Eklat im Hamburger Piraten-Prozess: In der ansonsten ruhig verlaufenden Verhandlung lieferten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung gestern einen lautstarken Streit.
Neustadt. Eklat im Hamburger Piraten-Prozess: In der ansonsten ruhig verlaufenden Verhandlung lieferten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung gestern einen lautstarken Streit. Grund: Der Staatsanwalt hatte sich beim erneut als Zeugen geladenen Kapitän des niederländischen Kriegsschiffs "Tromp" "für die Fragen und das Verhalten der Verteidigung" entschuldigt. Diese habe den Eindruck erweckt, der Kapitän sei hier angeklagt und nicht die zehn mutmaßlichen Piraten. Dabei sei es ihm und dem Einsatz von Soldaten der Fregatte "Tromp" zu verdanken, dass bei der geplanten Entführung des Hamburger Containerfrachters "Taipan" niemand verletzt worden sei.
"Unterirdisch" und "unmöglich" nannten Verteidiger die Erklärung des Staatsanwalts und verlangten, ihm sofort das Wort zu entziehen - was das Gericht ablehnte. Es gebe Hinweise auf rechtliche Verstöße bei der Festsetzung der Angeklagten, und den müssten sie in der Zeugenbefragung nachgehen, so die Verteidiger.