Hamburg. Wegen der Epidemie soll die Messe nun deutlich später stattfinden. Der Hamburger Gründertag wird auch nachgeholt.
Am Dienstag traf es die Gastromesse Internorga, nun findet auch die Aircraft Interiors Expo (AIX) vorerst nicht statt. Der britische Veranstalter der weltweit bedeutendsten Messe für Flugzeuginnenausstattungen, die am 30. März in Hamburg beginnen sollte, hat sich für die Verschiebung auf einen noch unbestimmten Termin entschieden. Anlass dafür sei die Ausbreitung des Coronavirus' in Europa, hieß es.
Coronavirus-Prävention: Flugzeugkabinenmesse AIX verschoben
„Die Gesundheit und Sicherheit unserer Aussteller, Besucher und des Personals hat für uns höchste Priorität“, sagte Katie Murphy, Portfoliodirektorin bei Reed Exhibitions. Die Entscheidung beruhe auch auf Informationen der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Bundesregierung und der Hamburger Behörden. Man arbeite daran, so schnell wie möglich ein neues Datum für die AIX im zweiten Halbjahr nennen zu können. Bereits gebuchte Tickets behalten den Angaben zufolge ihre Gültigkeit.
Im Jahr 2019 präsentierten mehr als 500 Aussteller den gut 18.400 Fachbesuchern aus aller Welt ihre Innovationen und Kompetenzen auf der führenden Branchenschau. Sie findet zwar schon seit 2002 auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) statt, wird aber von Reed Exhibitions veranstaltet. Die AIX sollte in diesem Jahr alle elf Hallen und sämtliche 87.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche des Messegeländes belegen.
Airbus ist einer der größten AIX-Aussteller
„Es wird ganz sicher eine Herausforderung, eine verschobene Messe auszurichten, auch wenn dann vieles schon vorbereitet wurde“, sagte ein Sprecher der HMC. Das gilt erst recht in einem „geraden“ Jahr wie 2020: In diesen Jahren hat die HMC jeweils im September mit der Schiffbaumesse SMM und der WindEnergy Hamburg bereits zwei weitere Weltleitmessen im Programm.
Einer der größten Aussteller der AIX ist Airbus. Schließlich ist Hamburg das konzernweite Kompetenzzentrum des Flugzeugbauers für die Kabinenausstattung. Außerdem ist die Hansestadt auch der Sitz von Lufthansa Technik, ebenfalls ein wichtiger Anbieter von Technologie für die Flugzeugkabine. Die Nähe zu diesen beiden Unternehmen war der Grund, warum Reed Exhibitions im Jahr 2002 die AIX von Cannes, wo sie im März 2000 ihre Premiere hatte, nach Hamburg verlegte.
Hamburger Gründertag wird auch nachgeholt
Unterdessen wurde am Donnerstag bekannt, dass auch der Hamburger Gründertag vorerst nicht stattfindet. Ebenso wie die Internorga und die AIX wird die Informationsveranstaltung für Jungunternehmer wegen der Coronakrise auf einen noch unbestimmten Termin verschoben. Voraussichtlich soll sie im September nachgeholt werden.
Informationen zum Coronavirus:
- Die Stadt Hamburg informiert die Bürger auch online über das Coronavirus. Zusätzlich gibt es eine Hotline: 040/42 82 84 000
- Das Robert-Koch-Institut beantwortet häufig gestellte Fragen zu SARS-CoV-2
- Auch das Bundesgesundheitsministerium hat eine eigene Informationsseite zum Virus eingerichtet
Zweifel, ob Besucherzahl aktuell hoch genug wäre
„Die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielte bei dieser Entscheidung die zentrale Rolle. Wir haben starke Zweifel, die für uns alle wünschenswerte Besucherzahl unter den derzeitigen Umständen zu erreichen“, teilte die Hamburger Existenzgründungsinitiative (hei.) mit. „Wir hoffen, dass sich bis September die Lage mit Blick auf die Ausbreitung des Covid-19-Virus in Hamburg geklärt und entspannt hat“, sagte hei-Leiterin Claudia-Marie Dittrich.
Rund 600 Besucher seien regelmäßig zu der Veranstaltung gekommen, die seit 25 Jahren ausgerichtet wird. Dabei bieten Gründungsinitiativen, Beratungsstellen, Hochschulen, Kammern und Vereine Informationen zu Fragen der Existenzgründung. In der Gründerlounge stellen sich erfolgreiche Hamburger Start-ups vor.