Hamburg. Meyer-Werft steht vor Jobabbau. Senat bietet Elternberatung. Reisebüros stehen “am Abgrund“. Aktuelle Fallzahlen. Der Newsblog.

Im Augenblick steigt die Zahl der bekannten Coronafälle in Hamburg und dem Norden langsamer als in den vergangenen Wochen. Nachdem am Dienstag nur 24 neue Fälle bekannt geworden waren, wuchs die Zahl der Neuinfizierten am Mittwoch wieder etwas deutlicher an: Die Gesundheitsbehörde meldete 42 weitere Covid-19-Fälle – damit gibt es in Hamburg nun 4724 gemeldete Coronafälle – viele der Patienten sind jedoch bereits wieder genesen.

Seit Mittwoch gilt auch in Schleswig-Holstein die Maskenpflicht beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern hatten diese bereits am Montag eingeführt.

Der Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden am Mittwoch (29. April):

Hamburg sagt Jahresfest der Berliner Landesvertretung ab

Die Hansestadt Hamburg hat das traditionelle Jahresfest der Berliner Landesvertretung dieses Jahr coronabedingt abgesagt. Das Fest „Hamburg in Berlin“, zu dem jedes Jahr die Hauptstadt-Politprominenz und mehrere Tausend Gäste kommen, sollte am 3. September im Tempodrom stattfinden.

„Auch wenn bis zum geplanten Veranstaltungsdatum noch einige Zeit vergehen wird, so legen es die aktuellen Entwicklungen der Corona-Ausbreitung nahe, dass selbst bis zu diesem Zeitpunkt kein Zustand erreicht sein wird, der es möglich macht, unser Hamburg-Fest (...) durchzuführen“, teilte die Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, Almut Möller, am Mittwochabend mit.

Aida verlängert Kreuzfahrt-Stopp

Die Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat die Absage aller Fahrten auf den 14 Schiffen ihrer Flotte bis 30. Juni verlängert. Hintergrund sei unter anderem, dass die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie bis mindestens 14. Juni verlängert hat, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Rostock mit. Auch sei der internationale Urlaubsreiseverkehr zum Erliegen gekommen. Mit einer Normalisierung vor Ende Juni 2020 sei wegen der geltenden Einreisebestimmungen in den Aida-Zielgebieten nicht mehr zu rechnen.

Es gelten die gleichen Bedingungen wie bei der ersten Absage der Fahrten bis Ende Mai, hieß es. Für Gäste, die ihren Urlaub zu einem späteren Zeitpunkt antreten wollten, werde der bereits gezahlte Reisepreis als Guthaben plus einem zehnprozentigen Bonus zurückgelegt. Dieses Guthaben könne bei Buchungen bis Ende 2021 eingesetzt werden. Gästen, die dieses Angebot nicht in Anspruch nehmen möchten, werde auf Wunsch der Reisepreis in Höhe der bereits geleisteten Zahlung erstattet.

Um den Reisebürovertrieb weiter zu unterstützen, werde Aida einen Liquiditätsvorschuss auszahlen. Dieser liege bei zehn Prozent des Guthabens und werde dem Vertriebspartner überwiesen, sobald Aida das Reiseguthaben für den gemeinsamen Kunden angelegt hat.

Auch Niedersachsen plant Lockerungen

Tourismus und Gastgewerbe in Niedersachsen sollen schrittweise wieder hochfahren. Zusammen mit Wirtschafts- und Tourismusministern aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg legte Ressortchef Bernd Althusmann (CDU) am Mittwoch einen Drei-Stufen-Plan vor, um coronabedingte Einschränkungen zurückzunehmen. Die Länder wollen ihr Konzept in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen. Der Stufenplan sehe die Einhaltung strikter Abstandsregelungen, Hygienevorgaben und Registrierungspflichten vor. Voraussetzung sei auch immer, dass die epidemiologische Lage sich weiter stabilisiere.

  • In der ersten Stufe sollen dem Konzept zufolge neben Zoos und Freizeitparks auch Gartenschauen und Museen wieder öffnen dürfen. Ausflugsschiffe sollen wieder ablegen, der Verleih von Fahrrädern und Booten sowie der Betrieb von Minigolfanlagen erlaubt werden. Besitzer von Zweitwohnungen und Dauercamper sollen wieder in ihre Domizile fahren dürfen.
  • In der zweiten Phase sollen Restaurants, Cafés, Biergärten und Imbisse „mit deutlich reduzierten Volumen“ öffnen dürfen. Ferienwohnungen und Ferienhäuser sowie Campingplätze sollen wieder geöffnet werden. Für Hotels, Pensionen und Jugendherbergen ist die Öffnung mit begrenzten Zahlen von Gästen vorgesehen.
  • In der dritten Phase sollen dann Theater, Konzerthäuser und Kinos den Betrieb aufnehmen sowie andere Kulturveranstaltungen wieder stattfinden. Auch Schwimmbäder dürfen dem Konzept zufolge dann wieder öffnen. Urlauber sollen wieder uneingeschränkt in Hotels und Pensionen übernachten dürfen.

Althusmann besprach sich am Mittwoch auch mit Bürgermeistern und Tourismusverantwortlichen der ostfriesischen Inseln, auch dort ist eine Öffnung für den Tourismus geplant. Von Anfang Mai an sollen zunächst die privaten Zweitwohnungen wieder genutzt werden dürfen, danach Campingplätze und Ferienwohnungen öffnen. In einem dritten Schritt könnten kleine Beherbergungsbetriebe und Hotels unter der Auflage einer geringen Auslastung nachziehen.

Den Inseln komme aber eine Sonderrolle zu, wird Althusmann in einer Mitteilung zitiert. Entscheidend sei, dass die Inseln nicht von einer Reisewelle überrollt würden und es im allerschlimmsten Fall zu einem erneuten Lockdown kommen müsse. „Daher muss vorher auch ein klarer Pandemieplan zum Schutz sowohl der Inselbewohner als auch der Besucher erstellt werden.“

Mehr als 10.000 Coronafälle in Niedersachsen

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 10.100 gestiegen. Das sind 85 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung am Mittwoch mit Stand 13 Uhr mitteilte. Als genesen gelten laut Hochrechnung inzwischen 7164 Menschen - rund 70 Prozent der bestätigten Fälle. 419 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, sind gestorben. 767 Infizierte werden derzeit in niedersächsischen Kliniken behandelt, 173 müssen intensivmedizinisch behandelt werden. 107 Patienten werden künstlich beatmet.

Im Bundesland Bremen sei die Zahl um 31 neue bestätigte Fälle auf 827 gestiegen (Stand 14.00 Uhr), erklärten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch. 422 Menschen gelten als genesen (plus 8). Die Zahl der Todesfälle lag wie am Vortag bei 29. Im Land müssen zurzeit 61 Personen stationär versorgt werden, davon 14 auf Intensivstationen. Neun der intensivmedizinisch behandelten Personen müssen beatmet werden. In einem Frauenhaus gab es zudem einen Corona-Fall - diese Einrichtung kann nicht mehr neu belegt werden.

