Kosten für die Elbphilharmonie steigen weiter: Die Stadt fordert 40 Millionen von Hochtief, Hochtief angeblich 180 Millionen von der Stadt.
Hamburg. Die Stadt Hamburg fordert 40 Millionen Euro von Hochtief, weil der Konzern Termine beim Bau der Elbphilharmonie nicht eingehalten habe. Dabei geht es um die etwa 1100 gebogenen Fenster - jedes für sich ein Unikat -, von denen zum festgelegten Termin Anfang Dezember 2010 knapp jedes fünfte noch nicht montiert war. Laut Vertrag kann die Stadt bei Nichteinhaltung eines Termins pro Tag Verzögerung 200.000 Euro in Rechnung stellen - wobei bei 40 Millionen Euro ein "Deckel" eingebaut ist.
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Hochtief-Sprecher Bernd Pütter sagte, man akzeptiere die Strafe nicht, da Störungen im Bauablauf und verspätet gelieferte Pläne der Grund für die Verzögerungen seien - und die habe die Stadt zu verantworten.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung fordert der Essener Baukonzern nun sogar noch einmal zusätzliche 180 Millionen Euro von der Stadt. Bislang liegt der Hamburger Beitrag zu den Baukosten bei 323,5 Millionen Euro. "Die Summe stammt nicht von uns, deswegen werden wir sie auch nicht kommentieren“, sagte Hochtief-Sprecher Pütter dazu.
Wie der Sprecher der Kulturbehörde, Karl Olaf Petters, sagte, habe Hochtief den Fertigstellungstermin in einem Schreiben abermals nach hinten korrigiert. Der Baukonzern nenne jetzt statt April 2014 nunmehr November 2014. Ohnehin kursierte unter Beteiligten auch schon die Jahreszahl 2015 - das Abendblatt hatte berichtet.
Laut Vertrag hätte Hochtief das Konzerthaus Ende November 2011 übergeben müssen. Da die Stadt drei Monate Verzögerung als selbst verschuldet akzeptiert, pocht sie auf Ende Februar als neuen Termin.