Hamburg. Carlo von Tiedemann hat “Hausarrest“. Weitere Details zu Hamburger Fällen. Kinderwunsch Praxisklinik schließt. Alle Infos im Newsblog.

Die Zahl derer, die sich mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben, steigt auch in Hamburg und im Norden täglich an – Flüge werden gestrichen, Veranstaltungen teils abgesagt. Alle Information rund um das Virus und die Krankheit Covid-19 hier im tagesaktuellen Newsblog.

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Behindertenwerkstatt näht Schutzmasken für Krankenhäuser

Die Vorräte an medizinischer Schutzkleidung werden wegen der Ausbreitung des Coronavirus knapper. Eine Werkstatt für behinderte Menschen im Kreis Cloppenburg fertigt deshalb Mundschutzmasken für Krankenhäuser und Arztpraxen. „Wir haben schon 50 bis 100 Stück genäht“, erzählte Julia Bloedorn von der sozialen Arbeitsstätte Altenoythe des Caritas-Vereins im Kreis Cloppenburg. „Die ersten waren Übung, jetzt läuft es. Sie werden verpackt und zum Kunden gehen“, so die Gruppenleiterin der Näherei. Die Einrichtung hat nach Angaben des Leiters, Ludger Rohe, derzeit Aufträge für mehr als 3000 Schutzmasken für den OP-Bereich. Über die Bestellungen berichtete zunächst der NDR.

Hintergrund der neuen Aufträge ist die weltweite Nachfrage nach Mundschutzmasken und anderen Hygiene-Produkten. Die Krankenhäuser haben Vorräte, doch Nachbestellungen sind mitunter schwierig, wie der Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Joachim Odenbach, in Berlin sagte. Das St. Marien Hospital in Friesoythe beauftragte deshalb die nahe gelegene Behindertenwerkstatt, Mundschutzmasken für den OP-Bereich herzustellen. „Wir müssen vorsorgen für den Notfall. Die Lieferungen sind bereits verzögert“, erklärte Christian Schepers vom Einkauf des Krankenhauses. Auch er sieht den Grund für die Lieferengpässe im neuen Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Erzbistum Hamburg rät zu Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat das Erzbistum Hamburg für seine Gemeindemitglieder und das Kirchenpersonal allgemeine Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Diese enthalten eine Reihe von Schutzmaßnahmen, die insbesondere in den Gottesdiensten beachtet werden sollen. Gemeindemitglieder mit Symptomen wie Husten, Atemnot und Fieber sollten demnach dem Gottesdienst fernbleiben. Das Gleiche gelte für Ältere und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. „Die Sonntagspflicht gilt, aber es gibt nach dem Kirchenrecht schon immer Ausnahmen, wenn zum Beispiel gesundheitliche Gründe dagegensprechen“, erklärte Manfred Nielen, Sprecher des Erzbistums Hamburg.

Gläubige sollen in den kommenden Wochen außerdem auf die Mundkommunion und die Kelchkommunion mit mehreren Personen verzichten. Weil über die Weihwasserbecken am Eingang Erreger leicht übertragen werden können, rät das Erzbistum den Pfarrgemeinden, die Becken für die Dauer der akuten Ansteckungsgefahr leer zu lassen. Grundsätzlich soll auf Körperkontakt, etwa beim Friedensgruß oder beim Vaterunser, verzichtet werden. „Es handelt sich um Vorsichtsmaßnahmen, die wir berücksichtigen, damit wir die Gottesdienste weiter feiern können“, sagte Nielen. Die Gläubigen sollten aber nicht in Panik versetzt werden.

Die evangelisch-lutherische Nordkirche ließ verlauten, dass ein Abendmahl auch gültig sei, wenn entweder nur das Brot oder nur der Kelch genommen werden. Sowohl das Eintauchen des Brotes in den Kelch, statt daraus zu trinken, als auch die Verwendung von Einzelkelchen gilt als „volles Abendmahl“. Ansonsten hänge die Frage, ob Gottesdienste überhaupt oder in eingeschränkter Form gefeiert werden sollten, davon ab, ob staatliche Versammlungsverbote, Quarantänemaßnahmen oder ähnliches verhängt würden.

