Hamburg. Der Tag im Überblick: Corona-Krise auf dem Hamburger Kiez – Roschinsky's sieht Rot. Hohe Zahl an Neuinfizierten in Hamburg.
Während am Montag in Hamburg zwölf neue Corona-Fälle gemeldet worden waren. liegt die Zahl der Neuinfektionen am Dienstag wesentlich höher.
Lange mussten sich Hamburger Amateurmannschaften gedulden, nun kann es wieder losgehen: Von Dienstag an sollen Training und Spiele trotz Corona möglich sein. Nicht alle Hamburger Sportverbände sind glücklich über die Lockerungen.
Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Dienstag, 1. September:
- Helgoland bleibt für Touristen aus Risikogebieten tabu
- Leonhard stellt Öffnung von Bordellen in Aussicht
- Außengastronomie am Hamburger Berg: Roschinsky's sieht Rot
- Erzbistum Hamburg: Elf Prozent weniger Kirchensteuern wegen Corona
- Corona in Hamburg: Zahl der Neuinfektionen sprunghaft angestiegen
- Studie: Menschen im Norden machen während Corona weniger Sport
- 16 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
- Bis zu 30 Spieler auf dem Feld: Grünes Licht für Amateursportler
- Blütenfest in der Heide fällt klein aus – Königin amtiert länger
- Verfassungsschutz besorgt wegen Demo gegen Corona-Maßnahmen
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Helgoland bleibt für Touristen aus Risikogebieten tabu
Die Insel Helgoland bleibt für Menschen, die sich kurz zuvor in einem Risikogebiet aufhielten, weiterhin tabu. Die entsprechende Allgemeinverfügung des Kreises Pinneberg werde bis zum 4. Oktober verlängert, teilte das Landratsamt am Dienstag mit.
Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.
Wer sich innerhalb von 14 Tagen vor dem Besuch in einem Risikogebiet aufgehalten hat, darf nicht auf die Insel kommen. Eine Ausnahme gilt für Besucher, die eine Isolierungsmöglichkeit nachweisen können. Es muss weiterhin ein Einreisedokument ausgefüllt werden.
Die Lage von Helgoland als Hochseeinsel spiele während der Corona-Pandemie eine besondere Rolle, weil die Anreise vor allem per Schiff erfolge und sich der Umstand eines langen Aufenthaltes von großen Gruppen in geschlossenen Räumen genauso risikoerhöhend auswirke wie das Betreten und Verlassen des Schiffes.
Bürgerschaft debattiert über Wohnungsmarkt, Flüchtlinge und Corona
Die Hamburgische Bürgerschaft befasst sich am Mittwoch auf Antrag der Linken in einer Aktuellen Stunde mit dem Wohnungsmarkt. Noch bis zum 19. Oktober sammeln in der Hansestadt zwei Volksinitiativen Unterschriften unter dem Motto „Keine Profite mit Boden & Miete“.
Im Anschluss möchte die AfD in der Aktuellen Stunde über die Flüchtlingspolitik sprechen. Die SPD wiederum macht die Verlängerung des Kurzarbeitergelds und der Corona-Hilfsmaßnahmen zum Thema. Die Grünen haben eine Aussprache zu „Corona-Demos: Demokratie muss vor Rechtsextremismus und Verschwörungsfanatismus geschützt werden“ angemeldet.
Verdi-Nord enttäuscht von Verhandlungsauftakt
Verdi-Nord hat sich enttäuscht vom Auftakt der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts gezeigt.
"Die Arbeitgeber in Bund und Kommunen honorieren die Leistungen der Beschäftigten mit Worten, wollen aber anscheinend keine spürbare materielle Anerkennung für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Infrastruktur im Rahmen der Corona-Krise gewähren", erklärte Landesbezirksleiterin Susanne Schöttke am Dienstag nach der ersten Verhandlungsrunde. "Klar ist doch: Warme Worte helfen nicht, um Mieten und Preissteigerungen zu zahlen."