Erste Hilfe in Coronazeiten: Uniklinik gibt Empfehlungen

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat Empfehlungen für die Erste Hilfe während der Coronakrise veröffentlicht. In einer Notsituation wie einem Herzkreislaufstillstand ist das Opfer auf rasche Hilfe angewiesen – wie aber können sich Ersthelfer vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 schützen:

  • Es gelte weiterhin die Regel "prüfen – rufen – drücken". Also zunächst überprüfen, ob der Patient atmet, dann den Rettungsdienst unter 112 alarmieren und erst dann mit einer Herzdruckmassage beginnen, falls keine normale Atemtätigkeit erkennbar ist.
  • Schon bei der Überprüfung der Atmung gibt es einen Unterschied: „Da nicht auszuschließen ist, dass der Patient mit dem Coronavirus infiziert sein könnte, soll das Atmen aber nicht, wie vormals empfohlen, durch Hören und Fühlen überprüft werden, sondern nur durch das Beobachten des Brustkorbes“, sagt Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner vom Institut für Rettungs- und Notfallmedizin des UKSH.
  • Bei der Herzdruckmassage sollten dann Mund und Nase des Patienten abgedeckt werden, zum Beispiel mit Kleidungsstücken. Man solle auch den Rettungsdienst über seinen Verdacht auf eine Covid-19-Infektion informieren.
  • Eine Beatmung wird weiter empfohlen, weil diese die Überlebenschancen von Patienten nach einem Herzkreislaufstillstand erhöhe – beatmet werden sollten aber nur in Fällen, in denen Patient und Ersthelfer schon vor dem Notfall engen Kontakt hatten. "Bei Menschen, mit denen man nicht zusammenlebt, sollte man es derzeit jedoch bei Notruf und Herzdruckmassage belassen, um sich selbst vor einer möglichen Ansteckung zu schützen", so das UKSH in seiner Mitteilung.

Mehr als 50.000 Menschen pro Jahr erleiden laut Mitteilung in Deutschland einen Herzkreislaufstillstand: "Eine sofortige Herzdruckmassage, die jeder leisten kann, verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschancen der Betroffenen", so das UKSH.

Corona und die Staus: Lockerungen zeigen sich auch auf der Autobahn

Der ADAC hat die Staulängen in Hamburg ausgewertet: Während die Hamburger in der vierten Februarwoche noch auf 779 Kilometern in 409 Staus standen gab es vier Wochen (23.-29. März) später nur einen Bruchteil der Verzögerungen: 52 Staus mit einer Gesamtlänge von 31 Kilometern wurden laut ADAC registriert, statt 291 Stunden verbrachte man nur 12 Stunden im Stau auf Hamburgs Autobahnen. In der Osterwoche gab es sogar einen geradezu historischen Tiefstwert: Nur 20 Kilometer Stau in der gesamten Woche.

Seit der Wiedereröffnung vieler Geschäfte vor anderthalb Wochen hat sich auch der Verkehr wieder vervielfacht: Zwischen dem 20. und dem 24. April wurden 210 Staus mit einer Gesamtlänge von 164 Kilometern. Das sind aber immer noch nur halb so viele und ein Viertel so lange Staus wie vor der Krise.

Schleswig-Holstein lockert Tourismusverbot – ein bisschen

Besuche von Museen, Ausstellungen, zoologischen Gärten und Tierparks sowie botanischen Gärten: In Schleswig-Holstein ist ab dem 4. Mai weiterer Tourismus möglich. Das hat die Landesregierung am Mittwoch verkündet – wenige Tage nach der Mitteilung, dass Zweitwohnungsbesitzer ebenfalls ab dem 4. Mai wieder ins Land dürfen. In den Genuss dieser Öffnung kommen nicht nur Schleswig-Holsteiner, sondern auch Touristen aus anderen Bundesländern wie Hamburg. Das in Schleswig-Holstein geltende touristische Einreiseverbot wird allerdings nur gelockert: Tagestourismus bleibt allgemein weiterhin untersagt; das Ausüben kontaktarmer Sportarten wie Golfen oder Reiten ist gestattet, Fahrrad- und Kanuverleiher sowie Sportboothäfen dürfen öffnen. Strandkorbverleiher allerdings nicht.

Häusliche Gewalt oder Stress? Senat bietet Elternberatung an

Die coronabedingten Maßnahmen des Senats stellen insbesondere Familien vor große Herausforderungen. Da Kitas und Schulen (für die meisten) geschlossen sind, müssen viele Eltern im Homeoffice ihre Kinder bespaßen, für sie kochen und sie beim Homeschooling unterstützen. Eine nicht zu unterschätzende Verantwortung, die zu einer erhöhten Belastung bei allen Betroffenen führt. Die von Familiensenatorin Melanie Leonhard geführte Sozialbehörde bietet deshalb an diesem Freitag, dem Internationalen Tag der gewaltfreien Erziehung, telefonische Elternberatung an. Hier gelangen Sie zu einer Übersicht, um Ihre Beratungsstelle und deren Erreichbarkeit ausfindig zu machen.

Weitere Tote in Stormarner Pflegeheim

Im Wohnpark Rohlshagen in der Stormarner Gemeinde Rümpel sind zwei weitere Heimbewohner an Covid-19 gestorben. Das teilte die Kreisverwaltung am Mittwoch mit. Damit ist der Ausbruch in dem Pflegeheim inzwischen für 14 der insgesamt 22 Coronatoten im Kreis verantwortlich.

Meyer-Werft geht in Kurzarbeit - und kündigt Jobabbau an

Wegen der Corona-Pandemie geht der Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft an der Ems ab 1. Mai für zwei Monate in Kurzarbeit. Derzeit würden letzte betriebliche Fragen geklärt, sagte ein Sprecher in Papenburg am Mittwoch.

Die Kurzarbeit soll die Werft, die für ihre riesigen Passagierdampfer bekannt ist, finanziell entlasten. An den Arbeitsabläufen ändert sich wenig, weil der Großbetrieb zum Infektionsschutz die Schichten schon im März verkürzt hat. Die Wochenarbeitszeit beträgt 30 Stunden. Das Kurzarbeitergeld soll aber nicht wie in anderen Betrieben aufgestockt werden, um zusätzliche finanzielle Belastungen zu vermeiden.

Die Meyer-Werft leidet unter dem Stillstand des Kreuzfahrttourismus in der Corona-Pandemie. Nach Einschätzung der Geschäftsführung wird die Branche auf Jahre hinaus kaum noch neue Schiffe abnehmen. Die Neubauaufträge bis 2023 sollen deshalb möglichst gestreckt werden, um Abbestellungen zu vermeiden, wie Seniorchef Bernard Meyer sagte.

Die wirtschaftlich eigenständige Meyer-Werft in Turku in Finnland hat in der Krise den Abbau von 450 ihrer 2390 Arbeitsplätze angekündigt. Für weitere 900 Personen werde über verkürzte Arbeitszeit und andere Maßnahmen verhandelt, teilte die Werft mit. 2019 habe Meyer Turku bei Einnahmen von 1,141 Milliarden Euro einen Verlust von 109 Millionen Euro gemacht. Dies erkläre sich vor allem aus der verspäteten Ablieferung des Kreuzfahrtschiffs „Costa Smeralda“.

Ein Jobabbau steht auch auf der Stammwerft in Papenburg an, deren Belegschaft 3600 Beschäftigte zählt. Dazu gebe es aber noch keine Zahlen, sagte der Sprecher.

ADFC: Mehr Radwege für besseren Abstand während der Pandemie

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat sich in einem offenen Brief an den Hamburger Senat gewandt. Während der Corona-Pandemie soll die Stadt Maßnahmen ergreifen, damit auch Fußgänger und Radfahrer den empfohlenen Sicherheitsabstand einhalten können, teilte der ADFC am Mittwoch mit.

In dem an die Senatoren Cornelia Prüfer-Storcks (Gesundheit/SPD), Michael Westhagemann (Wirtschaft/parteilos) und Andy Grote (Inneres/SPD) gerichteten Schreiben nennt der ADFC vier Forderungen: Die Einführung von temporären Fahrradwegen auf mehrspurigen Straßen, die Freigabe von Wohnstraßen für Fußgänger, Tempo 30 auf allen Hamburger Straßen und die Abschaltung der Bedarfsampeln für Radfahrer und Fußgänger.

