Hamburg. Der Tag im Überblick: Inzidenz in Hamburg steigt rapide an – zwei weitere Tote. Kliniken können wieder planbare Operationen vornehmen.

Die Pandemie dauert an. Hamburg und der Norden melden aktuell täglich steigend Infektionszahlen. Wohl dem, der geimpft und geboostert ist. Bei diesen Menschen verlaufen Corona-Infektionen meist mild.

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Die Corona-Inzidenz ist in Hamburg am Donnerstag erneut stark angestiegen. Seit Dienstag ist die Zahl in der Hansestadt wieder vierstellig. Auch die Zahl der Krankenhauspatienten in Hamburg mit einer Corona-Infektion hatte am Mittwoch deutlich zugenommen. Trotzdem können Krankhäuser verschiebbare Operationen wie Hüft- und Knie-OPs nun wieder durchführen.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 17. März 2022:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Tschentscher kritisiert geplantes Infektionsschutzgesetz

So richtig glücklich wirkte Peter Tschentscher (56, SPD) nicht, als er am frühen Donnerstagabend nach dem Bund-Länder-Gipfel im Rathaus vor das Mikrofone trat. Hamburgs Erster Bürgermeister machte keinen Hehl daraus, dass er mit der geplanten Änderung des Infektionsschutzgesetzes nicht zufrieden ist. "Wenn ich es diplomatisch sagen darf: Die Länder haben eine kritische Würdigung der Neufassung des Infektionsschutzgesetztes vorgenommen", erklärte Tschentscher.

Vor allem die Tatsache, dass künftig nur noch die Maske im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben sein sollen, stört den SPD-Politiker. Tschentscher möchte, dass auch künftig im Einzelhandel eine FFP-2-Maske getragen werden muss. "Die Expertinnen und Experten betonen die Bedeutung der Maskenpflicht. Die Maskenpflicht hat nur eine geringe Eingriffstiefe in die individuelle Freiheit. Man kann also sagen, dass Masken ein niedrigschwelliges, einfaches und sehr effizientes Mittel gegen eine Infektion sind", erklärte Tschentscher.

Das sehen offenbar auf Bundesebene nicht alle so. "Dass die Maskenpflicht nun an zusätzliche Bedingungen geknüpft wird, macht ein zusätzliches Verfahren erforderlich. Für die Feststellung einer konkreten Gefahr wie einer Infektionsdynamik, wären aus Sicht der Länder einheitliche, konkrete Vorgaben des Gesetzgebers nötig gewesen, die in der Gesetztesformulierung nicht zu erkennen sind", kritisierte Tschentscher.

Deshalb fordern die SPD-geführten Länder eine zügige Fortschreibung der Corona-Testverordnung und eine Klärung der Arbeitsquarantäne, weil durch die neue Omikron-Variante BA2 immer mehr Ansteckungen zu erwarten sind. "Darauf müssen wir uns einstellen und damit zurechtkommen, wenn es keine weitergehenden Möglichkeiten gibt, die Infektionsausbreitung zu verringern", erklärte Hamburgs erster Bürgermeister.

Impfquote verhindert Überlastung des Gesundheitssystems

Tschentscher betonte, dass Hamburg vor allem durch die hohe Impfquote bisher gut durch die Pandemie gekommen sei. "Bei einer Verschlechterung und Zuspitzung der Infektionslage, die ich im Moment nicht sehe, sind wir der Auffassung, dass der Gesetzgeber sofort handeln muss. In diesem Zusammenhang haben wir angemahnt, dass die grundsätzliche Überarbeitung des Infektionsschutzgesetztes bis zur Sommerpause erfolgen soll, damit wir im Herbst angemessen vorbereitet sind", sagte Tschentscher.

Für Hamburg blickt Tschentscher verhalten optimistisch in die kommenden Wochen und Monate. "Ich habe den Eindruck, dass wir gut aufgestellt sind. Alle Expertinnen und Experten sagen, dass die sehr hohe Impfquote uns vor einer Überlastung des Gesundheitssystems gerettet hat. Ich bin sicher, dass wir auch diese anstehende zweite Welle der Omikronwelle gut überstehen werden. Das gilt nicht für alle Länder, deswegen teile ich die Kritik der SPD-geführten Länder an dem Entwurf des Infektionsschutzgesetztes. Wir werden die Schutzmaßnahmen in Hamburg ergreifen, die nötig sind", kündigte Tschentscher an.

