Hamburg. Der Tag im Überblick: Hamburg meldet erneut mehr als 100 Neuinfektionen – Zahl der Krankenhaus-Patienten steigt deutlich.
Auf knapp 100 Corona-Neuinfektionen am Montag folgten Dienstag weitere 112 neu gemeldete Fälle in Hamburg. Bereits am Sonnabend hatte die Gesundheitsbehörde 112 neue Corona-Infizierte gemeldet. Somit steigt auch der Inzidenzwert (Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) weiter und beträgt am Dienstag mittlerweile 32,3. Sollte die Infektionsrate auf diesem Niveau bleiben, drohen neue Einschränkungen.
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Währenddessen wurde eine Corona-Lockerung in Hamburger Gefängnissen außer Kraft gesetzt: Die Häftlinge müssen die wegen der eingeschränkten Besuchsregelung ausgeteilten Handys wieder abgeben.
Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona in Hamburg und Norddeutschland am Dienstag, 6. Oktober:
- Hamburg könnte am Mittwoch wichtigen Schwellenwert erreichen
- Schleswig-Holstein lenkt ein – dürfen Berliner doch wieder einreisen?
- Reiserückkehrer unter neuen Corona-Fällen
- Bremen erwartet Corona-Inzidenzwert von über 50
- Hamburger Senat lässt Heizpilze zu
- Corona: Sylvie Meis designt Masken für guten Zweck
- Fegebank: Hamburg gut gerüstet fürs Wintersemester
- Senatssprecher: "Wir müssen sehr vorsichtig sein"
- Wegen Corona: Musical-Neustart in Hamburg erst 2021
- Hamburg: Zahl der Corona-Neuinfektionen und Inzidenzwert steigen
- UKE-Studie: Coronavirus führt zu Veränderungen im Gehirn
- Hamburgs Infizierte haben im Schnitt 15 enge Kontaktpersonen
Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:
Hamburg könnte morgen wichtigen Grenzwert erreichen
Hamburg könnte am Mittwoch einen wichtigen Grenzwert bei der Corona-Bekämpfung erreichen. Steigt die Zahl der neuen Corona-Fälle innerhalb der vergangenen sieben Tage über die Marke von 35 pro 100.000 Einwohner, hat das Auswirkungen auf Großveranstaltungen wie Fußballspiele: Sie fielen dann wieder unter die allgemeinen Corona-Regeln und könnten keine Ausnahmegenehmigung für höhere Zuschauerzahlen beantragen. Diese können bei einer niedrigeren Inzidenzzahl auch vor mehr als 1000 Zuschauern stattfinden: So zum Beispiel das Heimspiel des FC St. Pauli am vorvergangenen Sonntag, zu dem mehr als 2000 Zuschauer zugelassen worden waren, und das Tennisturnier am Rothenbaum, bei dem täglich 2300 Zuschauer erlaubt waren.
Am Dienstag liegt die Inzidenzahl für Hamburg bei 32,2. Sollten am Mittwoch 110 oder mehr Neuinfektionen in Hamburg dazukommen, würde dieser Wert auf mindestens 35 steigen. In den vergangenen sieben Tagen war diese Marke bereits zweimal erreicht worden: Am Dienstag und am Sonnabend wurden jeweils 112 neue Fälle gemeldet.
Neben den akuten Auswirkungen gilt das Erreichen dieser Marke als wichtiges Warnsignal. Bereits am Dienstag warnte der Senat davor, dass neue Einschränkungen bevorstehen könnten, sollte die Infektionsrate nicht zurückgehen. Zwar lässt die Corona-Verordnung der Stadt Hamburg eine Hintertür offen: Wenn das Infektionsgeschehen "trotz einer höheren Inzidenz klar eingrenzbar" ist, könnte die Genehmigung trotzdem erteilt werden. In Anbetracht der zunehmend angespannten Stimmung dürfte es aber unwahrscheinlich sein, dass von dieser Gebrauch gemacht werden würde. Senatssprecher Marcel Schweitzer kündigte bereits am Mittag an: Ab einer Obergrenze von 35 könnten "Fußballspiele bei St. Pauli und beim HSV nicht mehr vor Publikum stattfinden."
Zweiter Corona-Fall in Bergedorfer Unterkunft für Geflüchtete
Noch ist das DRK nicht fertig, sind nicht alle 320 Bewohner in der Unterkunft für Geflüchtete am Curslacker Neuer Deich getestet. „Ein zweiter Mann hat ein positives Ergebnis und wurde isoliert“, sagte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast am Dienstag. Hamburgs Testkapazitäten seien intensiv ausgelastet, so Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde: Werktags werden durchschnittlich 12.200 Tests gemacht, 1,6 Prozent der Ergebnisse seien positiv. Helfrich: „Eine langfristige erhebliche Steigerung der Testungen ist aufgrund der Materialbeschaffung gegenwärtig nicht problemlos zu realisieren.“
Am vergangenen Sonnabend wurde der erste Corona-Fall in der Unterkunft am Curslacker Neuen Deich bekannt. Seitdem stehen die Bewohner unter Quarantäne.
Schleswig-Holstein lenkt ein – dürfen Berliner doch wieder einreisen?
Möglicherweise können Berliner aus Bezirken mit hohen Corona-Zahlen doch noch Schleswig-Holstein als Reiseziel für ihren Herbsturlaub wählen. Schleswig-Holstein ist grundsätzlich bereit, seine bisherige Einstufung von inländischen Corona-Risikogebieten zu ändern. „Wir haben im Kabinett heute intensiv beraten und es besteht eine grundsätzliche Absicht, unsere Regelungen anzupassen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Kiel. Schleswig-Holstein wolle eine bundeseinheitliche Regelung und begrüße den Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Quarantäne-Regeln auf Bundesebene.
Wegen der Ausweisung inländischer Risikogebiete mit Quarantäneauflagen für Einreisende – aktuell zum Beispiel für Urlauber aus vier Berliner Bezirken mit hohen Corona-Zahlen und aus den Städten Hamm und Remscheid in Nordrhein-Westfalen ebenfalls mit hohen Corona-Zahlen – ist Schleswig-Holstein in die Kritik geraten. Allein in Berlin gilt die Regelung für 1,3 Millionen Menschen.
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen etwa in Berlin hat neben Schleswig-Holstein auch Rheinland-Pfalz Einreisebeschränkungen mit Quarantäneregeln und Pflichttests für Reisende aus innerdeutschen Hotspots festgelegt. „Es spricht viel dafür, diese Regelung von Schleswig-Holstein und auch Rheinland-Pfalz auch in Bayern anzuwenden“, sagte Söder. Es solle aber zunächst versucht werden, zu einer „national halbwegs verbindlichen Sprachregelung“ zu kommen.
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Kirchen bieten Seelsorge-Telefon für Pandemie-Betroffene
Die christlichen Kirche in Niedersachsen bieten in den nächsten Wochen ein telefonisches Seelsorgeangebot für Menschen an, die unter der Covid-19-Pandemie besonders leiden. Hintergrund seien die derzeit steigenden Infektionszahlen und erneute Erkrankungen von Bewohnerinnen und Bewohnern in Altenheimen, teilte die Landeskirche Hannover am Dienstag mit.
Eingeladen fühlen dürfen sich demnach vor allem Menschen, die besonders von der Pandemie betroffen sind oder einen Angehörigen im Zusammenhang mit Covid-19 verloren haben. Zwischen dem 8. und dem 21. Oktober stehen täglich zwischen 14 und 20 Uhr Seelsorgerinnen und Seelsorger für Gespräche mit Angehörigen, Betroffenen und Pflegenden zur Verfügung.
Reiserückkehrer und Gastronomie-Besucher unter Corona-Neuinfektionen
Unter den in den vergangenen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Hamburg befinden sich 24 Reiserückkehrer, deren Infektionsort nach Angaben der Sozialbehörde eindeutig außerhalb Deutschlands liegt, teilte die Sozialbehörde am Dienstag mit. Dazu zählen etwa England, Griechenland, Tunesien und die Türkei.