Verdachtsfälle sollen in Zelten und Containern überprüft werden

In Schleswig-Holstein sind landesweit sechs Außenstellen zur Diagnostik von Covid-19-Erkrankten geplant. Im Umfeld von bestehenden KVSH-Anlaufpraxen sollen voraussichtlich Zelte oder Container aufgestellt werden. Zum Beispiel soll eine Anlaufstelle für Verdachtsfällen am Westküstenklinikum Heide entstehen.

Zuvor sollen laut Gesundheitsministerium sogenannte fahrende Dienste eingeführt werden. Ärzte besuchen die Patient zu Hause. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) soll so das Risiko von Infektionen in Praxen oder Krankenhäusern minimiert werden.

Niedersachsen meldet 18 bestätigte Corona-Fälle

Die Zahl der mit dem Virus SARS-CoV-2 infizierten Menschen ist in Niedersachsen auf 18 gestiegen. Dies teilt das Gesundheitsministerium in Hannover am frühen Abend mit. Die Patienten leben in folgenden Städte und Landkreisen:

  • 1 Fall im Landkreis Ammerland
  • 1 Fall in Cuxhaven
  • 1 Fall in der Grafschaft Bentheim
  • 1 Fall im Landkreis Leer
  • 2 Fälle im Landkreis Rotenburg (Wümme)
  • 1 Fall im Landkreis Stade
  • 1 Fall in Osnabrück
  • 3 Fälle in der Region Hannover
  • 1 Fall in Braunschweig
  • 3 Fälle in Celle
  • 1 Fall in Oldenburg
  • 1 Fall in Wilhelmshaven

In der Aufzählung fehlt ein Patient aus Delmenhorst, der zu den Anfang Februar aus China ausgeflogenen Deutschen zählt und in Frankfurt positiv getestet wurde. Die Person konnte bereits Mitte Februar aus der Quarantäne in Frankfurt entlassen werden, nachdem das Corona-Virus nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Da die Person in Delmenhorst wohnhaft ist, wird dieser Fall Niedersachsen zugeordnet.

Vater und Kind aus dem Landkreis Celle infiziert

Wegen weiterer bestätigter Corona-Fälle müssen die Schüler der 2c an der Grundschule Nienhagen im Landkreis Celle am Freitag Zuhause bleiben. Dies berichtet die Cellesche Zeitung. Die Familie hatte Kontakt zu einem Infizierten und war seit Dienstag in Quarantäne. Heute lagen nun die Ergebnisse vor. Bei einem weiteren Kind des infizierten Mannes verlief der Test negativ.

Siebter Covid-19-Fall in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Covid-19-Fälle auf sieben gestiegen. Bei einer Person aus dem Kreis Segeberg wurde eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt, wie eine Kreissprecherin am Donnerstag mitteilte. Die infizierte Person war bereits vorsorglich unter Quarantäne gestellt und hatte seit mehreren Tagen keinen Kontakt zur Öffentlichkeit. Die Ermittlung von Kontaktpersonen entfalle daher, heißt es von der Behörde.

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Hilft ein japanisches Medikament gegen die Infektion?

Infektionsforschern des Leibniz-Instituts Deutsches Primatenzentrum in Göttingen ist möglicherweise ein großer Schritt in der Bekämpfung des Coronavirus gelungen. Wie die renommierte Forschungseinrichtung mitteilte, habe man mit Kollegen unter anderem von der Charité in Berlin ein zelluläres Enzym gefunden, das das Eindringen des Virus in Lungenzellen begünstige. Es heiße Protease TMPRSS2.