„Diese vier Maßnahmen sind wichtige Schritte, um eine Verkehrswende zugunsten des Rad- und Fußverkehrs zu erproben und gegebenenfalls auch nach der Corona-Pandemie beizubehalten“, sagte ADFC-Vorstandsmitglied Jens Deye.

Sänger Sasha hat Überraschung in Coronazeiten

Der Hamburger Sänger Sasha hat eine Überraschung für seine Fans. Auf Instagram teilte er mit, dass er am 4. Mai um 19 Uhr in seinem Wohnzimmer ein Konzert geben wird. "Sehen könnt Ihr das bei dem #dabei TV-Sender, MagentaMusik 360 und Magenta TV", schreibt Sasha.

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Hamburger Reisebüros: Wir stehen am Abgrund

Die Abstände sind auf dem Boden mit Klebeband markiert, damit sich die Teilnehmer nicht näher kommen als erlaubt. Bei der Demonstration der Reisebüros auf dem Hamburger Rathausmarkt haben sich am Mittwoch 25 Vertreter der Branche versammelt, um auf ihre verzweifelte Lage aufmerksam zu machen.

„Wir arbeiten seit sechs Wochen unentgeltlich. Für all die Stornierungen bekommen wir nichts“, sagt Gabriele Kausche von der RLH Reiselounge Hamburg, die die Protest-Aktion in der Hansestadt organisiert hatte. Bundesweit machten Kollegen aus der Tourismusbranche ebenfalls auf die Probleme aufmerksam. „Wir waren die ersten in der Krise und wir werden als letzte aus der Krise kommen“, fürchtet die Hamburger Unternehmerin.

Demo vor dem Rathaus: Hamburger Reisebüros fordern einen Rettungsschirm.
Demo vor dem Rathaus: Hamburger Reisebüros fordern einen Rettungsschirm. © Michael Rauhe

Die Reisebüros hätten die Thomas-Cook-Pleite noch nicht verarbeitet gehabt, da sei die Coronapandemie ausgebrochen – „mit unbekanntem Ausgang“, sagt Kausche. In Hamburg gebe es etwa 410 Reisebüros, sagt sie, „die stehen alle am Abgrund. Auch wir brauchen einen Rettungsschirm.“

In ihrer Mitte haben die Demonstranten Liegestühle und einen Sonnenschirm aufgebaut. Alle haben Koffer mitgebracht, auf denen Parolen stehen wie „Reisebüro ist kein Ehrenamt. Arbeit ohne Lohn geht nicht“, oder „Touristik ohne Reisebüro ist wie Strand ohne Sand“. Das Wetter ist genauso trüb wie die Stimmung auf dem Rathausmarkt.

Corona: Insulaner wollen auf besondere Situation hinweisen

Mit einer besonderen Aktion wollen die Insulaner sowie die Halligbewohner in Schleswig-Holstein am 1. Mai auf ihre besondere Situation hinweisen. Die Inseln seien noch immer, mehr oder minder, von der Außenwelt abgeschnitten, sagte Frank Timpe von der Amrum Touristik am Mittwoch. "Mit der Aktion 'Licht – Zeichen – Setzen‘ wollen wir auf unsere besondere Lage auf den Inseln in Schleswig-Holstein aufmerksam machen."

Corona auf Amrum: Strandkorbvermieter hatten Mitte April für die Einheimischen einige Körbe zur freien Nutzung am Norddorfer Strand aufgestellt – natürlich mit entsprechendem Abstand.
Corona auf Amrum: Strandkorbvermieter hatten Mitte April für die Einheimischen einige Körbe zur freien Nutzung am Norddorfer Strand aufgestellt – natürlich mit entsprechendem Abstand. © Heinz Jannen

Ob mit Windlicht, Gartenfackel oder Laterne, im Garten, am Deich oder am Strand – auf individuelle Weise, an individuellen Orten und mit Abstand zueinander sollen am Freitagabend "Lichtzeichen" gesetzt werden. Zum Mitmachen aufgerufen sind alle Insulaner und Halligbewohner, aber auch alle auf dem Festland, die sich mit den Inseln verbunden fühlen. Das Anleuchten ist für 20 Uhr geplant.

Hausärzte in Hamburg: Telefonische Attests ermöglichen

Hamburgs Hausärzte fordern, die telefonische Attests bis zum Ende der Kontaktsperre beibehalten zu dürfen. Lediglich bis Ende dieser Woche dürfen die Ärzte die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei Patienten mit Erkrankungen der oberen Atemwege für bis zu sieben Kalendertage auch nach telefonischer Anamnese ausstellen.

Frank Stüven, Erster Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hamburg.
Frank Stüven, Erster Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hamburg. © Hausärzteverband Hamburg

„Die telefonische Feststellung der Arbeitsunfähigkeit muss bis zum Ende des Distanzgebots gelten“, fordert Frank Stüven, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hamburg und niedergelassener Allgemeinmediziner in Bergedorf. „Wenn beschlossen wird, dass wieder Patienten mit Erkrankungen der oberen Atemwege für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in die Praxen kommen sollen, wird gerade die Risikogruppe – also multimorbide, ältere Patienten – versuchen, unserer Praxis fernzubleiben, um Ansteckungsrisiken zu minimieren“, so Stüven. „Das darf auf keinen Fall geschehen, denn so besteht die Gefahr, dass sich deren Erkrankungen durch Unterversorgung drastisch verschlimmern. Die Versorgung der (Risiko-)Patienten darf unter keinen Umständen durch den Druck der Arbeitgeber gefährdet werden.“

„Zudem müssen die Praxen durchgängig mit ausreichend Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln ausgestattet sein. Der Schutz des Praxisteams ist für die Aufrechterhaltung des Praxisbetriebes und damit für die Patientenversorgung absolut erforderlich.“ Hausarztpraxen, die wegen Krankheit oder (vorübergehender) behördlicher Anordnung geschlossen werden, wären jetzt fatal, schließlich sind die Hausärzte elementar für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung. Vordringliche Aufgabe in diesen Zeiten sollte der Schutz der Risikopatienten sein.

Coronakrise: Stimmung in Hamburgs Wirtschaft auf Tiefpunkt

Die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft ist nach Angaben der Handelskammer durch die Coronakrise so schlecht wie seit fast 50 Jahren nicht. Der Index für das Geschäftsklima sank auf 38,6 Punkte – den niedrigsten Wert, der jemals registriert wurde, wie die Handelskammer Hamburg am Mittwoch mitteilte. „Es sieht düster aus für Hamburg“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust. Noch im letzten Quartal 2019 hatte der Wert bei 108,3 Punkten gelegen (höchstmöglicher Wert: 200). Selbst in der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 war die Stimmung mit 72,3 Punkten noch besser als nun in der Coronapandemie.

Von 711 befragten Unternehmen in der Hansestadt gaben 75,1 Prozent an, dass sie einen zum Teil deutlichen Umsatzrückgang in diesem Jahr befürchten. Besonders stark betroffen ist die Tourismusbranche und das Gastgewerbe. Deren Index stürzte sogar auf 4,8 Punkte ab. Seit 1971 befragt die Handelskammer Hamburg vierteljährlich ihre Mitglieder nach deren Konjunktureinschätzungen. Sie vertritt derzeit etwa 160.000 Unternehmen.

Die Handelskammer Hamburg stellte am Mittwoch einen im Verbund mit den anderen norddeutschen Kammern erarbeiteten Drei-Phasen-Plan für Wege aus der Coronakrise vor. „Kein vor der Krise gesundes Unternehmen darf wegen der Corona-Pandemie in die Insolvenz gehen“, sagte Aust.

