Am Sonntag könnten 8000 Besucher zum Schanzenfest kommen. Es soll weniger Ballermann, dafür mehr Inhalte geben. Das Strafenfest wird dieses Mal entlang der Bartelsstraße, der Schanzenstraße und der Ludwigstraße stattfinden.

Sternschanze. Weniger Ballermann, mehr Inhalte: Das Schanzenfest wird am kommenden Sonntag wieder Tausende in das Schanzenviertel locken, nachdem es im vergangenen Jahr erstmals ausgefallen war. Die Polizei erwartet ein friedliches Fest. Auf mögliche Randale und Hausbesetzungen ist sie dennoch vorbereitet.

Bis zu 8000 Besucher werden zu dem linken Straßenfest erwartet, das traditionell nicht angemeldet wird. Vieles andere ist in diesem Jahr jedoch neu: So wird das Schanzenfest erstmals an einem Sonntag und nicht wie in den Jahren zuvor am Sonnabend veranstaltet. Und es wird nicht am Schulterblatt mit Blick auf die Rote Flora, sondern ein paar Straßen weiter östlich, entlang der Bartelsstraße, der Schanzenstraße und der Ludwigstraße stattfinden.

Damit will die linke Szene eigenen Angaben zufolge der „zunehmenden Kommerzialisierung und deren Begleiterscheinungen im Rahmen der Gentrifizierung des Stadtteils“ entgegentreten. Unter dem Motto „Refugees Welcome“ soll das Fest „unkommerzieller, politischer und solidarischer“ werden: „Es wird immer noch gefeiert und getanzt, aber weniger Ballermann und mehr Inhalte auf der Straße geben“, heißt es. Auseinandersetzungen erwarten die Veranstalter nicht. Sie forderten die Polizei jedoch auf, „Bedrohungsszenarien im Vorfeld und rassistische Kontrollen von Teilnehmenden zu unterlassen“. Auch die Polizei erwartet einen „störungsfreien Verlauf“ des Festes. Was aber auch nie ein Problem war. Interessant ist vielmehr, was nach dem Schanzenfest passiert. In den Abend- und Nachtstunden war es in den Vorjahren immer wieder zu Ausschreitungen gekommen – gegen den Willen vieler linker Aktivisten. Das war auch ein Grund, warum das Schanzenfest im vergangenen Jahr abgeblasen wurde.

Beim Schanzenfest 2012 waren zwei Männer durch Messerstiche verletzt worden. Zudem war ein Feuer vor der Roten Flora entzündet worden, das fast auf das linke Zentrum übergesprungen wäre.