Mit einem japanischen Medikament gegen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse könne man die aus dem Coronavirus entstehende Infektion eventuell bekämpfen. „Wir haben SARS-CoV-2 aus einem Patienten getestet und festgestellt, dass Camostat Mesilate das Eindringen des Virus in Lungenzellen blockiert“, sagte Markus Hoffmann, der Erstautor der Studie. Camostat Mesilate sei in Japan zugelassen. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Camostat Mesilate auch vor der Krankheit COVID-19 schützen könnte“, so Hoffmann. In klinischen Studien müsse das herausgefunden werden.

Aircraft Interiors Expo wird verschoben

Die für Ende März geplante Luftfahrtmesse Aircraft Interiors Expo in den Hamburger Messehallen wird ebenfalls verschoben. Das gab der Veranstalter am Donnerstag auf seiner Webseite bekannt. "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Aussteller, Besucher und Mitarbeiter haben höchste Priorität", sagte Katie Murphy von Reed Exhibitions, die die Fachmesse ausrichten. Zwar sei es enttäuschend, den Termin verschieben zu müssen, jedoch halte man das Vorgehen für die "beste Lösung für alle Beteiligten". Ein Ausweichtermin werde bekanntgegeben, sobald dieser feststehe.

Desinfektion: Apothekerverband warnt vor Fake News

Der Apothekerverband ABDA warnt davor, Desinfektionsmittel selbst herzustellen. "Niemand sollte sich selbst zuhause ein Desinfektionsmittel aus frei verfügbaren Zutaten zusammenrühren, denn das kann gefährlich werden", sagt Friedemann Schmidt, Präsident des Verbands. Zum einen könne sich der benötigte hochprozentige Alkohol entzünden – zum anderen sei er in zu geringer Konzentration unwirksam gegen Coronaviren.

"Im Internet wimmelt es von Fake News – solide Informationen und Produkte gibt es hingegen in der Apotheke“, sagte Schmidt. „Man sollte aber nicht vergessen: Gesunde brauchen keine Desinfektionsmittel, um sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Regelmäßiges Händewaschen ist nach wie vor das Mittel der Wahl.“

Virologe vom Tropeninstitut: Gegenmittel noch in diesem Jahr

Ein Virologe am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg hat sich der Einschätzung von Prof. Marylyn Addo, der Leiterin der Infektiologie am UKE, angeschlossen, dass zwei bereits verfügbare Medikamente möglicherweise wirksam zur Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus eingesetzt werden könnten.

Man warte noch auf erste Ergebnisse aus China, sagte Jonas Schmidt-Chanasit dem Radiosender Hamburg Zwei, aber ein Malariamittel und eine Medikament, das zur Behandlung von HIV eingesetzt wird, seien vielversprechend: "Beide Medikamente sind verfügbar und könnten direkt eingesetzt werden."

Eine Karte zeigt die Ausbreitung des Virus in Deutschland und weltweit

Neue Details zu Hamburger Corona-Fällen

Zwei der neuen Corona-Fälle sind nach Abendblatt-Informationen kürzlich aus Italien wiedergekommen, der dritte war in Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um zwei Männer und eine Frau.

Laut Gesundheitsbehörde weisen alle acht Hamburger Corona-Patienten nur leichte Krankheitssymptome auf und befinden sich in häuslicher Isolation. Dort würden sie medizinisch betreut – zunächst durch regelmäßige Telefonate, bei Bedarf käme aber auch ein Arzt vorbei.

Sprecher Dennis Krämer betont, dass es sich bei allen Patienten um Einzelfälle handele und es derzeit noch keine Infektionsketten gebe. Zudem verweist Krämer darauf, dass es aktuell in Hamburg 2500 Influenzaerkrankte gebe, ihnen gegenüber ständen acht bestätigte Coronafälle.

Die Behörde bittet erneut darum, im Verdachtsfall weder einen Arzt noch eine Klinik aufzusuchen. Stattdessen soll der Hausarzt oder der Arztruf 116 117 kontaktiert werden. Ein mobiler Arztservice werde den Betroffenen dann Zuhause testen.

