Ganz Hamburg fiebert mit beim Deutschland-Spiel! Busse und Bahnen fahren öfter und länger - und auch wer unterwegs ist, darf jubeln.

Hamburg. In 94 von 100 Hamburger Wohnungen steht mindestens ein Fernseher. Die meisten werden an diesem Abend aber wohl ausgeschaltet bleiben. Rund 60.000 Fans werden allein beim Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld auf St. Pauli erwartet, noch mal so viele werden wohl im Schanzenviertel, am Spielbudenplatz und im Portugiesenviertel gemeinsam mitfiebern. Damit sich alle Fans rechtzeitig vor den Leinwänden und Großbildfernsehern positionieren können, fahren HVV, S-Bahn und PVG Sonderschichten. Es fahren zusätzliche und längere Züge, außerdem wird der Betrieb aller S- und U-Bahnen bis 1.30 Uhr verlängert. Auch die AKN-Linien A1 und A2 und die R10 in Richtung Lübeck fahren eine Stunde länger. Und die Metrobuslinie 3 wird mit zusätzlichen Gelenkbussen verstärkt.

Die S-Bahn hat sich zudem einen besonderen Service einfallen lassen: Auf den Anzeigentafeln in den Stationen wird der aktuelle Spielstand angezeigt. Nur die U3 sollte gemieden werden: Sie ist zwischen den Haltestellen Rathaus und Baumwall gesperrt und fährt zwischen den Haltestellen Baumwall und St. Pauli nur eingeschränkt. Ganz auf Fußball verzichten müssen übrigens viele Häftlinge im „Santa Fu“. Gemeinschaftliches Fernsehen gibt es in der mehr als 100 Jahre alten Haftanstalt aus Sicherheitsgründe nicht. Da zum Anpfiff um 20.30 Uhr schon die Vollzugsbeamten der Nachtschicht ihren Dienst begonnen haben, wäre ein „Jailhouse Rock“ organisatorisch nicht zu lösen, so die Justizbehörde. Allerdings seien Fernseher auf den Zellen erlaubt. Wer keinen hat, guckt in die Röhre.