Immer wieder sorgen kurdische Sympathisanten der PKK mit ihren Aktionen für Aufsehen. Sie fordern die Freilassung des inhaftierten Abdullah Öcalan.

Hamburg. Seit der Inhaftierung des Vorsitzenden der kurdischen Arbeiterpartei und Terrorganisation PKK, versuchen Aktivisten immer wieder durch Aktionen seine Freilassung zu erzwingen. Die Entführung der HADAG-Fähre gestern reiht sich damit in eine Vielzahl von Protesten ein. Viele waren spektakulär, einige wirken etwas unorganisiert und meist verliefen sie sie glücklicherweise friedlich. Das Abendblatt fasst einige spektakuläre Aktionen in Hamburg und Deutschland zusammen:

Erst in der vergangenen Woche ereignete sich auf dem Rhein eine ganz ähnliche Aktion wie in Hamburg. Dort wurde ein Rheindampfer von zehn Kurden gekapert. Sie wollten über die Außenlautsprecher ein Manifest vorlesen. Die Polizei traf jedoch vorher ein und konnte die Aktion unterbinden.

Die spektakulärste Aktion der kurdischen Aktivisten in Hamburg geht zurück ins Jahr 1999, damals besetzten die PKK-Anhänger neun Stunden die SPD-Geschäftsstelle im Kurt-Schumacher-Haus. 20 Kurden wurden beim Polizeieinsatz festgenommen. Im späteren Prozess beteuerte einer der Angeklagten, Ali Z., seine Unschuld: "Ich habe in keinster Weise eine Straftat begangen, ich bin unschuldig, verlange meine Freilassung". Er bekam zweieinhalb Jahre Haft.

2008 wurden drei Deutsche am Berg Ararat in der Türkei entführt Sie wurden nach 13 Tagen freigelassen .

Erst im Februar dieses Jahres demonstrierten 320 Kurden in der Hamburger Innenstadt für eine Freilassung des inhaftierten Führers Öcalan. Etwa 20 Menschen waren anschließend ins Rathaus eingedrungen und hatten dort Parolen gerufen .

Anfang Dezember 2011 demonstrierten 120 Anhänger am Schulterblatt und zeigten dabei verbotene PKK-Symbole. Die Polizei brach die unangemeldete Versammlung ab.

Zwei Monate zuvor, im Oktober, forderten Kurden ein Gespräch mit Politikern in der CDU-Zentrale am Leinpfad . Wegen einer Bürgerschaftssitzung war jedoch niemand erreichbar. Die Kurden weigerten sich daraufhin, das Haus zu verlassen. Sie wurden abgeführt.

Erheblich spektakulärer war die Aktion 2006 in Köln. Dort besetzten 34 Sympathisanten die Redaktionsräume von RTL-"Explosiv" . Sie forderten eine Ausstrahlung eines Berichts über Abdullah Öcalan. Ohne Erfolg. Die Polizei griff durch und trug die Aktivisten aus den Räumen.

Im Dezember 2007 waren es sogar 1800 Kurden, die in der Hamburger Innenstadt demonstrierten . Auch diese Protestaktion blieb friedlich.

(abendblatt.de, mit Material von dpa)