte er am Dienstag in Hannover. Rund 20 Prozent der an Corona erkrankten Menschen litten unter Langzeitfolgen. „Die Long-Covid-Welle hat ihren Scheitelpunkt noch lange nicht erreicht.“

    Nötig seien neue Erkenntnisse über dieses bislang sehr diffuse Krankheitsbild, um Betroffenen zu helfen, sagte er. Über den Forschungsbedarf habe sich der interdisziplinäre Expertenkreis Long-Covid seines Ministeriums ausgetauscht, erläuterte Thümler.

    „Die Long-Covid-Welle hat ihren Scheitelpunkt noch lange nicht erreicht“, mahnt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler.
    „Die Long-Covid-Welle hat ihren Scheitelpunkt noch lange nicht erreicht“, mahnt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. © imago/Fotostand

    Ziel müsse es demnach vor allem sein, vorhandene Diagnosedaten mit der Forschung zu verknüpfen, um konkrete Rückschlüsse für die Verbesserung der Versorgung zu ermöglichen. Zudem sähen die Fachleute eine anhaltende Belastung des Gesundheitswesens, da auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern, Praxen und Heimen erkrankten.

    Der Expertenrat hat sich im Sommer 2021 konstituiert. Niedersachsen ist nach Ministeriumsangaben das einzige Bundesland, das über ein solches Gremium verfügt. In ihm sind niedersächsische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen sowie Fachleute aus der Gesundheitsversorgung vertreten.

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      Corona-Inzidenz in Niedersachsen weiter gesunken

      Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen hat sich weiter abgeschwächt. Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag zufolge lag die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 1658,0. Ende vergangener Woche betrug der Wert 1922,3. Die Zahl sagt aus, wie viele Menschen von 100.000 Einwohnern sich innerhalb einer Woche neu mit dem Virus angesteckt haben.

      Landesweit wurden 33.011 neue Coronafälle registriert und 34 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt starben damit dem RKI zufolge bislang in Niedersachsen 8156 Menschen mit oder an Corona.

      Erstmals seit dem Wochenende gaben die niedersächsischen Behörden am Dienstag wieder Zahlen zur Hospitalisierungsinzidenz im Land bekannt. Der Wert sank auf 14,4 – so viele Menschen wurden binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner mit Covid-19 ins Krankenhaus gebracht. Die Auslastung der Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten verharrte auf einem Wert von 6,5 Prozent. Das Land hatte in der vergangenen Woche angekündigt, nicht mehr jeden Tag Zahlen zum Corona-Geschehen zu veröffentlichen. Nach jetzigem Stand sollen die Zahlen dienstags bis sonnabends bekanntgegeben werden.

      Am höchsten war die Sieben-Tage-Inzidenz nach den Angaben vom Dienstag mit 4170,2 im Landkreis Wittmund, in der Grafschaft Bentheim (2650,6) und im Landkreis Celle (2357,5). Auf die niedrigsten Werte kamen die Landkreise Lüchow-Dannenberg (832,9) und Göttingen (1095,4). Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1567,8. Es wurden dort 1197 neue Corona-Fälle registriert und 6 neue Todesfälle.

      Weiterhin Maskenpflicht und 3G-Regel in niedersächsischen Gerichten

      In niedersächsischen Gerichten muss weiterhin eine FFP2-Maske getragen werden. Zudem gelte dort nach wie vor die 3G-Regel, wie das Justizministerium in Hannover am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Wer ein Gericht betritt, muss also gegen das Coronavirus geimpft, von einer Infektion genesen oder negativ getestet sein. Das Ministerium hat eigenen Angaben zufolge vorgegeben, dass die Gerichtsleitungen vor Ort entsprechend ihr Hausrecht ausüben, womit diese Regeln weiter gelten könnten.

      Seit Sonntag sind in Niedersachsen, wie fast bundesweit, viele Bereiche entfallen, in denen man eine Maske tragen muss. Über das Hausrecht kann jedoch an bestehenden Maßnahmen festgehalten werden.

      Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

      Neue Corona-Zahlen: Gute und schlechte Nachrichten für Hamburg

      Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 3641 Corona-Neuinfektionen. Das sind 620 Fälle mehr als am Vortag (3021), aber 783 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche (4424). Damit sinkt die Inzidenz wieder etwas und liegt nun bei 1440,4 (Vortag: 1481,5). Das ist die gute Nachricht.

      In Hamburg wurden auch am Dienstag viele neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild).
      In Hamburg wurden auch am Dienstag viele neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild). © imago/Wolfgang Maria Weber

      Die schlechte Nachricht ist, dass wieder mehr Menschen in Kliniken wegen des Coronavirus behandelt werden müssen. Aktuell liegen in den Hamburger Krankenhäusern 470 Corona-Patienten, vor dem Wochenende waren es 442. 42 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen – zuletzt hatte die Zahl bei 36 gelegen.

      Die Behörde meldete zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2398 Menschen gestorben.

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      Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – sank laut RKI von 3,78 auf 2,92. Damit liegt Hamburg im Bundesvergleich hinter Berlin auf Platz zwei. Deutschlandweit betrug der Wert 6,52.

      „All Hands on Deck“: Spendenkonzert mit vielen Stars an besonderem Ort

      „AllHandsOnDeck“ geht in die dritte Runde: Nach zwei erfolgreichen Spenden-Marathons spielen am Donnerstag wieder Dutzende bekannte Musiker und Nachwuchskünstler ein mehrstündiges Konzert, um Spenden für die durch die Corona-Krise so gebeutelte Kulturbranche zu sammeln. Angekündigt haben sich für das Event, das dieses Mal in Tim Mälzers (50) „Bullerei“ stattfindet, unter anderem Künstler wie Revolverheld, Bosse und Alligatoah.

      Tim Mälzer schließt sein Restaurant Bullerei in Hamburg. Dem Abendblatt erklärt der TV-Koch die Gründe für den Schritt.
      Gastronom und Fernsehkoch Tim Mälzer in seinem Restaurant "Bullerei" in Hamburg. © Funke Foto Services | Roland Magunia

      Hinter dem Live-Stream-Spenden-Jam steht das Projekt „AllHandsOnDeck“, auf dessen Initiative hin im Mai 2021 auf dem Hausboot von Olli Schulz und Fynn Kliemann und im Dezember 2021 in der Hamburger Barclays Arena bereits zwei erfolgreiche Spenden-Konzerte auf die Beine gestellt werden konnten. Insgesamt wurden dabei mehr als 250.000 Euro an Spenden gesammelt, die dann über Partnerinitiativen wie die Coronakünstlerhilfe an existenzgefährdete Musiker und Konzertmitarbeiter verteilt wurden.

      Auch bei der dritten Auflage der Benefiz-Veranstaltung treten die Bands und Musiker wieder für bis zu drei Lieder auf, um Spenden zu generieren und im besten Fall die Einnahmen der letzten beiden Veranstaltungen noch zu toppen. Diese werden trotz sinkender Inzidenzen und dem Wegfall der Corona-Maßnahmen nämlich in der gegenwärtigen Situation fast noch dringender benötigt als zu den Hochzeiten der Pandemie, so die „AllHandsOnDeck“-Initiatorin Salome Agyekum.

      „Wir kriegen jetzt die Auswirkungen der Pandemie erst richtig zu spüren. Der Versuch, alle ausgefallenen Konzerte und Veranstaltungen so schnell wie möglich durchzuführen, führt zu einer personellen Überforderung der Branche“, so die Musikmanagerin. Zudem bereite angesichts der vergleichsweise niedrigen Impfquoten der bevorstehende Herbst und Winter große Sorgen. „Es herrscht generell große Planungsunsicherheit in der Branche“, sagt sie.

      Auch die dritte Auflage von „AllHandsOnDeck“ wird am Donnerstag wieder kostenlos und live ab 17 Uhr von Amazon Music auf Twitch.tv übertragen. Durch den Konzert-Marathon führen wieder Steven Gätjen und Wincent Weiss, die dieses Jahr aber durch die Musikerin Nessi und den Twitch-Star Jens „Knossi“ Knossalla unterstützt werden. Knossi wird zudem eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung ab 16.00 Uhr live auf Twitch den Abend mit einer „Pre-Show“ einläuten.