Außerdem werden häufig Corona-Infektionen in Gastronomiebetrieben verzeichnet. Die meisten Neuinfektionen treten zurzeit in der Altersgruppe der 21- bis 29-Jährigen auf. "Mit Sorge betrachten die Behörden eine Verlagerung des Infektionsgeschehens auch in andere Alterssegmente, weil ein kausaler Zusammenhang nicht auszuschließen ist. Die Anzahl der Fälle von Personen im Alter von 60 Jahren und älter hat nun ebenfalls zugenommen", so Behördensprecher Martin Helfrich. Das sei problematisch, weil die Krankheitsverläufe bei älteren Personen als schwerwiegender beschrieben werden.
Corona-Ausbrüche in drei Hamburger Pflegeeinrichtungen
Von Corona-Ausbrüchen waren in der vergangenen Woche drei Hamburger Pflegeerinrichtungen mit durchschnittlich 17,3 Fällen pro Ausbruch betroffen, teilte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde am Dienstag mit.
Wie bereits bekannt, gab es auch im Krankenhaus Groß-Sand mehrere bestätigte Corona-Fälle. In einer Wohnunterkunft im Bezirk Bergedorf stehen die 320 Bewohner nach dem Auftreten eines bestätigten Corona-Falls weiterhin unter Quarantäne. Ergebnisse durchgeführter Tests werden im Laufe der Woche erwartet.
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Bremen erwartet Corona-Inzidenzwert von über 50
Die Gesundheitsbehörden in Bremen rechnen damit, dass der kritische Corona-Inzidenzwert von 50 bald erreicht wird. Dies sei eine Frage von Tagen, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Derzeit liege der Inzidenzwert, der die Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, bei der Stadt Bremen bei „40+“. Bernhard betonte zugleich, die Situation in Krankenhäusern und auf Intensivstationen sei „in keinster Weise“ besorgniserregend. Diese seien nicht über Gebühr belastet.
Nach Angaben von Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) beschloss der Senat am Dienstag mehrere Maßnahmen für den Fall, dass die 50er-Grenze überschritten wird. „Wir hoffen aber weiter, dass dies vermieden werden kann.“ Sollte der Inzidenzwert über 50 steigen, werden alle Veranstaltungen, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, auf maximal 25 Teilnehmer beschränkt.
Senat lässt Heizpilze zu und verzichtet auf Gastronomie-Gebühren
Die gastronomischen Betriebe im gesamten Hamburger Stadtgebiet dürfen bis Anfang Mai in ihren Außenbereichen Heizpilze einsetzen. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Damit folgte der Senat einer Forderung des Hotel- und Gaststättengewerbes, um die Folgen der Corona-Krise für die Branche abzumildern und im Winterhalbjahr möglichst viel Außengastronomie zu ermöglichen. Anschließend werden die Heizpilze in Hamburg dauerhaft verboten.
Zudem werden weiterhin keine Gebühren von den Betrieben verlangt, wenn sie zum Beispiel Tische und Stühle auf dem Gehweg und damit auf öffentlichem Grund aufbauen. Entsprechende Regelungen für Schausteller wurden ebenfalls verlängert. Gastronomen, die auf die Heizwärmer verzichten, können stattdessen einen Klimabonus erhalten.
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Corona: Sylvie Meis designt Masken für guten Zweck
Die Hamburger Moderatorin Sylvie Meis veröffentlichte am Dienstag ihre gemeinsam mit dem Modeunternehmen Mac entworfenen Masken auf Instagram. "Wir haben die Mac x Sylvie Masken für den guten Zweck designt", so Meis. Fünf Euro des Verkauspreises gehen Meis zufolge an den Verein "RTL Wir helfen Kindern".
