Hamburg. Coronavirus: HSV verbietet Selfies und Autogramme. Weitere Maßnahmen gegen Jahn Regensburg im Volksparkstadion.

Der HSV hat für das Heimspiel an diesem Sonnabend gegen Jahn Regensburg (13 Uhr, live bei Sky und bei abendblatt.de) weitreichende Maßnahmen zur Abwehr des Coronavirus beschlossen. So werden wie schon in der Bundesliga zum Beispiel beim VfL Wolfsburg alle Selfies und Autogramme von Spielern mit Fans verboten. Das betrifft auch den Trainerstab um Dieter Hecking.

Bis Ende März, so der HSV, würden Zusammentreffen mit Fans, Marketingpartnern und Spielern ausgesetzt. Im Stadion gibt es für Fans zusätzliche Stationen, um die Hände zu desinfizieren. Die Besucher dürfen Desinfektionsmittel bis 100 Milliliter mit ins Stadion nehmen. Im Kabinentrakt des HSV gibt es ohnehin mehrere Spender für Desinfektionsmittel.

Krise? Hecking widerspricht Hoffmann

Nach zwei schmerzhaften Niederlagen in Folge hat HSV-Trainer Dieter Hecking dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann widersprochen. Während Hoffmann gesagt hatte, er sehe eine Krise beim Hamburger SV, entgegnete Hecking am Donnerstag: „Für mich ist das keine Krise.“

Die Analyse nach den Pleiten im Derby gegen den FC St. Pauli (0:2) und in Aue (0:3) habe man „gewohnt sachlich abgewickelt“. Er selbst, sagte Hecking, habe in seiner Karriere schon Phasen gehabt, in denen „ich acht, neun, zehn Spiele nicht gewonnen habe“. Hecking: „Ich lese im Moment gar nichts, um mich von Meinungen von außen nicht beeinflussen zu lassen, damit fahre ich gut.“

Und was seinen Dissens mit Hoffmann betreffe, so kenne der Hamburg wohl besser, um zu sagen, was eine Krise ist. Und Hoffmanns Begriff „Honeymoon“ (Flitterwochen), der ja laut Club-Chef jetzt vorbei sei, musste er erst nachschlagen. „Da musste ich mich schlau machen, was das heißt“, so Hecking.

Regensburgs Trainer erwartet "wütenden" HSV

Jahn Regensburg kündigte einen leidenschaftlichen Auftritt beim HSV an. „Wir wollen Mentalität zeigen, wir wollen uns in jeden Zweikampf reinhauen“, sagte Offensivspieler Jann George. Trainer Mersad Selimbegovic muss auf Aaron Seydel (Muskelfaserriss) und Markus Palionis (Knie-Schwellung) verzichten. Flügelspieler Sebastian Stolze ist nach einer Gesichtsfraktur ein Kandidat für die Startelf.

Trainer Selimbegovic sagte, der HSV habe aber wohl „Wut im Bauch“ nach den jüngsten ernüchternden Ergebnissen im Aufstiegsrennen.

HSV mit neuem System gegen Regensburg?

Hat das 4-3-3-System beim HSV ausgedient? Trainer Dieter Hecking ließ sich nicht in die Karten gucken, bestätigte aber, dass er etwas anderes trainiert habe. „Es ging darum, einen anderen Impuls zu setzen. Das 4-3-3- war ein gutes System. Jetzt muss man sich Gedanken machen, etwas zu verändern. Regensburg könnte so ein Anlass sein. Ob wir das neue System von Beginn an spielen – abwarten.“

Im Derby gegen St. Pauli sei mit dem Tor zum 0:2 „etwas passiert“ beim HSV. Hecking: „Das hat man auf dem Platz gemerkt, das hat man im Stadion gemerkt. Dann fährst du nach Aue, der Druck kommt dazu. Dann sieht man erst, wie eine Mannschaft reagiert. Da waren wir von der ersten Minute an unruhig.“

Leibold und Beyer in der Kritik

Hecking sagte, er habe mit den erfahrenen Spielern Gespräche geführt. Sie hätten gesagt, in Aue sei von Anfang an der Wurm dringewesen. Die beiden Außenverteidiger Tim Leibold und Jordan Beyer seien nicht so gut ins Spiel gekommen. Die ersten Aktionen hätten nicht geklappt, dann sei die Auswechslung des verletzten Ewerton dazugekommen, die gelb-rote Karte wegen einer Schwalbe gegen Gideon Jung. All das seien Faktoren gewesen, die das Spiel der Mannschaft vom Anpfiff weg unruhig gemacht und gehemmt hätten.

Die jungen Spieler wie Rick van Drongelen, Jordan Beyer und Adrian Fein nahm er wegen deren fehlender Erfahrung in Schutz. Ob van Drongelen gegen Regensburg in der Startelf stehe, müsse man abwarten. In Aue war er ja eigentlich auf der Bank, kam dann aber für Ewerton auf den Platz. Hecking: "Zwischen Rick und mir ist alles besprochen."

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Top-Spiele gegen Arminia Bielefeld und VfB Stuttgart

Nach dem Spiel gegen Regensburg tritt der HSV am Freitag bei Greuther Fürth an (18.30 Uhr), bevor es gegen die beiden Top-Mannschaften der Zweiten Liga geht. Am Sonnabend, den 21. März ist Arminia Bielefeld im Volksparkstadion zu Gast (13 Uhr), am Montag, den 6. April gastiert der HSV beim VfB Stuttgart (20.30 Uhr).

Neuer Nationalspieler

Der HSV hat einen neuen Nationalspieler: Umut Gültekin. Der DFB hat seine eNationalmannschaft neu aufgestellt. Statt wie vorher 21 Profis stehen nun zehn Fifa-Spieler in der Eliteauswahl. Als Neulinge wurden Umut „Umut“ Gültekin (Hamburger SV), Yannick „Jeffrryy“ Reiners und Richard „Der_Gaucho10“ Hormes (beide Borussia Mönchengladbach) nominiert. Der Kader besteht aus fünf Playstation- und fünf Xbox-Profis.

Das Aufgebot wird sich im März zu einem Bootcamp in Herzogenaurach treffen, um dort die zwei Teilnehmer für die zweite Ausgabe des eNations Cups in Kopenhagen (22. bis 24. Mai) zu ermitteln. Zum Team gehören außerdem Tim „TheStrxngeR“ Katnawatos (SK Gaming), Erhan „Dr. Erhano“ Kayman (Werder Bremen), Dylan „DullenMIKE“ Neuhausen (VfL Wolfsburg), Niklas „NRaseck“ Raseck (vereinslos), Lukas „Sakul“ Vonderheide (Fokus Clan). Als Trainer fungieren Matthias „Stylo“ Hietsch und Benedikt „SaLz0r“ Saltzer.

Der Rasen: U21 fällt aus

Das Spiel der U21 am Sonntag gegen den VfL Oldenburg fällt wegen Unbespielbarkeit des Rasens an der Wolfgang Meyer Sportanlage in Stellingen aus.