Hamburg. Der Tag im Überblick: Viel mehr schwere Fälle in Schleswig-Holstein. Omikron-Verdacht in Niedersachsen. Weil fordert Impfpflicht.

Die Inzidenz ist am Montag zwar leicht gesunken, dennoch bleibt die Corona-Lage in Hamburg weiter angespannt. Der Senat hat daher die 2G-Regel flächendeckend ausgeweitet. Von heute an dürfen nur noch Geimpfte und Genesene Kultureinrichtungen wie Kinos, Konzerthäuser, Museen und Theater besuchen sowie Hotels nutzen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erwartet zudem weitere Verschärfungen. Am Dienstag beraten sowohl Bund und Länder als auch der Hamburger Senat über das weitere Vorgehen.

>>Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier kommen Sie zu den aktuellen Corona News für Hamburg und den Norden.<<

Die Situation auf den Intensivstationen im Norden ist derzeit noch beherrschbar. Angesichts der steigenden Corona-Patientenzahlen sollen nun aber auch Hamburger Krankenhäuser planbare Operationen absagen. In der vergangenen Woche hatte bereits das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) angekündigt, planbare Eingriffe und Behandlungen zu reduzieren. Alles Weitere in unseren Corona News für Hamburg und Norddeutschland.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 29. November:

  • Schleswig-Holstein: Zahl schwerer Fälle steigt deutlich – viele Tote
  • Göttingen schließt seinen Weihnachtsmarkt
  • Richter stützen Corona-Regelwerk
  • Strengere Regeln in Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen steuert auf 2G plus zu
  • Zoo Hannover wird zur Impfstation
  • Günther fordert Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
  • Tschentscher erwartet Verschärfung der Corona-Maßnahmen
  • Erster Verdachtsfall der Omikron-Variante in Niedersachsen
  • Corona: 2G-Option an Hamburger Hochschulen
  • Omikron-Variante: Schmidt-Chanasit warnt vor Spekulationen
  • Lange Schlange vor der Impfstation in der Hamburger Meile
  • 2G-Regel im Tierpark Hagenbeck – streicheln wieder erlaubt
  • Drei weitere Tote bei Corona-Ausbruch in Pflegeheim
  • Illegale Corona-Impfung in Lübeck: Vier Männer unter Verdacht
  • Schausteller fürchten 2G-plus-Regel auf Weihnachtsmärkten
  • Corona: MHH-Infektiologe fordert "Sofortbremse"
  • Medizinrechtler im Norden hält Impfpflicht für durchsetzbar
  • Kiel beobachtet Omikron-Variante aufmerksam
  • Hamburger Kliniken sollen planbare Operationen absagen
  • Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt leicht
  • Corona-Fall auf Kunsthandwerkermarkt in Lübeck
  • Warnstufe 2 in Niedersachsen – Weil fordert Impfpflicht?
  • Corona-Impfung in Hamburg: Hier gibt's den Piks ohne Termin
  • 2G plus? Hamburg erwägt strengere Regeln für Fußball-Spiele
  • 2G-Regel gilt jetzt flächendeckend – kein Zutritt für Ungeimpfte
  • Vereinzelt Ermittlungen gegen corona-leugnende Ärzte

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Schleswig-Holstein: Zahl schwerer Fälle steigt deutlich – viele Tote

Zwar bewegt sich die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein weiterhin nur seitwärts, dafür geben die weiteren Zahlen Anlass zur Besorgnis.

Am Montag meldete das Land 605 neue Corona-Fälle – deutlich weniger als vor einer Woche, als 677 Neuinfektionen hinzukamen. Die Inzidenz sinkt trotzdem nur leicht von 150,8 am Sonntag auf 150,1.

Die Corona-Patienten aus Bayern werden auf drei Krankenhäuser in Hamburg verteilt (Symbolfoto).
Intensivpatienten unter anderem aus Bayern werden in Krankenhäuser im Norden verlegt (Symbolfoto). © dpa/Boris Roessler | Unbekannt

Die Zahl der Covid-19-Patienten steigt hingegen signifikant: Von 173 (davon 42 auf Intensivstationen) am Sonntag auf 209 (davon 55 auf Intensivstationen) – unter den 13 neuen Schwersterkrankten dürften aber auch einige sein, die aus anderen Bundesländern nach Schleswig-Holstein verlegt worden waren, um die dortigen Intensivstationen zu entlasten.

Acht weitere Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Corona-Toten auf nun 1796 steigen. Allein in den vergangenen sieben Tagen sind 21 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus neu gemeldet worden.

Göttingen schließt seinen Weihnachtsmarkt

Der Weihnachtsmarkt in Göttingen wird in der sich zuspitzenden Corona-Lage ab Mittwoch geschlossen. „Der Infektionsschutz kann nicht länger gewährleistet werden“, sagte Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) am Montag. Ab Mittwoch hätte auf dem Markt die 2G-plus-Regel gelten sollen. Dann hätten Geimpfte und Genesene täglich auch noch ein Testzentrum und eine Ausgabestelle für Bändchen aufsuchen müssen.

Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage wird der Weihnachtsmarkt in Göttingen schon kurz nach der Eröffnung wieder geschlossen.
Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage wird der Weihnachtsmarkt in Göttingen schon kurz nach der Eröffnung wieder geschlossen. © imago images/spfimages | Unbekannt

Dies widerspreche dem Ziel, Kontakte zu reduzieren, so die Oberbürgermeisterin. Zum anderen kursiere die neue Corona-Variante Omikron höchstwahrscheinlich schon in Niedersachsen. Sie könne deshalb den Weihnachtsmarkt nicht länger verantworten, sagte Broistedt. Die entsprechende Allgemeinverfügung will die Stadt am Dienstag erlassen.

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Oberste Verwaltungsrichter stützen Corona-Verordnungen

 Die Corona-Verordnungen in Niedersachsen beruhten nach Auffassung der obersten Verwaltungsrichter bislang immer auf einer tauglichen Rechtsgrundlage und waren formell rechtens. Es habe nur einzelne unverhältnismäßige Maßnahmen gegeben, teilte das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht am Montag in Lüneburg mit.

Nach mehreren Eilverfahren wegen der Corona-Verordnungen habe sich das Gericht vergangene Woche im Hauptverfahren mit drei solcher Klagen befasst und mündlich verhandelt. Dabei hätten sich „keine durchgreifenden Bedenken“ gegen das staatliche Vorgehen ergeben. Der 13. Senat sei dabei jeweils vom Kenntnisstand über das Coronavirus und seine Verbreitung zur Geltungszeit der Verordnung ausgegangen.

Das des Niedersächsische Oberverwaltungsgericht Lüneburg (Archivbild).
Das des Niedersächsische Oberverwaltungsgericht Lüneburg (Archivbild). © picture alliance / dpa | Unbekannt

So bestätigte das Gericht im Nachhinein die allgemeine Maskenpflicht in der Verordnung vom April 2020. Das Bedecken von Mund und Nase mit Schals, Tüchern oder anderen Textilien habe dazu beitragen können, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Ebenso bestätigt wurde die im Oktober 2020 festgeschriebene Maskenpflicht im Fitnessstudio in der Zeit, in der nicht trainiert werde. Das Tragen einer Maske sei im Vergleich zum Nutzen eine „geringe Belastung“ gewesen.

Als unverhältnismäßig wertete der Senat dagegen die Schließung von Autowaschanlagen vom April 2020. Deren Betrieb hätte mit einem Abstandsgebot weiterlaufen können. Eine Revision gegen diese Urteile ließ das Oberverwaltungsgericht nicht zu. Gegen die Nichtzulassung könne aber Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt werden.

Mecklenburg-Vorpommern: Strengere Regeln ab Mittwoch

In Mecklenburg-Vorpommern treten aufgrund der hohen Belastung der Kliniken mit Corona-Patienten am Mittwoch weitere Einschränkungen in Kraft. Dann gelten Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Nur noch fünf ungeimpfte oder nicht genesene Personen aus zwei Haushalten dürften zusammenkommen, erklärte ein Sprecher der Staatskanzlei am Montag. Kinder unter 14 Jahren zählten nicht mit.

Auf Weihnachtsmärkten gilt ab Mittwoch 2G plus - das heißt, nur noch Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem Corona-Test haben Zugang. Läden dürfen nur noch von Geimpften und Genesenen betreten werden (2G), wobei Ausnahmen für Geschäfte des Grundbedarfs gelten. Dazu zählen den Angaben zufolge etwa Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Buchläden und Baumärkte.

Die neuen Beschränkungen treten automatisch in Kraft, wenn die Zahl der Krankenhauseinweisungen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen den Wert von 9 drei Tage hintereinander überschreitet. Dies war am Montag der Fall. Die Beschränkungen gelten dann vom übernächsten Tag an, wie der Staatskanzlei-Sprecher erklärte.

Warnstufe 2: Niedersachsen steuert auf 2G plus zu

Mit steigenden Infektionszahlen steuert Niedersachsen auf Warnstufe 2 und strengere Corona-Auflagen in weiten Teilen des Landes ab Mittwoch zu. Örtlich wird dann in Restaurants, Hotels, beim Friseur oder beim Hallensport die sogenannte 2G-plus-Regel gelten: Zugang haben nur Geimpfte oder Genesene, die zusätzlich einen negativen Test vorlegen können. Am Montag wurde in Niedersachsen auch der erste mögliche Fall der neuen Omikron-Variante des Coronavirus bekannt.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) freut sich, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahre freigegeben wurde.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. © imago/Fotostand | Unbekannt

Seit dem vorigen Mittwoch gilt landesweit bereits die Stufe 1 mit 2G-Regelung - Ungeimpfte sind von Teilen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen. Da die Zahlen nun schon mehrere Tage in Folge so angespannt bleiben, dürfte zumindest in einzelnen Regionen bald die Stufe 2 mit der 2G-plus-Regel verhängt werden. Am Montag waren in etlichen Kreisen und kreisfreien Städten beim Teilfaktor Gesamtinzidenz auch schon Werte für die Stufe 3 erreicht - vor allem im Westen und Südosten Niedersachsens.

Ministerpräsident Stephan Weil fordert zudem als erster SPD-Regierungschef explizit eine Corona-Impfpflicht für alle.

Zoo Hannover wird zur Impfstation

Die Corona-Impfung lässt sich in Hannover künftig mit einem Zoo-Besuch verbinden. Voraussichtlich vom 6. Dezember an können sich Erwachsene und in Zukunft wohl auch Kinder im ehemaligen Regenwald-Panorama die schützende Spritze geben lassen. Insgesamt sollen dort zehn Impfplätze entstehen, wie die Region Hannover am Montag mitteilte. Angeboten werden sollen sowohl Erst-, als auch Zweit- und Boosterimpfungen.