Niedersachsen erlaubt volle Stadien von Sonnabend an

Fußballspiele und andere Großveranstaltungen sollen in Niedersachsen von Sonnabend an wieder ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl stattfinden können. Voraussetzung dafür ist, dass alle Zuschauer gegen Corona geimpft oder von einer Infektion genesen sind (2G-Regel). Das geht aus dem Entwurf der neuen Corona-Verordnung hervor, den der Krisenstab des Landes am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtags vorgestellt hat.

Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel müssen demnach künftig auch keine Mindestabstände oder Maskenpflichten mehr beachtet werden. Bei Events in geschlossenen Räumen müssen dagegen FFP2-Masken getragen werden, ab 2000 Teilnehmern gelten drinnen zudem Abstandsvorgaben. Veranstaltungen mit maximal 2000 Zuschauern sollen nach der 3G-Regel möglich sein – dort reicht also auch ein negativer Corona-Test aus.

Zuletzt galt für Fußballspiele eine Obergrenze von 25.000 Zuschauern oder 75 Prozent der Stadionkapazität.

Corona-Krisenstab: Hotspot-Regel könnte landesweit greifen

Niedersachsen könnte die vom Bund geplante Hotspot-Regel für die künftigen Corona-Vorgaben auf das ganze Land anwenden. Auf diese Möglichkeit habe der Krisenstab des Bundes die Länder explizit hingewiesen, sagte die Vizechefin des niedersächsischen Krisenstabs, Claudia Schröder, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtags. Voraussetzung dafür sei, dass eine gefährlichere Virusvariante auftrete oder dass wegen hoher Infektionszahlen eine Überlastung der Krankenhäuser drohe.

Der Krisenstab bekräftigte zudem, dass Niedersachsen vom Wochenende an wie geplant die Übergangsphase bis zum 2. April nutzen werde, um so viele bestehende Corona-Regeln wie möglich zu verlängern. Man versuche, das, was „an rudimentären Maßnahmen noch zulässig sein wird“, zu nutzen, sagte Krisenstabs-Leiter Heiger Scholz.

Der Lockerungsplan des Bundes, wonach viele Corona-Beschränkungen von Sonntag an entfallen sollen, wurde im Ausschuss von SPD, CDU und Grünen als unverantwortlich kritisiert. Die FDP argumentierte hingegen, bei einer veränderten Pandemielage müsse es auch zu veränderten Regelungen kommen. Derzeit sind sowohl die Corona-Infektionszahlen als auch die Zahl der Krankenhausaufnahmen von Infizierten in Niedersachsen so hoch wie noch nie.

Inzidenz in Hamburg steigt rapide weiter an

In Hamburg nimmt die Zahl neuer Corona-Fälle rapide zu: Am Donnerstag wurden 4565 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das sind 1014 mehr als am Vortag (3551), und 1403 mehr als am Donnerstag vergangener Woche. Damit steigt die Inzidenz in Hamburg weiter von 1065,1 am Vortag auf jetzt 1138,8.

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Krankenhauspatienten sinkt leicht auf 393 (Vortag 398) Dafür steigt die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen mit auf 38 (Vortag 33). Die Gesundheitsbehörde meldet zwei weitere Todesfälle. Damit sind in Hamburg bisher 2344 Menschen an oder mit einer Corona-Iinfektion gestorben.

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Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Covid-19-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – gab das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mit 3,72 an, nach 3,45 am Mittwoch. Bundesweit betrug der Wert 7,58. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

In Hamburg wurden am Mittwoch 491 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht sowie laut RKI 1479 Booster-Imfpungen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) meldet für Mittwoch sogar insgesamt 3852 verabreichte Impfdosen. Laut Gesundheitsbhörde gelten in Hamburg 1.536.963 Menschen als einmal geimpft. 1.533.190 Hamburger haben demnach den vollständigen Impfschutz erhalten.

Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter deutlich

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen ist abermals gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 1540,4. So viele Menschen pro 100.000 Einwohner steckten sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Virus an. Am Vortag lag der Wert noch bei 1522,1. Insgesamt wurden landesweit 25.632 Neuinfektionen registriert, 20 weitere Menschen starben. Die Gesamtzahl der Covid-19-Todesfälle in Niedersachsen stieg damit auf 7764.