Corona-Erlass: Hamburg stundet zwei Milliarden an Steuern

Die Hamburger Finanzbehörde teilte am Mittwoch mit, dass Hamburger Bürger und Unternehmen durch steuerliche Hilfsangebote bereits um rund zwei Milliarden Euro entlastet wurden. Möglich machte das der „Corona-Erlass“ von Mitte März, der den Finanzämtern neue Spielräume bietet, in Not geratenen Firmen und Einzelunternehmern entgegenzukommen.

Seitdem sei in etwa 48.000 Fällen auf insgesamt 1,55 Milliarden Euro an Steuer-Vorauszahlungen vorerst verzichtet worden, so die Finanzbehörde. In 11.500 Fällen wurden 446 Millionen Euro Steuern gestundet und in weiten 700 Fällen nochmal acht Millionen Euro „von der Vollstreckung ausgesetzt“, also etwa auf Steuererstattungen vorerst verzichtet worden.

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„Zur Unterstützung der Unternehmen in unserer Stadt haben wir behördenübergreifend ein einmaliges Schutzpaket geschnürt“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Neben den Corona-Soforthilfen unterstützen unsere Finanzämter zügig und unkompliziert bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie. Die aktuellen Zahlen zeigen: Die Hilfen kommen an.“

Die Finanzbehörde wies zudem darauf hin, dass Arbeitnehmer, die im Zuge der Pandemie mehr oder weniger zwangsweise im Homeoffice tätig sind, möglicherweise mehr Werbungskosten im Rahmen ihrer Steuererklärung geltend machen können. Hierzu zählten zum Beispiel Mietaufwendungen für ein Arbeitszimmer, Kosten für Arbeitsmittel wie Papier und Stifte, für Büroausstattung wie Schreibtisch, Notebook sowie Telefon- und Stromkosten. Alle Aufwendungen müssten aber nachgewiesen werden, eine Pauschale gebe es nicht.

Die Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) für Unternehmer:

  • Solo-Selbständige: 2500 € (Hamburg), 9000 € (Bund), 11.500 € (Gesamt)
  • 1–5 Mitarbeiter: 5000 € (HH), 9000 € (Bund), 14.000 € (Gesamt)
  • 6–10 Mitarbeiter: 5000 € (HH),15.000 € (Bund), 20.000 € (Gesamt)
  • 11–50 Mitarbeiter: 25.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
  • 51–250 Mitarbeiter: 30.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund

Corona: Aktuelle Zahlen für Hamburg

Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind rund 3400 Personen, die zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wieder genesen. Die Hamburger Gesundheitsbehörde geht demnach von aktuell rund 1200 mit dem Coronavirus infizierten Hamburgern aus. Damit sind weit mehr als doppelt so viele Menschen bereits genesen als akut infiziert. Seit Dienstag kamen 42 weitere Covid-19-Fälle hinzu – am Vortag waren es nur 24. Damit liegt die Gesamtzahl der in Hamburg gemeldeten Fälle nun bei 4724 (Vortag 4682).

Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Hamburg 153 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Das Institut für Rechtsmedizin konnte zum jetzigen Stand bei 145 Personen das Coronavirus als todesursächlich festgestellen. Die gestern angegebene Zahl des Instituts für Rechtsmedizin muss wegen eines Übertragungsfehlers von 147 nachträglich für Dienstag auf 142 korrigiert werden, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Derzeit werden174 an Covid-19 erkrankte Hamburger in Krankenhäusern behandelt, davon liegen 62 Personen auf Intensivstationen (eine Person mehr als am Vortag). Am Dienstag wurde die Zahl der stationär behandelten Corona-Patienten mit 181 angegeben. Laut Behörde sei seit längerer Zeit vor allem im stationären Bereich ein leichter Rückgang zu beobachten.


Hamburger Senat will am Dienstag über Gottesdienste beraten

Während in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bereits ab Montag wieder Gottesdienste möglich sein sollen, will der Hamburger Senat erst am Dienstag über die Frage beraten. „Wir warten die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz ab und entscheiden anschließend“, erklärte ein Senatssprecher am Mittwoch. Die Regierungschefs der Länder wollen am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über weitere Lockerungen der Corona-Schutzbestimmungen sprechen.

Die Nordkirche und das Erzbistum Hamburg arbeiten derzeit an Empfehlungen für die Gemeinden. Darin soll erläutert werden, wie Pfarrer und Gläubige einen Gottesdienst ohne größeres Ansteckungsrisiko feiern können. Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, sagte in einer Videobotschaft zum 1. Mai: „Klar hilft Technik, aber sie kann nicht ersetzen, was das menschliche Miteinander braucht.“ Erzbischof Stefan Heße feiert jeden Wochentag einen Gottesdienst im Internet. Die ersten Gottesdienste vor Ort in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg lägen in der Verantwortung der jeweiligen Pfarrer, sagte ein Sprecher des Erzbistums.

Die Hamburger Muslime planen nach Angaben der Schura noch keine gemeinsamen Gebete. Es gebe eine Stimmung der Zurückhaltung, um einen Anstieg der Fallzahlen zu vermeiden, sagte Vorstandsmitglied Mehdi Aroui. „Es wird ein sehr vorsichtiges Herantasten sein.“ Fromme Muslime – in der Regel Männer – gingen im Fastenmonat Ramadan eigentlich jeden Abend zum Fastenbrechen in die Moschee. Aroui appellierte an besonders gefährdete Menschen, zunächst nicht an gemeinsamen Gebeten teilzunehmen, sollten sie wieder erlaubt sein.

Food Market Hamburg wegen Corona verschoben

Wegen der Coronapandemie wird der Food Market in der Großmarkthalle in Hamburg-Hammerbrook ausfallen. „Die aktuelle Lage und die unsicheren Aussichten haben uns dazu bewogen, den Food Market Hamburg um ein Jahr zu verschieben", sagte Eliane Steinmeyer, Geschäftsführerin des Großmarkt Hamburg, am Mittwoch. "Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer treuen Fans geht an dieser Stelle einfach vor.“

Der nächste Food Market Hamburg öffnet am 4. und 5. September 2021 seine Tore. Der Hamburger Großmarkt hat weiterhin zu den bekannten Verkaufszeiten geöffnet.

Beiersdorf will trotz Coronakrise investieren

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf will ungeachtet der Coronakrise weiter Geld in die Entwicklung neuer Produkte stecken. Das Unternehmen werde investieren, „auch unter großen wirtschaftlichen Herausforderungen“, sagte Konzernchef Stefan De Loecker auf der Hauptversammlung von Beiersdorf. Diese fand wegen der Coronapandemie erstmals nur im Internet statt. Kernfelder für die Investitionen sind die Digitalisierung sowie neue Hautpflegeprodukte. Auch Zukäufe seien weiter Teil der Strategie. Kern bleibt jedoch das Wachstum aus eigener Kraft.

Wegen der zu erwartenden Umsatzrückgänge müsse jedoch auch Beiersdorf sparen. „Wir haben eine Vereinbarung bei Beiersdorf getroffen, die den Namen „Solidarpakt“ trägt“, so De Loecker. Damit soll die Beschäftigung während der Krise gesichert werden. Dazu gehöre auch weiter die Übernahme von Auszubildenden „im gewohnten Umfang“. So verzichtet der Vorstand von April bis Dezember auf 20 Prozent seiner Festvergütung, die nächste Managementebene auf 5 Prozent. Auch die Gruppen der leitenden Angestellten sowie Tarif- und außertarifliche Mitarbeiter würden ihren Beitrag leisten.