Drosten für Verkürzung der Quarantänezeit auf fünf Tage
Der Berliner Virologe Christian Drosten hat sich für eine Verkürzung der Quarantänezeit für Menschen mit Verdacht auf eine Coronainfektion von 14 auf 5 Tage ausgesprochen. Mit diesem Vorschlag gehe er „bis an die Schmerzgrenze der Epidemiologie“, sagte er am Dienstag in seinem ersten NDR-Podcast nach der Sommerpause.
„Das ist schon, sagen wir mal, eine steile These, dass man sagt, nach fünf Tagen ist eigentlich die Infektiosität vorbei“, so Drosten. Die Überlegung sei aber: „Was kann man denn in der Realität machen, damit man nicht einen de-facto-Lockdown hat?“, erklärte er. „Es nützt ja nichts, wenn man alle möglichen Schulklassen, alle möglichen Arbeitsstätten unter wochenlanger Quarantäne hat.“
Corona-Krise: Leonhard stellt Öffnung von Bordellen in Aussicht
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat eine baldige Wiederzulassung der Prostitution in Bordellen und die Wiederöffnung des Fischmarkts in Aussicht gestellt. Es werde auch daran gearbeitet, dass Weihnachtsmärkte und der Winterdom stattfinden können, sagte sie am Dienstag nach einer Senatssitzung. Coronabedingt könnten solche Märkte und Veranstaltungen in diesem Jahr aber nicht so stattfinden, wie es die Bürger gewohnt seien.
Hinsichtlich der Bordelle sei sie „guter Dinge, dass wir in diesem Monat etwas mitteilen können. Und ich bin auch guter Dinge, dass es eine Öffnung sein wird, die wir dann mitteilen.“ Da es sich bei der Prostitution aber um „eine sehr, sehr, sehr körpernahe Dienstleistung“ handele, werde diese möglicherweise zunächst nur in genehmigten Prostitutionsstätten zugelassen. „Dafür spricht vieles, weil wir kennen die Akteure“. Wichtig sei auch, dies in einem Zug mit den Nachbarländern zu machen, „damit es keine Verdrängungseffekte gibt“.
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Corona-Regeln im Norden geändert
Bei Terminen in Behörden müssen die Schleswig-Holsteiner künftig Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn kein Abstand eingehalten werden kann oder keine physischen Barrieren vorhanden sind. Dies gehört zu den Änderungen einer neuen Corona-Verordnung, die das Kabinett am Dienstag in Kiel beschlossen hat. Demnach dürfen Chöre und Blasorchester künftig wieder in geschlossenen Räumen proben. Dabei muss jedoch drei Meter Mindestabstand eingehalten werden – oder andere „physische Barrieren“ müssen die Übertragung von Tröpfchen verringern.
„Die Infektionszahlen verdeutlichen, dass wir weiterhin nur maßvoll bestehende Regeln anpassen können“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). „Es liegt in der Verantwortung von Politik, aber auch jedes Einzelnen, sich und andere verantwortungsvoll zu schützen, auch wenn dafür weiterhin deutliche Einschränkungen notwendig sind.“ Das Tragen einer Maske habe sich bewährt, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Deshalb werde die Pflicht zum Tragen erweitert.
Entschärft wird sie aber in Reisebussen. Dort muss man keine Maske mehr tragen, wenn man auf einem Sitzplatz sitzt oder einen Mindestabstand von 1,50 Metern zum nächsten Fahrgast einhält.
Außengastronomie am Hamburger Berg: Roschinsky's sieht Rot
Gastronomen durften in den vergangenen Monaten verstärkt auf Fußwege und Parkflächen ausweichen, um trotz Corona-Regeln ausreichend Umsatz zu machen. Doch die sommerlichen Temperaturen werden schon bald vom nasskalten Hamburger Schietwetter abgelöst. Aus diesem Grund wandte sich das Roschinsky's am Hamburger Berg mit einer dringenden Bitte an das Bezirksamt Hamburg-Mitte: Zum Herbst soll die Sommerbestuhlung festinstallierten, beheizten Zelten weichen. Doch das Bezirksamt Hamburg-Mitte lehnte ab.
