Ein Gespräch zwischen Experten von Hochtief, der Stadt und Architekten hat keine Annäherung gebracht. Es gelte weiter der “Status quo“.

Hamburg. Im Streit um den Bau der Hamburger Elbphilharmonie hat ein Gespräch zwischen Experten von Hochtief, Vertretern der Stadt und Architekten keine Annäherung gebracht. "Zunächst gilt weiter der Status quo“, sagte ein Sprecher der Kulturbehörde am Donnerstag. Im Mittelpunkt der Beratungen stand das umstrittene Dach. Der Baukonzern Hochtief hatte vor mehreren Tagen die Arbeiten an dem komplizierten Tragwerk wegen Sicherheitsbedenken eingestellt. Hochtief werde die vorgelegten Gutachterdaten weiter erörtern, sagte der Sprecher. Ein neuer Gesprächstermin sei zunächst nicht vereinbart worden.

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Heinrich Schnetzler, der für die Schweizer Architekten Herzog & Meuron das Dach entworfen hat, sagte am Donnerstag dem Abendblatt : "Ich habe keine Zweifel daran, dass das Dach sicher ist. Von Hochtief wurden ja die 14 Airbusse ins Spiel gebracht, deren Gewicht das Dach zu tragen hat. Ich sage Ihnen, das Dach ist von uns auf das Gewicht von 25 Airbussen ausgelegt worden.“

Anders sieht es Hochtief: Vergangene Woche hatte ein Sprecher von großen Sicherheitsbedenken gesprochen und berief sich auf externe Gutachter, die die Sorgen des Konzerns teilten. Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) hatte dagegen versichert, die Stadt habe drei Meinungen zur Sicherheit des Daches eingeholt. "Es ist explizit dasselbe dabei herausgekommen.“ Es gebe überhaupt keinen Grund, an der Statik des Tragwerks zu zweifeln.

Kostenexplosion und Bauzeitverlängerung sorgen seit Jahren für Ärger bei der Elbphilharmonie. Der letzte Vertrag sah eine Fertigstellung im November 2011, also in diesen Tagen, vor. Vor wenigen Monaten hatte Hochtief dann April 2014 als Übergabetermin genannt. Aber auch dieses Datum kann möglicherweise nicht eingehalten werden. Und auch die Kosten für den Steuerzahler stiegen von anfänglich 77 Millionen auf mindestens 323 Millionen Euro.

Inzwischen lässt die Stadt juristisch prüfen, wer für den ständigen Aufschub verantwortlich ist. Das Verfahren vor dem Hamburger Landgericht beginnt nächste Woche (18.11.). Mit dem aktuellen Streit um die Dacharbeiten hat das Verfahren allerdings nichts zu tun, wie der Sprecher der Kulturbehörde betonte.

Mit Material von dpa