Beiersdorf-Konzernchef Stefan De Loecker möchte trotz der Coronakrise investieren (Archivbild).
Beiersdorf-Konzernchef Stefan De Loecker möchte trotz der Coronakrise investieren (Archivbild). © dpa picture alliance/Christian Charisius

Einen Ausblick gab Beiersdorf weiter nicht. Der Nivea-Hersteller hatte bereits seine Prognose für 2020 wegen der unsicheren Lage zurückgezogen. Das Unternehmen hatte zuvor ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von rund 3 bis 5 Prozent angepeilt. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen hält Beiersdorf jedoch an der Dividende von unverändert 70 Cent je Aktie für 2019 fest. Im ersten Quartal musste Beiersdorf Einbußen hinnehmen. So sanken die Erlöse aus eigener Kraft um 3,6 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

Zuhör-Kiosk bietet Video-Gespräche

Das Zuhör-Kiosk aus der U-Bahnstation Emilienstraße hört in der Coronakrise per Video-Chat zu. „Nach dem ersten Schock und der nötigen Umstellung des eigenen Alltags haben wir Zuhörerinnen und Zuhörer uns entschlossen, den Kiosk per Video-Chat ins Digitale zu verlegen, um auch weiterhin mit den Augen zuhören und Gestik, Mimik und Körpersprache wahrnehmen zu können“, sagt ein Organisator des Zuhör-Kiosks

In einem ehemaligen Kiosk auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen der U-Bahnstation Emilienstraße können seit Januar 2018 Menschen anonym aus ihrem Leben erzählen.

Wegen der Coronakrise musste das Zuhör-Kiosk schließen.
Wegen der Coronakrise musste das Zuhör-Kiosk schließen. © Zuhör-Kiosk

Auf der Webseite www.zuhör-kiosk.de könne man ein „Gespräch“ starten. Dazu müsse man nichts herunterladen und nichts Persönliches preisgeben.

Trotz Corona: Flüchtlingsunterkunft in Eppendorf wird bezogen

Nun ist es soweit. Anfang Mai beziehen die ersten Bewohnerinnen die Unterkunft für Geflüchtete in der Loogestraße. Die drei Gebäude am Bahndamms der Linie U3 sind Eppendorfs einzige Flüchtlingsunterkunft. Hier werden künftig besonders schutzbedürftige Frauen und ihre Kinder leben, betrieben wird die Einrichtung von fördern & wohnen. Wegen der Corona-Pandemie erfolgt der Bezug nur schrittweise und so kontaktlos wie möglich. „Leider bremst COVID 19 auch die Integrationsbemühungen der Nachbarschaft etwas aus“, sagt Bezirks­amtsleiter Michael Werner-Boelz. Ein für Mitte Mürz geplantes Auftakttreffen musste abgesagt werden, das Bezirksamt will aber zu gegebener Zeit einen neuen Termin für den ersten Runden Tisch bekannt geben.

CDU fordert weitere Öffnungen

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) soll sich nach dem Willen der CDU-Bürgerschaftsfraktion beim Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern am Donnerstag für weitere verantwortungsbewusste Öffnungen sowie neue Hilfen für besonders betroffene Branchen einsetzen. „Wirtschaft und Gesundheit sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. „Ohne Wirtschaft, Wohlstand und sichere Arbeitsplätze wäre unser hoch spezialisiertes Gesundheitssystem gar nicht finanzierbar.“

Deshalb sei wichtig, dass für Branchen wie beispielsweise die Gastronomie sowie für Messe- und Eventveranstalter vom Gipfel ein Signal ausgehe und diese eine Perspektive erhalten.

Wo keine Öffnungen erfolgen können, sollen weiter staatliche Hilfen fließen, sagte Thering: „So muss der Rettungsschirm auch weiterhin über das Gaststätten- und Hotelgewerbe gespannt werden, sonst haben wir in unserer Stadt bald gar keine Gastronomen mehr und das Lieblingsrestaurant um die Ecke ist wahrscheinlich auch für immer verschwunden.“

Das Planetarium feiert 90. Geburtstag digital

Eigentlich hätte es eine große Feier geben sollen, wenn das Hamburger Planetarium am 30. April 90 Jahre alt wird. Leider musste sie coronabedingt abgesagt werden. Um das Ereignis dennoch gebührend feiern zu können, hat das Team um Planetariumsdirektor Prof. Thomas W. Kraupe ein umfangreiches digitales Festprogramm auf die Beine gestellt. Ein kostenloser Live-Stream ist unter Planetarium Live (www.planetarium-hamburg.de/de/planetarium-live) und Facebook (www.facebook.de/planetarium) abrufbar.

Um 14 Uhr wird führt ein LiveSpaziergang mit Thomas Kraupe und Karlheinz Goetsch, dem ersten Vorsitzenden des Fördervereins Planetarium Hamburg e.V., durch den ehemaligen Wasserturm. Dabei informieren die beiden über die Erfolge bisher umgesetzter Projekte, die kommende Aktivitäten des Fördervereins und die Aktion „Dein Lied für die Sterne“. Deren Schirmherr ist der Liedermacher Rolf Zuckowski, der um 15 Uhr aus seinem Dachstübchen in Blankenese Geburtstagsgrüße sendet.

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Ihm schließt sich um 16 Uhr Kultursenator Carsten Brosda an, danach werden Gratulationsvideos von Planetarien auf der ganzen Welt übermittelt die um 17 Uhr mit einem kurzen Beitrag von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher enden. Anschließend werden Impressionen aus der Zeit von 1930 bis heute gezeigt. Um 20 Uhr beginnt dann der Gala-Abend, an dem das Planetarium mit dem Förderverein ein festliches Sternenkonzert präsentiert – live als Streaming-Event aus dem Sternensaal. Moderiert wird das Ganze von Planetariumsdirektor Prof. Thomas W. Kraupe.

Corona-App auf „Wunderländisch“

„Ganz einfach und auf Wunderländisch“ möchte das Miniaturwunderland die Corona-App in einem Video präsentieren. Ab 15 Uhr können Interessierte dieses auf der Facebook-Seite und dem Youtube-Kanal abrufen, wie Frederik und Gerrit Braun, die Macher des Wunderlandes mitteilen.

Am Abend präsentieren die Zwillingsbrüder zudem live den neuen Leitstand. Über einen Chat können Zuschauer Fragen stellen.

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Coronakrise reißt Airbus in die roten Zahlen

Die Coronakrise und Sonderabschreibungen haben den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus im ersten Quartal in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 481 Millionen Euro nach einem Gewinn von 40 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwoch in Toulouse mitteilte. Der Umsatz sank wegen Unterbrechungen bei der Flugzeug-Auslieferung infolge der Pandemie um 15 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sackte um knapp die Hälfte auf 281 Millionen Euro nach unten.

Airbus-Chef Guillaume Faury wagt keine neue Prognose.
Airbus-Chef Guillaume Faury wagt keine neue Prognose. © dpa picture alliance/AP Photo

Für das laufende Jahr wagt Airbus-Chef Guillaume Faury wegen der unklaren Dauer und Folgen der Coronavirus-Pandemie weiterhin keine neue Geschäftsprognose. Das Unternehmen fährt seine Flugzeugproduktion wie bereits bekannt um rund ein Drittel zurück, weil viele Airlines ihre bestellten Maschinen erst später abnehmen wollen.

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Radio Hamburg unterstützt heimische Musiker

Radio Hamburg möchte am Donnerstag von 20 bis 22 Uhr nur Musik von in Hamburg lebenden Musikern spielen. Der Privatsender kommt damit einem Aufruf des Sängers und Songschreibers Michy Reinckes nach, der in einem offenen Brief an den NDR die öffentlich-rechtlichen Sender dazu aufgefordert hat, Verantwortung zu übernehmen und Norddeutsche Künstler zu unterstützen. Diese erhalten durch das Spielen ihrer Musik GEMA- und GVL-Einnahmen.

„Wir können hier ganz einfach ein Zeichen der Solidarität mit unseren hiesigen Künstlern zeigen. Durch den Wegfall der Einnahmen aus öffentlichen Auftritten sind diese umso mehr auf Erlöse aus den Leistungs- bzw. Urheberrechten angewiesen“, sagt Radio Hamburg-Musikchefin Tanja Ötövs.