Die Außengastronomie sei zwar weiterhin erlaubt, doch das Aufstellen von Zelten bliebe verboten, teilte Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte, auf Abendblatt-Anfrage mit. „Wir haben in der Vergangenheit großzügig Flächen ausgewiesen, aber das Aufstellen von Zelten ist aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht möglich.“ Die Zelte würden den Verkehrsteilnehmern die Sicht nehmen. Außerdem sei schlichtweg nicht genug Platz auf dem Hamburger Berg, um allen Kneipenbetreibern die Außengastronomie in Zelten zu genehmigen. „Im Zuge der Gleichbehandlung ist das nicht darstellbar. Gleichwohl kann man gegen diese Entscheidung Widerspruch einlegen“, sagte Weiland.
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Ob das Roschinsky's tatsächlich Widerspruch einlegt, steht noch nicht fest. Allerdings wendete sich das Kneipenteam am vergangenen Montag in einem offenen Brief an die Hamburger Behörden und den Senat. Kneipensprecherin Barbara Wetzer wies dabei darauf hin, dass seit März kaum schwarze Zahlen geschrieben worden seien – und das bei sommerlichen Temperaturen. „Wir möchten das Ross nur über den Winter kriegen, damit wir nicht schließen müssen“, sagte sie.
Erzbistum Hamburg: Elf Prozent weniger Kirchensteuern wegen Corona
Die Corona-Krise hat das Erzbistum Hamburg in weitere finanzielle Bedrängnis gebracht. Im ersten Halbjahr 2020 seien 6,6 Millionen Euro (11 Prozent) weniger an Kirchensteuern eingenommen worden als geplant, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Für das gesamte Jahr erwartet Verwaltungsdirektor Alexander Becker einen Rückgang um 15 Millionen. Auch in den kommenden Jahren werde das frühere Niveau nicht mehr erreicht. Sparen will die katholische Kirche nun bei Neueinstellungen und Sachkosten. Investitionen soll aufgeschoben werden.
Das Erzbistum Hamburg besteht aus den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein sowie Mecklenburg (ohne Vorpommern). Mit einer Fläche von mehr als 32.500 Quadratkilometern ist es flächenmäßig das größte Bistum in Deutschland, mit knapp 400.000 Katholiken jedoch gleichzeitig eines mit sehr wenigen Gläubigen.
Rede bei Corona-Demo: Nord-Grüne prüfen Parteiaussschluss
Wegen einer Rede bei den Protesten gegen die staatliche Corona-Politik am Wochenende in Berlin erwägt der Landesverband der Grünen in Schleswig-Holstein den Ausschluss eines Mitglieds aus Flensburg. Es sei zu prüfen, ob der Auftritt des Kommunalpolitikers für einen Ausschluss reiche, sagte die Landesvorsitzende Ann-Kathrin Tranziska am Dienstag. Der Grüne David Claudio Siber hatte am Sonnabend die Schutzmaßnahmen der Bundesregierung sowie die eigene Partei und Medien vehement kritisiert. Am Montagabend schloss ihn die Grünen-Fraktion in der Flensburger Ratsversammlung bereits aus.
„Wir sind froh über die konsequente Haltung der Fraktion“, sagte die Landesvorsitzende. Sie legte Siber nahe, die Grünen freiwillig zu verlassen. Schließlich habe er deutlich gemacht, wie wenig er mit der Partei übereinstimme. Am Sonnabend hatten sich mehrere Zehntausend Menschen in Berlin versammelt, um gegen staatliche Corona-Auflagen zu protestieren. Dabei kam es vor dem Reichstagsgebäude auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Hapag-Lloyd Cruises: Neues Sicherheitskonzept an Bord
Hapag-Lloyd Cruises hat die Sicherheitsmaßnahmen an Bord weiter ausgeweitet. "Wir freuen uns über die Kooperation mit den Helios Kliniken. Sie stellt einen wertvollen neuen Bestandteil unseres bereits sehr umfassenden Präventionskonzeptes dar, welches wir stetig und mit Blick auf die dynamische Entwicklung aktualisieren“, so Karl J. Pojer, CEO von Hapag-Lloyd Cruises.
