Hamburg. 40 Bands, 20 Locations: „Come Together – The Hamburg Beatles Experience“. Drei Tage lang dreht sich alles um die Fab Four.

Was mögen die beiden Prostituierten und die Klofrau gedacht haben, als sie am 17. August 1960 in der Kiezbutze Indra die ersten Augen- und Ohrenzeugen von fünf Musikern aus Liverpool wurden: John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Stuart Sutcliffe und Pete Best. Jedenfalls war es noch nicht die erfolgreichste Popgruppe der Musikgeschichte, die dort bis Oktober an 48 Abenden viereinhalb Stunden in der Woche und sechs Stunden am Wochenende Rock’n’Roll-Songs von Elvis, Chuck Berry, Buddy Holly abholzten.

Aber in Hamburg, auf St. Pauli, im Indra, Kaiserkeller, Top Ten und Star-Club wurden sie „erwachsen“, holten sich den Grob- und Feinschliff für ihre Weltkarriere und fanden mit Ringo Starr ihren endgültigen Schlagzeuger: The Beatles.

Die Hamburg-Phase der Beatles ist eine Touristenattraktion geworden

Die Geschichte und die Bedeutung der Beziehung zwischen Hansestadt und Fab Four ist mittlerweile gern erzählte Pop-Folklore, aber viel hat Hamburg jahrzehntelang nicht daraus gemacht. Ideen wie das – leider wieder geschlossene – Beatlemania-Museum, der Beatles-Platz am Eingang zur Großen Freiheit und die mittlerweile sehr populären Beatles-Rundgänge (sogar Bob Dylan ging schon mal mit) kamen zumeist von leidenschaftlichen Beatlesexperten. Heute gehört ein Besuch an der Elbe selbstverständlich zum Kanon internationaler Besucher auf „Magical Mystery Tour“.

60 Jahre nach den ersten geschrammelten Akkorden der Beatles im Indra kommt eine weitere Attraktion dazu: Vom 27. bis zum 29. März 2020 lädt das Festival „Come Together – The Hamburg Beatles Experience“ zu Konzerten, Lesungen, Führungen und Ausstellungen in der Großen Freiheit 36, Indra, Gruenspan, Kaiserkeller und Molotow und weiteren Orten.

Die Liverbirds waren die erste weibliche Rockband

Die Initiatoren Uriz von Oertzen und Stefanie Hempel freuen sich auf bereits bestätigte Gäste wie die New Yorker Band Bambi Kino mit Ira Elliot (Nada Surf), Mark Rozzo (Maplewood), Doug Gillard (Guided By Voices) und Erik Paparazzi (Cat Power), die bereits 2012 zum 50. Star-Club-Jubiläum im Indra das Programm der frühen Beatles präsentierten. Aus Liverpool und dem Königreich kommen Jon Keats, Veranstalter der „International Beatleweek“, die Coverband Them Beatles und der renommierte Beatles-Alleswisser Mark Lewisohn. Hamburg ist bislang mit dem Kaiser Quartett, Bernd Begemann, Hamburg Beat und The Blackjacks vertreten. Dazu lassen Mary Dostal, Sylvia Saunders, Bernadette La Hengst und Stefanie Hempel die Liverbirds – seinerzeit die ersten weibliche Rock – band wieder aufleben – und Olli Schulz widmet sich ausschließlich den Songs von Ringo!

„Come Together – The Hamburg Beatles Experience“ Fr 27.3. bis So 29.3.2020, diverse Orte, Karten zu 79,- im Vorverkauf unter www.cometogether-experience.com