Corona: Verbraucherzentrale berät in Urlaubs-Fragen

Das Coronavirus durchkreuzt die Urlaubsplanung vieler Hamburger. Wer schon gebucht hat, steht nun vor der Entscheidung: umbuchen, stornieren oder abwarten? Die Verbraucherzentrale beantwortet nun die wichtigsten Fragen zum Reiserecht auf ihrer Internetseite www.vzhh.de/sommerurlaub und berät Reisende bei individuellen Problemen.

"Leider ist die Situation für Urlauber aktuell ziemlich ungewiss und häufig von Fall zu Fall sehr unterschiedlich", so Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Niemand könne heute sicher sagen, welche Reisewarnungen im Juli und August gelten oder ob am Urlaubsort im Sommer überhaupt Touristen erwünscht sind. "Es ist ein Pokerspiel und vor allem Individualreisende, die Unterkunft und Hotel auf eigene Faust unabhängig voneinander gebucht haben oder noch buchen wollen, können viel Geld verlieren."

Die Verbraucherzentrale Hamburg bietet derzeit auch sogenannte Spezialberatungen am Telefon an. Dafür sollen Verbraucher einen Telefontermin vereinbaren und die für die Beratung erforderlichen Unterlagen vorab übermitteln. Termine für die Spezialberatungen am Telefon können über die Internetseite der Verbraucherzentrale oder unter Tel. (040) 24832-107 vereinbart werden.

Barmer öffnet Geschäftsstellen in Hamburg

Auch die Barmer möchte sich dem Normalbetrieb trotz der Coronakrise langsam wieder annähern: Ab 4. Mai öffnet die Krankenkasse wieder ihre Geschäftsstellen in Hamburg. „Um den Gesundheitsschutz der Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten, greifen eine Reihe strikter Sicherheitsmaßnahmen in unseren Geschäftsstellen, zu denen unter anderem der Einsatz von Schutzmasken und Plexiglasscheiben bei Beratungsgesprächen ebenso gehört wie die Einhaltung der Abstandsregelung und eine regelmäßige Händehygiene“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg.

Die Kasse hatte am 16. März ihre Geschäftsstellen geschlossen.

Alkoholkonsum steigt – hier kann man testen und sich beraten lassen

Die Hamburger Suchtberatung (sucht.hamburg) befürchtet aufgrund der Coronakrise einen Anstieg des Alkoholkonsums und bietet mehrere „kontaktlose“ und kostenlose Hilfen. So könne jeder unter www.rauschbarometer.de einen Alkoholselbsttest machen. Diese Plattform stehe auch auf Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch und Türkisch zur Verfügung. Gleichfalls gebe es anonyme Telefon- und Videoberatung.

Nach den Zahlen von sucht.hamburg habe jeder vierte Hamburger (26,6 Prozent) und etwa jede sechste Hamburgerin (17,6 Prozent) einen „riskanten Alkoholkonsum“. „Die aktuellen Einschränkungen der sozialen Kontakte, Homeoffice und Kinderbetreuung stellen viele Menschen zusätzlich vor große Herausforderungen. Verlust der Tagesstruktur, Konflikte in Familien, existenzielle Ängste, aber auch erhöhter Konsum und zunehmende Suchtprobleme können die Folgen sein“, sagte Christiane Lieb, Geschäftsführerin von sucht.hamburg.

Coronavirus - die Fotos zur Krise:

Corona: Altonale zieht ins Netz

Die Altonale, nach eigenen Angaben Norddeutschlands größtes Kulturfestival, wird es in diesem Jahr erstmals digital und kontaktlos geben. In einem ersten digitalen Projekt sucht die Kunst Altonale nun Lieblingsmenschen: Die Nachbarschaft in Altona ist aufgerufen, ihren Lieblingsmenschen zu fotografieren. Die Portraits sollen mit einem begleitenden Satz an die Altonale geschickt werden. Die Bilder werden laufend auf der Website der Altonale und auf Facebook veröffentlicht. „Gerade in Zeiten von Social Distancing wird so die Vielfalt unserer Nachbarschaft sichtbar“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

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Geplant ist, das Projekt Lieblingsmensch zu einem späteren Zeitpunkt in einer großen Ausstellung im Mercado zu zeigen. Die Foto-Einsendungen sind ab sofort möglich an: lieblingsmensch@altonale.de.

103 Coronatote in Schleswig-Holstein

Die Zahl der in Schleswig-Holstein seit Ausbruch der Corona-Epidemie gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Virus ist auf 2672 gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, waren dies bis Dienstagabend 19 Fälle mehr als nach der Meldung des Vortags. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 2 auf 103.

80 an dem Virus erkrankte Menschen sind derzeit in klinischer Behandlung und damit 7 weniger als nach der Vortagsmeldung. Rund 2100 Corona-Infizierte sind mittlerweile genesen.

Corona: Tropeninstitut und UKE suchen Studienteilnehmer

Seit Anfang April untersuchen Hamburger Wissenschaftler und Ärzte Therapieansätze bei Patienten, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sowie das Universitätsklinik Eppendorf (UKE) führen diese Studie gemeinsam durch und suchen noch weitere Teilnehmer. Voraussetzung für eine Teilnahme sind:

  • In den vergangenen fünf Tagen wurde eine Infektion mit Sars-Cov-2 nachgewiesen
  • Der Patient leidet wegen der Erkrankung an Fieber und Atemnot
  • Studienteilnehmer müssen mindestens 18 Jahre sein, Schwangere sind ausgeschlossen

Wer sich an der Studie beteiligen möchte kann sich bei Dr. Benno Kreuels unter der Telefonnummer 0157/336 598 32 melden.

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Hamburger Schule: 75 Minuten nicht aufs Klo – und dann unter scharfen Regeln

Nach dem vorsichtigen Öffnen der Hamburger Schulen scheint es doch mehr Aufregung um neue Regeln zu geben als bisher bekannt. Dem Abendblatt liegt ein Schreiben der Schulleitung der Irena-Sendler-Schule (Stadtteilschule in Wellingsbüttel) vor, das unter Eltern für Verwirrung sorgt. In den „Hygiene- und Sicherheitsregeln“ heißt es unter anderem zu dringenden Bedürfnissen der Schüler: „Während der Unterrichtszeit ist 75 Minuten lang kein Toilettengang möglich. … Der Toilettengang ist nur während der Pausen möglich. Es dürfen maximal 2 Schülerinnen oder Schüler die Räume gleichzeitig betreten, wenn sie innerhalb der Toilettenräume den Sicherheitsabstand einhalten, auch beim Händewaschen. Der Bereich vor den Türen muss frei bleiben.“ Das erscheint vielen eine Zumutung, wenn nicht eine Aufforderung zur Harnverhaltung.

Aber auch die Schulleitung war wohl noch im Corona-Modus, als sie das Schreiben aufsetzte. Die Anweisungen an die Schüler und Formulierungen sind altertümlich: „Es wird direkt zum eigenen Platz gegangen und sich dort hingesetzt.“ Und: „Es ist darauf zu achten, das vor Beginn der Pause die Hände gereinigt werden.“ Ja: das statt dass. Hoffentlich haben die Schüler das überlesen.

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Demo trotz Corona

Die Volksinitiative „Schuldenbremse streichen!“ hat anlässlich des 1. Mai eine Kundgebung "Jetzt erst recht: heraus zum 1. Mai 2020 – denn alle Verbesserungen sind erkämpft!" um 14 Uhr in der Großen Bergstraße angemeldet.

„Alle Errungenschaften der Arbeiterbewegung sind Ergebnis der solidarischen Kämpfe für eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen und eine gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Das wollen wir an diesem Tag neu bewusst machen“, teilte die Initiative mit.