Bremen lehnt Reiseeinschränkungen für innerdeutsche Risikogebiete ab
Das Bundesland Bremen hält Reiseeinschränkungen für innerdeutsche Corona-Risikogebiete weder für praktikabel noch für umsetzbar. Wenn dies konsequent zu Ende gedacht werde, würde es nicht nur zu Einschränkungen zwischen Bundesländern kommen, sondern letztlich auch zwischen Landkreisen oder gar Gemeinden, warnte Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) am Dienstag.
Dies sei ein falscher Weg und würde ein sehr enges Regime bedeuten. „Ich glaube nicht, dass ein Segen auf Reisebeschränkungen innerhalb Deutschlands liegt.“
Hamburg: Verschiedene Hygiene-Konzepte für Hochschulen und Schulen
"Wir haben in der Regel kleinere Einheiten bei Schulen", so Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) auf die Frage, warum in Schulen weiterhin an der Präsenzlehre festgehalten werde. "Wir haben in Schulen Unterricht in klar umrissenen Gruppen", sagt die Wissenschaftssenatorin. An Hochschulen seien es in der Regel wechselnde Gruppen.
Auch die Nutzung der Räume sei an Schulen klarer definiert. Das Alter der Lernenden sei ebenfalls entscheidend: Schüler hätten beispielsweise deutlich weniger soziale Kontakte als Erwachsene.
Wissenschaftssenatorin: Hamburg gut gerüstet fürs Wintersemester
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) zieht am Dienstag bei der Landespressekonferenz ein positives Fazit zum Sommersemester. "Das hat funktioniert, weil wir uns sehr geschlossen miteinander fortlaufend ausgetauscht haben", sagt Fegebank.
Außerdem sei besonders auf die Sorgen und Fragen der Studierenden eingegangen worden. Dafür wurde etwa die Regelstudienzeit oder die zeitlich begrenzte Beschäftigung von wissenschaftlichen Mitarbeitern verlängert. "Im Wintersemester wollen wir nun wieder mehr Präsenzveranstaltungen ermöglichen, insbesondere in Fächern, in denen dies in besonderer Weise erforderlich ist", so Fegebank. Hamburg sei mit dem Konzept gut gerüstet fürs Wintersemester.
Universität Hamburg: "Digitale Lehre wird dominieren"
"Es wird nach wie vor digitale Lehre dominieren", sagt Prof. Dr Susanne Rupp, Vizepräsidentin der Universität Hamburg. Um den Abstand von 1,5 Metern einhalten zu können, werde der Audimax mit 1200 Sitzplätzen etwa im Wintersemester für Veranstaltungen mit 133 Studierenden geöffnet.
Keine Fußballspiele vor Publikum bei Inzidenzwert über 35
Sollte der Inzidenzwert weiter steigen, werde im Senat über neue Maßnahmen entschieden. Zurzeit mache man sich bereits Gedanken, so Senatssprecher Marcel Schweizer. Was bisher feststehe: Ab einem Wert von 50 müssten auch private Zusammenkünfte wieder stärker reglementiert werden, sagte Schweitzer. Private Feiern seien dann nur noch mit 10 beziehungsweise 25 Personen möglich, wenn sie in angemieteten Räumen einer Gaststätte stattfinden.
Ab einer Obergrenze von 35 dürfen außerdem "Fußballspiele bei St. Pauli und beim HSV nicht mehr vor Publikum stattfinden", so Schweitzer.
Senatssprecher: "Wir müssen sehr vorsichtig sein"
"Es zeigt sich, dass wir sehr vorsichtig sein müssen", so Marcel Schweitzer, Sprecher des Senats, in der Landespressekonferenz am Dienstag zu den neu gemeldeten Corona-Fällen in Hamburg. Der Fokus liege darauf, den Inzidenzwert von 50 gar nicht erst zu erreichen, so Schweitzer. Dafür werden weiterhin unangekündigte Kontrollen bei Gastronomiebetrieben durchgeführt. "Wir sind aber darauf angewiesen, dass sich die Bevölkerung an die Regelungen hält."