Gründertag wird wegen Coronavirus verschoben

Der Hamburger Gründertag, der für den 21. März geplant war, wird wegen des sich ausbreitenden Coronavirus verschoben. Nicht nur Bedenken wegen möglicher Ansteckungen, sondern auch die Besucherzahl habe die Organisatoren zu dem Schritt bewogen, so Claudia-Marie Dittrich, die Leiterin der Hamburger Existenzgründungsinitiative: "Wir haben starke Zweifel, die für uns alle wünschenswerte Besucherzahl unter den derzeitigen Umständen zu erreichen."

Der Hamburger Gründertag soll vermutlich im September stattfinden, ein genaues Datum werde noch gesucht.

Corona-Abwehr: HSV verbietet Selfies und Autogramme

Der HSV hat für das Heimspiel an diesem Sonnabend gegen Jahn Regensburg (13 Uhr, live bei Sky und bei abendblatt.de) weitreichende Maßnahmen zur Abwehr des Coronavirus beschlossen. So werden wie schon in der Bundesliga zum Beispiel beim VfL Wolfsburg alle Selfies und Autogramme von Spielern mit Fans verboten. Das betrifft auch den Trainerstab um Dieter Hecking.

Carlo von Tiedemann im vorsorglichen "Hausarrest"

Der Moderator Carlo von Tiedemann (76) darf für 14 Tage nicht die Studios des NDR betreten. Wie zuerst die "Bild" berichtete und der NDR später bestätigte, war von Tiedemann vergangene Woche mit seiner Familie für mehrere Tage in Florenz, das bei seiner Abreise noch nicht zu den Corona-Risikogebieten gezählt habe.

Bei seiner Rückkehr galt auch Florenz als Risikogebiet, weswegen von Tiedemann gebeten worden sei, vorsorglich für zwei Wochen nicht ins Studio zu kommen. Der beliebte Moderator betonte, er habe für die Vorsichtsmaßnahme "vollstes Verständnis". Man müsse sich keine Sorgen machen, ihm gehe es "sen-sa-tionell". Die zwei Wochen unfreiwilligen Urlaub werde er für einen gründlichen Hausputz nutzen.

"Seine Sendungen in der nächsten Woche werden von Kolleginnen und Kollegen übernommen. Danach ist Carlo von Tiedemann selbstverständlich zu den gewohnten Zeiten On air", erklärt ein NDR-Sprecher.

Apotheker dürfen Desinfektionsmittel selbst herstellen

Laut Hamburger Gesundheitsbehörde dürfen Apotheker bundesweit jetzt Desinfektionsmittel selbst herstellen. Eine entsprechende Ausnahmegenehmigung habe die Bundesstelle für Chemikalien zusammen mit dem Bundesumweltministerium beschlossen, eine eigene Landesverordnung sei nicht notwendig.

Drei neue Corona-Fälle in Hamburg

Wie die Hamburger Gesundheitsbehörde mitteilt, ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit SARS-CoV-2 in Hamburg auf acht gestiegen. Zu den drei neuen an Covid-19 erkrankten Personen machte die Behörde keine näheren Angaben. Alle befänden sich in Isolation, die Kontaktpersonen würden derzeit ermittelt und informiert.

Weder der Ansteckungsweg noch die Schwere der Erkrankung seien bisher bekannt. Zu den fünf bereits bekannten Infektionsfällen hieß es: "Es geht ihnen gut." Keine der bisher ermittelten Kontaktpersonen sei positiv getestet worden.

Das heißt auch, dass die drei neuen Fälle nicht im Zusammenhang mit den bekannten Infektionen stehen.

Fünfter Hamburger Fall arbeitet in Kinderwunsch-Praxisklinik

Wie die Kinderwunsch Praxisklinik Fleetinsel am Donnerstag mitteilt, ist der am Mittwoch bestätigte fünfte Corona-Fall in Hamburg einer ihrer Mitarbeiter. Das Haus wird alle Patienten, die im möglichen Infektionszeitraum seit dem 25. Februar in der Praxisklinik waren, informieren.