Zu der angemeldeten Teilnehmeranzahl und der Einhaltung von Corona-Auflagen machte die Initiative keine Angaben.

Grote: Verbot rechtsextremer Kundgebung am 1. Mai:

Grote: Verbot rechtsextremer Kundgebung am 1. Mai

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    Judith Rakers genießt das Landleben – trotz Corona

    Die Hamburger Tagesschausprecherin Judith Rakers macht aus der Coronakrise das Beste und genießt das Landleben. Auf Instagram postete sie ein Abendidylle-Bild, aufgenommen unter einem blühenden Apfelbaum. Dazu schrieb sie: „Wenn es Abend wird auf dem Land... Herrlich. Corona hin oder her.“ Der passende Hashtag lautete:DasGlückliegtindenkleinenDingen.

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    Trotz Corona: Hamburger planen ihren Urlaub

    Urlaub im Ausland ist für viele Hamburger aufgrund der Coronapandemie dieses Jahr keine Option. Laut einer Auswertung der Suchanfragen auf zehn Thematica-Hotelplattformen möchten Hamburger ihren Urlaub in diesem Jahr vor allem in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verbringen. Zu den gefragtesten Regionen zählen die Ostsee, der Allgäu und Rügen. Menschen aus Schleswig-Holstein suchten am häufigsten nach Urlauben an der Ostsee, in Rügen, und an der Nordsee.

    „Bei der Analyse der Suchanfragen gewannen wir den Eindruck, dass die Menschen als Alternative zum Auslandsurlaub besonders häufig die bekanntesten inländischen Ziele ansteuern“, sagt Thematica-Geschäftsführer Erwin Oberascher. Die Zugriffszahlen auf den eigenen Hotelplattformen hätten sich in den vergangenen Wochen vervielfacht, teilte Thematica mit. Insgesamt liege das Suchverhalten der Deutschen nach Urlaubshotels im Vorjahresvergleich derzeit bei etwa der Hälfte.

    Corona: MV-Werften verlängern Kurzarbeit

    Die MV-Werften haben die Kurzarbeit wegen der Corona-Pandemie für die rund 3100 Mitarbeiter bis Ende Juni verlängert. Das hat das Unternehmen am Mittwochmorgen nun auch selbst auf seiner Internetseite bekanntgegeben. Die Rahmenbedingungen für eine reibungslose Fertigung seien unverändert ineffizient, hieß es zur Begründung. Bereits am Dienstag hatte die Gewerkschaft IG Metall die Information bekanntgegeben. Zu dem Zeitpunkt wollten die MV Werften das zunächst nicht bestätigen. Die Mitarbeiter seien am Dienstag über die Planungen informiert worden. Darüber hinaus würde die Corona-Lage fortwährend analysiert und die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme eines Geschäftsbetriebs würden permanent bewertet.

    Die MV-Werften sind in der Coronakrise in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Sie können daher auf 600 Millionen Euro Staatshilfen bis Jahresende hoffen. Diese Summe nannte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der vergangenen Woche in einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses des Landtags.

     Die MV-Werften haben die Kurzarbeit bis Ende Juni verlängert (Archivbild).
    Die MV-Werften haben die Kurzarbeit bis Ende Juni verlängert (Archivbild). © dpa Picture Alliance/Bernd Wüstneck

    Offen ist demnach noch, ob die Unterstützung als Kredit, Bürgschaft oder in anderer Form gewährt wird. Die Zulieferer sollen wegen unbezahlter Lieferungen an die MV-Werften mit bis zu 50 Millionen Euro unterstützt werden. Diese Hilfen müssen später zurückgezahlt werden.

    Peter Tschentscher dankt der Bundeswehr

    Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (beider SPD) möchten am Mittwoch den Soldaten der Bundeswehr am Seniorenpflegedomizil Haus Alstertal danken, die Pflegeeinrichtungen in der Coronakrise unterstützen.

    Leutnant Roman Kell, Zugführer für alle „Helfenden Hände“, Kapitän zur See Michael Giss, Kommandeur des Landeskommandos Hamburg, und drei Soldaten werden den Dank stellvertretend für 42 Soldatinnen und Soldaten, die als „Helfende Hände“ in Hamburger Einrichtungen tätig sein werden, entgegennehmen.

    Wegen Corona: Kein Start in die Freibadsaison

    Wegen der Coronapandemie verzögert sich für die Schwimmbäder in Hamburg der Start in die Freiluftsaison. Eine Entscheidung, ob und wann Bäder öffnen können, steht noch aus. „Wir wären zügig wieder einsatzbereit“, versicherte Michael Dietel vom Betreiber Bäderland. „Erkenntnisse“ aus der Politik über einen möglichen Termin gebe es noch nicht.

    Die Freiluftsaison läuft normalerweise im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende August. Schon seit dem 15. März ruht bei Bäderland der gesamte Sauna-, Bade- und Kursbetrieb, also auch in den Hallenbädern. Der überwiegende Teil der Belegschaft ist in Kurzarbeit. In der Zwangspause seien die Bäder vor allem instand gehalten, die Anlagentechnik gewartet und der Grundbetrieb gesichert worden, sagte Dietel. Der finanzielle Verlust sei derzeit noch schwierig zu beziffern. Das ginge erst am Jahresende.

    Maskenpflicht in Hamburg gilt auch im Taxi

    Die Maskenpflicht in Hamburg gilt nicht nur im Einzelhandel und bei der Fahrt mit Bus und Bahn innerhalb des ÖPNV, sondern auch bei der Fahrt mit dem Taxi. „Unsere Kunden müssen einen Mundschutz tragen. Kinder unter sieben Jahren und Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keinen Mundschutz tragen können, sind von dieser Regelung befreit. Wenn keine Trennwand im Taxi vorhanden ist, müssen auch die Fahrer eine Maske tragen. Das ist eine Anordnung der Stadt“, sagte Claus Hönig, Sprecher von Hansa Funktaxi 211211, dem Abendblatt.

    Der Funkzentrale, zu der auch die Das Taxi Vermittlungszentrale GmbH, die Taxi Hamburg 6x6 GmbH & Co. KG und die Autoruf G.m.b.H. gehören, sind insgesamt rund 400 Unternehmer mit 1.500 Fahrern und 1.400 Taxen angeschlossen. Inzwischen sind 400 Taxen mit einer Trennwand ausgestattet. Auch bei Free Now, über die App werden Taxis vermittelt, gilt die Maskenpflicht.

    Stoffmasken sollen bei Bonprix Umsatz ankurbeln

    Die Maßnahmen gegen den neuartigen Coronavirus für den Fall einer Eröffnung von Schwimmbädern sind Teil des Pandemieplans „Bäder“ der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Ihr gehört auch Bäderland Hamburg an. In dem Plan werden unter anderem die Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen in den Duschen, Umkleiden und in den Schwimmbecken beschrieben. An dem Plan würde sich auch Bäderland orientieren, sollte die Politik eine Wiederaufnahme des Betriebs erlauben.

    Jogginghose und Outdoorjacke statt Sommerkleid und Bikini: Das Hamburger Modeunternehmen Bonprix hat mit Sortimentsanpassungen auf die veränderte Nachfrage in der Coronakrise reagiert. Von Mitte Mai an sollen auch modische Stoffmasken angeboten werden. „Wir sind permanent dabei, die Situation zu analysieren und gegenzusteuern“, sagte Bonprix-Chef Richard Gottwald. So seien zahlreiche vertriebliche Sofortmaßnahmen eingeleitet worden, um die Umsatzrückgänge zu kompensieren.