Hamburg stehe im Vergleich zu anderen deutschen Metropolen mit Blick auf die Infektionszahlen noch gut dar, so der Senatssprecher. Das liegt laut Katharina Fegebank (Grüne) daran, dass die Maßnahmen in den vergangenen Wochen und Monate nicht nur "sehr sorgfältig diskutiert, sondern auch angepasst" wurden.
Wegen Corona: Musical-Neustart in Hamburg erst 2021
Musical-Fans müssen sich weiter in Geduld üben: In diesem Jahr wird es kein Wiedersehen mit Produktionen wie „Pretty Woman“ oder „Der König der Löwen“ mehr geben. Uschi Neuss, Geschäftsführerin von Stage Entertainment Deutschland, erklärte, Voraussetzung für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs sei die Wirtschaftlichkeit und diese unter den derzeitigen Corona-Umständen mit starker Einschränkung der maximalen Besucherzahl nicht gegeben.
Betroffen von der Entscheidung sind auch die geplanten Premieren von „Mamma Mia!“ in der Neuen Flora und „Die Eiskönigin“ im Stage Theater an der Elbe. Für „Mamma Mia!“ ist nun Mai 2022 als Premierentermin avisiert, „Die Eiskönigin“ soll im August 2021 auf die Bühne kommen. Die erste Show, die in Hamburg Anfang 2021 wieder aufgenommen werden könnte, ist „Pretty Woman“. Der genaue Termin steht noch nicht fest.
Hamburg: Anstieg der Corona-Neuinfektionen und des Inzidenzwertes
Am Dienstag meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde insgesamt 112 neue Corona-Fälle. Das sind 14 Neuinfektionen mehr als am Vortag. Damit steigt die Zahl der Hamburger, bei denen Corona nachgewiesen wurde, auf 8450. Bereits als geheilt gelten laut den Angaben weiterhin 6800 Personen.
Die Zahl der stationär behandelten Erkrankten steigt ebenfalls um elf Personen auf 51. Auf der Intensivstation befinden sich zehn Personen (eine weniger als am Vortag), davon zwei Hamburger. Die Zahl der Todesfälle liegt unverändert bei 241 Personen.
Mit den neu gemeldeten Corona-Fällen am Montag steigt Hamburgs Inzidenzwert von 31,0 (Stand Montag) weiter auf mittlerweile 32,3. Beträgt die Anzahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner, muss der Senat über Beschränkungen beraten.
UKE-Studie: Coronavirus führt zu Veränderungen im Gehirn
Eine neue Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt: Das Coronavirus kann das Gehirn erreichen. Damit sei jedoch nicht das Virus selbst, sondern die Immunantwort des Körpers für einen Großteil der Veränderungen im Gehirn verantwortlich.
Für die Studie wurden 43 mit Corona infizierte Verstorbene untersucht. Bei rund der Hälfte der Patienten haben die Forscher den Corona-Erreger im Gehirn entdeckt. Die Virusmengen waren jedoch sehr gering und zeigten keine besonderen Veränderungen im Gehirn, heißt es. Es konnte jedoch eine Immunreaktion in den Gehirnen der Verstorbenen nachgewiesen werden. Die Forscher schließen daraus, dass Entzündungszellen im Gehirn an der Entstehung der neurologischen Symptome beteiligt sein könnten.
Neurologische Symptome sind indirekte Folge der Virusinfektion
"Diese weisen ein breites Spektrum auf und reichen von diffusen Beschwerden milder Ausprägung bis hin zu schweren Schlaganfällen. Bislang war aber noch unklar, ob und wie der Erreger ins Gehirn gelangt und sich dort auch vermehren kann", sagt Prof. Dr. Markus Glatzel, Direktor des Instituts für Neuropathologie des UKE. "Wir konnten nun zeigen, dass nicht das neuartige Coronavirus selbst das Gehirn schädigt, sondern die neurologischen Symptome vermutlich eine indirekte Folge der Virusinfektion sind.“
"Besonders interessant war der deutliche Virusnachweis in einzelnen Zellen und Nerven, der auf eine lokalisierte Vermehrung und Beeinträchtigung spezifischer Gehirnfunktionen hindeutet“, sagt Prof. Dr. Martin Aepfelbacher, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene des UKE.