Dazu gehört, dass ein negatives Testergebnis für alle Mitreisenden an Bord künftig Voraussetzung ist. Dank der neuen Kooperation mit den Helios Kliniken können sich die Gäste mit einem Gutschein von Hapag-Lloyd kostenlos in 86 Helios Kliniken bundesweit auf das neuartige Coronavirus testen lassen. Den Gutschein erhalten sie vorab mit den Buchungsunterlagen.
Auch an Bord selbst wurden die Maßnahmen noch weiter ausgefeilt. Dazu zählen:
- ein verpflichtender Gesundheitsfragebogen
- gestaffeltes Boarding
- tägliche Temperaturkontrollen
- eine reduzierte Passagierkapazität von 60 Prozent
Corona in Hamburg: Zahl der Neuinfektionen sprunghaft angestiegen
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infizierten ist in Hamburg im Vergleich zum Vortag um 51 gestiegen. Am Montag waren es im Vergleich dazu nur zwölf Neuinfektionen gewesen. Die hohe Zahl erklärt sich jedoch wie auch in den vergangenen Wochen am Dienstag mit verspäteten Nachmeldungen vom Wochenende. Ohne diese Nachmeldungen hätte die Zahl bei 20 Neuinfizierten gelegen.
Unter den Infizierten sind erneut auch einige Reiserückkehrer, unter anderem aus Pakistan, Frankreich, Rumänien und Kroatien, wie die Sozialbehörde am Dienstag dem Abendblatt mitteilte. Es habe auch vermehrt Ansteckungen innerhalb von Familien gegeben, von einem Ausbruchsgeschehen könne jedoch nicht die Rede sein. Aus Schulen gebe es aktuell keine neuen Meldungen.
Damit ist die Zahl der bestätigten Fälle in Hamburg auf 6312 angestiegen. Von den seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getesteten Menschen können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen rund 5600 als genesen angesehen werden.
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Die Gesamtzahl der vom Institut für Rechtsmedizin am UKE ermittelten Corona-Toten ist dagegen unverändert. Sie liege in der Hansestadt wie auch am Montag bei 236, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit.
In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 18 Covid-19-Patienten behandelt. Sechs von ihnen liegen demnach auf Intensivstationen. Mit 11,4 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte
Studie: Menschen im Norden machen während Corona weniger Sport
Die Corona-Pandemie hat auch das Sportverhalten der Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich beeinflusst. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Technicker Krankenkasse (TK) treibt derzeit im Schnitt jeder Vierte (26. Prozent) weniger Sport als noch vor den Corona-Zeiten.
Vor allem in den Großstädten sind die Menschen weniger aktiv: "Offenbar haben Schließungen von Fitnessstudios, Vereinen und Schwimmbädern vor allem junge Städter in ihren Sportgewohnheiten stark beeinflusst", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Wesentlich beliebter sind dagegen Spaziergänge an der frischen Luft gworden – mit 43 Prozent gab fast jeder Zweite in Norddeutschland an, nun mehr draußen spazieren zu gehen also vorher.
Wegen Corona: Unfallzahlen gehen in Hamburg im ersten Halbjahr zurück
Wegen der Corona-Krise sind die Unfallzahlen in Hamburg im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgegangen. „Das lag vor allem daran, dass es auf den Straßen weniger Verkehr gab“, sagte Evi Theodoridou, Sprecherin der Polizei Hamburg, am Dienstag. Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei von Januar bis Juni dieses Jahres 27 778 Unfälle registriert - fast 17 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Jahres 2019. Die Zahl der Unfälle mit Personenschäden sank von 3482 auf 2917, was einem Rückgang von gut 16 Prozent entspricht.
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16 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist im Vergleich zum Vortag um 16 auf 4044 Fälle gestiegen. Am Tag zuvor waren noch sieben Neuinfektionen gezählt worden, wie die Landesregierung im Internet mitteilte. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 im Norden gestorben sind, blieb (Stand Montagabend) bei 160.