Der Hospitalisierungswert stieg auf 14,3. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner mit Covid-19 in den Krankenhäusern aufgenommen wurden. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-Patienten stieg ebenfalls im Vergleich zum Vortag auf 6,4 Prozent.

Die höchste Inzidenz verzeichnete der Landkreis Grafschaft Bentheim mit 2383,0 gefolgt vom Landkreis Gifhorn (2132,9) und der Stadt Wolfsburg (2118,9). Die geringste Inzidenz hatte demnach der Landkreis Vechta mit einem Wert von 604,0.

In Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag laut RKI bei 1165,1. Insgesamt wurden 1763 neue Fälle registriert, ein weiterer Covid-19-Patient starb.

Krankenhäuser können wieder planbare Operationen vornehmen

In den Hamburger Krankenhäusern können trotz steigender Corona-Infektionszahlen nun auch wieder verschiebbare Operationen vorgenommen werden. Eine Ende November erlassene und mehrfach verlängerte Verordnung, laut der die Krankenhäuser sogenannte elektive Eingriffe aus Kapazitätsgründen verschieben müssen, läuft an diesem Sonnabend aus. Wie viele dieser Operationen coronabedingt verschoben werden mussten, ist weder der Hamburger Gesundheitsbehörde noch der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft bekannt.

Die elektiven Eingriffe – beispielsweise Hüft- oder andere Gelenk-OPs – seien keineswegs unwichtig, „sondern für die Lebensqualität und auch die medizinische Situation der Patienten oft von großer Bedeutung“, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. „Die Absage der Elektiveingriffe war deswegen ein weitreichender Schritt.“ Sie sei nötig geworden, um auch für akute Fälle eine Behandlungsmöglichkeit sicherzustellen. Dies sei in Hamburg jederzeit gewährleistet gewesen. „Zu keinem Zeitpunkt mussten Notfälle abgewiesen werden.“

Als die Verordnung erlassen wurde, lag die Zahl der corona-positiven Patienten in den Krankenhäusern bei 196, davon wurden 50 intensivmedizinisch behandelt. Bis Ende Januar stieg sie auf 533 Patienten, von denen 75 auf Intensivstationen lagen. Seither entspannte sich die Lage: Derzeit werden knapp 400 Covid-Patienten in den Kliniken behandelt, die Zahl der Intensivpatienten hat sich im Vergleich zum Januar in etwa halbiert.

Zwar sei die Zahl der Patienten wegen der vielen Infektionen der vergangenen Wochen derzeit höher als vor dem Winter, sagte Helfrich. „Wir merken aber auch deutlich die Effekte einer hohen Impfquote: Von denen, die mit Corona im Krankenhaus liegen, sind bei weitem nicht alle wegen der Infektion dort – sondern werden häufig aus anderen Gründen behandelt.“ Die hohen Infektionszahlen führten aber inzwischen aufgrund von erkranktem eigenen Personal in den Krankenhäusern wieder vermehrt zu Engpässen, sagte die Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase. „Unter diesen Erschwernissen kehren die Krankenhäuser Schritt für Schritt zum "Normalbetrieb" zurück.“

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt weiter

Der Anstieg der Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein hält seit rund eineinhalb Wochen unvermindert an. Nach 8753 neuen Fällen am Mittwoch stieg der Wert von 1417,9 auf 1470,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 1066,8, als 7029 neue Corona-Fälle gemeldet worden waren. 537 Corona-Patienten werden in Kliniken behandelt (Vortag: 500), davon liegen 48 auf einer Intensivstation (+2). Die Hospitalisierungsinzidenz stieg deutlich von 4,33 auf 5,32. Die Zahl der Corona-Toten seit Pandemiebeginn stieg um eine Person auf 2203.

Spitzenreiter bei der Inzidenz bleibt Flensburg mit einem Wert von 2338,4, weiterhin gefolgt von den Kreisen Nordfriesland (2150,8) und Dithmarschen (2085,5). Als Schlusslicht hat hier jetzt der Kreis Steinburg (990,0) den Kreis Stormarn (1133,5) abgelöst.