Sobald der Impfstoff für Kinder freigegeben werde, könnten auch Jungen und Mädchen zwischen fünf und elf Jahren ihre Corona-Impfung am Zoo erhalten, hieß es. Vier Impfplätze seien ausschließlich für Kinder vorgesehen. Unter Zwölfjährige, die innerhalb der ersten vier Wochen nach der Impfstoff-Freigabe kommen, erhalten für sich und ihre Familien Freikarten für einen Zoobesuch in der laufenden Wintersaison. Mit der Freikarte habe der Piks in den Arm auch eine schöne Seite, sagte Regionspräsident Steffen Krach. Das Regenwald-Panorama war Ende 2020 geschlossen worden. Es liegt außerhalb des Zoos. Wer sich impfen lassen möchte, muss keinen Zoo-Eintritt zahlen.

Günther fordert Lockdown nur für Ungeimpfte – und eine Impfpflicht

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ist dafür, Kontaktmöglichkeiten von Ungeimpften weiter einzuschränken. Die Forderung nach einem bundesweiten Lockdown unterstützt er nicht. „Ich finde, dass sich Ungeimpfte gar nicht treffen sollten in diesen Zeiten, um das Virus nicht weiterzuverbreiten“, sagte Günther am Montag in Kiel.

So habe etwa die Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gezeigt, dass von zehn Neuinfektionen acht bis neun auf Ungeimpfte zurückzuführen seien. Dies zeige schon, dass es umso besser sei, je weniger Ungeimpfte sich begegneten. Daher sei er sehr dafür, diese Bereiche noch weiter einzuschränken.

Auch auf Schleswig-Holstein kommen verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu. Über die nächsten Schritte informiert Ministerpräsident Daniel Günther.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) fordert Einschränkungen für Ungeimpfte statt eines allgemeinen Lockdowns (Archivbild). © picture alliance/dpa | Gregor Fischer | Unbekannt

Günther erneuerte zudem seine Forderung nach einer Impfpflicht. Er glaube, dass diese in Deutschland nötig sei, um einen vernünftigen Weg aus der Pandemie zu finden. Forderungen nach einem bundesweiten Lockdown erteilte der Ministerpräsident indes eine Absage. Für eine Lockdown-Regelung auf Bundesebene sehe er überhaupt keine Notwendigkeit. „Wir haben das Rüstzeug, um mit unserer Lage in Schleswig-Holstein angemessen umzugehen, und das werden wir genauso weiter fortsetzen.“ Bei den Zahlen gebe es in dem Bundesland im Moment eine Seitwärtsbewegung. „Wir haben relativ stabil eine Inzidenz von 150. Die Situation in den Krankenhäusern verändert sich nicht.“

Schleswig-Holstein hat die deutschlandweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz. Günther betonte, es mache wenig Sinn, wenn die Länder alle die gleichen Maßnahmen erließen. „Natürlich muss in einem Landkreis in Bayern, wo die Inzidenz bei 1300 ist, anders reagiert werden als in einem Landkreis in Schleswig-Holstein, bei dem die Inzidenz bei 90 liegt.“ Ein solches der Lage angepasstes Handeln finde er absolut angemessenen.

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Tschentscher erwartet Verschärfung der Corona-Maßnahmen

Hamburg muss sich auf schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einstellen. Am Dienstag werde der rot-grüne Senat über weitere Schritte beraten, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher am Montag beim Besuch des Technolgiezentrums Energie-Campus in Bergedorf. Die Infektionsdynamik müsse gebremst und vor allem Ungeimpfte vor Ansteckung geschützt werden. „Deshalb gehe ich davon aus, dass wir morgen die Lage erörtern und weitere Maßnahmen beschließen. Und ich erwarte auch, dass wir in ganz Deutschland solche weiteren Schritte gehen“, sagte der SPD-Politiker. Konkrete mögliche Masßnahmen nannte er nicht.

Hamburgs Bürgermeister Tschentscher erwartet eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher erwartet eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen. © Georg Wendt/dpa | Unbekannt

„Wir wissen, wie in Sachsen, wie in Bayern die Krankenhäuser überlastet sind. Deswegen muss es vor allem dort, aber auch deutschlandweit jetzt die erforderlichen Maßnahmen geben.“ Hamburg wolle „dazu beitragen, dass diese dramatische Situation im Südosten entschärft wird“, sagte Tschentscher. Die Hansestadt habe schon sehr frühzeitig auf 2G-Konzepte gesetzt und eine sehr viel bessere Impfquote.

Insofern sei die Entscheidung, die Hamburger Krankenhäuser nun anzuweisen, planbare Operationen zu verschieben, um unter anderem auch Corona-Patienten aus anderen Bundesländern versorgen zu können, „schon bitter“. „Aber dennoch können wir ja nicht die Augen verschließen und müssen helfen. Deshalb hoffe ich sehr, dass das Pflegepersonal, dass die Intensivstationen trotz dieser großen Belastung verstehen, dass wir Patienten aus Bayern aufnehmen müssen.“ Dies werde wahrscheinlich auch noch in den nächsten Wochen nötig sein.

