Nach dem Krisengipfel mit der Hamburer Rege soll der Baukonzern Hochtief die Arbeiten am Dach der Elbphilharmonie wieder aufnehmen.
Hamburg. In vier wichtigen Bereichen der Elbphilharmonie stehen die Arbeiten weitgehend still. Gestern trafen sich in Hamburg Vertreter der städtischen Realisierungsgesellschaft Rege, des Baukonzerns Hochtief sowie der Schweizer Generalplaner von Herzog & de Meuron zu einem Krisengipfel.
Dabei ging es ausschließlich um die eingestellten Arbeiten am gewaltigen Dach des Großen Konzertsaals. Hier weigert sich Hochtief aus Sicherheitsbedenken, mit dem komplizierten Absenkungsprozess zu beginnen. Derzeit lagert die hochkomplexe Verbundkonstruktion aus Stahlwerk und Beton auf 21 sogenannten Auflagern, von denen sieben "lastfrei" gesetzt werden sollen, sodass 14 Auflager die zusätzlichen Lasten übernehmen müssen. Die Experten von Hochtief haben Bedenken, dass es durch Überbelastung zu einzelnen Stabbrüchen kommen könnte.
Für Heinrich Schnetzer, der das Dach für Herzog & de Meuron entworfen und berechnet hat, birgt der Absenkungsprozess keine Gefahr, weil das Dach derzeit nur etwa 1800 Tonnen schwer sei. Das sei nicht mal ein Viertel des endgültigen Gewichts, wenn schließlich noch die Technik in mehreren Ebenen, das Gebäudedach sowie Lasten wie Schnee und Eis dazukämen.
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Nach der knapp siebenstündigen Sitzung erklärte die Rege, die Daten der Statik seien erörtert worden, und Hochtief habe keine weiteren Unterlagen angefordert. Ein Rege-Sprecher sagte: "Wir erwarten, dass jetzt der Senkungsprozess eingeleitet wird."
Von dem Stillstand sind außerdem die historische Klinkerfassade, die gesamte Haustechnik und die Verkleidung der rund 80 Meter langen Rolltreppe ("Tube") betroffen. Dort ruhen die Arbeiten wegen heftigen Streits um Planung und Ausführung teilweise schon seit Monaten.