Corona-Tests für Schüler im Norden freiwillig

Für Schleswig-Holsteins Schüler soll die Pflicht zu Tests auf das Coronavirus wegfallen. Tests sollen ab der kommenden Woche aber weiter freiwillig gemacht werden können, wie die Landesregierung mitteilte. Dafür wird es kostenlose Tests geben. Die Maskenpflicht soll nach den Plänen der Landesregierung bis zu den Osterferien aber bestehen bleiben. Im Falle der Kitas und der Kindertagespflege bleibt die Pflicht zu drei Tests pro Woche für Mitarbeitende und Eltern bestehen. Das Land stellt auch für sie weiter kostenlose Antigen-Schnelltests zur Verfügung.

Falsche Impfpässe: Ermittlungen gegen Klinik-Angestellte und Friseure

Wegen gefälschter Impfpässe ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover gegen eine Reihe von Verdächtigen, darunter vier ehemalige Klinik-Mitarbeiterinnen und mehrere Friseure. Insgesamt sind in den vergangenen 14 Tagen rund zwei Dutzend Wohnungen, Geschäftsräume und Fahrzeuge durchsucht worden, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.

Eine 43-jährige Klinik-Angestellte soll im Dezember ihrem Arbeitgeber einen gefälschten Impfpass vorgelegt haben. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung stellte sich nun heraus, dass auch die Impfausweise ihrer beiden Kinder den Ermittlungen zufolge gefälscht waren. Ermittelt wird auch gegen drei 32, 51 und 57 Jahre alte Kolleginnen der Frau wegen gefälschter Impfpässe. Die vier Frauen seien inzwischen nicht mehr in dem Krankenhaus beschäftigt, hieß es. Seit diesem Mittwoch gilt die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht - Beschäftigte in Pflegeheimen und Krankenhäusern müssen gegen Covid-19 geimpft sein.

Wegen gefälschter Impfpässe het die Polizei in Niedersachen in den vergangenen zwei Wochen Wohnungen, Geschäftsräume und Autos durchsucht (Symbolbild).
Wegen gefälschter Impfpässe het die Polizei in Niedersachen in den vergangenen zwei Wochen Wohnungen, Geschäftsräume und Autos durchsucht (Symbolbild). © picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

In einem Friseursalon in Hannover tauschten sich Mitarbeitende laut Polizei im Januar über den Handel mit gefälschten Impfpässen aus. Sie ahnten nicht, dass ein 24-jähriger Kunde im Laden Polizeibeamter war. In dem Salon wurden später ein gefälschter Pass sowie zwei Nachweise zum Erstellen von Impfzertifikaten entdeckt.

Wer amtliche Dokumente fälscht, muss mit empfindlichen Geldstrafen oder gar Freiheitsstrafen rechnen. Es drohten eine Vorstrafe und damit eine Eintragung im Führungszeugnis, warnten Polizei und Staatsanwaltschaft. Verurteilt wurde bereits unter anderem die 59-jährige Inhaberin eines Friseurgeschäfts, die zweimal mit einem „unrichtigen Attest“ zur Befreiung von der Maskenpflicht erwischt worden war. Sie erhielt eine Geldstrafe von 1800 Euro. Eine 26 Jahre alte Arzthelferin, die den Impfpass eines Bekannten aus Gefälligkeit gefälscht hatte, wurde laut Polizei zu einer Geldstrafe von 4200 Euro verurteilt.

Inzidenz in Hamburg steigt weiter deutlich an

In Hamburg nimmt die Zahl neuer Corona-Fälle rapide zu: Am Mittwoch wurden 3551 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das sind zwar 649 weniger als am Vortag (4240), aber 916 mehr als am Mittwoch vergangener Woche. Damit steigt die Inzidenz in Hamburg weiter, von 1017,0 am Vortag auf jetzt 1065,1.

Corona-Test
Corona-Test © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Auch die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Krankenhauspatienten steigt deutlich an – auf 398. Dagegen bleibt die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen mit 33 weiter im unteren Bereich. Die Gesundheitsbehörde meldet einen weiteren Todesfall. Damit sind in Hamburg bisher 2342 Menschen an oder mit einer Corona-Iinfektion gestorben.

Bei den Corona-Schutzimpfungen geht es in Hamburg derzeit kaum voran: Gerade einmal 660 Impfungen seien am Dienstag verabreicht worden, erklärte die Gesundheitsbehörde. Damit sind nach wie vor 82,9 Prozent der Hamburger laut RKI mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben weiterhin 82,7 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 59,0 Prozent. Auch das ist der gleiche Wert wie am Vortag.

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