Bad Oldesloe. Schlechte Stimmung im Oldesloer Rathaus: 9.200 Überstunden häuften die städtischen Angestellten im vergangenen Jahr an.
Hohe Arbeitsbelastung durch unbesetzte Stellen – es herrscht eine schlechte Stimmung unter den Mitarbeitern im Oldesloer Rathaus. Das belegt eine Umfrage des Personalrat. Sie zeigt: Die 9200 Überstunden, die von den städtischen Angestellten im vergangenen Jahr angehäuft wurden, lassen das Arbeitsklima leiden. Jetzt meldete sich Personalrätin Karin Heinzen im Hauptausschuss zu Wort: „Die Stimmung ist schlecht, viele fühlen sich ungerecht behandelt.“
Das liege zum Teil an den Tarifverträgen, aber auch an der hohen Arbeitsbelastung. So seien viele neue Aufgaben auf die Verwaltung zugekommen. Die Bewältigung der Flüchtlingssituation hat viel Personal gebunden, ebenso wie die Eröffnung des Kultur- und Bildungszentrums und die lange vakante Leitung des Baubetriebshofes. Alles zusammen ließ die Arbeitsbelastung immer weiter steigen. „Das hatte einen höheren Krankenstand zur Folge und durch die Belastung wurden noch mehr Mitarbeiter krank, ein Teufelskreis“, so Karin Heinzen. Mittlerweile sei eine Überstunden-Obergrenze eingeführt worden. Auch die Neubesetzung der vakanten Stellen laufe besser als noch im vergangenen Jahr.
Bürgermeister will vier neue Sekretärstellen schaffen
Bürgermeister Jörg Lembke hatte immer wieder auf die schwierige Stellensituation hingewiesen: „Es fehlen uns Leute in allen Bereichen und es ist nicht leicht, neues Personal zu finden.“
Derzeit beschäftigt sich der Finanzausschuss mit einer Aufgabenkritik des Bürgermeisters. Sie soll zeigen, welche Aufgaben die Verwaltung wahrnehmen muss und wo gespart werden könnte. Doch alles deutet darauf hin, dass eine Neuorganisation der Verwaltung nicht reichen wird. Lembke will unter anderem vier neue Sekretärstellen für Fachbereichsleiter schaffen, damit „sich diese auf die wichtigen Dinge konzentrieren können.“ Einem angepassten Stellenplan muss die Politik zustimmen.