Darüber hinaus wird die Praxisklinik mit sofortiger Wirkung und voraussichtlich bis zum 20. März geschlossen. Termine, die innerhalb dieses Zeitraums liegen, werden abgesagt - neue Termine müssen online vereinbart werden, eine telefonische Terminabsprache ist nicht möglich.

Gesundheitsminister Garg will Anlaufstellen "in Zelten oder Containern" schaffen

Um eine weitere Ausbreitung von SARS-CoV-2 möglichst zu vermeiden, wollen die Behörden in Schleswig-Holstein zusätzliche Außenstellen zur Diagnostik schaffen. Das kündigte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Donnerstag an. Diese sollen in Zelten oder Containern eingerichtet werden, um die Diagnose von Verdachtsfällen vornehmen zu können, ohne dass Betroffene ein Wartezimmer betreten müssen.

Krankenpflegerin aus Dithmarschen erkrankt

Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Schleswig-Holstein auf sechs gestiegen. Nach Angaben des Kreises Dithmarschen vom Donnerstag wurde am Vorabend eine Covid-19-Infektion einer Mitarbeiterin der Westküstenkliniken in Heide bestätigt. Die Gesundheits- und Kinder-Krankenpflegerin war dort aber zuletzt am 23. Februar auf der Kinderintensivstation eingesetzt. Die Frau besuchte einen Tag später mit einer Kollegin den Kölner Karneval und war danach nicht mehr im Dienst.

Der Frau gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es weiter. Sie befindet sich an ihrem Wohnort in Burg in häuslicher Isolation. Die Klinik gehe derzeit davon aus, dass sich die betroffene Mitarbeiterin erst nach ihrem bislang letzten Dienst angesteckt hat und eine Infektion der anderen Mitarbeiter auf der Kinderintensivstation unwahrscheinlich sei, sagte der Medizinische Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Martin Blümke.

Zur Vorsorge sollen dennoch die 14 Mitarbeiter, mit denen die Frau in der Klinik Kontakt hatte, getestet werden. Mindestens bis zum Eintreffen der Testergebnisse seien die Betroffenen vom Dienst freigestellt, sagte Blümke. Außerdem betreute die Frau zwei Kinder, von denen eines bereits entlassen wurde. Alle Kontaktpersonen und die acht derzeit auf der Kinderintensivstation befindlichen Kinder zeigten laut Kreis keinerlei Anzeichen einer Infektion mit dem Coronavirus. „Auch die Kollegin, die sie bei den Karnevalsfeiern begleitet hatte, ist symptomfrei.“

Robert-Koch-Institut: Meiste Neuinfektionen nicht mehr wegen Auslandsreisen

Wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar H. Wieler, am Donnerstag mitteilte, sind die meisten Fälle von Neuinfektionen in Deutschland nicht mehr auf Auslandsreisen, sondern auf Ansteckungen innerhalb des Landes zurückzuführen. Wieler erläuterte außerdem, dass die Verbreitung des Coronavirus im Vergleich zur Grippe langsamer verlaufe: Während ein neu mit Grippe Infizierter bereits nach zwei bis drei Tagen andere Menschen anstecken könne, sei diese Phase bei SARS-CoV-2 deutliche länger und dauere fünf bis sieben Tage.

Deswegen sei es so wichtig, die aktuellen Eindämmungsmaßnahmen, mit denen die Ausbreitung verlangsamt werden soll, aufrecht zu erhalten.

Wegen Corona in Hamburg: Beatles-Festival auf dem Kiez wird verschoben

Das für Ende März in Hamburg geplante Beatles-Festival "Come Together – The Hamburg Beatles Experience" wird wegen des Coronavirus verschoben. Das teilte das Organisationsteam mit. Man arbeite daran, einen Ausweichtermin zu finden und bitte alle Gäste, die bereits ein Ticket gekauft hatten, um Geduld.

Fünfter Hamburger Corona-Fall: Wie kam der Mann aus Italien nach Hamburg?