Konkrete mögliche Maßnahmen nannte Tschentscher nicht. Bundesweit werden derzeit etwa eine Verschärfung der 2G-Regel auf 2G plus - neben einem Impf- oder Genesenennachweis wird dann auch jeweils noch ein aktueller Corona-Test verlangt - und Beschränkungen bei Sportveranstaltungen diskutiert. In Hamburg hatte die Linke vergangene Woohe ein Vorziehen der Weihnachtsferien für die Schulen gefordert – Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte diesem Vorschlag eine Absage erteilt.

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Erster Verdachtsfall der Omikron-Variante in Niedersachsen

In Niedersachsen gibt es einen ersten Verdachtsfall der Omikron-Variante des Coronavirus. Nach einem Aufenthalt in Südafrika bestehe bei einem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel der begründete Verdacht, dass er mit dieser Variante infiziert sein könnte, teilte das Gesundheitsministerium mit. Derzeit befinde er sich in Isolation. Laboruntersuchungen beim Landesgesundheitsamt sollen nun im Laufe der Woche Klarheit bringen, ob sich der Verdacht bestätigt.

Nach einem Aufenthalt in Südafrika in der vergangenen Woche traten demnach bei dem Mann Erkältungssymptome auf. Sowohl ein Schnelltest als auch ein PCR-Test haben den Angaben zufolge eine Infektion mit SarsCov 2 bestätigt. Ob es sich dabei um die Omikron-Variante handelt, ermittelt das Landesgesundheitsamt nun mithilfe eines Sequenzierverfahrens, das eine genaue Bestimmung der Virus-DNA ermöglichen soll.

Laut Landesgesundheitsamt-Präsident Fabian Feil hatte der Mann nach seiner Rückkehr aus Südafrika nur Kontakt im häuslichen Umfeld. Alle im Haushalt wohnenden Menschen seien ebenfalls in Isolation.

Corona: 2G-Option an Hamburger Hochschulen

Angesichts der angespannten Corona-Lage dürfen von nun auch Hamburger Hochschulen ihre Lehrveranstaltungen unter 2G-Regeln anbieten. Darauf einigten sich die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke sowie die Landeshochschulkonferenz am Montag. Voraussetzung sei, dass die Hochschulen geeignete Ersatzveranstaltungen für Studierende anbieten, die nicht in Präsenz teilnehmen können, wollen oder dürfen.

"Die neuen Regelungen ermöglichen es den Hochschulen, nun sowohl Lehrveranstaltungen unter 3G- oder 2G-Bedingungen durchzuführen und dabei die unterschiedlichen Gegebenheiten pro Fakultät, Fachrichtung oder Örtlichkeit flexibler zu berücksichtigen", so die Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

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Omikron-Variante: Schmidt-Chanasit warnt vor Spekulationen

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. „Wir wissen bezüglich der Übertragbarkeit der Virus-Variante, der möglichen Schwere bei einer Erkrankung oder Impfdurchbrüchen noch zu wenig“, sagte der Forscher von der Universität Hamburg.

Auch sei noch gar nicht klar, ob sich diese Variante durchsetzen werde. Erfreulich sei jedoch, dass sowohl einige Schnell- als auch die PCR-Tests die in Südafrika entdeckte Omikron-Variante detektieren können. „Auch geht niemand davon aus, dass die vorhandenen Impfstoffe bei der neuen Variante gar nicht mehr helfen.“

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit warnt vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante (Archivbild).
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit warnt vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante (Archivbild). © picture alliance/dpa | Christian Charisius | Unbekannt

Schmidt-Chanasit geht davon aus, dass aufgrund der intensiven Forschungsarbeit bereits in wenigen Wochen und nicht erst in Monaten eine bessere Beurteilung der Omikron-Variante möglich sein wird. Dass Wissenschaftler jetzt alarmiert seien, bedeute keinesfalls, dass nun auch die Bevölkerung alarmiert sein müsse, betonte er. Unter Wissenschaftler heiße das vielmehr, dass die Sache dringend untersucht und erforscht werden müsse. Für die Bevölkerung gelte nach wie vor: Eine Impfung, das Maskentragen und Abstandhalten schützten.

Lange Schlange vor der Impfstation in der Hamburger Meile

Vor der mobilen Impfstation im Einkaufszentrum Hamburger Meile stehen Impfwillige momentan mehr als drei Stunden an. Viele haben Bücher in der Hand oder Kopfhörer im Ohr, eine Frau hat ihren Laptop mitgebracht, und ein Mann hat sicherheitshalber vier Croissants als Proviant dabei: Es gibt viele Möglichkeiten, sich die langen Wartezeiten bis zum Piks zu verkürzen.

In der Hamburger Meile können sich Hamburgerinnen und Hamburger fast täglich von 12 bis 18 Uhr ohne Termin impfen lassen.

2G-Regel im Tierpark Hagenbeck – streicheln wieder erlaubt

Auch im Tierpark Hagenbeck gilt von heute an die 2G-Regel. Ausschließlich genesene und geimpfte Besucher dürfen den Tierpark und das Tropen-Aquarium betreten, nachdem ihre Impf- oder Genesenennachweise samt Lichtbildausweis an der Kasse kontrolliert wurden. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von dieser Regel ausgenommen, müssen aber einen Altersnachweis erbringen.

Mit dem Umstieg auf die neue Regelung wurden auch die Tierhäuser wie das Streichelgehege wieder geöffnet. Die Fütterung der Tiere bleibt allerdings weiterhin untersagt, wie der Hamburger Tierpark am Nachmittag mitteilt.

Auch das Streichelgehege im Tierpark Hagenbeck dürfen Besucher wieder betreten – vorausgesetzt sie sind genesen oder geimpft.
Auch das Streichelgehege im Tierpark Hagenbeck dürfen Besucher wieder betreten – vorausgesetzt sie sind genesen oder geimpft. © Hagenbeck | Unbekannt

„Angesichts der steigenden Inzidenzen haben wir uns dazu entschlossen, sicherheitshalber eine zusätzliche Maskenpflicht in sämtlichen Tierhäusern und auch im Tropen-Aquarium einzuführen“, sagt Tierpark-Geschäftsführer Dirk Albrecht, „damit schützen wir nicht nur unsere Besucher, sondern auch unsere Tiere.“

Drei weitere Tote bei Corona-Ausbruch in Pflegeheim

Durch einen Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Ottersberg hat es drei weitere Tote gegeben. Zwei Frauen von 67 und 86 Jahren sowie ein 87-jähriger Mann seien gestorben, teilte der Landkreis Verden am Montag mit. Vergangene Woche war bereits ein 85 Jahre alter Bewohner der Pflegeeinrichtung gestorben.

Das Coronavirus grassiert bereits seit Mitte November in dem Heim, seit es als erstes bei einer Pflegeperson festgestellt wurde. Mittlerweile sind nach Angaben des Landkreises etwa 50 Bewohner, Bewohnerinnen und Pflegekräfte positiv getestet worden.

Illegale Corona-Impfung in Lübeck: Vier Männer unter Verdacht

Nach einer unzulässigen Impfaktion am Lübecker Flughafen am Wochenende prüft die Staatsanwaltschaft jetzt einen Anfangsverdacht wegen einer Straftat nach dem Arzneimittelgesetz. Den Angaben zufolge besteht der Verdacht, dass der Impfstoff nicht zugelassen ist. Die Vorwürfe richten sich gegen vier Männer im Alter von 81, 80, 74 und 61 Jahren, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst, sagte.

Die Männer seien in den Kreisen Segeberg und Herzogtum Lauenburg wohnhaft. Der Sachverhalt bedürfe noch der weiteren Aufklärung, sagte Hingst. Deshalb werde es zunächst keine weiteren Angaben geben.

Die Polizei und der Ordnungsdienst der Hansestadt Lübeck hatten am Samstag die Impfaktion am Flughafen Lübeck beendet und Proben des Impfstoffs, genutzte Spritzen sowie Impflisten sichergestellt. Zu dem Zeitpunkt hätten sich etwa 150 Impfwillige im Flughafengebäude und weitere 80 vor dem Gebäude aufgehalten, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Polizei waren die Wartenden sehr unzufrieden mit der Aktion von Polizei und Ordnungsdienst gewesen.

Schausteller fürchten 2G-plus-Regel auf Weihnachtsmärkten

Schausteller und Marktkaufleute in Niedersachsen fürchten ein Ende der Weihnachtsmärkte bei Einführung der 2G-plus-Regel. Für den Fall, dass es keine andere Möglichkeit gebe als landesweit die 2G-plus-Regel umzusetzen, sei es besser, dass das Land die Durchführung von Weihnachtsmärkten untersage, teilten der Landesverband Niedersachsen der Markt- und Schaustellerverbände sowie der Berufsverband der Schausteller und Marktkaufleute Oldenburg mit. Bei einer 2G-plus-Regel sind nur Geimpfte und Genesene zugelassen, die zusätzlich einen Corona-Test vorweisen müssen.

Um die drohende Pleitewelle unter den Familienbetrieben zu verhindern, sei für die betroffene Branche Unterstützung vom Land und vom Bund notwendig. Die Toleranz für die Einschränkungen und Auflagen sei schon jetzt auf ein Minimum gesunken. Die Schausteller hätten schon jetzt mit einer breiten Verweigerung und großem Unmut zu tun. Bereits unter 2G-Regeln seien die Einnahmen und die Besucherzahlen drastisch zurückgegangen und schon fast nicht mehr wirtschaftlich. „2G plus würde für die noch geöffneten niedersächsischen Weihnachtsmärkte der finanzielle Todesstoß sein“, hieß es.

Im Vergleich zu anderen gastronomischen Bereichen würden die Schausteller und Marktkaufleute ungleich behandelt, kritisierten die Verbände. Die Regeln für die Weihnachtsmärkte seien blinder Aktionismus und überzogene Maßnahmen.

Corona: MHH-Infektiologe fordert "Sofortbremse"

Der hannoversche Infektiologe Matthias Stoll hält die aktuellen Corona-Maßnahmen für „vollkommen unzureichend“, um die vierte Welle zu brechen. „Eine Quote von rund 70 Prozent doppelt Geimpften und die derzeitigen 3G-, 2G- und 2G plus- Regelungen sind längst nicht genug“, betonte Stoll.

Der Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) forderte einen schnellstmöglichen Verzicht, „auf Massenveranstaltungen sowie auf öffentliche Angebote, die jetzt nicht unbedingt notwendig sind. Fußballspiele vor Publikum und Weihnachtsmärkte gehören definitiv dazu“, sagte Stoll.

Matthias Stoll, Infektiologe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), fordert strengere Corona-Regeln (Archivbild).
Matthias Stoll, Infektiologe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), fordert strengere Corona-Regeln (Archivbild). © picture alliance/dpa | Ole Spata | Unbekannt

Die 2G-plus-Regelung bezeichnete Stoll als „ein mit hohem Aufwand geschwungenes, aber stumpfes Schwert“. Das „Plus“ basiere auf Antigen-Schnelltests, die zu ungenau seien, um unter Genesenen und Geimpften zuverlässig die Infizierten herauszufiltern. „2G plus erzeugt eine trügerische Sicherheit“, mahnte Stoll. In immer mehr Geschäften und Einrichtungen gilt die 2G-plus-Regelung. Ab Mittwoch wird sie in Niedersachsen voraussichtlich flächendeckend in Kraft treten.

Medizinrechtler im Norden hält Impfpflicht für durchsetzbar

Eine allgemeine Corona-Impfpflicht ist nach Auffassung des Strafrechtlers Gunnar Duttge mit dem Grundgesetz vereinbar. „Dass das Grundgesetz eine Impfpflicht nicht zulasse, ist ein weit verbreiteter Irrtum“, sagte der Leiter der Abteilung für Medizin- und Biorecht an der Universität Göttingen. „In Wirklichkeit kann der Staat unter Wahrung des Ordnungsrahmens der Grundrechte sehr viel machen.“

Der Göttinger Medizinrechtler Gunnar Duttge hält eine allgemeine Corona-Impfpflicht für durchsetzbar.
Der Göttinger Medizinrechtler Gunnar Duttge hält eine allgemeine Corona-Impfpflicht für durchsetzbar (Archivbild). © picture alliance / dpa | Privat | Unbekannt

Die Angst vieler Politiker vor ablehnenden Urteilen aus Karlsruhe sei übertrieben, sagte Duttge. „Das Menschenbild des Grundgesetzes war nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nie das eines isolierten souveränen Individuums.“ Stets habe Karlsruhe von der „Gemeinschaftsbezogenheit und Gemeinschaftsgebundenheit“ des Einzelnen gesprochen. Der juristische Maßstab bleibe die Frage der Verhältnismäßigkeit: „Der Staat darf sukzessive eskalieren, um Leib und Leben von Menschen zu schützen.“

Wenn in der Pandemie eine Situation erreicht werde, in der aus medizinischer Sicht jeder mitwirken muss, um eine Gefahr für alle abzuwenden, „dann muss man es machen“. Zwar sei es richtig, zunächst aufs mildere Mittel zu setzen und etwa Geldbußen zu verhängen. Bei einer Zuspitzung der Gefahren und im Fall hartnäckiger Verweigerer seien aber auch Kriminalstrafen nach dem Strafgesetzbuch denkbar. Duttge verweist auf Paragrapf 316 des Strafgesetzbuchs, der für Trunkenheitsfahrten mit mehr als 1,1 Promille eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr androht.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Kiel beobachtet Omikron-Variante aufmerksam

Das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein beobachtet die Corona-Lage nach dem Auftauchen der Omikron-Variante sehr aufmerksam. Die Behörden seien im Austausch mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und anderen entsprechenden Stellen, teilte das Ministerium am Montag mit. Nach bisherigen Erkenntnissen sei noch kein bestätigter Fall in Schleswig-Holstein nachgewiesen worden.

Die Erst-Bewertung der Lage müsse auf Bundesebene stattfinden, weil hier auch entsprechend bundesweit geltende Regelungen zur Einreise festgelegt würden, hieß es weiter. Durch das RKI seien bereits neue Virusvariantengebiete ausgewiesen worden. Für alle Einreisenden aus diesen Gebieten gelte grundsätzlich eine Testpflicht und 14-tägige Quarantäne.

Hamburger Kliniken sollen planbare Operationen absagen

Angesichts steigender Corona-Patienten-Zahlen sollen die Hamburger Krankenhäuser planbare Operationen absagen. Um auch weiterhin freie Kapazitäten auf den Intensivstationen zu sichern, seien die Krankenhäuser angewiesen worden, abhängig vom Belegungsdruck vor Ort geplante Behandlungen und Operationen ganz oder teilweise zurückzustellen, sagte die für Gesundheit zuständige Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).

Corona-Inzidenz in Hamburg sinkt leicht

Am Montag meldete die Sozialbehörde 269 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind 288 Fälle weniger als am Vortag (557) und 245 weniger als am Montag vor einer Woche (514). Damit sinkt die Inzidenz und beträgt nun 233,7 neue Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Vortag: 246,5). Vor einer Woche lag der Wert bei 217,4.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 113.873 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 99.600 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.416.359 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.376.146 Personen sind vollständig geimpft.

Am Montag meldete die Sozialbehörde wieder Hunderte Neuinfektionen in Hamburg (Symbolbild).
Am Montag meldete die Sozialbehörde wieder Hunderte Corona-Neuinfektionen in Hamburg (Symbolbild). © picture alliance/dpa/Christian Charisius | Unbekannt

In Hamburger Krankenhäusern werden 196 Corona-Patienten behandelt. 50 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Es wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Bislang sind 1888 Menschen gestorben.

Corona-Fall auf Kunsthandwerkermarkt in Lübeck

Der Kunsthandwerkermarkt St. Petri in der Lübecker Altstadt wird vorzeitig geschlossen. Statt wie geplant am 19. Dezember werde der Markt bereits am 5. Dezember enden, teilte die Hansestadt Lübeck mit. Gründe seien das zunehmende Infektionsgeschehen und die Besucherzahlen, die deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, sagte eine Sprecherin. Auf dem Markt war am Wochenende ein Aussteller positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Die Person war den Angaben zufolge geimpft und hatte aufgrund erster Symptome am Samstagmorgen vor Öffnung des Marktes einen Selbsttest vorgenommen. Da dieser positiv war, habe sich die Person sofort in Selbstisolierung begeben. Ein anschließender PCR-Test habe das Ergebnis bestätigt, teilte die Hansestadt mit. Eine Gefahr für andere Aussteller und Besucher habe nach Angaben des Gesundheitsamtes jedoch nicht bestanden. Die übrigen Lübecker Weihnachtsmärkte sollen dagegen offen bleiben.

Warnstufe 2 in Niedersachsen – Weil fordert Impfpflicht

Zum Start in die neue Woche haben sich die Daten zur Corona-Situation in Niedersachsen abermals verschlechtert. Nach Angaben der Landesregierung stand die maßgebliche sogenannte Hospitalisierungsinzidenz am Montagmorgen bei 7,4. Tags zuvor hatte der Wert bei 7,2 gelegen. Bei der allgemeinen Inzidenz der bestätigten zusätzlichen Ansteckungen mit dem Coronavirus verschärfte sich die Lage zuletzt ebenfalls: Sie stieg laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) im Landesschnitt von 212,2 auf 217,4.

Ministerpräsident Stephan Weil fordert als erster SPD-Regierungschef explizit eine Corona-Impfpflicht für alle. Die inzwischen auch in Deutschland nachgewiesene Omikron-Variante des Virus bedeute eine neue Lage, sagte er: „Erste Untersuchungen zeigen, dass vor allem Booster-Impfungen auch gegen diese Mutation eine gute Wirkung entfalten können. Deshalb ist spätestens jetzt eine allgemeine Impfpflicht unabdingbar.“

Zudem werde es aller Voraussicht nach zu strengeren Maßnahmen kommen müssen: „Mit dem Erreichen der Warnstufe zwei am nächsten Mittwoch rollen wir die 2G-plus-Regel gleichsam flächendeckend aus“, so Weil. Ein Lockdown in der Zeit nach Weihnachten sei nicht auszuschließen.

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Corona-Impfung in Hamburg: Hier gibt's den Piks ohne Termin

Auch am Montag können sich Hamburger kostenlos und ohne Voranmeldung an verschiedenen Orten in der Stadt gegen das Coronavirus impfen lassen. Mobile Impfteams sind heute unter anderem in der Wunderbar auf St. Pauli und in der Hamburger Meile im Einsatz.

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Erst impfen, dann Pizza essen: Eine wunderbare Aktion der Wunderbar in Hamburg.
Auch in der Wunderbar auf St. Pauli können sich Hamburger heute ihre Corona-Impfung abholen (Archivbild). © Roland Magunia | Unbekannt

2G plus? Hamburg erwägt strengere Regeln für Fußballspiele

In der Debatte um volle Fußballstadien in der sich immer weiter zuspitzenden Corona-Pandemie hat Hamburg mögliche Verschärfungen der Corona-Auflagen für Sportveranstaltungen angekündigt. „Die Stimmung geht vermehrt in die Richtung: „Passt das eigentlich in die Zeit?“. Es kann also sein, dass auch bei den großen Veranstaltungen wir ein obligatorisches 2G-plus-Verfahren wählen“, sagte Hamburgs Sport-Staatsrat Christoph Holstein am Sonntagabend dem Radiosender NDR 90,3. Und er ergänzte: „Es kann sein, dass wir Kapazitätseinschränkungen bekommen. Und es kann auch sein, dass wir keine Tickets mehr an Auswärtsfans verkaufen können.“ Das sei ein Schritt, um zu verhindern, dass in der Pandemie große Reisebewegungen stattfinden – ausgelöst durch Fußballspiele.

HSV-Fans feuern am Sonntag im Volksparkstadion ihre Mannschaft an. Bisher gilt hier die 2G-Regel, Hamburg kündigte nun an, die Regeln zu verschärfen.
HSV-Fans feuern am Sonntag im Volksparkstadion ihre Mannschaft an. Bisher gilt hier die 2G-Regel. Hamburg kündigte nun an, die Regeln zu verschärfen. © picture alliance / Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn | Unbekannt

Beim Sport in Halle sei ebenfalls eine 2G-plus-Variante möglich. „Wir hoffen, dass wir bei Kindern bis 18 Jahren, die ja in der Schule ohnehin getestet werden, dass wir da weiterhin etwas großzügig sein wollen.“ Es solle auf jeden Fall vermieden werden, dass Kinder unter den Einschränkungen der Pandemie leiden. „Wir wollen, dass die Kinder weiter Sport treiben können.“

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2G-Regel gilt jetzt flächendeckend – kein Zutritt für Ungeimpfte

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt in Hamburg nun flächendeckend die 2G-Regel. Um Mitternacht trat eine entsprechende Verordnung in Kraft. Damit können Erwachsene ohne vollständige Impfung oder Genesung nicht mehr ins Theater oder Kino gehen, ein Museum besuchen, in einem Hotel übernachten oder eine Hafenrundfahrt machen. Der Tierpark Hagenbeck kann ebenfalls nur so besucht werden.

Auch in der Hamburger Kunsthalle gilt nun die 2G-Regel.
Auch in der Hamburger Kunsthalle gilt nun die 2G-Regel. © picture alliance/dpa/Ulrich Perrey | Unbekannt

Unter die neue Verordnung fallen auch Volksfeste, Bildungsangebote, die der Freizeitgestaltung zugeordnet werden, sowie Spielhallen und Wettbüros. Ausnahmen gibt es weiterhin für Kinder und Jugendliche. Knapp drei Viertel der Hamburger sind vollständig geimpft.

Vereinzelt Ermittlungen gegen corona-leugnende Ärzte

Wegen einzelnen Fällen von corona-leugnenden Ärzten und Ärztinnen ziehen Verbände arbeitsrechtliche Schritte in Betracht. So ermittelt die Ärztekammer Niedersachsen gegen knapp 50 ihrer 43 000 Mitglieder im Zusammenhang mit Corona-Leugnungen oder dem Ausstellen falscher Atteste, wie ein Sprecher mitteilte.

Für Aufsehen sorgte zuletzt der Fall einer Ärztin aus Duderstadt im Landkreis Göttingen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Frau wegen des Verdachts auf Ausstellung falscher Corona-Atteste in mehreren Fällen. Die Ärztin soll Kindern zudem bescheinigt haben, dass sie von sämtlichen von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen freizustellen seien.

Der Niedersächsische Zweckverband zur Approbationserteilung (Nizza) wollte sich nicht zu den Vorwürfen gegen die Ärztin äußern. Dieser ist für die Erteilung und den Widerruf von Approbationen und Berufserlaubnissen zuständig. Die Approbation ist die staatliche Zulassung als Arzt oder Ärztin. Ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen sagte, es gebe einzelne Fälle, in denen Ärzte und Ärztinnen von der Schulmedizin und den empfohlenen Impfungen abweichen. Es würden dann jeweils im Einzelfall rechtliche Schritte geprüft.

224 neu gemeldete Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind am Sonntag 224 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen: Die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag bei 151,3 – nach 150,8 am Sonnabend. Am Mittwoch war mit 954 Neuinfektionen der Höchstwert für Schleswig-Holstein an einem Tag seit Beginn der Pandemie gemeldet worden.

Die Sozialbehörde meldete am Sonntag wieder Hunderte Neuinfektionen (Symbolbild).
Die Inzidenz im Norden steigt weiter (Symbolbild). © Unbekannt | Unbekannt

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100 000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen – ist mit 4,36 gleich geblieben. Es wurden weiterhin 173 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt. 42 von ihnen lagen auf einer Intensivstation, 21 mussten beatmet werden. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt wie am Sonnabend bei 1788 – also es gab keinen neuen Fall.

Spezial-Airbus landet mit Corona-Patienten in Hamburg

Ein Spezial-Airbus der Bundeswehr hat am Sonntag fünf schwerkranke Corona-Patienten vom Flughafen München aus nach Hamburg geflogen. Die Maschine landete am Nachmittag in der Hansestadt. Anschließend wurden die Intensivpatienten aus Oberbayern und Schwaben nach Schleswig-Holstein gebracht, wo sie weiter intensivmedizinisch betreut werden. Je zwei von ihnen trafen am Abend in den Unikliniken Lübeck und Kiel ein, wie ein Sprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) mitteilte. „Weitere Intensivtransporte im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Konzeptes werden in den kommenden Tagen erwartet.“

Das UKSH hatte bereits zu Beginn der Coronapandemie Ende März 2020 sechs französische Patientinnen und Patienten aufgenommen, die alle bis Mitte Mai 2020 geheilt entlassen werden konnten, wie die Uniklinik berichtete. Auch Patienten aus anderen Bundesländern waren im Dezember 2020 an das UKSH verlegt worden. „Zuletzt hatte das UKSH am 2. November 2021 vier beatmungspflichtige Patienten aus Rumänien aufgenommen.“ Das UKSH verfügt nach eigenen Angaben nach Verdopplung der Intensivkapazitäten seit April 2020 über je 203 Intensivbetten auf dem Campus Lübeck und auf dem Campus Kiel.

Rettungskräfte verteilen Corona-Patienten aus Bayern in einem Hangar am Helmut-Schmidt-Airport auf Rettungsfahrzeuge. Eine Bundeswehr-Maschine hatte im Rahmen des Kleeblatt-Konzepts mehrere Covid-19-Patienten von München nach Hamburg geflogen.
Rettungskräfte verteilen Corona-Patienten aus Bayern in einem Hangar am Helmut-Schmidt-Airport auf Rettungsfahrzeuge. © dpa | Unbekannt

Die Intensivstationen in Bayern sind wegen des hohen Infektionsgeschehens im Freistaat an der Belastungsgrenze. Die Transporte in andere Bundesländer sollen Entlastung bringen. Bisher gingen Patiententransporte auf dem Luftweg oder per Krankenwagen aus Bayern in sechs Länder - Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland.

Der Luftwaffen-Airbus, der auch als „fliegende Intensivstation“ beschrieben wird, hatte bereits am Freitag sechs Patienten von Memmingen aus nach Nordrhein-Westfalen gebracht. Bis Sonntag wurden nach Ministeriumsangaben 29 Menschen aus Bayern verlegt. Auf den bayerischen Intensivstationen lagen laut Intensivregister am Sonntag 1053 Patienten mit einer Covid-19-Infektionen.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Wochenende