Monika sei Dank, verfliegt die Scheu. Ein bisschen. Denn Hand aufs Herz: Das Debüt im Fitnesscenter lastete so schwer auf dem Magen, dass nur ein...

Monika sei Dank, verfliegt die Scheu. Ein bisschen. Denn Hand aufs Herz: Das Debüt im Fitnesscenter lastete so schwer auf dem Magen, dass nur ein gepflegtes Mittagessen Abhilfe zu schaffen schien - fraglos nicht Sinn der Sache. Der Albtraum, in der Muckibude als schlaffer Sack zwischen athletischen Bodybuildern und durchtrainierten Traumfrauen an den Geräten in den Seilen zu hängen, behagt wenig. Aber, wie geschrieben, das einladende Lächeln der Fitnesstrainerin Monika lindert Fracksausen. "Herzlich willkommen im Sportlife Othmarschen", ruft sie von der Rezeption aus. Im Hintergrund macht ein beeindruckendes Geräte-Ensemble vor verspiegelten Fassaden klar, was Sache ist. Ein paar Frauen powern, was das Zeug hält. Coole Typen ächzen lustvoll. "Mannomann!", stöhnt der innere Schweinehund.

Hilft nix. Umziehen und ran an den Speck. Zwecks Konditionscheck bittet Monika auf den Crosswalker. "Mach erstmal zehn Minuten zum Aufwärmen", so der Ratschlag. "Dann sehen wir weiter." Leichter gesagt als getan; denn nach fünf Minuten ist die Puste raus. Restlos. Der hübsch anzuschauende Apparat entpuppt sich als Höllenmaschine - zumindest für Faulenzer. Ein Mittelding zwischen Wattwandern und Skilaufen. Der Novize schnappt hechelnd nach Luft. Der Muskelberg nebenan grient verächtlich, lässt kurz seinen Bizeps beben, schnippt mit der Linken einen Eisenberg in die Höhe. Und er trägt, tatsächlich, so eine Art Autohandschuhe. Eben Profi durch und durch. Monika hat Erbarmen, klettert fit wie Turnschuh von ihrem Stepper, bittet an die Kraftmaschinen. Als Anschmecker soll's der Beinstrecker sein. Zufall? Der Vollstrecker mit den Handschuhen entert den Foltersitz daneben und legt los wie ein Berserker. Jetzt bloß nicht kneifen. Denn es ist erst der Anfang ...