Informationen dazu, wie der fünfte in Hamburg bekannt gewordene Corona-Fall aus dem Risikogebiet in Italien nach Hamburg gekommen ist, teilt die Hamburger Gesundheitsbehörde nicht mit – anders als bei den ersten Fällen, bei denen der Reiseweg der Betroffenen öffentlich gemacht worden war: Auf Abendblatt-Anfrage nannte ein Behördensprecher "Datenschutzgründe". Der Mann zeige nur leichte Krankheitssymptome und befinde sich in häuslicher Isolation. Etwaige Kontaktpersonen würden ermittelt und informiert.

Medizintechnik-Konzern: Dräger spürt erhöhte Nachfrage

Der Lübecker Medizintechnik-Konzern Drägerwerk spürt wegen des neuartigen Coronavirus derzeit eine erhöhte Nachfrage nach Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräten für Krankenhäuser. Insgesamt entstehe durch die Epidemie jedoch Unsicherheit für die Geschäftsentwicklung, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz in Lübeck mit. Außerdem nähmen die Risiken für die Gesamtwirtschaft zu.

Hamburger Messebauer: Millionenschäden durch Corona-Absagen

Die Internorga, ITB, Hannover Messe und Leipziger Buchmesse sind aus Angst vor dem Coronavirus mindestens verschoben, teils sogar abgesagt worden – dazu kommen kleinere Veranstaltung, die ebenfalls nicht wie geplant stattfinden. Die Messebauer fürchten nun eine Pleitewelle, wie ein Hamburger Vorstandsmitglied des Fachverbands dem Abendblatt sagte.

Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

  • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Händewaschen
  • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
  • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
  • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
  • Schutzmasken und ständiges Desinfizieren sind überflüssig – sie können wegen der gefühlten Sicherheit, die von diesen Maßnahmen ausgeht, sogar zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen

Chef des Tropeninstituts: Höhepunkt der Corona-Ausbreitung nicht vorhersagbar

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Niedersächsische Gesundheitsministerin warnt vor Panik

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann hat vor panischen Reaktionen auf die Ausbreitung des neuen Coronavirus gewarnt. „Es greift eine Angst um sich, für die es keinen wirklichen Grund gibt“, sagte die SPD-Politikerin im Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). „Es handelt sich bei Corona nach allem, was wir wissen, um eine Erkrankung, die in den allermeisten Fällen eher leicht verläuft und die wir gut behandeln können, wenn sie denn überhaupt behandelt werden muss.“

Zweiwöchige „Coronaferien“, wie sie der Virologe Alexander Kekulé vorgeschlagen hatte, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, seien nicht nötig. Auch Hamsterkäufe seien „übertrieben“. Niemand müsse sich Sorgen machen, zu wenig Essen zu bekommen - auch in häuslicher Quarantäne nicht. „Dann wird Ihnen etwas vor die Tür gestellt“, sagte Reimann. „Das lässt sich alles organisieren, selbst wenn Familienangehörige, Freunde und Bekannte nicht in der Nähe leben.“

Informationen zum Coronavirus:

Lehrer in Stade infiziert – Unterricht findet trotzdem statt

Wie der Landkreis Stade mitteilt, hat sich ein Lehrer des Vincent-Lübeck-Gymnasium mit dem Coronavirus infiziert. Der Mann sei zuletzt am vergangenen Freitag in der Schule gewesen, am Montag habe er grippeähnliche Symptome gezeigt. Das Gesundheitsamt des Landkreises hält eine Schließung der Schule nicht für notwendig, weil gemäß der Richtlinien des Robert-Koch-Instituts eine Ansteckungsgefahr von Infizierten erst ab zwei Tage vor den ersten Krankheitssymptomen ausgehe.

Deswegen habe die Schulleitung Eltern, Schüler und das Kollegium informiert – den Eltern der Schüler ist aber freigestellt, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken. Über den Ansteckungsweg des Mannes machte der Landkreis keine Angaben. In Niedersachsen steigt die Zahl der an Covid-19 Erkrankten damit auf elf.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • SARS-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

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