Der 21-Jährige war zwischen 2002 und 2004 in Hamburg missbraucht worden. Bei “Kerner“ will er sich zu den Übergriffen äußern.
Hamburg/Stade. Der als "Maskenmann" bekannt gewordene mutmaßliche Kindermörder Martin N. soll auch als Betreuer bei der Evangelischen Jugendhilfe in Hamburg einen Schützling missbraucht haben. Der 21-Jährige wolle sich im Fernsehmagazin "Kerner" zu den sexuellen Übergriffen zwischen 2002 und 2004 in der Einrichtung und während eines Urlaubs in Dänemark äußern, kündigte eine Sprecherin des Magazins an.
Der Fall sei Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade. Der junge Mann habe sich den Ermittlern erst im Juli offenbart. Vier Tage zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Pädagogen Martin N. erhoben. Aus diesem Grund tauche der Fall nicht in der Anklageschrift auf. Bislang waren keine Opfer aus der Zeit bekannt, in der Martin N. als Betreuer in Harburg tätig war.
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Der 40 Jahre alte geständige Serientäter, der zuletzt in Wilstorf wohnte, muss sich seit Anfang dieser Woche wegen dreifachen Kindermordes und 20 Fällen von sexuellem Missbrauchs zwischen 1992 und 2001 vor dem Landgericht Stade verantworten. Getarnt mit einer Maske soll er immer wieder in Wohnhäuser, Zeltlager sowie Schullandheime eingedrungen sein und Kinder missbraucht haben.
Über seine Motive ist bislang wenig bekannt. Allerdings will Martin N. am 26. Oktober eine Erklärung abgeben. Ihm droht neben einer lebenslangen Freiheitsstrafe Sicherungsverwahrung. Nach vorläufiger Einschätzung des psychiatrischen Gutachters war er voll schuldfähig, als er die Taten beging.
Der Fernsehsender Sat.1 strahlt das Magazin von Johannes B. Kerner heute um 22.15 Uhr aus.