Die Justizbehörde muss alle 20 Pflichtverteidiger der zehn mutmaßlichen Piraten bezahlen. Weitere 13 Verhandlungstage stehen bereits an.

Hamburg. Die Kosten des seit einem Jahr andauernden Prozesses gegen zehn mutmaßliche Piraten vor dem Hamburger Landgericht steigen weiter an. Die Justizbehörde der Hansestadt müsse aus ihrem Etat jeden der 20 Pflichtverteidiger bezahlen, berichtet die „Bild“. Danach erhalten die Anwälte pro Tag zwischen 216 und 324 Euro plus Mehrwertsteuer, was bereits zu Anwaltskosten von 300.000 Euro für die Hansestadt geführt haben soll. Die Justizbehörde wollte die Zahlen nicht kommentieren.

Die Behörde erklärte, die Gesamtkosten für das Verfahren lägen noch nicht vor. Die zehn somalischen Männer müssen sich seit November 2010 wegen Angriffs auf den Seeverkehr und erpresserischen Menschenraubs vor dem Landgericht verantworten. Derzeit sind noch 13 Verhandlungstage bis Ende Januar 2012 angesetzt.