      Neben der Künstlerhilfe steht in diesem Jahr angesichts des Krieges in der Ukraine auch humanitäre Hilfe auf der Agenda der Veranstalter. Mit einem Teil der gesammelten Spenden soll deshalb die Initiative „ARTHELPS“ unterstützt werden, die sich seit Jahren in Krisengebieten wie der Ukraine engagiert und dort Räume für Kindern und Jugendliche schafft, in denen diese das Erlebte durch Kunst und kreatives Arbeiten verarbeiten können sollen.

      Bislang rund 7100 Corona-Schutzimpfungen in Apotheken

      Rund 7100 Corona-Schutzimpfungen sind bislang in niedersächsischen Apotheken verabreicht worden. Das teilte die niedersächsische Apothekerkammer auf dpa-Anfrage mit. 114 der rund 1800 Apotheken im Bundesland bieten demnach derzeit Corona-Impfungen an, Start war vor etwa zwei Monaten.

      Apotheken gelten in der Impfkampagne als Ergänzung zu den mobilen Impfteams oder Arztpraxen. Wegen der insgesamt stockenden Impfentwicklung hält sich die Nachfrage jedoch in Grenzen.

      In Niedersachsen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bislang rund 78,5 Prozent mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, knapp 78 Prozent gelten als grundimmunisiert durch zwei Impfungen und etwas mehr als 63 Prozent haben eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mit diesen Werten liegt Niedersachsen den Angaben zufolge jeweils über dem Bundesschnitt.

      Bundesweit wurden laut RKI zuletzt am 10. März mehr als 100.000 Menschen an einem Tag geimpft – ein Großteil ging jeweils auf die dritte Impfung zurück.

      Inzidenz im Norden stabil – Zahl schwerer Fälle steigt

      Während sich die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein seit einigen Tagen nur minimal ändert, ist in den Krankenhäusern die Zahl der Corona-Patienten klar gestiegen – auch auf den Intensivstationen. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Montag bei 1341,7, wie aus den Daten der Landesmeldestelle (Stand: 18.43 Uhr) hervorgeht. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz 1490,3 erreicht. Kiel ist die einzige Region im Land mit einem Wert über 2000. Unter 1000 liegt die Inzidenz derzeit in keiner Region mehr.

      Eine Teststation in Lübeck: Die Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt stabil, doch die Zahl schwerer Fälle steigt.
      Eine Teststation in Lübeck: Die Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt stabil, doch die Zahl schwerer Fälle steigt. © dpa | Christian Charisius

      Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen am Montag 615 Patienten in Kliniken in Schleswig-Holstein – 19 mehr als zuvor. Von ihnen wurden 62 auf einer Intensivstation behandelt (+17) und 23 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche – die Hospitalisierungsinzidenz – lag am Montag bei 6,49.

      Es gab 7715 registrierte Neuinfektionen; eine Woche zuvor waren es 8360. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona gestorbenen Menschen in Schleswig-Holstein stieg um fünf auf 2314.

      Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Land verzeichnete weiterhin die Landeshauptstadt (2033,6), gefolgt von Neumünster (1777,1) und dem Kreis Dithmarschen (1552,7). Am niedrigsten war die Inzidenz nun im Kreis Stormarn (1099,6).

      Günther lobt freiwilliges Tragen von Corona-Schutzmasken

      Ministerpräsident Daniel Günther hat sich erfreut darüber gezeigt, dass sich viele Schleswig-Holsteiner nach dem Wegfall der Maskenpflicht freiwillig mit einer Mund-Nasen-Bedeckung vor dem Coronavirus schützen. Diese Beobachtung hatte der CDU-Politiker nach eigenen Worten bei mehreren öffentlichen Terminen gemacht. „Das ist ein gutes Zeichen, Schleswig-Holstein steht auch jetzt zusammen“, sagte der Regierungschef am Montag in Kiel.

      Die Pandemie sei noch nicht vorüber. Deshalb seien Rücksicht und Eigenverantwortung nach der weitgehenden Aufhebung der Maskenpflicht umso wichtiger. „Wer eine Maske trägt, schützt sich selbst und andere gut vor einer Ansteckung“, betonte Günther.

      Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag