Hamburg. Der Tag im Überblick: Neue Lockdown-Pläne. Deutsche bei Impfbereitschaft auf vorletztem Platz. Mutation in Hamburger Kita?

Zwei Tage vor den Bund-Länder-Gesprächen über den seit November andauernden Lockdown hat sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher am Montag erneut gegen schnelle Lockerungen der Corona-Maßnahmen ausgesprochen.

Auch die Grünen in Hamburg wollen keine "Öffnungsdebatte", setzen sich aber für einen bundesweit geltenden Stufenplan für Lockerungen ein. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein hätten solche Modelle bereits vorgestellt, Hamburg sei nun in einer "Sandwichposition". Und tatsächlich sollen sich die Länderchefs gemeinsam mit dem Kanzleramt im Vorfeld des Gipfels bereits über eine Verlängerung des Lockdowns bis Montasende einig sein.

Während die Inzidenz in allen norddeutschen Bundesländern weiter sinkt, werden Infektionen mit den mutierten Corona-Varianten immer häufiger bekannt: Die Ansteckung einer Erzieherin in einer Hamburger Kita mit der als besonders ansteckend geltenden Mutation B.1.1.7 führt aktuell dazu, dass 90 Menschen in Quarantäne sind.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Hier geht es zu den aktuellen Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 8. Februar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Schleswig-Holstein: Inzidenz steigt leicht

In Schleswig-Holstein sind 151 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Die 7-Tage-Inzidenz stieg leicht – von 61,4 am Sonntag auf 62,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Als Zielmarke hat die Politik einen Wert unter 50 gesetzt. Sonntags und montags ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen oft etwas niedriger, da weniger Tests durchgeführt beziehungsweise ausgewertet werden.

Die Zahl der Corona-Toten stieg um 22 auf 1038. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie nun 38.123 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 445 Corona-Patienten werden derzeit in Krankenhäusern behandelt (Vortag: 449), 85 von ihnen intensivmedizinisch, 52 mit Beatmung.

Einigung über Lockdown-Verlängerung wohl fix

Bund und Länder sind sich nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ weitgehend einig darüber, den Lockdown bis zum 28. Februar zu verlängern. Lockerungen solle es vorher aber bei Kitas, Grundschulen und eventuell auch Friseuren vom 15. Februar an geben, berichtet das Magazin. So stehe bei Grundschulen Wechselunterricht als Modell im Raum.

Für die Zeit ab dem 1. März sollen dem Bericht zufolge die bei einer entsprechenden Infektionslage vorgesehenen Lockerungen für Geschäfte, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen von jedem Bundesland selbst auf den Weg gebracht werden. Nach Abendblatt-Informationen ist es allerdings noch offen, ob der Lockdown nur um zwei oder gleich um drei Wochen verlängert werde.

Corona und kein Ende: An den Landungsbrücken in Hamburg gilt eine Maskenpflicht.
Corona und kein Ende: Der Lockdown wird voraussichtlich bis Ende Februar verlängert. Doch es soll schon vorher einzelne Lockerungen geben. © imago / Chris Emil Janßen

Es solle keinen bundesweiten detaillierten Stufenplan geben, wie ihn zuletzt Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Berlin und Thüringen für ihr jeweiliges Land entwickelt hatten. Vielmehr sollten Richtwerte genannt werden, an denen sich die Länder orientieren. Die Details sollten die Länder dann im Rahmen eigener Stufenpläne selbst regeln.

Niedersachsen: Corona-Impfstoff wegen Schnee verspätet

Das anhaltende Winterwetter erschwert in Niedersachsen die Corona-Impfkampagne. Das Gesundheitsministerium in Hannover sagte in Abstimmung mit der Polizei die Impfstofflieferungen für zwölf Impfzentren ab. Frühestens am Dienstag solle je nach Wetterlage damit begonnen werden, die Lieferungen nachzuholen, sagte ein Ministeriumssprecher.

Wer bereits einen Impftermin hat, derzeit aber wetterbedingt nicht zum Impfzentrum kommen kann, soll „so schnell und unkompliziert wie möglich“ einen Nachholtermin bekommen. Eine erneute Anmeldung über die Hotline oder das Internetportal ist dafür nicht nötig, die Abstimmung läuft über die Kommunen als Betreiber der Impfzentren. Dass wegen ausgefallener Termine viele Dosen des knappen Impfstoffs verfallen, erwartet das Gesundheitsministerium nicht.

>> Lesen Sie hier unseren aktuellen Wetter-Newsblog für den Norden

Husumer Schlachthof nach Corona-Ausbruch geschlossen

Der Kreis Nordfriesland hat den Schlachthof der Firma Danish Crown in Husum nach einem Corona-Ausbruch schließen lassen. Frühestens am 15. Februar dürfe der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden, teilte der Landkreis mit. Bislang sind 14 positive Fälle bekannt, für alle 237 Mitarbeiter des Stammpersonals wurde ein Reihentest angeordnet, der am Mittwoch durchgeführt werden soll.

Bereits Ende Januar waren Mitarbeiter eines Subunternehmers positiv getestet worden. Das Gesundheitsamt geht aber davon aus, dass die "erneuten Ansteckungen innerhalb des Betriebes selbst erfolgt sind. Es nimmt jedoch ebenfalls Kontakt mit allen auf dem Gelände tätigen Subunternehmen auf, um auch ihre Mitarbeiter gegebenenfalls testen zu lassen", heißt es in der Mitteilung vom Montag.

Hamburger Friseur will Öffnung juristisch erzwingen

Ein Hamburger Friseur will per Eilverfahren die Öffnung seine Salons erzwingen: Arne Beyer hält das Schließungsgebot für "überzogen".

Uni-Studie: Deutschland bei Impfbereitschaft nur auf vorletztem Platz

Zwar ist die Impfbereitschaft in Deutschland seit dem Beginn des Lockdowns im November von 57 auf 62 Prozent angestiegen – doch damit belegen die Deutschen nur den vorletzten Rang bei der Impfbereitschaft, lediglich in Frankreich gaben noch weniger Menschen (48 Prozent) an, sich gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen.

Das ergibt eine repräsentative Befragung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Uni Hamburg im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes. Für das Projekt werden Menschen in sieben europäischen Staaten (neben Deutschland und Frankreich werden auch in Dänemark, den Niederlanden, Großbritannien, Portugal und Italien Befragungen durchgeführt) alle zwei Monate zu ihrer Akzeptanz der Corona-Maßnahmen befragt. Aktuell liegen Großbritannien und Dänemark mit einer Impfbereitschaft von jeweils 80 Prozent an der Spitze.

Die aktuelle Befragungswelle habe in allen Ländern eine steigende Bereitschaft ergeben, sich impfen zu lassen: „Wir sehen, dass vor allem die bisher unentschlossenen jungen Menschen nun eine Entscheidung getroffen haben“, erklärt Prof. Dr. Jonas Schreyögg, Wissenschaftlicher Direktor am HCHE der Universität Hamburg und ergänzt: „Darüber hinaus zeigt sich, dass die Impfbereitschaft steigt, je intensiver sich jemand mit dem aktuellen Geschehen befasst.“

Während mehr als drei Viertel (78 Prozent) derjenigen, die angaben, die Nachrichten regelmäßig und intensiv zu verfolgen, sich gegen das Virus impfen lassen wollen, sinkt die Bereitschaft bei den weniger informierten auf deutlich weniger als die Hälfte (42 Prozent). Insgesamt hält nur etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Deutschen die Impfstoffe für sicher – in Großbritannien und Dänemark liegt derselbe Wert bei gut 70 Prozent. Auch in diesem Fall zeigt sich ein deutliches Gefälle zwischen gut und weniger gut Informierten im Vergleich aller Länder (72 zu 32 Prozent).

Metropolregion: Polizei löst Corona-Partys auf

Am Wochenende hat die Polizei mehrere illegale Feiern in der Metropolregion aufgelöst: In Pinneberg wurden die Beamten am Sonnabend-Abend auf eine Party mit 15 Teilnehmern aufmerksam, in Lindhorst im Landkreis Harburg kam die Polizei am Sonntagmorgen zu einer Wohnung, in der "scheinbar die ganze Nacht hindurch eine Party mit mehreren Personen gefeiert worden war", wie die Polizei am Montag mitteilt.

Während der Mieter sofort eingestand, dass er verbotenerweise ein halbes Dutzend Freunde eingeladen hatte, liefen fünf seiner Gäste, "zum Teil noch auf Socken, durch den Garten davon", so die Polizei weiter. Zurück ließen sie neben ihren Schuhen auch Jacken und Taschen samt Ausweispapieren: "Die zurückgelassenen Kleidungsstücke sowie die Papiere wurden sichergestellt. Sie können von den Betroffenen auf der
Dienststelle in Maschen abgeholt werden." Alle Feiernden müssen sich auf Bußgelder einrichten.

Pet Shop Boys und viele weitere kommen erst 2022 nach Hamburg

Die Pet Shop Boys bei einem Konzert in London (Archivbild).
Die Pet Shop Boys bei einem Konzert in London (Archivbild). © picture alliance

Der Hamburger Konzertveranstalter FKP Scorpio verlegt eine Vielzahl von Konzert schon jetzt auf den Herbst 2021 oder ins Jahr 2022. Die Entwicklungen der vergangenen Monate zeige, "dass in Deutschland und vielen anderen Ländern aufgrund behördlicher Anordnungen Veranstaltungen nicht zum geplanten Zeitpunkt stattfinden können. Bei international auftretenden Künstler*innen kann es dazu kommen, dass dadurch Auftritte in Deutschland betroffen sind, auch wenn diese terminlich hinter dem aktuellen Verbotszeitraum liegen", schreibt Scorpio in einer Mitteillung vom Montag. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit auch bei Nachholterminen.

Betroffen von den erneuten Verlegungen sind unter anderem die Pet Shop Boys, Johnossi und Ben L'Oncle Soul, aber auch deutsche Künstler wie Antilopen Gang, Eric Fish und Juju. Unter anderem – teils zum dritten Mal verlegt – haben folgende Hamburger Konzerte neue Termine:

  • Pet Shop Boys: 05.06.2022, Barclaycard Arena - zuvor verlegt vom 22.05.2020 auf den 11.06.2021
  • Juju: 29.05.2022, Barclaycard Arena - zuvor verlegt vom 06.04.2020 auf den 01.04.2021
  • Carolin Kebekus: 01.12.2021, Sporthalle - zuvor verlegt vom 19.03.2020 auf den 07.10.2020, später auf den 17.04.2021
  • Mono Inc.: 07.01.2022, Sporthalle - zuvor verlegt vom 04.04.2020 auf den 22.10.2020, später auf den 07.05.2021
  • The Midnight: 24.04.2022, Große Freiheit 36 - verlegt vom 28.02.2021
  • Johnossi: 20.12.2021, Markthalle - verlegt vom 14.04.2021
  • Eric Fish & Friends: 23.01.2022 - zuvor verlegt vom 12.10.2020 auf den 27.01.2021
  • Antilopen Gang: 26.01.2022, Uebel & Gefährlich - verlegt vom 26.3.2021
  • Ben L'Oncle Soul: 01.10.2021, Mojo Club - zuvor verlegt vom 20.04.2020, auf den 22.10.2020, später auf den 07.04.2021
  • Billy Bragg: 26.-28.05.2022, Knust - zuvor verlegt vom 29.09.-01.10.2020 auf den 27.-29.04.2021

Eine Übersicht über die Termine aller Konzerte und Auftritte, die von FKP Scorpio veranstaltet werden, gibt es auf der Webseite des Konzertveranstalters.

Lesen Sie auch: Großveranstaltungen in Hamburg - ist Optimismus angebracht?

Corona-Inzidenz in Hamburg steigt wieder leicht

Die Inzidenz in Hamburg steigt zum Beginn der neuen Woche leicht an: Die Stadt meldet am Montag 186 Neuinfektionen. Das sind 70 mehr als am Sonntag, und 31 mehr als am Montag vor einer Woche. Der Sieben-Tage-Wert liegt mit 70,0 (Vortag: 68,4) weiter auf dem Niveau zwei Wochen vor Beginn des "Lockdown light" im vergangenen November – mit dem wichtigen Unterschied, dass der Wert vor dreieinhalb Monaten sprunghaft anstieg, jetzt jedoch einem insgesamt rückläufigen Trend folgt.

In Hamburger Krankenhäusern werden mit Stand vom 5. Februar 370 Covid-19-Patienten behandelt. Die Zahl der schwerst Erkrankten, die auf Intensivstationen versorgt werden müssen, liegt bei 73.

Laut RKI sind weitere zwei Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Zahl der Corona-Toten in Hamburg liegt nun bei 1145. Fast 500 von ihnen sind allein in den zwei Monaten seit Jahreswechsel gestorben – am 1. Januar meldete das RKI für Hamburg eine Zahl von 653 Covid-19-Toten.

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Hamburger Tafel erhält Maskenspende

15.000 medizinische Masken hat die Hamburger Tafel am Montag als Spende der Stadt und der Initiative "Spende ein Lächeln" erhalten. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) twitterte am Vormittag: "Gerade jetzt macht die Tafel einen herausragenden Job für die Menschen, die Hilfe benötigen. Helfen wir alle der Tafel, damit sie weiter so gut helfen kann!"

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Taxiunternehmen sponsert Fahrten zum Impfzentrum

Der Taxianbieter Free Now bietet eine Kostenübernahme für Fahrten zu einem Impfzentrum an: In Hamburg und 44 weiteren Städten stehe dafür ein Budget von einer Million Euro zur Verfügung, so die Firma am Montag. Wer eine Fahr über die App der Firma bucht, kann sich nach der Impfung an den Kundendienst wenden und muss dort die Impfbescheinigung vorlegen – dann werden die Kosten der Fahrt erstattet.

Für mobilitätseingeschränkte Hamburger, die älter als 80 Jahre sind, bietet die Stadt bereits seit Ende Januar einen Fahrdienst für beide Fahrten an.

So buchen Sie den Fahrdienst der Stadt zum Impfzentrum:

  • Nach Vereinbarung eines Impftermins können Hamburger über 80 Jahre unter der Telefonnummer (040) 58 44 77 (Montag bis Sonntag, 8 bis 16 Uhr) ein Fahrdienst vereinbart werden
  • Anrufer erreichen unter dieser Telefonnummer das Deutsche Rote Kreuz, das prüft, welche individuelle Unterstützung – wie etwa der Transport eines Rollstuhls – erforderlich ist. Nachweise müssen dafür nicht erbracht werden
  • Zum vereinbarten Termin wird der Fahrgast am Wohnort abgeholt und zum Impfzentrum gebracht
  • Der Fahrer wartet während der Impfung am Impfzentrum auf den Fahrgast und übernimmt auch die Rückfahrt zur Heimatadresse
  • Die Anmeldung für den Fahrdienst sollte spätestens bis zu 24 Stunden vor dem Impftermin erfolgen
  • Das Angebot steht auch für bereits vereinbarte Impftermine zur Verfügung

Dänemark öffnet Schulen für jüngere Kinder

Es ist ein kleiner und äußerst vorsichtiger Schritt in Richtung Normalität: Erstmals seit vor Weihnachten können die jüngeren Schulkinder in Dänemark wieder zurück ins Klassenzimmer. Im seichten Schneetreiben und nach mehreren Wochen Fernunterricht kehrten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge bis zur vierten Klasse am Montag in ihre Schulen zurück.

Die höheren Klassenstufen werden dagegen weiter aus der Distanz unterrichtet. Wann sie mit einer Schulrückkehr rechnen können, das lasse sich noch nicht sagen, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Morgen in einer Schule in der Gemeinde Lejre rund 40 Kilometer westlich von Kopenhagen. Alle weiteren strikten Corona-Beschränkungen im Land gelten vorläufig noch bis Ende Februar.

Bereits in der ersten Corona-Hochphase im Frühjahr 2020 hatten in Dänemark die jüngeren Schüler gemeinsam mit den Kindern in den Tageseinrichtungen den Anfang vom Ende der strikten Beschränkungen des öffentlichen Lebens gemacht. Damals waren Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse unter bestimmten Abstands- und Hygienevoraussetzungen wieder geöffnet worden, um vor allem Eltern zu entlasten, die neben der Arbeit aus dem Homeoffice gleichzeitig ihre Kinder daheim betreuen mussten.

Coronakrise: Wo noch Intensivbetten frei sind

DRK verstärkt Impfmobil-Flotte in Hamburg

Wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Montag mitteilt, sind weitere fünf Impfmobile in Hamburg in Dienst gestellt worden, um den Coronaimpfstoff vor Ort verabreichen zu können. Neben Seniorenwohnanlagen und Pflegeeinrichtungen kommen die Impfmobile auch zu 180 Einrichtungen der Eingliederungshilfe, wie das DRK schreibt.

In allen 149 vollstationären Pflegeeinrichtungen der Stadt sei inzwischen "mindestens einmal die Schutzimpfung gegen das Coronavirus angeboten" worden, heißt es. Dort werden nun die Zweitimpfungen durchgeführt. Insgesamt koordiniert das DRK allein in Hamburg 25 mobile Impfteams.

Corona-Ausbruch mit mutiertem Virus in Hamburger Kita?

Mit diesem Aushang wird über die Schließung der Kita Zeiseweg informiert.
Mit diesem Aushang wird über die Schließung der Kita Zeiseweg informiert. © TV Newskontor

In der Kita Zeiseweg in Altona-Nord ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen, anscheinend mit einer mutierten Form des Virus. Der Elbkinder gGmbH, dem Träger der Kita, sei am Sonnabend vom Gesundheitsamt mitgeteilt worden, dass sich eine Erzieherin "mit der sogenannten britischen Variante des Coronavirus" infiziert habe. Auch ein Sprecher des Bezirksamtes hatte der "Mopo", die zuerst über die Infektion berichtet hatte, bestätigt, dass es sich um die anscheinend deutlich ansteckendere Variante B.1.1.7 handeln soll.

Tatsächlich sei aber noch nicht geklärt, ob tatsächlich eine Infektion mit dieser Mutation vorliegt: Wie die Sozialbehörde auf Abendblatt-Anfrage erklärt, habe der PCR-Test der Erzieherin Hinweise darauf ergeben, dass eine Infektion mit einer Virus-Variante vorliege. Die Sequenzierung zur genauen Bestimmung, mit welcher Form des Coronavirus sich die Frau angesteckt hat, sei aber noch nicht abgeschlossen.

Das zuständige Gesundheitsamt hat für sämtliche Kinder, die im Rahmen der erweiterten Notbetreuung in die Kita geschickt worden waren, sowie für alle Erzieher und sonstige Mitarbeiter der Kita Zeiseweg eine Quarantäne bis zum 18. Februar angeordnet.

92 Menschen, darunter 70 Kinder, sind von den Quarantänemaßnahmen betroffen, wie die Elbkinder auf Abendblatt-Anfrage bestätigten. Ob es außer der Erzieherin weitere Ansteckungen mit der Coronavirus-Variante gibt, ist bisher nicht bekannt. Die wegen eines Ausbruchs ebenfalls geschlossene Elbkinder-Kita Bindfeldweg in Niendorf kann hingegen voraussichtlich noch in dieser Woche wieder öffnen. Ein Massentest habe keine weitere Infektionen ergeben, nachdem sich vor einer Woche drei Mitarbeiter und drei Kita-Kinder angesteckt hatten.

Corona-Folgen: Metallindustrie droht Verlust Tausender Arbeitsplätze

In der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie droht laut einer Umfrage von Arbeitgeberverbänden in den nächsten Monaten der Verlust von mindestens 4000 Arbeitsplätzen. „Besonders im Schiff- und Flugzeugbau droht angesichts weggebrochener Aufträge ein spürbarer Arbeitsplatzverlust, auch die Autohersteller und -Zulieferer stehen weiter unter schwerem Druck“, sagte Hamburgs Nordmetall-Präsident Folkmar Ukena.

Der Umfrage von Nordmetall, den Arbeitgeberverbänden Oldenburg und Ostfriesland sowie vom AGV Nord unter ihren Mitgliedsunternehmen zufolge wollen 21 Prozent aller Firmen im Norden in den nächsten drei Monaten ihre Mitarbeiterzahl verringern.

SSW hält Lockerungen schon im Februar für möglich

Der SSW hält erste Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen ab Mitte dieses Monats für möglich. „Ich glaube das schon, jedenfalls dann, wenn die Inzidenzwerte entsprechend sinken“, sagte der Vorsitzende der Landtagsgruppe, Lars Harms. Am Stufenplan des Landes für Lockerungen sollte es aus seiner Sicht einige Korrekturen geben. „Gleiches muss auch gleich behandelt werden“, sagte Harms. So sei es nicht richtig, bei weiter gesunkenen Infektionszahlen Kneipen und Bars später zu öffnen als die Speisegastronomie. „Abstände kann man auch in anderen Gastronomiebereichen einhalten.“

Lars Harms, Vorsitzender des SSW, spricht im Kieler Landtag (Archivbild).
Lars Harms, Vorsitzender des SSW, spricht im Kieler Landtag (Archivbild). © dpa | Carsten Rehder

Es sei auch gut, Friseursalons relativ frühzeitig öffnen zu wollen, sagte Harms. Dies sollte dann aber auch für Nagelstudios gelten. „Dort tragen Dienstleister und Kunde eine Maske und dazwischen ist sogar noch eine Plastikscheibe und man reicht nur die Hände durch zum Fingernagellackieren.“ Diese Studios sollten wie Sonnenstudios auch die Chance einer frühen Öffnung bekommen, sagte Harms.

Änderungsbedarf sieht Harms auch beim Sport. Aus seiner Sicht sollten Mannschaftssportler die Möglichkeit bekommen, kontaktarme Übungen zu machen, zum Beispiel Lauftraining oder das Üben von Flanken und Elfmeterschießen im Fußball. „Das sieht der Landessportverband genauso.“

Von der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch erwarte er eine Verständigung auf ein Modell für kleine Öffnungen entsprechend der jeweiligen Infektionslage, sagte Harms. „Das ist ganz wichtig für die Perspektive der Menschen. Wo man sich viel Mühe gibt und Erfolg hat, soll man auch wieder Dinge öffnen können.“

Grundsätzlich sollte der jeweilige Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, der Maßstab für landesweite Maßnahmen sein. Bei Ausbrüchen in einer Kommune sollten dort aber schnell darüber hinaus reichende Verschärfungen greifen, sagte Harms. „Wenn beispielsweise ganz Schleswig-Holstein eine Inzidenz von 35 hat und in drei Altenheimen in Husum Corona ausbricht, sind dort natürlich andere Maßnahmen erforderlich.“

Hamburger Grüne wollen bundesweiten Stufenplan

Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen hält einen bundesweiten Stufenplan für den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie für erforderlich. „Wir appellieren an die Ministerpräsidentenkonferenz, sich in der nächsten Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einen solchen Plan zu verständigen“, sagte Grünen-Bürgerschafts-Fraktionschefin Jennifer Jasberg dem Abendblatt nach Beratungen der Grünen-Fraktionen in Norddeutschland.

Es sei jetzt wichtig, den Menschen eine „Langfristperspektive“ zu geben. „Ein solcher Stufenplan darf nicht mit einer Öffnungsdebatte verwechselt werden“, sagte die Grünen-Fraktionschefin. Dennoch könne derzeit der Eindruck entstehen, es gehe darum, „wie wir mit der Pandemie leben wollen“. Stattdessen müsse aufgezeigt werden, „wie wir die Situation überwinden können“.

Grünen-Fraktionschefin Jennifer Jasberg in der Bürgerschaft.
Grünen-Fraktionschefin Jennifer Jasberg in der Bürgerschaft. © HA | Roland Magunia

Aus Sicht von Jasberg eignet sich der Entwurf für einen „Stufenplan 2.0“, den der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor einigen Tagen vorgelegt hat, als Grundlage für die Diskussion der Länderchefs am Mittwoch. Wie bei einem erweiterten Ampelsystem wird das Pandemiegeschehen in sechs Stufen abhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz eingeteilt. Neu ist ein Vorwarnwert schon von einer Inzidenz von 25 statt von 50 an. „Sinnvoll ist bei dem Plan auch die Koppelung an den R-Wert bei hohen Inzidenzen“, sagte Jasberg, die die Auslastung der Intensivstationen in die Betrachtung einbeziehen möchte.

Nachdem auch Schleswig-Holstein einen Stufenplan vorgelegt habe, sei Hamburg zwischen seinen norddeutschen Nachbarländern in einer „Sandwichposition“. Jasberg hält es nicht für erforderlich, dass Hamburg mit einem eigenen Vorschlag in die Ministerpräsidentenrunde geht. „Wir brauchen keinen Wettbewerb um den besten Stufenplan, sondern eine einheitliche Regelung“, sagte die Grünen-Politikerin. Es dürfe nicht sein, dass Kinos in Lüneburg zum Beispiel schon von einem Inzidenzwert von 50 an geöffnet seien, während es in Hamburg erst bei 25 der Fall sei.

Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick

  • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
  • Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
  • Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
  • Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
  • Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
  • Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
  • Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.

Homeschooling, Homeoffice: Tim Mälzer empfiehlt Vorkochen

Um in Zeiten von Homeschooling und Homeoffice wegen Corona trotzdem ohne Stress ein warmes Mittagessen auf den Tisch bringen zu können, hat der Hamburger Fernsehkoch Tim Mälzer (49) ein einfaches Rezept: eine gute Vorbereitung. „Ich empfehle, die Abendstunden zum Vorkochen zu benutzen“, sagte Mälzer. So könnten am Abend bereits der Pizzateig vorbereitet, die Kartoffeln für den Kartoffelsalat vorgekocht und das Gulasch schon in den Ofen geschoben werden. „All diese ganzen kleinen Dinge, die - wenn du sie einzeln machst - sehr viel Zeitaufwand erfordern.“

Am besten sollten die Eltern dann gleich zwei, drei Tage vorkochen. „Das haben die Menschen früher auch gemacht. Da brauchst du keinen Fernsehkoch, um das zu erklären. Da brauchst du eigentlich nur auf unsere Mütter und Großmütter zu gucken.“ Es brauche ein bisschen mehr Struktur, um sich selbst den Stress zu nehmen. Außerdem: „Pasta geht immer. Und Salate gehen immer. Und das Meiste lässt sich fantastisch vorbereiten.“

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Rund 90 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 92 neue Corona-Infektionen verzeichnet worden. Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 61,4 von 64,4 am Vortag, wie aus Daten hervorgeht, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Sonntagabend veröffentlichte. Als Zielmarke gelten weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Sonntags und montags sind die Werte oft etwas niedriger, da weniger Tests durchgeführt beziehungsweise ausgewertet werden.

Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg um 4 auf 1016. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie nun 37.972 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 449 Corona-Patienten werden den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt, 83 von ihnen intensivmedizinisch, 47 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 31.800 geschätzt.

Abitur, MSA, ESA 2021: Neue Regeln für die Prüfungen an Schulen in Hamburg

  • Etwa 9700 Schülerinnen und Schüler legen 2021 voraussichtlich die Abiturprüfung ab. Etwa 3400 davon in den 13. Klassen der Stadtteilschulen und 5800 davon in den 12. Klassen der Gymnasien, 500 weitere an anderen Schulformen.
  • Die Bearbeitungszeit der schriftlichen Abiturarbeiten wird um 30 Minuten verlängert (je nach Fach ist die Gesamtzeit unterschiedlich), weil den Schülerinnen und Schülern in der Vorbereitung die Übungszeit gefehlt habe, um Routine, Sicherheit und Geschwindigkeit bei der Bearbeitung der Aufgaben zu gewinnen.
  • Die Lehrerinnen und Lehrer werden dieses Jahr präziser über die Schwerpunktthemen der zentralen Abiturprüfungen informiert, damit sich die Schülerinnen und Schüler zielgerichteter vorbereiten können. Die Aufgabenstellungen selbst würden aber nicht genannt.
  • Weil nicht alle Themengebiete in der Mathematik in der üblichen Tiefe gelernt werden konnten, soll es dort eine Auswahlmöglichkeit geben. Die Entscheidung darüber, welche Prüfung die Schülerinnen und Schüler schreiben müssen, treffen die Lehrkräfte jeweils für ihren Kurs. Diese wählen aus den drei Aufgabenkomplexen „Lineare Algebra / Analytische Geometrie“, „Stochastik“ und „Analysis“ zwei Komplexe für die schriftliche Prüfung aus. Das Vorgehen sei in anderen Bundesländern auch schon vor Corona üblich gewesen.
  • Die Abiturarbeiten werden um eine Woche nach hinten verschoben. Damit wird die erste schriftliche Prüfung in Hamburg am 23. April abgelegt, die letzten Prüfungen am 17. und 18 Mai. Mitte Juni folgten dann die mündlichen Prüfungen. Den Abiturientinnen und Abiturienten bleiben dadurch nach den Märzferien fünf statt bisher vier Unterrichtswochen zur Prüfungsvorbereitung. Eine weitere Verschiebung sei wegen frühen Sommerferien und der Maiferien nicht möglich.
  • Die Zweitkorrektur der Abiturprüfungen wird eingeschränkt. Nur in einem Fünftel der Prüfungen soll diese überhaupt durchgeführt werden – nämlich dann, wenn die Erstkorrektur um drei oder mehr Notenpunkte von dem Durchschnitt der Leistungen in diesem Fach in den ersten drei Oberstufensemestern abweicht. Mit dieser Maßnahme sollen die Lehrer entlastet werden.
  • Die Operatoren werden ausgehändigt. Operatoren sind Schlüsselbegriffe, die festlegen, wie Arbeitsanweisungen und Aufgaben auszuführen sind (etwa: erläutern, charakterisieren, analysieren, vergleichen, diskutieren). Damit Schülerinnen und Schüler die gestellten Aufgaben absolut richtig verstehen, wird ihnen die Erklärung der einzelnen Operatoren während der Prüfung als Liste zur Verfügung gestellt.
  • Neben den generellen Einschränkungen des Schulbetriebs gab es an vielen Einrichtungen Unterbrechungen wegen Präventionsmaßnahmen, Infektionen oder Quarantänefällen, sodass die Unterrichtsbedingungen sehr unterschiedlich waren. Lehrkräfte sollen daher die generellen sowie die speziellen Einschränkungen bei der Korrektur der schriftlichen Prüfungen dort berücksichtigen, wo es Spielräume in der Benotung gibt.
  • Die regulären schriftlichen Klausuren im vierten Oberstufensemester sollen nur jeweils einmal in den Prüfungsfächern stattfinden, damit sich die Schülerinnen und Schüler besser auf das Abitur konzentrieren können. Damit entfällt die zweite Semesterklausur in diesen Fächern ebenso wie die übliche Klausur in allen übrigen Fächern. Die Semesternote ergibt sich in diesen Fächern aus den Unterrichtsleistungen im Distanz- und Präsenzunterricht. Schülerinnen und Schüler können jedoch auf Wunsch einen gleichwertigen Leistungsnachweis erbringen.
  • Die Schulen sollen ihre Prüfungskandidatinnen und -kandidaten in die Schulen zur gezielten Prüfungsvorbereitung einladen. Dabei handele es sich nicht um vollen Präsenzunterricht. Vielmehr sollen sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen stundenweise mit ihren Lehrkräften unter Einhaltung der Mindestabstände, der Maskenpflicht und der Hygieneregeln gezielt auf die Prüfungen vorbereiten.
  • Bei Abiturientinnen und Abiturienten, die ihre Prüfung im Fach Sport ablegen, gibt es Einschränkungen im Bereich "Wettkampf", da wegen der Corona-Pandemie kein Körperkontakt erlaubt ist. Wettkampfprüfungen fallen aus, Demonstrationsaufgaben sollen sogenannte "wettkampfnahe Aufgaben" ersetzen. Dies sei wichtig für Mannschafts- und Kampfsportaufgaben. Damit auf den derzeit geschlossenen Sportplätzen für das Abitur trainiert werden darf, soll es Ausnahmegenehmigungen geben.
  • Beim Ersten Schulabschluss (ESA) fallen die üblichen drei schriftlichen und drei mündlichen Abschlussprüfungen gänzlich aus. Das letzte Zeugnis sei dann gleichwertig mit dem ESA-Abschluss, wenn die entsprechenden Leistungen und Zensuren erreicht wurden.
  • Beim Mittleren Schulabschluss (MSA) wird die Zahl der Prüfungen halbiert. Statt der in Hamburg üblichen drei schriftlichen und drei mündlichen Abschlussprüfungen müssen nur zwei schriftliche und eine mündliche Abschlussprüfung abgelegt werden.
  • An den berufsbildenden Schulen sollen in den kommenden Monaten etwa 5000 Schülerinnen und Schüler ihre Abschlussprüfungen in der schulischen Berufsausbildung, Ausbildungsvorbereitung, an Beruflichen Gymnasien, Höheren Handelsschulen, Höheren Technikschulen oder an Fachschulen ablegen. Prüfungsfächer sollen verstärkt beschult werden, Lehrkräfte Prüfungskolloquien anbieten und die Schülerinnen und Schüler intensiver begleiten. Für die schriftlichen Prüfungen werden Zeitzuschläge von 30 Minuten gegeben. Schülerinnen und Schüler können durch die Lehrkräfte Hinweise über Schwerpunktsetzungen in den Prüfungen erhalten. Zusätzlich zu den regulären Prüfungsterminen werden Ausweichtermine angeboten.

St. Peter-Ording: Corona-Ausbruch in Strandklinik

In der Strandklinik in St. Peter-Ording wurden vier Mitarbeiter und zehn Patienten positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte der Kreis Nordfriesland am Sonntag mit. Zunächst wurden Schnelltests eingesetzt, die danach durch PCR-Tests bestätigt wurden.

Gemeinsam mit dem Kreis-Gesundheitsamt leitete die Klinik folgende Maßnahmen ein: "Alle Mitarbeitenden und Patienten, die sich vom 22. Januar bis zum 6. Februar in der Klinik aufgehalten haben, werden als Kontaktperson 1 eingestuft und in Quarantäne gesetzt – beginnend jeweils am letzten Tag des Aufenthaltes", heißt es in der Mitteilung. Patienten können im eigenen Pkw unter Sicherheitauflagen nach Hause reisen, für einzelne Mitarbeiter können Maßnahmen, die die Quarantäne ersetzen, beantragt werden. Bis zum 14. Februar gilt in der Klinik ein Aufnahmestopp für neue Patienten. Innerhalb der Klinik gelten derweil verschäfte Sicherheitsmaßnahmen.

Hamburgs Bürgermeister spricht sich gegen Lockerungen aus

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich in einem Interview mit der "FAZ" erneut gegen eine Lockerung der Corona-Beschränkungen ausgesprochen. Er warnt sogar davor, bei dem angestrebten Inzidenzwert unter 50 automatisch zu lockern. Genau das, war bislang aber immer in Aussicht gestellt worden. In Hamburg sank die Zahl der Neuinfektionen zuletzt. Die Sieben-Tages-Inzidenz in Hamburg lag am Sonntag bei 68,4.

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