Hamburg. Unternehmen sollten laut TK anerkennen, wenn Mitarbeiter täglich ihren Job machen. Auch Prämienzahlungen seien denkbar.
Die Techniker Krankenkasse (TK) wirbt dafür, dass sich Gesundheitsförderung im Betrieb stärker um gesunde Beschäftigte kümmert. Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens seien jene 96 Prozent der Beschäftigten, die zur Arbeit kommen, wichtiger als die vier Prozent, die im Durchschnitt an einem Arbeitstag fehlen, erklärte die gesetzliche Krankenversicherung am Dienstag in Hamburg.
Für Sabine Voermans, Leiterin des Gesundheitsmanagements bei der TK, hat die Debatte über Fehlzeiten eine Schlagseite: "In jedem Frühjahr diskutieren wir über den Krankenstand. Wir hinterfragen Ursachen und Maßnahmen und derzeit sogar, ob es sinnvoll ist, Mitarbeitern eine Prämie zu zahlen, wenn sie nicht fehlen." Dabei vernachlässigten Unternehmen oft die 96 Prozent ihrer Belegschaft, die jeden Tag im Betrieb seien und Leistung brächten, sagte Voermans. Führungskräfte sollten anerkennen, wenn ihre Mitarbeiter täglich ihren Job machen, für kranke Kollegen einspringen und so den Unternehmenserfolg ermöglichen.
Die Ressourcen der Gesunden müssen gefördert werden
Es müsse daher bei der betrieblichen Gesundheitsförderung viel mehr darum gehen, die Ressourcen der Gesunden zu fördern. Dabei spiele "gesunde Führung" eine große Rolle. Hier gehe es um Themen wie Wertschätzung, Kollegialität, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Gestaltung von Arbeitsinhalten. "Das Engagement der Beschäftigten erhalten und innere Kündigung zu verhindern, das ist die beste Grundlage für ein gesundes Arbeitsumfeld", sagte die TK-Expertin. Finanzielle Anreize wirkten dabei nur kurzfristig.
Laut TK war die Hälfte der Erwerbspersonen (49,7 Prozent) im vergangenen Jahr überhaupt nicht krankgeschrieben.