In Krankenhäusern wurden am Montag sieben Corona-Patienten behandelt, genauso viele wie am Vortag. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 3700 als genesen.
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Bis zu 30 Spieler auf dem Feld: Grünes Licht für Amateursportler
Bis zu 30 Spieler dürfen in Hamburg von Dienstag an wieder gemeinsam das Spielfeld betreten. Darüber können sich auch die 120.000 Hamburger Amateurfußballer freuen: „Das ist eine große Erleichterung. Die Fußballer wollen wieder auf das Feld“, sagte Carsten Byernetzki vom Hamburger Fußball-Verband (HFV).
Die 30er-Grenze gilt laut der Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung von Freitag für alle Mannschaftssportarten - egal, ob draußen oder in der Halle gespielt wird. Lediglich Trainer oder Betreuer müssten die entsprechenden Sicherheitsabstände einhalten. Die Kontaktdaten der Sportler sollen demnach für vier Wochen aufbewahrt werden, um Infektionsketten nachzuvollziehen. Von den Lockerungen ausgeschlossen bleiben Einzelsportarten. Hier gilt weiterhin eine Grenze von 10 Personen.
Corona in Hamburg: Verbote und Lockerungen ab 1. September:
Weniger begeistert von den Lockerungen zeigt sich der Hamburger Sportbund (HSB), dem laut eigener Angabe mehr als 540.000 Mitglieder angehören. Zwar begrüße man die Lockerung im Mannschaftssport, kritisiere aber die bestehenden Beschränkung für Einzelsportarten als schwer vermittelbar. „Das kann nun zu vermehrten Vereinsaustritten führen“, hieß es von der Pressestelle.
Blütenfest in der Heide fällt klein aus – Königin amtiert länger
Wegen der Corona-Pandemie ist das Heideblütenfest in Amelinghausen (Landkreis Lüneburg) zum ersten Mal als große Veranstaltung mit vielen Besuchern von außerhalb ausgefallen. „Für die Öffentlichkeit fällt es aus, aber wir feiern das Heideblütenfest im kleineren Rahmen im Ort - etwa mit kleinen Bollerwagen statt großen Festwagen“, sagte Christian Kremer, Vorsitzender des Amelinghausener Heideblütenfestvereins. So gab es auf dem nahen Lopausee ein Kanu-Kino. Höhepunkt sind sonst alljährlich im August die Wahl der Königin und der anschließende Festumzug.
Die amtierende Heidekönigin Leonie Laryea wird ihr Amt ein Jahr länger bis zum nächsten August ausüben. Sie ist bereits die 71. in der Reihe der seit 1949 gewählten Königinnen. Sie repräsentiert die Samtgemeinde, den Landkreis und die Region Lüneburger Heide. „Es ist wegen Corona viel ausgefallen, aber da ist noch genug zu tun“, sagte die 20-Jährige. Sie sei bislang schon auf über 90 Terminen gewesen.
Verfassungsschutz besorgt wegen Demo gegen Corona-Maßnahmen
Der niedersächsische Verfassungsschutz sorgt sich wegen der für den 12. September geplanten Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Hannover. Die Berliner Erfahrung zeige, dass rechtsextreme Kräfte solche Veranstaltungen für sich nutzten, sagte Behördenleiter Bernhard Witthaut der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom Dienstag. „Das sind keine harmlosen Demonstrationen. Hier mischen sich Personen und Gruppen unter die Demonstranten, die diese Gelegenheit nutzen, um unseren Staat zu destabilisieren.“
Witthaut verwies auf die Demonstration gegen die Corona-Politik mit rund 40 000 Teilnehmern vergangenen Samstag in Berlin. Dort habe die rechtsextremistische NPD ungehindert Flugblätter verteilen können. Nach der Kundgebung waren mehrere Hundert Demonstranten mit Flaggen des Deutschen Kaiserreichs zum abgesperrten Bundestag vorgedrungen. Bürger sollten sich nicht zu „Werkzeugen von Extremisten“ machen, warnte der Verfassungsschutzpräsident. Anmelder der Demonstration in Hannover ist die Initiative Querdenken.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden