Hamburg. Die CDU geißelt „schlechte Arbeitsbedingungen“. In diesen Abteilungen liegen die Krankenstände weit über dem Durchschnitt.

Der Krankenstand in Hamburger Bezirksämtern ist nach wie vor hoch. Alle Hamburger Bezirksämter haben 2016 im Schnitt die 9-Prozent-Marke überschritten. Das ergab die Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Jens Wolf. Zum Vergleich: Bei den fast sechs Millionen DAK- Versicherten lag der Krankenstand 2016 bei 3,9 Prozent. Den größten Ausreißer nach oben gab es im Bezirksamt Wandsbek, wo es in der Abteilung für Personalstandswesen 2016 auf über 30 Prozent kletterte.

Das Bezirksamt Wandsbek verwies darauf, dass die von Wolf kritisierte „Rekord-Abteilung“ nur aus 21 Mitarbeitern bestehe und deshalb die Langzeitkranken überproportional stark ins Gewicht fielen.

Quoten von mehr als 20 Prozent keine Seltenheit

Wolf verwies darauf, dass es auch in Eimsbüttel Bereiche gebe, in denen ein auffällig hoher Krankenstand herrsche. Er nannte das Einwohnerwesen mit rund 25 Prozent. Auch der Bereich „Grundsicherung und Soziales“ liege in Eimsbüttel mit über 23 Prozent Krankenquote erschreckend hoch. Ein ähnliches Bild ergebe sich beim Einwohnerwesen in Bergedorf, wo der Krankenstand bei 22 Prozent liege. Im Bezirk Mitte habe sich im Bereich „Ressourcensteuerung“ der Krankenstand mit rund 11 Prozent in den letzten drei Jahren fast verdoppelt.

CDU-Mann Wolf: „Auffällig ist, dass vor allem Bereiche mit Kundenkontakt von hohen Krankenständen betroffen sind. Offensichtlich sind die Arbeitsbedingungen derart schlecht, dass sie sich negativ auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken.“

CDU moniert Schließung von Kundenzentren

Wolf brachte den vergleichsweise hohen Krankenstand in Verbindung mit der Situation in den Kundenzentren. „Der Senat schließt Kundenzentren und scheucht seine Mitarbeiter als mobile Mannschaft durch die ganze Stadt. Am Ende gewinnt nur der Senat, der Aktivität heucheln kann, und die Beschäftigten bleiben auf der Strecke.“ Der Senat will die Kundenzentren Walddörfer, Wilhelmsburg und Finkenwerder schließen bzw. eingeschränkter öffnen und von einen mobilen Team bespielen lassen. Das soll aber erst im Zusammenhang mit der Service-Offensive geschehen, die derzeit noch erarbeitet wird. Mit ihr sollen auch die Öffnungszeiten in den Kundenzentren auf 7 bis 19 Uhr verlängert werden.