    Inzwischen habe sich die Nachfrage nahezu überall spürbar verbessert. Für das Geschäftsjahr 2019/20 meldet die Otto-Tochter zum elften Mal in Folge profitable Wachstumszahlen. Die Gruppe mit 4000 Mitarbeitern weltweit steigerte den Umsatz um 2,4 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro. Bonprix erwirtschaftet 60 Prozent der Erlöse im Ausland. Die Rendite vor Steuern (Ebit) konnte Bonprix zudem leicht steigern. Genaue Gewinnzahlen nennt das Unternehmen aber nicht.

    Grote: Maskenpflicht trifft auf "sehr hohe Akzeptanz":

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      Corona in Hamburg: Quarantäne-Geld online beantragen

      Wenn das Gesundheitsamt für Arbeitnehmer Quarantäne anordnet, können diese nach Paragraf 56 des Infektionsschutzgesetzes dafür entschädigt werden. In Hamburg wurde das Verfahren für Verdienstausfälle jetzt vereinfacht: Anträge können jetzt auch online gestellt werden (www.hamburg.de/infektionsschutzgesetz).

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      Finanz- und Bezirkssenator Andreas Dressel (SPD) sagt zu der Neuerung: „Das neue Online-Antragsverfahren wird die Geltendmachung von Ansprüchen nach dem Infektionsschutzgesetz für alle Hamburger Antragsberechtigten erheblich vereinfachen und bürgerfreundlicher machen. Es unterstreicht, dass die Stadt bei ihren Coronahilfen wirklich alle und alles in den Blick nimmt.“ Federführend ist dabei das Bezirksamt Altona, das die Bearbeitung der Anträge zentral übernimmt. Auch Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) lobte das Angebot: „In einer gemeinsam Kraftanstrengung ist es uns mit den zuständigen Fachbehörden gelungen, ein einfaches Antragsverfahren zügig auf die Beine zu stellen. Ein leistungsfähiges Team wird nun für eine bürgerfreundliche Beratung und Abwicklung der eingehenden Anträge sorgen.“

      Laut Andreas Dressel (SPD), Finanzsenator von Hamburg, ist das neue Online-Antragsverfahren bürgerfreundlicher.
      Laut Andreas Dressel (SPD), Finanzsenator von Hamburg, ist das neue Online-Antragsverfahren bürgerfreundlicher. © dpa

      Durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes zum 30. März 2020 können auch Eltern entschädigt werden, die ihre Kinder selbst betreuen müssen, weil Schule oder Kita derzeit geschlossen sind. Allerdings gibt es enge Vorgaben. Nur jene Väter und Mütter können Geld beziehen, deren Kinder jünger als zwölf sind, die auch nicht von Verwandten oder Freunden betreut werden können und die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben. Zudem werden nur jene berücksichtigt, die nicht im Homeoffice arbeiten, auch keine Überstunden abbauen oder Resturlaub aus 2019 nehmen können und die keinen Lohn über Kurzarbeit, Kinderkrankengeld oder ähnliche Leistungen erhalten. Maximal erhalten Arbeitnehmer 67 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens und höchstens 2016 Euro im Monat.

      Touristiker demonstrieren auf dem Rathausmarkt

      Beschäftigte der von der Coronakrise hart getroffenen Touristikbranche, insbesondere der Reisebüros, wollen am Mittwoch in Hamburg für staatliche Rettungsmaßnahmen demonstrieren. Die Kundgebung auf dem Rathausmarkt (14 Uhr) sei Teil einer bundesweiten Aktion, teilte Gabriele Kausche vom Aktionsbündnis „Wir zeigen Gesicht“ mit.

      „Wir zeigen Gesicht, da die Touristik nicht nur aus den großen Konzernen, wie zum Beispiel TUI und Lufthansa besteht“, erklärte Kausche. Bislang seien Zehntausende Klein- und mittelständische Unternehmen, insbesondere die Reisebüros mit rund 11.000 Betrieben und bis zu 100.000 Arbeitsplätzen von Politik und Medien fast unbeachtet geblieben. Dabei habe die Corona-Pandemie die Touristik in Deutschland und weltweit in einem Ausmaß getroffen wie das bei keiner anderen Branche der Fall sei. „Wir fordern eine finanzielle Soforthilfe für die Vielzahl der touristischen Unternehmen, wie auch für uns Reisebüros.“ Beispielsweise könnte ein Notfallfonds bereitgestellt werden, der speziell für die Tourismuswirtschaft einschließlich der Reisebüros eingerichtet werde.

      Corona: Jugendweiheverein fordert klare Regeln

      Für den Jugendweiheverein Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit nicht absehbar, ob es im Sommer Jugendweihefeiern für die Jugendlichen geben wird. „Wir schweben im Moment zwischen Baum und Borke und wissen nicht, ob und unter welchen Bedingungen wir unsere Feiern ausrichten können“, sagte Geschäftsführer Jörg Ahlgrimm. Zu den Feiern kommen in der Regel zwischen etwa 300 bis 800 Gäste. Zuletzt wurden wegen der Kontaktverbote zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus bereits alle April- und Mai-Feiern verschoben – etwa 60 davon auch in den August.

      Bis Ende August sind allerdings Großveranstaltungen ab 1000 Menschen verboten, kleinere Veranstaltungen lediglich unter Auflagen möglich. Unter welche Regelungen Jugendweihefeiern in MV fallen, wisse Ahlgrimm jedoch nicht. Konkrete Ansagen und Vorgaben aus Schwerin habe es bislang dazu noch nicht gegeben. „Wir brauchen dringend ein ganz klares Wort von der Politik.“

      Auch für Hotels und Gaststätten fällt damit nun eine wichtige Einnahmequelle weg. „Die Jugendweihe- und Konfirmationsfeiern sind ein wichtiger Bestandteil des Frühjahrsgeschäftes“, sagte Matthias Dettmann, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), in Rostock der dpa. Der Verlust dieses Geschäftes sei auch nicht wieder aufzuholen, wenn die Feiern in den Herbst verschoben werden. „Wir haben bedauerlicherweise keine Nachholeffekte.“

      Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

      • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
      • Beachten Sie die Regeln zum Tragen von Masken im ÖPNV und beim Einkaufen
      • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
      • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
      • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
      • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

      Corona: Auch Schleswig-Holstein jetzt mit Maskenpflicht

      Ohne Mund- und Nasenschutz gegen das neue Coronavirus dürfen von Mittwoch an nun auch die Schleswig-Holsteiner nicht mehr einkaufen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Sogenannte Alltagsmasken aus Stoff oder im Notfall auch ein Schal reichen dabei aus. Schleswig-Holstein ist das letzte Bundesland, in dem eine Maskenpflicht für Bus und Bahn gilt. Beim Einkaufen zieht auch Berlin erst ab Mittwoch nach.

      Ausgenommen von der Maskenpflicht sind im Norden unter anderem Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr, das Fahrpersonal in Bussen, Bahnen und Schiffen sowie Taxifahrer. Professionelle Schutzmasken sollen als knappes Gut dem medizinischen Bereich und der Pflege vorbehalten bleiben, hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) angekündigt. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung solle dazu beitragen, schrittweise wieder ins öffentliche Leben zurückkehren zu können.

      Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU,l.), und Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne), auf dem Weg zur Landtagssitzung.
      Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU,l.), und Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne), auf dem Weg zur Landtagssitzung. © dpa/Carsten Rehder

      Bußgeld bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ist laut Landesregierung bisher nicht vorgesehen. Wer keinen Schutz trägt, darf aber eben kein Geschäft betreten und den öffentlichen Nahverkehr nicht nutzen. Überdachte Flächen von Einkaufszentren sowie Verkaufs- oder Diensträume von Handwerkern wurden ebenfalls in die Maskenpflicht einbezogen.

      Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

      • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
      • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
      • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

      Lesen Sie hier den Newsblog von Dienstag