Landkreis Emsland legt bei Infektionszahlen weiter zu
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Sögel ist der Landkreis Emsland deutlich näher an den kritischen Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bezogen auf sieben Tage herangerückt.
Wie das niedersächsische Sozialministerium mitteilte, lag der Kreis am Dienstag (Stand: 9.00 Uhr) bei 46,8 Fällen. Weiter steigende Fallzahlen kommen auch aus dem Kreis Vechta: Dort wurden am Dienstag 55,3 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gemeldet. Hierfür sind Infektionen in einem Pflegeheim in der Stadt verantwortlich.
Hamburgs Corona-Infizierte haben im Schnitt 15 enge Kontaktpersonen
Die Corona-Pandemie beschert den Hamburger Gesundheitsämtern zurzeit wieder viel Arbeit. Je bestätigtem Neuinfizierten werden nach Angaben der Sozial- und Gesundheitsbehörde im Schnitt 15 enge Kontaktpersonen ermittelt. „Damit lässt sich auch das Ausmaß ermessen, das rund 100 Neuinfektionen an einem einzigen Tag für den öffentlichen Gesundheitsdienst haben“, erklärte Behördensprecher Martin Helfrich.
Das Robert Koch-Institut unterscheidet verschiedene Kategorien von Kontaktpersonen. Demnach liegt ein höheres Infektionsrisiko etwa vor, wenn ein Mensch mindestens 15 Minuten persönlichen Kontakt zu einem Infizierten hatte. Dazu zählen beispielsweise Menschen aus demselben Haushalt. Enge Kontaktpersonen der Kategorie 1 müssen sich nach Angaben des Senats für zwei Wochen in Quarantäne begeben.
Elbphilharmonie in Corona-Krise meist ausverkauft
Auch in der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Tickets für die Hamburger Elbphilharmonie hoch. Das sagte Sprecher Tom R. Schulz. Nahezu alle Konzerte mit der derzeit möglichen Kapazität von rund 30 Prozent seien ausverkauft. „Karten bekommt man trotzdem leichter als früher, weil die Konzerte pandemiebedingt extrem kurzfristig in den Verkauf kommen.“ Das Konzerthaus war Anfang September in die neue Saison gestartet.
Aufgrund von Reisebeschränkungen der Künstler und Abstandsregelungen auf der Bühne gab es bei einem Großteil der bisher angekündigten Veranstaltungen Umbesetzungen und Programmänderungen. Um vielen Menschen den Besuch zu ermöglichen, werden zahlreiche einstündige Konzerte zweimal nacheinander gespielt.
Vertrauen des Publikums seit September gewachsen
Auch in der Laeiszhalle steige die Nachfrage, berichtete Schulz. „Das Hygienekonzept in beiden Häusern hat sich bewährt.“ Das Vertrauen des Publikums, dass ein Konzertbesuch in Laeiszhalle oder Elbphilharmonie kein Risiko darstellt, sei seit den ersten Konzerten im September stark gewachsen.
39 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind 39 neue Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit bis Montagabend auf 4977, wie aus den von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten rund 4400 von ihnen als genesen. Am Sonntag waren 24 Neuinfektionen gezählt worden.
Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 162. In Krankenhäusern wurden am Montag 15 Covid-19-Patienten behandelt, einer mehr als am Vortag.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Niedersachsen: Innerdeutsche Corona-Reiseverbote nicht umsetzbar
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann hält Schleswig-Holsteins Quarantäne-Pflicht für Einreisende aus mehreren Berliner Bezirken und anderen deutschen Städten mit hohen Corona-Infektionszahlen für „überzogen“.
In ihrem Land werde derzeit nicht an ein Übernachtungsverbot für Menschen aus innerdeutschen Risikogebieten gedacht, sagte die SPD-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Entsprechende Regelungen innerhalb des Bundesgebietes seien aus Sicht der niedersächsischen Landesregierung auch „praktisch nicht umsetz- oder gar kontrollierbar“,